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Asexualität – keinen Sex
Viele Menschen haben überhaupt keine Lust auf Sex. Sie sind asexuell – eine Neigung, die in der Gesellschaft weitgehend unbekannt ist. Allerdings ist sie verbreiteter als man denkt: Bei einer Befragung von 18.000 Briten stellte sich heraus, dass nahezu ein Prozent aller Erwachsenen dem Satz zustimmt: "Ich habe mich noch nie von jemandem sexuell angezogen gefühlt."
Asexualität, zu deutsch Nichtsexualität, ist eine Bezeichnung für Menschen, die von sich behaupten, keinerlei sexuelle Interessen an ihren Mitmenschen zu haben und sich entsprechend nichts aus Sexualbeziehungen machen. Diese Art der sexuellen Orientierung ist nach der aktuellsten Kinsey-Studie die seltenste Art der sexuellen Vorlieben. Vielleicht liegt es aber auch einfach an der mangelnden Kenntnis dieser Option, dass sich nur wenige selbst als asexuell bezeichnen.
Von vielen wird Asexualität als sexuelle Fehlfunktion oder eine unterdrückte Homosexualität angesehen, andere halten sie schlicht für eine Schutzbehauptung oder erklären sie für "Quatsch". Über das wahre Wesen der Asexualität ist noch sehr wenig bekannt. Asexuelle wehren sich allerdings entschieden gegen die Annahme, dass Asexualität gleichzusetzen sei mit erlittener krankhafter sexueller Unterdrückung.
Asexualität kann in unterschiedlichen Formen ausgeprägt sein. In dieser Hinsicht variieren die Menschen wie in allen anderen Eigenschaften auch. So gibt es Asexuelle, die durchaus in der Lage und gewillt sind, romantische Gefühle zu erfahren und entsprechend auch Beziehungen eingehen, die auf diesem romantischen Grundgefühl basieren. An Sex sind sie allerdings nicht interessiert. Andere Asexuelle haben einen ausgeprägten Sextrieb, fühlen sich aber nicht zu Geschlechtspartnern hingezogen, egal welchen Geschlechts.
Nach Ansicht des "Asexual Visibility and Education Network" (AVEN), des größten und ältesten Onlinenetzwerkes für Asexualität, lassen sich Asexuelle in vier Grundtypen einordnen.
Diese Gruppen werden als Typen A bis D bezeichnet:
Typ A: Ein Sextrieb ist vorhanden, es gibt allerdings gar kein Interesse an romantischen Beziehungen.
Typ B: Ein Bedürfnis nach Romantik ist vorhanden, ein Sextrieb fehlt vollständig.
Typ C: Sowohl ein Sextrieb als auch ein Bedürfnis nach romantischen Beziehungen ist vorhanden.
Typ D: Weder ein Sextrieb noch ein Bedürfnis nach romantischen Beziehungen existiert.
Dabei können sich die Typen auch ändern oder die Personen sich im Bereich der verschwimmenden Grenzen der Klassifikation einordnen. Besonders schwierig ist dabei die Situation der Personen, die romantische Liebe erfahren möchten abe keinen Sextrieb haben. Sie müssen entweder einen Partner finden, dem sie dies plausibel machen können oder ohne Romatik allein leben.
Asexualität wird häufig mit der sexuellen Enthaltsamkeit verschiedener Kulturen und Religionen verglichen. Ein klassisches und allgemein bekanntes Beispiel dafür ist das Zölibat der Katholischen Kirche. Aber auch eine ganze Reihe anderer religiöser und kulturelle Gruppen verlangt von Einzelpersonen sexuelle Enthaltung, weil sie davon ausgehen, dass eine asexuelle Person reiner und näher bei ihrem Gott ist.
Zölibat und Asexualität
Obwohl dieses Verhalten auf den ersten Blick der Asexualität sehr ähnlich ist, handelt es sich dabei allerdings nicht um Asexualität. Der Unterschied liegt darin, dass beim Zölibat ein freiwilliger Sexverzicht besteht, bei der Asexualität jedoch der Wunsch gar nicht erst aufkommt.
Glücklich und zufrieden?
