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Antidepressiva zur Linderung von zyklusabhängigen psychischen Beschwerden

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Vor allem bei einer Traumafolgestörung ist es sehr wichtig, dass die Behandler wirklich vertraut sind mit all den Facetten dieses komplexen Krankheitsbild und nicht zu Fehldeutungen neigen, beispielsweise dissoziative Symptome ähneln schizophrenen Symptomen.
Verschiedene Persönlichkeitsanteile gleich multiple Persönlichkeitsstörung.
Essstörung gleich ....
Drogen- oder Alkoholabhängigkeit gleich...

Hier sind überall Indikatoren für eine Traumaerfahrung gegeben, aber stattdessen erfolgen erst einmal die simpelsten Schlüsse und schon erfolgt die Tendenz zur Einteilung in die psychiatrische Klinik, was wiederrum sehr fatal ist und in einer Retraumatiserung endet.
Daher lieber Jahre warten und die Gewissheit haben, dass die Behandler das Krankheitsbild verstanden haben.
 
Das Schlimme ist, dass selbst Ärzte in der Psychiatrie offenbar nicht auf Anhieb die Traumaindikatoren erkennen... und wer glaubt schon dem Patient anstatt dem behandelnden Arzt.

So etwas darf einfach nicht passieren und sollte in jedem Falle rechtliche, berufliche und öffentliche Konsequenzen haben!
 
Ich hatte immer das Gefühl dass durchaus ein Trauma erkannt wurde, aber sich dann medikamentös auf die Auswirkungen konzentriert wurde, um einen Fixpunkt zu haben und zumindest die Ist-Situation in den Griff zu bekommen.
Mein Psychiater ist zwar immer gewillt etwas tiefer zu schauen, aber es fehlt ihm einfach die Zeit.
Er würde es sicher gerne machen, aber kann es nicht umsetzen da für jeden nur 15 Min zur Verfügung stehen, die bei Bedarf zwar auch mal überzogen werden, aber dann gibt es einen Stau im Wartezimmer.
Also geht das nur als Ausnahme, was natürlich für ein tiefer schürfen nicht ausreicht und am Ende des Tages würde er für Mehraufwand sicher auch gerne bezahlt werden und ich fürchte dass würde er nicht, selbst wenn er mal die Zeit hätte.
Das finde ich auch verständlich.
Ein Psychiater ist in der Behandlung eines Traumas doch auch recht begrenzt, kann seine Medikamente durchprobieren und das wars, vielleicht noch eine Empfehlung für Alternativen.

Was ich für sehr sinnvoll hielte, wenn es denn ginge, wäre wenn sich Psychiater und Psychotherapeut eng vernetzen würden, ähnlich wie bei PIA in den Kliniken.
So dass der Psychiater auch durch den Therapeuten auf dem Laufenden ist welche Probleme gerade am Vordergründigsten sind und noch von der medizinischen Seite abgedeckt werden sollten und der Therapeut auch Informationen über die Diagnosen, Prognosen und allgemeinen Einschätzungen des Arztes bekommt.

Man wird kaum jemanden finden der so etwas ganzheitlich angehen kann, also als Niedergelassener, aber wenn sich die entsprechenden Fachrichtungen besser vernetzen würden, hätte man zumindest etwas ähnliches wie eine ganzheitliche Betrachtungweise.
Nur eben durch mehr Augen als nur zwei beurteilt, aber auch dementsprechend miteinander besprochen und vielleicht wären auch Kooperationen mit spezialisierten Psychiatern und Psychotherapeuten möglich.
Wo man quasi weitergeleitet wird, ohne sich einen Kopf darüber machen zu müssen wie man nun einen entsprechenden Fachmann findet und ob es denn auch der richtige ist.

Fiktion.:-)
 
Ich hatte immer das Gefühl dass durchaus ein Trauma erkannt wurde...

Bei mir hat man die anständige Auswertung der Diagnostik, die im Rahmen der Studie erfolgte, leider verpennt und das ausgerechnet von jemanden, der sich mit Stipendien und zahlreichen Preisen brüskiert.

Aber hier spricht gerade wieder einmal meine hasserfüllte Seite...
Dies liegt auch daran, dass ich eine ungeheure Aversion dagegen hege während eines Vorgespräch über Details, über die ich nicht im Einzelnen sprechen möchte ohne zugesicherten Rückhalt, ausgequetscht zu werden nach dem Motto:

'Aha, sie wurden also heute Nacht auf einem Parkplatz vergewaltigt. Dann erzählen sie mal alles haargenau, sie Lügnerin!'

