RE: Befinden nach KS?
Meine Kaiserschnitterfahrung liegt bereits fast 13 Jahre zurück. Mein Kind lag in Beckenendlage und ich war risikoschwanger nach vorausgegangener Fehlgeburt. Mit dem Kaiserschnitt habe ich auch gleich eine Steri machen lassen, was gar nicht so leicht durchzusetzen war, weil es ja die erste Geburt (zweite Schwangerschaft) war und ich noch keine 30 Jahre alt. Ich hatte um 3 Uhr morgens überraschend einen Blasensprung und dann auch schnell sehr heftige Wehen. Trotzdem hatte man mich in der Klinik noch 3 Stunden warten lassen, weil man meine Akte nicht finden konnte, in der die Vereinbarungen zur Section mit Steri vermerkt waren. Ich sollte ja erst zum errechneten Geburtstermin erscheinen, war nun aber 14 Tage "zu früh".
Meine Tochter hat leider etwas vom Narkosemittel abbekommen, weil die OP bereits eingeleitet war, als im Flur eine andere Schwangere dringend einen Arzt benötigte. So kam es, dass die Sectio länger dauerte als üblich. Meine Tochter musste erst beatmet werden, bis schließlich doch die eigene Atmung einsetzte. Im Nachhinein bin ich sehr froh, doch die Sectio gemacht zu haben, und zwar nicht nur, weil ich die Steri gleich mitmachen konnte: meine Tochter hatte die Nabelschnur um den Hals gewickelt, was - so der Arzt - bei einer normalen Entbindung durchaus auch Komplikationen mit sich bringen kann (bis zur Strangulierung).
Die psychischen Folgen waren für mich um so schlimmer! Ich hatte keine normale Schwangerschaft gehabt (Risikoschwangerschaft heißt in manchen Betrieben Spießrutenlaufen!), konnte dann nicht normal entbinden und schließlich auch nicht stillen. Mein Kind war zu schwach, ich hatte zu viel Milcheinschuss, sodass an Trinken an der Brust nicht zu denken war. Den Endpunkt setzte dann die Neugeborengelbsucht.
Die Schmerzen waren von der Narbe her waren heftig aber auszuhalten (bis auf den ersten und zweiten Tag, denn Aufrichten mit Bauchschnitt ist schon ein Akt der besonderen Leidensfähigkeit). Dafür hatte ich keine Probleme wegen eines etwaigen Dammschnitts (über die meine Bettnachbarin in den höchsten Tönen stöhnte!). Für die damalige Zeit bin ich optimal aus dem Krankenhaus gekommen (nach 10 Tagen). Das Gefühl ist in die Schnittgegend leider nie wieder zurückgekehrt: die Narbenumgebung war und ist taub! Aber der Schnitt liegt so tief, dass er nicht auffällt (selbst wenn ich noch Bikini tragen wollte). Die Narben auf der Seele verheilen auch nur zögerlich. Ist total blöd, wo ich doch eigentlich so taff bin!
Ich hoffe, Du findest die für Dich richtige Entscheidung!
Viele Grüße
Anke