Re: Arbeitsaufteilung Mann/Frau
Hallo Kätzchen,
na Du hattest ja eine "wunderschöne" Kindheit und Jugend :-((
Natürlich hast Du recht, die Einstellung dazu hängt vom Elternhaus ab, was uns da vorgelebt wurde.
Mein Ex hatte auch so eine Holzhacker-Kindheit (9 Kinder, die allesamt nach der Schule erstmal harte körperliche Arbeit leisten mussten). Der war auch bestimmt nicht faul, hat aber dennoch den Bereich Hausarbeit irgendwo von sich gewiesen und immer gern mir zugeordnet. Damit will ich Dir insofern widersprechen, dass nicht jeder der hart arbeiten lernen musste, damit dann Verständnis für Gleichberechtigung bei der Hausarbeit
mitbringt

.
Du erweiterst das Thema auch auf Respekt gegenüber der Mutter/Frau. Ich hatte es extra so ein bisschen eingegrenzt auf Arbeitsverteilung. Aber das stimmt, das gesamtes Verhalten gegenüber dem Partner ist natürlich geprägt von dem, was einem da vorgelebt wurde. Ich hatte vor einer Weile ein Gespräch mit einem Freund, dessen Beziehung gescheitert war und wir kamen gemeinsam zu dem Schluss, dass es ein wichtiger Aspekt sei, dass jeder heute ganz unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen einerseits bezüglich des Rollenverhaltens von Mann und Frau ganz allgemein, dann innerhalb der Beziehung und schliesslich überhaupt grundsätzlich an Partnerschaft einbringt.
Jeder hat da so sein eigenes Bild aus seinem Elternhaus, fühlt das als so ganz selbstverständlich und hat gar nicht die Augen dafür auf, dass der andere ein ganz anderes Bild, eine ganz andere Vorstellung davon hat. Das war in anderen Generationen ja auch gar nicht so nötig, da gab es eine ziemlich klare, auf alle anwendbare Beziehungen geltende
"Formel", wie wer zu funktionieren hatte.
Um das mal an dem Beispiel zu konkretisieren: Sie, allein mit zwei Kindern, suchte Mann zum Bekochen, Verwöhnen, Familie total - Er weniger interessiert an Essen oder Familie, sondern eher am Erleben von Neuem, Bewusstseinserweiterung gern gemeinsam. Aber halt eigentlich beide ziemlich verschiedene Vorstellungen von dem, was ihnen die Partnerschaft geben sollte.
Eigentlich müsste man sich heutzutage echt am Anfang einer Beziehung erst mal über so grundsätzliche Dinge unterhalten, die damals so selbstverständlich waren.
Was mir sehr positiv auffällt an Deinem Beitrag ist die Flexibilität Deines Mannes. Ich denke,
das ist ein sehr wichtiger Aspekt. Die Rollen dürfen nicht so starr sein. Früher sind sicher
viele Familien z.B. daran kaputt gegangen, dass der Hauptverdiener ausfiel/arbeitslos wurde. Nicht nur, dass der daran kaputt ging, seiner Rolle nicht mehr gerecht zu werden, andererseits war es auch gar nicht so einfach möglich, dass frau nun diese Rolle übernahm.
Das beschreibt ja auch Marion, ein Krankenhausaufenthalt ist kein Thema. Auch MiniMe schmeisst nun allein den Haushalt (auch wenn sein Beispiel natürlich sehr traurig ist). Aber das ist nicht selbstverständlich. Eine 60jährige Nachbarin von mir erhält regelmässig Besuche ihre etwa gleichaltrigen Bruders zwecks Wäschewaschens und Bügelns. So kann man das Problem natürlcih auch lösen, das Hausarbeit für Männer tabu macht.
Dass Du Deinem Mann einen Zettel schreibst, der enthält, was Du bereits getan hast

) und was noch zu tun ist, fand ich süss

) Ja, auch eine schöne Anregung.
Merci und liebe Grüsse, Sandra