Bei mir wurde eine anständige Diagnostik mehrfach versäumt. Ich habe selbst solange in Bibliotheken recherchiert und die Puzzlestücke zusammen gesetzt bis ich einigermaßen zufrieden war und ich hatte auch recht, nur das wollen sich die ach so perfekten Ärzte und Therapeuten nicht eingestehen, da sie in ihren fehlerlos sind.

Mein Psychiater ist zwar immer gewillt etwas tiefer zu schauen, aber es fehlt ihm einfach die Zeit.
Er würde es sicher gerne machen, aber kann es nicht umsetzen da für jeden nur 15 Min zur Verfügung stehen, die bei Bedarf zwar auch mal überzogen werden, aber dann gibt es einen Stau im Wartezimmer.

Und genau aus diesem Grund lasse ich es dann meist auch bleiben und behalte es gleich für mich. Wieso sollte ich ihm etwas anvertrauen, das schlimmstenfalls eine dissoziative Episode auslöst und er mich anschließend als Dank rausschmeisst?!



Was ich für sehr sinnvoll hielte, wenn es denn ginge, wäre wenn sich Psychiater und Psychotherapeut eng vernetzen würden, ähnlich wie bei PIA in den Kliniken.
So dass der Psychiater auch durch den Therapeuten auf dem Laufenden ist welche Probleme gerade am Vordergründigsten sind und noch von der medizinischen Seite abgedeckt werden sollten und der Therapeut auch Informationen über die Diagnosen, Prognosen und allgemeinen Einschätzungen des Arztes bekommt.

So fiktiv ist dieser Gedanke nicht. Ich glaube sogar, dass es tatsächlich möglich ist. Wenn du deinen Psychiater bittest einen Befundbericht anzufertigen (Aufwandserstattung selbstverständlich inklusive) könntest du diesen deinen Therapeuten überreichen und um dasselbe bittest du bei Bedarf den Therapeuten. So hast du die Zügel in der Hand ;)
 
Ein gutes Beispiel ist hier der Satz:

'Darüber hinaus gibt sie an, dass sie, wenn sie von, für sie, belastende Themen spricht...'

Ernsthaft?!
Noch respektloser kann man sich wohl kaum ausdrücken!
Jede Art von ungewollten körperlichen/sexuellen Übergriff u.ä. ist für einen Menschen belastend!
Einfach nur eiskalt und falsch in diesem Beruf.
 
'Darüber hinaus gibt sie an, dass sie, wenn sie von, für sie, belastende Themen spricht...'

Ernsthaft?!
Noch respektloser kann man sich wohl kaum ausdrücken!


An diesem Satz kann ich nichts Respektloses finden.

Es ist die überall gebräuchliche indirekte Rede, eine Anamneseform, die die Angaben des Patienten möglichst wortgetreu wieder gibt. Ohne subjektive Zugaben, ohne qualitative Wertung.

Fortune, ich glaube, dass Sie in Ihrer Verbitterung manchmal den klaren Blick verlieren.
 
Es ist die überall gebräuchliche indirekte Rede, eine Anamneseform, die die Angaben des Patienten möglichst wortgetreu wieder gibt. Ohne subjektive Zugaben, ohne qualitative Wertung.

Fortune, ich glaube, dass Sie in Ihrer Verbitterung manchmal den klaren Blick verlieren.

Gewiss neige ich des öfteren dazu Menschen, ganz besonders jene mit denen negative Erfahrungen gemacht wurden, vorschnell zu verurteilen und die Dinge verfälscht zu betrachten.

Trotzdem halte ich die Ansicht in dem beschriebenen Beispiel für richtig, denn diesen speziellen Satz habe ich im Kontext zu ihrem Auftreten gesetzt.
Die zuständige Therapeutin wies weder Mitgefühl, Verständnis noch Geduld in der Beschreibung von 'für mich belastende Themen' auf. Stattdessen agierte sie ungeduldig und äußerte sich abfällig. Zudem sprach ihre Mimik Bände...

Unter Wertschätzung eines Patienten definiere ich solch ein Verhalten nicht und dies wurde gewiss nicht von mir missinterpretiert.
Wenn man in einer Traumaambulanz arbeitet sollte man wissen, dass man in Gesprächen behutsam, geduldig und vor allem mitfühlend auftreten sollte, doch dies war nicht der Fall.

