Awareness bei Vollnarkose

[Unshine3578]

Hallo, bei mir steht in 1 Woche ein Kaiserschnitt unter Vollnarkose an. Beim heutigen Anästhesie Gespräch sagte mir die Ärztin das es sein kann das ich während der Narkose etwas mitbekomme weil die Narkose wegen des Babys nicht so tief sein wird und eine zusätzliche Gabe von Schmerzmitteln nicht möglich wäre solange das Kind nicht vom mütterlichen Kreislauf getrennt wurde. Da ich Angstpatient bin habe ich jetzt natürlich eine Riesenpanik das ich womöglich während der Narkose ein Schmerzempfinden habe und mitbekomme wie mir der Bauch aufgeschnitten wird. Ist denn eine normal Dosierung eines Narkosemittels wirklich nicht möglich. Was würden Sie mir empfehlen?

 

[Dr. Völkert]

Hallo,
grundsätzlich ist es richtig, dass die Möglichkeit eine "awareness" während einer Schnittentbindung zu erleben, aus den von Ihnen genannten Günden höher ist als bei anderen Eingriffen in Allgemeinanästhesie. Wenn dann tatsächlich eine Vollnarkose erforderlich ist (?????), so empfiehlt sich eine Einleitung mit Ketamin in Kombination mit Thiopental oder Propofol mit niedrig dosiertem Narkosegas, vorzugsweise Sevoflurane oder Desflurane. Grundsätzlich ist anzumerken, dass eine Spinalanästhesie für Mutter und Kind aus verschiedenen Gründen als das sichere Verfahren zu bewerten ist und ich persönlich von einer Vollnarkose abreten würde. Auch im Rahmen einer SpA kann nach Abnabelung des Kindes eine leichte Sedierung erfolgen.
Gruß F. V.

 

[Unshine3578]

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Vollnarkose kommt für mich nur in Frage weil ich zu viel Angst vor der Spinalanästhesie aufgrund meiner Skoliose und einer möglichen Querschnittslähmung habe. Ich habe auch eine junge Frau im Bekanntenkreis die seit Ihrer PDA vor 3 Jahren querschnittsgelähmt ist. Das trägt sicherlich noch zu meiner Angst bei.

 

[Dr. Völkert]

Nochmal Hallo,
ganz ehrlich: Angst ist kein wirklich gutes Argument, denn man sollte IMMER das risikoärmere Verfahren wählen! Auch bei einer Skoliose sollte eine SpA möglich sein. Das Risiko einer Querschnittsläsion bei einem rückenmarknahen Verfahren ist verschwindend gering. Was bei Ihrer Bekannten tatsächlich passiert ist, läßt sich aus laienhafter Darstellung schlecht rekonstruieren.