Auch wenn man es sich nur sehr schwer vorstellen kann leben die meisten Asexuellen glücklich und zufrieden ohne Sexualkontakte.
Viele dieser Menschen gehen sogar Partnerschaften ein, denn auch sie können Liebe, Geborgenheit und partnerschaftliche Wärme geben und empfangen.
Natürlich sind die Partnerschaften anders als "normale" Beziehungen, viele Asexuelle schließen nur sehr enge Freundschaften, um entsprechend ihrer Neigung glücklich zu sein.
Für sexuell aktive Menschen ist es sehr schwer zu glauben, dass Asexuelle in glücklichen Partnerschaften leben. Dabei betonen engagierte Asexuelle immer wieder, dass sich ihre Partnerschaften nur in einem kleinen Aspekt von denen anderer Menschen unterscheidet – dem fehlenden Sex. Alles andere, was zu einer Beziehung gehört und was Spaß macht, kann auch asexuell erlebt werden.
Wie bereits anfangs dargestellt, ist nur sehr wenig bekannt über Asexualität. Dies hat verschiedene Gründe. Zum einen ist die Erkenntnis, dass es Asexualität geben könnte, noch nicht allzu alt. In der Regel wird diese Form der sexuellen Identität nicht wahrgenommen. Menschen, die sich nicht heterosexuell für Partner des anderen Geschlechts interessieren, sind für die Mehrheit homosexuell. Anzunehmen, dass sie auch vom eigenen Geschlecht nicht sonderlich angetan sind, ist in den Normen nicht vorgesehen.
Entsprechend kann es sein, dass sich Asexuelle vollständig ausgeschlossen von der sexuell dominierten Gesellschaft sehen und sich abkapseln.
Anders als bei Schwulen und Lesben gibt es auch keine Zusammenschlüsse von Asexuellen, da sich Menschen mit dieser Orientierung nicht gegenseitig suchen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. So gibt es etwa keine Asexuellenclubs oder andere Treffpunkte, erst das Internet machte es möglich sich in Form von Foren und Netzwerken auszutauschen.
Viele Menschen haben überhaupt keine Lust auf Sex. Sie sind asexuell – eine Neigung, die in der Gesellschaft weitgehend unbekannt ist. Allerdings ist sie verbreiteter als man denkt: Bei einer Befragung von 18.000 Briten stellte sich heraus, dass nahezu ein Prozent aller Erwachsenen dem Satz zustimmt: "Ich habe mich noch nie von jemandem sexuell angezogen gefühlt."
Asexualität, zu deutsch Nichtsexualität, ist eine Bezeichnung für Menschen, die von sich behaupten, keinerlei sexuelle Interessen an ihren Mitmenschen zu haben und sich entsprechend nichts aus Sexualbeziehungen machen. Diese Art der sexuellen Orientierung ist nach der aktuellsten Kinsey-Studie die seltenste Art der sexuellen Vorlieben. Vielleicht liegt es aber auch einfach an der mangelnden Kenntnis dieser Option, dass sich nur wenige selbst als asexuell bezeichnen.
Von vielen wird Asexualität als sexuelle Fehlfunktion oder eine unterdrückte Homosexualität angesehen, andere halten sie schlicht für eine Schutzbehauptung oder erklären sie für "Quatsch". Über das wahre Wesen der Asexualität ist noch sehr wenig bekannt. Asexuelle wehren sich allerdings entschieden gegen die Annahme, dass Asexualität gleichzusetzen sei mit erlittener krankhafter sexueller Unterdrückung.
Asexualität kann in unterschiedlichen Formen ausgeprägt sein. In dieser Hinsicht variieren die Menschen wie in allen anderen Eigenschaften auch. So gibt es Asexuelle, die durchaus in der Lage und gewillt sind, romantische Gefühle zu erfahren und entsprechend auch Beziehungen eingehen, die auf diesem romantischen Grundgefühl basieren. An Sex sind sie allerdings nicht interessiert. Andere Asexuelle haben einen ausgeprägten Sextrieb, fühlen sich aber nicht zu Geschlechtspartnern hingezogen, egal welchen Geschlechts.