Ganz abgesehen davon, dass sowohl telefonische als auch schriftliche Nachfragen nach dem Resultat nicht beantwortet wurden, obwohl dies zugesichert wurde.
Empfinden Sie solch ein Verhalten als professionell?

Ich nicht. Und mit Verbitterung hat es allemal nichts zu tun.
Selbstverständlich haben all die Erfahrungen meine Persönlichkeit auch zum Negativen geprägt - keine Frage, aber zu solch einem Resultat trägt nicht nur der Patient allein bei.

Oder bin ich In ihren Augen selbst schuld an den Erfahrungen und ziehe sie durch meine Persönlichkeitszüge ganz bewusst an?
 
Natürlich ist es immer einfach den negativsten Charakterzug eines Menschen herauszustellen.

Jedoch sinne ich nicht nach Rache sondern Gerechtigkeit und dazwischen liegt ein Unterschied.
Ich würde einem Mitmenschen, der mir sein Schicksal offenbart niemals loslassen ehe dieser Mensch (seelische) Linderung erfährt und immer ein stützender Anker für diesen Menschen sein auch wenn dies bedeutet, dass ich selbst dadurch ertrinken könnte.
 
Ja, um einen Bericht an den Psychiater hatte ich mal gebeten, der Therapeut scheint aber in Sachen Papierkram zu einer Verdrängungsamnesie zu neigen.:-)
Ich habe es dann auch dabei belassen, da ich bezweifle dass es irgendetwas verändern würde, weil der Psychiater ja in erster Linie für Medikamente zuständig ist und da sind in meinem Fall keine neuen Anregungen durch den Bericht zu erwarten.

Ich denke nur wenn die Fachleute automatisch gegenseitigen Einblick hätte, der Patient das natürlich weiß und auch ablehnen könnte, dann würde auch viel automatisch laufen, was ansonsten niemand auf dem Schirm hätte.
 
Ich denke nur wenn die Fachleute automatisch gegenseitigen Einblick hätte, der Patient das natürlich weiß und auch ablehnen könnte, dann würde auch viel automatisch laufen, was ansonsten niemand auf dem Schirm hätte.

Eine Schweigepflichtentbindung kannst du jederzeit widerrufen, falls es daran scheitert und es dich hindert.

Wenn dich aber an deiner derzeitigen Behandlung etwas bedrückt/belastet und diesen Eindruck habe ich zumindest beim Lesen deiner Zeilen, natürlich kann ich mich auch täuschen, dann würde ich dies ansprechen - bei beiden und vielleicht sogar von deinem Vorschlag erzählen und was du dir konkret an Verbesserungen wünscht und inwiefern man eine Parallele finden könnte, dass dir vor allem deinen Weg erleichtert.

Von alleine werden die entsprechenden Akteure leider selten aktiv, da benötigt es schon jemand, der sehr mitfühlend ist und einfach aus guten Willen und weil er das immense Leid eine Schüppe Engagement zum sonstigen Handeln draufpackt.
Aber wieder mal ein Glücksgriff. Letzten Endes ist man immer noch selbst der Glücksschmied ;)

Und diese Zeiten, in denen alles mies läuft, kenne ich zu gut und manchmal würde man einfach gerne den Dienst quittieren, aber so einfach ist es dann doch nicht.

Was mir persönlich hilft ist eine Analyse über mein eigenes Wesen und die verschiedenen Persönlichkeitsanteile zu beleuchten und so besser nachvollziehen zu können durch welchen Anteil man gerade so zu Boden gedrückt wird.
Wunder vollbringt es nicht, aber es macht die Gefühllage greifbarer (insofern hier aktuell dein Hauptproblem liegt).
 
Wäre in deinem Bundesland denn eigentlich das Angebot an Traumatherapeuten, die tatsächlich eine DeGPT Zertizierung aufweisen und idealerweise eine Weiterbildung in PITT absolviert haben abgedeckt oder siehe es eher mau bis gar nicht vorhanden aus?

Ansonsten könnte man natürlich in Erwägung ziehen, ob man ein Vorgespräch in einem anderen Bundesland wahrnimmt - klar es ist ein immenser Einschnitt, aber was nützt es dir wenn irgendwie nichts halbes und nichts ganzes über Jahrzehnte zustande kommt und dich alles immer und immer wieder einholt?

