Re: Auf den Tod vorbereiten?!
Und ich dachte, mich könnte nichts mehr schrecken. Was für ein unsensibler Ignorant. Da kann ich nicht anders als zu wünschen, dass es ihm später ebenso ergeht. So etwas macht mich wirklich wütend. (Vorausgesetzt, Sie nehmen Ihre Mutter sehr wörtlich, denn sie ist sicher ziemlich erschöpft und verzweifelt und wird in eigenen Worten wiedergeben, wie sie es empfunden hat.)
Und "die" bekommen meist eine Lungenentzündung, weil man beim Essenreichen zu hektisch ist und Essensreste in die Lunge geraten sind, da der Schluckmechanismus nicht mehr sauber funktioniert, und das kommt eher bei einer Heimunterbringung vor und nicht zu Hause.
Mich wundert auch, dass der Neurologe bei einer so rasanten Verschlechterung den Patienten nicht sehen möchte.
Kann man sich auf den Tod des liebsten Menschen vorbereiten ? Ich könnte vielleicht Trost finden in einzelnen noch schönen Momenten. Ich möchte rückblickend sagen können, wir haben die Zeit, die uns blieb, wirklich voll ausgeschöpft, wir waren zusammen, der Angehörige hat das gespürt, er hat kein Schmerzen gehabt. Sie beide haben Ihr Bestes schon gegeben und es geht Ihrem Vater in seiner Situation besser als den meisten. Ich wünsche mir jeden Abend, ich könnte meine Mutter mit nach Hause nehmen.
Sie sind da, das ist das Wichtigste für Ihre Eltern. Viel Mut und viel Kraft.
Beste Grüße - Marge
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Mein Steckbrief (Stand Jan 2011): Mutter (83) wurde betreut von Ehemann (83) und mir (Tochter 56), vollzeitberufstätig. Erste Hirnleistungsstörungen diagnostiziert in 1994. Im März 09 als "mittelschwere" Altersdemenz eingestuft. Medikamente in 2009: 1 x wöchentlich Imap-Spritze, morgens und abends eine Piracetam Tablette. Seit Jan 10: Axura 5 mg morgens. Mit Axura deutliche Verbesserung in Wahrnehmung und Wortfindung. Wir werden wieder mit unseren richtigen Namen angesprochen, auch wenn sie nicht weiß, wer wir sind. Sie formuliert ab und zu wieder ganze Sätze, wenn auch kurze. Seit März 10 wieder mehr Stimmungsschwankungen, Weinen, Angst. Es kommen Rückenschmerzen und dadurch eingeschränkte Beweglichkeit hinzu. Ab 23.03. Fentanyl-Pflaster. Am 28.03. 10 Tage Krankenhaus wegen starker Durchfälle. Ab 06.04. auf mehrmaliges Anraten des Neurologen auf die geronto-psych. Abtlg. Dort bekommt sie Solian. Am 20.04.2010 Umzug in ein Seniorenheim. Weiterhin nur Solian (1/2 morgens und abends), nachts Pipamperonsaft (3 ml), sonst keine Medikamente.