Nach Ansicht des "Asexual Visibility and Education Network" (AVEN), des größten und ältesten Onlinenetzwerkes für Asexualität, lassen sich Asexuelle in vier Grundtypen einordnen.
Diese Gruppen werden als Typen A bis D bezeichnet:
Typ A: Ein Sextrieb ist vorhanden, es gibt allerdings gar kein Interesse an romantischen Beziehungen.
Typ B: Ein Bedürfnis nach Romantik ist vorhanden, ein Sextrieb fehlt vollständig.
Typ C: Sowohl ein Sextrieb als auch ein Bedürfnis nach romantischen Beziehungen ist vorhanden.
Typ D: Weder ein Sextrieb noch ein Bedürfnis nach romantischen Beziehungen existiert.
Dabei können sich die Typen auch ändern oder die Personen sich im Bereich der verschwimmenden Grenzen der Klassifikation einordnen. Besonders schwierig ist dabei die Situation der Personen, die romantische Liebe erfahren möchten abe keinen Sextrieb haben. Sie müssen entweder einen Partner finden, dem sie dies plausibel machen können oder ohne Romatik allein leben.
Asexualität wird häufig mit der sexuellen Enthaltsamkeit verschiedener Kulturen und Religionen verglichen. Ein klassisches und allgemein bekanntes Beispiel dafür ist das Zölibat der Katholischen Kirche. Aber auch eine ganze Reihe anderer religiöser und kulturelle Gruppen verlangt von Einzelpersonen sexuelle Enthaltung, weil sie davon ausgehen, dass eine asexuelle Person reiner und näher bei ihrem Gott ist.
Zölibat und Asexualität
Obwohl dieses Verhalten auf den ersten Blick der Asexualität sehr ähnlich ist, handelt es sich dabei allerdings nicht um Asexualität. Der Unterschied liegt darin, dass beim Zölibat ein freiwilliger Sexverzicht besteht, bei der Asexualität jedoch der Wunsch gar nicht erst aufkommt.
Glücklich und zufrieden?
Auch wenn man es sich nur sehr schwer vorstellen kann leben die meisten Asexuellen glücklich und zufrieden ohne Sexualkontakte.
Viele dieser Menschen gehen sogar Partnerschaften ein, denn auch sie können Liebe, Geborgenheit und partnerschaftliche Wärme geben und empfangen.
Natürlich sind die Partnerschaften anders als "normale" Beziehungen, viele Asexuelle schließen nur sehr enge Freundschaften, um entsprechend ihrer Neigung glücklich zu sein.
Für sexuell aktive Menschen ist es sehr schwer zu glauben, dass Asexuelle in glücklichen Partnerschaften leben. Dabei betonen engagierte Asexuelle immer wieder, dass sich ihre Partnerschaften nur in einem kleinen Aspekt von denen anderer Menschen unterscheidet – dem fehlenden Sex. Alles andere, was zu einer Beziehung gehört und was Spaß macht, kann auch asexuell erlebt werden.
Wie bereits anfangs dargestellt, ist nur sehr wenig bekannt über Asexualität. Dies hat verschiedene Gründe. Zum einen ist die Erkenntnis, dass es Asexualität geben könnte, noch nicht allzu alt. In der Regel wird diese Form der sexuellen Identität nicht wahrgenommen. Menschen, die sich nicht heterosexuell für Partner des anderen Geschlechts interessieren, sind für die Mehrheit homosexuell. Anzunehmen, dass sie auch vom eigenen Geschlecht nicht sonderlich angetan sind, ist in den Normen nicht vorgesehen.
Entsprechend kann es sein, dass sich Asexuelle vollständig ausgeschlossen von der sexuell dominierten Gesellschaft sehen und sich abkapseln.
Anders als bei Schwulen und Lesben gibt es auch keine Zusammenschlüsse von Asexuellen, da sich Menschen mit dieser Orientierung nicht gegenseitig suchen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. So gibt es etwa keine Asexuellenclubs oder andere Treffpunkte, erst das Internet machte es möglich sich in Form von Foren und Netzwerken auszutauschen.