Nichts ist so wichtig für ein zu bewältigendes Leben wie Gesundheit und ganz besonders seelische Gesundheit.
 
In meinem Fall ist es so, dass passives Handeln mein Depression befeuert und der Kreis sich fröhlich dreht und über sein erneuten Triumph freut.

Deshalb handhabe ich es neuerdings auch so, die Dinge, die mich stören nicht in mich hineinzufressen und die Schuld bei mir zu suchen, auch nicht bei dem anderen, sondern den Dialog zu suchen um zu verstehen und zu lernen, was zu dieser eventuell falschen Wahrnehmung geführt hat, meine Erwartungen unrealistisch waren oder ein Kommunikationsproblem herrschte.
 
Ich denke wenn man die Heilpraktiker und die Privaten Therapeuten abzieht, bleibt auch nicht mehr so viel übrig.

Im Grunde habe ich auch keine großen Ambitionen den Therapeuten zu wechseln, einmal wäre es mit viel Aufwand verbunden und zum anderen denke ich nicht dass sich etwas findet wo es menschlich besser passen würde und das ist mittlerweile mein Hauptkriterium.
Ich sehe ja dass trotzdem vieles in der Therapie nicht funktioniert, also von meiner Seite her und wie lange ich da war bevor sich überhaupt Fortschritte eingestellt haben.
Ich denke, ich bin schon richtig da wo ich bin und mit einem Wechsel wäre, wenn es nicht so funktioniert, wohl auch ein Rückkehr zu dem Therapeuten fraglich.

Ich denke ich weiß auch wo die größte Krux befindet, die alles stetig torpediert und gerade deshalb sind meine Zweifel an einer fundamentalen Besserung durch eine Traumatherapie besonders groß.
Sicher könnten durch eine Traumatherapie einige durchlebte Punkte, die sich belastend auswirken, wesentlich besser werden, wenn es denn gut läuft.
Aber wohl eher nicht jene Strukturen die sich daraus entwickelt haben und noch umfassender ins Leben eingreifen, wofür eine VT vielleicht sogar die bessere Wahl ist.

Schaun mer mal, da kann ich ohnehin nur auf mein Gefühl hören.
 
oder ein Kommunikationsproblem herrschte.

Kommunikationsprobleme sind glaube ich auch irgendwo eine natürliche Folge, die entstehen ja vor allem durch persönliche Wahrnehmung und Interpretation.

Wenn ich bei einem Thema sehr zart besaitet bin, dann beziehe ich natürlich eher alles was annähernd dazu passen könnte auf mich, sehe viel Feindseligkeit darin.
Objektiv betrachtet sieht es dann wieder ganz anders aus, besonders wenn ich nachfrage und dann auch gesagt bekomme warum jemand was sagte hat es dann viel weniger mit mir zu tun.
Selbst wenn ich Menschen sage, bei dem Thema bin ich empfindlich, versuche mal darauf zu achten wie du da mit mir sprichst, was du sagst.
Das können sie nicht, weil sie nicht wissen können wie ich fühle und was die Gefühle auslöst, selbst nicht wenn ich es ihnen erkläre.
Sie reden weiterhin wie es für sie normal ist, ohne zu merken wo es mir weh tut, da können die Spiegelneuronen nicht greifen da die eigenen Erfahrungen dazu fehlen, die Empathie nicht vorhanden ist.

So ist manches in meinem Fühlen immens respektlos, aber aus Sicht des anderen kaum nachvollziehbar.

Allerdings habe ich damit nicht die extremen Probleme, zu mir kann man einiges sagen was andere als Frechheit empfinden würden und ich trotzdem irgendwo witzig finde, da empfinde ich in der Tat so einiges viel schräger als andere.
 
Im Grunde habe ich auch keine großen Ambitionen den Therapeuten zu wechseln, einmal wäre es mit viel Aufwand verbunden und zum anderen denke ich nicht dass sich etwas findet wo es menschlich besser passen würde und das ist mittlerweile mein Hauptkriterium.

Für eine erfolgreiche Therapie sollte dies für jeden Patienten das Hauptkriterium sein. Wenn die Chemie nicht stimmt, ist das Scheitern schon vorprogrammiert.
Allerdings gestaltet sich die Probatorik bei Traumapatienten auch noch einmal viel schwieriger, eben aufgrund des hohen Misstrauenpegel und deren Feinseligkeit. Es dürfte für den Therapeuten schwer zu schaffen sein in den fünf Sitzungen den Patienten von sich zu überzeugen.


