• Von Problemen mit der Potenz über Unfruchtbarkeit bis hin zu Geschlechtskrankheiten – in unserem Forum können Sie über Themen diskutieren, die Ihnen am Herzen liegen.

Beginnende Nebenhodenentzüdnung oder etwas anderes?

TEST TEST TEST 123

EagleOne

New member
Ich habe seit fast 3 Jahren Probleme mit einer missglückten Leisten-OP, bei der sich Verwachsungen gebildet haben, die zeitweise auf den Samenstrang und die Nebenhoden drücken, insbesondere bei Blähungen.

Nun plagt mich aber eine andere kuriose Problematik seit einigen Tagen. Alles begann vor 1 Woche mit einem scheinbar grippalen Infekt. Krankheitsgefühl, Nasennebenhöhlen zu, Kratzen im Hals, Husten nachts. Nach einigen Tagen kamen plötzlich urologische Beschwerden hinzu, nämlich starker Schmerz beim Wasserlassen, Brennen in der Harnröhre und Ziehen in den Nebenhoden (sind auch etwas druckschmerzhaft). Der Hausarzt verschrieb sicherheitshalber Cefuroxim 500 mg 1-0-1.

Als wäre das nicht genug, gesellte sich gestern plötzlich noch eine massive Bindehautentzündung der Augen hinzu.

Ich war dann im Krankenhaus und wurde dort von HNO, zwei Augenärzten und zwei Urologen untersucht. So richtig konnte man sich keinen Reim auf die Sache machen. Urologisch ließ sich trotz ausführlichem Ultraschall nichts finden, allenfalls eine beginnende Nebenhodenentzündung sei denkbar. Die Augenärzte wollen noch einige Tage abwarten und nächste Woche einen Abstrich machen, denkbar seien Chlamydien oder Adenoviren.

Nun hat sich heute noch ein Penisödem seitlich unter der Eichel gebildet und der Penis schmerzt leicht beim Anfassen.

Könnte es eine Art Abflussstörung sein, vielleicht durch eine Harnröhrenentzündung? Könnte diese auch viral bedingt sein?
 
Könnte.....
Diagnostik abwarten.... dann Therapie

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Hallo Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,

leider kommt bislang niemand auf die Idee, größere Diagnostik zu betreiben, nicht einmal Blut wurde bislang abgenommen.

Bei einem Rachenabstrich vom Hausarzt von letzter Woche wurden schon mal gefunden:
Mässig: Haemophilus influenzae
Isoliert: Acinetobacter spp.

Spielt letzterer bei Urogenital-Infekten eine Rolle?

Merkwürdigerweise sind die Schmerzen beim Wasserlassen im Sitzen schlimmer als im Stehen. Das Ödem am Penis ist auch noch nicht sonderlich zurückgegangen.

Bin etwas ratlos, wie ich mit der urologischen Komponente umgehen soll. Es fühlt sich alles etwas geschwollen an da unten. Die wenigen niedergelassenen Urologen in meiner Stadt sind nicht erreichbar (krank/Urlaub)... bliebe nur wieder die Uro-Ambulanz der Klinik.
 
Die Blutabnahme ist hier wohl auch nicht unbedingt zielführend. Die Keime des Rachenabstriches für urologische Symptomatik kaum verantwortlich.

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Danke für Ihre Rückmeldung.

Mittlerweile bin ich im Krankenhaus stationär aufgenommen worden. Man vermutet jetzt Morbus Reiter aufgrund des vorangegangenen grippalen Infekts und der unmittelbar im Anschluss aufgetretenen Kombi Bindehautentzündung + Harnleiterreizung mit Ödem.

Merkwürdigerweise brennt es beim Wasserlassen mal sehr stark und mal fast gar nicht. Im Urin finden sich null Hinweise auf eine Harnwegsinfektion, das sei angesichts der urologischen Beschwerden seltsam.
 
Der M. Reiter ist eine Trias von Symptomatik .... eine Zusammenhang mit Chlamydien und Mykoplasmen wird zumindest diskutiert!

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
An der Gelenkentzündung arbeiten wir noch. Es zieht allerdings auch stark im Gesäß, es soll noch ein MRT der Iliosacralgelenke gemacht werden. Geplant sind 3 Tage Azythromicin, wobei mir das Medikament wegen der Gefahr eines plötzlichen Herztods nicht sonderlich zusagt. Vertragen tue ich es nicht sonderlich gut, mir wäre etwas anderes lieber. Wäre Ciprofloxacin oder Doxy geeignet?
 
Von den beiden Wirkstoffen eher Doxy.

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Wir sind jetzt auf Doxy umgestiegen für 7 Tage. Die Schmerzen beim Wasserlassen haben seitdem nachgelassen, das Ödem am Penis verschwand auch kurzzeitig, seit heute ist es aber wieder da an der gleichen Stelle.

Reiter-Syndrom bleibt die offizielle Erklärung, obwohl HLA-B27 negativ war und weder in Urinkultur und Augenabstrich Chlamydien gefunden wurden. MRT blieb auch ergebnislos, keine Gelenkentzündung zu finden, vor allem nicht im ISG.

Bei einer Erektion fühlt es sich so an, als wäre es an der Peniswurzel irgendwie "zu eng", also alles etwas geschwollen. Auch beide Hoden fühlen sich subjektiv komisch an, ebenso etwas geschwollen.

