RE: Azeton
Hallo,
wenn du nicht unter Diabetes leidest , ist ein Azetongeruch im Atem, über Haut oder Urin meist ein Zeichen, dass der Körper in Ermangelung von Kohlenhydraten oder von Nahrung überhaupt (z.B. beim Fasten = Fastengeruch) Nahrungs- bzw. Körperfett zur Energiegewinnung heranzieht. Fettsäuren werden aufgespalten und können, wenn sie nicht benötigt werden, nicht mehr in Fette zurücksynthetisiert werden. Diese unvollständig verbrannten Fettsäuren werden als Ketonkörper ausgeschieden, was für diesen Geruch sorgt. Das ist allerdings beim gesunden Menschen ein ganz normaler Zustand (Ketose) und in keiner Weise krankhaft. Im Gegenteil, es ist ein ungeheurer Evolutionsvorteil, denn so können die Menschen ein breites Spektrum an Nahrungsquellen nutzen und z. B. auch völlig ohne Kohlenhydrate überleben.
Man muss auch nicht sofort mit Kohlenhydraten gegensteuern. Der Körper benötigt weniger Glukose als man denkt und kann die benötigte Menge auch aus Eiweiß herstellen.
Vermeiden sollte man lediglich den häufigen Wechsel zwischen den unterschiedlichen Formen der Energiegewinnung, denn die Umstellung kostet den Körper immer Kraft, wenn z. B. keine Kohlenhydrate mehr gegessen werden, die Energiegewinnung aus Fetten aber noch auf niedrigem Niveau ist. Dann fühlt man sich kraftlos, hat evtl. Kopfschmerzen, ist gereizt. Das ist die Zeit, meist 2-3 Tage, die man auch beim Fasten oder beim Übergang zu einer kh-armen Ernährung erst mal zur Umstellung benötigt.
Beim Diabetiker existiert dieser Zustand auch (Ketoazidose), allerdings ist er hier trotz mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel verbunden (was beim gesunden Menschen bei kohlenhydratarmer Ernährung ausgeschlossen ist) und aus diesem Grund sehr gefährlich und behandlungsbedürftig.
Beide Erscheinungen sind aber auf Grund der unterschiedlichen Stoffwechselvoraussetzungen nicht wirklich miteinander zu vergleichen. Leider existieren selbst unter vielen Ärzten noch sehr unklare Vorstellungen dieser Stoffwechselprozesse.