...und mit einem Wechsel wäre, wenn es nicht so funktioniert, wohl auch ein Rückkehr zu dem Therapeuten fraglich.

Das ist wohl tatsächlich ausgeschlossen.
Was konkret stört dich denn derzeit an deiner psychotherapeutischen Behandlung?
Hast du deinen Therapeuten schon darüber in Kenntnis gesetzt?

...und gerade deshalb sind meine Zweifel an einer fundamentalen Besserung durch eine Traumatherapie besonders groß./QUOTE]

Eins gleich vorne weg, dass mir bei meinen Eigenrecherchen von sehr anerkannten Traumaforschern, unter anderem auch Judith Herman immer wieder unter die Augen gekommen ist. Eine vollständige Heilung gleicht bei einem Traumapatienten einem Wunder, in etwa wie bei einem Krebspatienten wo der Krebs schon überall gestreut hat und er sich plötzlich zurückzieht.
Was wichtig ist und worauf es abzielt, ist das die Traumata in die Lebensgeschichte integriert werden und sie nicht mehr die Macht über einen besitzen.
Die mannigfachen Störungen, die dies zur Folge hatten, können nur mit viel Geduld, Hilfe und Selbstliebe minimiert werden.
 
Wenn man jedoch das Trauma /die Traumata anerkannt, akzeptiert, darum trauert, loslässt und integriert ist dies ein großer Fortschritt.


So lange dieser Prozess nicht stattgefunden hat, wird man immer wieder von sämtlichen Gefühlen bei lebendigen Leib zerfressen. Und hier muss man an einen bestimmten Punkt, in meinen Augen, entscheiden und wissen, was man mit der restlichen Lebenszeit noch machen möchte und wie man sie verbringen will.

Gerade in diesem Jahr als so viele Vorgespräche erfolgten und ich in der ersten Jahreshälfte mit den vergangenen gut zwanzig Jahren auf einen Schlag konfrontiert wurde und Erinnerungen zurückkehrten hat sich sehr viel und sehr ausgeprägter Selbsthass aufgebaut, auch vorher hat man diesen schon gespürt aber dadurch wurde das 'Monster' sozusagen genährt.

Und aus diesem Grund halte ich es nach wie vor für gefährlich irgendwelche unerfahrene Stümper solche Gespräche führen zu lassen, sogar fahrlässig!
 
Außerdem sehe ich hier auch die Pflicht zur Kommunikation und zur Einbindung der entsprechenden Akteure, denn andere PatientInnen müssen so eine Erfahrung bei weitem nicht auch noch durchleiden, wo man ohnehin schon so zerfetzt ist.
 
So ist manches in meinem Fühlen immens respektlos, aber aus Sicht des anderen kaum nachvollziehbar.

So gestaltet es sich eben auch in meinen Beziehungen, wenn denn dann mal eine aufgenommen wird und im Idealfall die Bewährungsprobe überstanden hat.
 
Hier finde ich allerdings auch, dass ein Patient schon den Anspruch und die Erwartung hegen kann, dass jemand der therapeutisch arbeitet, umsetzen kann.

Manchmal sind es noch nicht einmal nur die Worte, sind auch die Gestik, Mimik oder Taten.

Etwa in meinem erwähnten Beispiel, dass man aus dem Zimmer stürmt, eine Sekunde nachdem etwas traumatisches angeschnitten wurde.
Menschsein bei aller Liebe, aber wenn man es nicht aushalten kann, ist man in diesem Beruf falsch, vor allem in einer Traumaambulanz.
 
Für mich persönlich ist es ein absolutes No-Go, sei es die Erörterung von einem Übergriff in der Kindheit oder die Untersuchung beim Gynäkologen, all dies ist höchst verletzlich und gewährt dem Gegenüber einen Einblick in das am meisten geschützte Gebiet, den Patienten zurück zu lassen oder aus dem Zimmer zu werfen.
Hier fragen sich die entsprechenden Personen offenbar zu selten wie sie solch ein Verhalten empfinden würden, wenn man sie so behandeln würde.
Aber da fehlt es wieder an dem Erfahrungsschatz eines Trauma. Niemand kann wirklich nachvollziehen wie zerstörerisch es in das Leben eingreift, selbst Jahrzehnte später, da helfen die besten Lehrbücher auch nicht.
 
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