Vor der Entlassung aus dem Krankenhaus wurde nochmals Ultraschall gemacht, wieder nichts zu finden. Fühlt sich an wie eine leichte Nebenhodenentzündung, aber nichts zu tasten oder in der Bildgebung zu sehen. Restharn ist auch keiner in der Blase nach Toilettengang. 5x Urinprobe war vollständig okay.

Der Oberarzt hielt die verkorkste Leiste mit den dicken Verwachsungen für die wahrscheinlichste Ursache. Möglicherweise hat sich bei der Husterei irgendwas verschoben, was jetzt drückt.

Andere Option wäre Prostatitis wegen dem Ziehen im Gesäßbereich. Wobei man in der Klinik den Standpunkt vertritt, dass dann die Prostata auch druckschmerzhaft sein müsse was letzte Woche nicht Fall war. Ich wollte mich aber nicht ständig rektal untersuchen lassen, zumal ich mal gelesen habe, dass kräftige Prostatamasssage nicht so hilfreich ist bei einer Entzündung.
 
Kann ich weiter nicht bewerten.....abwarten.

Lieben Gruss


Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Ich werde nächste Woche nochmal versuchen, einen niedergelassenen Urologen zu finden.

Wäre eine Verletzung des Schwellkörpers denkbar (hinsichtlich des Ödems)? Soweit ich gelesen habe, lässt sich der Penis mit Ultraschall ganz gut untersuchen. Bislang kam allerdings noch niemand auf die Idee obwohl schon 5 Klinik-Urologen an dem "kleinen reizlosen Ödem ohne Rötung" herumdrückten.
 
Schwellkörperverletzung unwahrscheinlich!

Lieben Gruss

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Mittlerweile habe ich einen niedergelassenen Urologen gefunden, der sich die Sache mal gründlicher angeschaut hat.

Ich habe links eine Varikozele, die offenbar Folge der missglückten Leisten-OP ist. Beim Drücken (etwa in Höhe Bruchpforte) tat es jedenfalls höllisch weh. Ich frage mich gerade, wie so etwas in einer Klinik der Maximalversorgung bei der Begutachtung durch 5 Urologen (davon 2 Oberärzte) übersehen werden kann.

Obwohl ich eine Stunde zuvor auf Toilette war, war beim Ultraschall die Blase halb voll. Deshalb soll nächste Woche noch eine Harnstrahlmessung durchgeführt werden.

Das Penisödem kommt und geht mittlerweile. Wenn es mal weg ist (z.B. nach Masturbieren) kommt es meistens wieder wenn Blähungen drücken oder wenn es Richtung Stuhlgang geht.

Doxycyclin nehmen wir nochmal 3 Tage weiter (1-0-1), damit es insgesamt 10 Tage mit 200 mg sind. Den Rest der Packung soll ich abends (0-0-1) aufbrauchen.
 
Weiter viel Erfolg!

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Die Problematik hatte unter Doxycyclin deutlich nachgelassen, auch das Penisödem war verschwunden. Nach Absetzen (insgesamt 10 Tage à 200 mg) sind die Beschwerden inklusive Ödem nun wieder zurück.

Allerdings zieht es mir auch sehr stark in der unglücklich operierten Leiste und der Urologe stellte einen ungewöhnlich starken Druckschmerz am äußeren Leistenring fest. Nach Stuhlgang nimmt das subjektive Schwellungsgefühl an den Hoden etwas ab, sie fühlen sich dann auch wieder kleiner, also normal an. Außerdem habe ich sehr starke Blähungen und manchmal leichte Übelkeit, die ich bislang mit dem Doxy in Verbindung brachte. Der leichte ziehende Schmerz wandert mittlerweile zwischen Leiste, Hoden, Gesäß und Oberschenkel-Innenseite hin und her.

Ich habe morgen einen Termin bei einem erfahrenen Leistenchirurgen bekommen, da ich mir Sorgen wegen einer Einklemmung mache.
 
Kann ich nicht weiter bewerten....

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
An dieser Stelle mal ein Danke, dass Sie immer so zeitnah antworten.

Würde es Sinn machen, die Doxycyclin-Therapie (bislang 10 Tage) weiter fortzuführen, falls der Leistenchirurg nichts findet? Ich frage deshalb, weil ich gleich im Anschluss noch einen Termin beim Urologen habe.

Urinkultur blieb übrigens ohne Befund, im Blut ist auch keine greifbare Entzündung zu finden (Leuk. 9.1 / CRP 0.8).
 
Versuchen kann man das.....

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Mittlerweile war ich beim Leistenchirurg, Ergebnis: Das 2015 eingesetzte Netz sitzt zwar nicht schön, aber hält fest, keine Einklemmungsgefahr. Mit dem 3cm-dicken Narbenklumpen neben der Blase müsse ich leben, das Netz wieder auszubauen wäre ohne Beweis für die Ursächlichkeit der Beschwerden totaler Wahnsinn.

Uroflow-Messung beim Urologen brachte auch keine neuen Erkenntnisse, alles bestens.

Mir ist allerdings etwas anderes aufgefallen:
Die Schmerzen beim Wasserlassen scheinen davon abzuhängen, wie ich die Muskeln im Beckenbereich belaste. Spanne ich z.B. die Gesäßmuskeln mehr an, wird das Brennen in der Harnröhre weniger. Verteilt sich der Druck hingegen mehr nach vorne Richtung Schambein, brennt es wieder. Ergibt das irgendeinen Sinn?
 
Nicht beurteilbar - kein Sinn....

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Back
Top