• Ängste gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Genauso wie Zwänge können sie das Leben stark einschränken - es gibt aber effektive Therapien und Strategien dagegen. Diskutieren Sie hier Ihre Fragen!

Angst vor Tollwut

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ich wusste nicht, dass man hier sogar noch einen Unterschied beim Zahnstatus macht...interessant, dass dieser auch eine wichtige Rolle spielt...in Lateinamerika ist halt auch das Problem, dass nicht überall genügend Tollwutgegenspritzen in Krankenhäusern zu Verfügung stehen...am besten achtet man sowieso schon im Vorhinein, keinen fremden Tiere zu nahe zu kommen.
 
Hallo :),
ich mal wieder. Die Langzeittherapie wurde von der Kasse genehmigt! Ich bin richtig froh deswegen. Die Genehmigung hat fünf Wochen gedauert...naja aber am Mittwoch geht's los.
ich stecke gerade mitten in der Klausurenphase und stehe ziemlich unter Druck, weil ich auf keinen Fall durchfallen darf, weil ich dann noch nicht anfangen kann zu arbeiten und so weiter...
Allerdings ist das mit dem lernen in diesem Semester nicht so einfach, wegen dem ganzen doofen Angst Zeug. Meine Psychiaterin sagt ich könnte die Medis erhöhen. Was ich auch gut finde. Dafür muss ich aber erst zum Arzt ein EKG machen, sagt sie. Zeitlich bekomme ich das gerade gar nicht auf die Reihe, weil ich auch noch arbeiten muss und lernen und Klausuren schreiben. Meine Wohnung ist das reinste Chaos.
Mein Zeitmanagement ist furchtbar. Aber drei vier Stunden gehen ja alleine schon für das Waschen und blöde Gedanken machen pro Tag drauf.
Ich hoffe, dass ich das alles irgendwie schaffe.
​​​​​​Das beste ist, wenn ich mit Freunden lerne, dann sind zumindest die Gedanken weniger stark als alleine ...
Ich bin froh, wenn die kommenden drei Wochen vorbei sind...
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"Ich hoffe, dass ich das alles irgendwie schaffe."

Das werden Sie sicher.

Trotzdem beruhigt es, einen Plan B zu haben.

Also was könnten Sie machen, wenn es mit der Prüfung nicht auf Anhieb klappt..

Sich einen leidlich bezahlten Job suchen, ausruhen, verreisen (falls es finanziell möglich ist) usw.

Wenn man das durchgespielt hat, kann man nicht ins Bodenlose fallen, sondern hat eher das Gefühl, dass es sowieso irgendwie weiter geht.
 
Ich bin den Plan-B schon durchgegangen. Ich würde drei Monate irgendwo durcharbeiten und dann würde ich verreisen.
Der Druck kommt auch weniger von mir sondern Freund/Eltern. Beide wollen, dass ich auch jetzt mal bald möglichst schnell verdiene. Bei meinem Vater verstehe ich es, weil er mich bei der Miete unterstützt. Bei meinem Freund nicht so wirklich, weil er für mich keine Kosten übernehmen muss.
wir teilen natürlich viel,da wir schon lange zusammen sind und beides keine kassentrenner.

Im Moment ist es auch wirklich schwer daran zu glauben, dass ich nicht komplett durchgedreht bin. Ständig, wirklich in einer Tour, habe ich das Gefühl etwas ist auf meiner Lippe und denke dann eine Fledermaus war/ist über mir. Dann seh ich natürlich keine.... Weiß auch,dass es totaler Quatsch ist...aber muss mir dann den Mund waschen/desinfizieren weil ich sonst nicht essen und trinken kann...
Ich weiß eigentlich, dass es nicht sein kann und das es Quatsch ist, aber der Gedanke geht nicht weg und kommt den ganzen Tag über. Ich bin ziemlich verzweifelt deswegen und meine Lippen sehen furchtbar aus mittlerweile :(
 
Vielleicht wünscht sich dein Freund Normalität und hat die Hoffnung dass sich alles normalisiert wenn du im Arbeitsleben fest verankert bist?
 
Vielleicht. Ich denke ja auch, dass es dann besser werden könnte. Routine ist so wichtig für mich. In den Lebensphasen in denen ich einen festen Rhythmus hatte geht es mir einfach um einiges besser. Auch wenn es etwas gedauert hat bis ich das war haben wollte...
 
Mache ich. Jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen und aus dem haus gehen klappt. Dreimal die Woche joggen gehen klappt auch. Abends erst kochen, dann noch etwas aufräumen und dann fernsehen oder lesen klappt. Die schlimmsten Zeiten sind nur die in denen ich alleine bin. Das aus dem Haus gehen plane ich auch so wie mein Freund raus muss (immer so gegen halb acht), weil ich dann nicht in irgendwelchen Gedanken hängen bleiben.

Beim alleine lernen oder bei der Arbeit bin ich eigentlich auch alleine und es ist ruhig um mich herum. Dann nerven die Gedanken und ich falle schnell in so einen Strudel aus Angst, Gedanken und waschen....
aber mann kann ja nicht jedesmal jemanden um sich haben, der sich mit einem unterhält. Bei der Arbeit funktionieren Podcasts ganz gut. Die kann ich aber nur hören wenn keiner mehr da ist. Weil das nicht so gerne gesehen ist...
 
Hm, ich glaube da wäre mal ein grundsätzliches Gespräch mit deinem Freund fällig.
Einerseits scheint er ja auch unter der Situation zu leiden, andererseits ist nicht gerne gesehen was dir hilft.
Er müsste sich auch über die Erkrankung informieren und akzeptieren was hilft, lockerer damit umgehen lernen und eben als gerade nicht änderbare Erkrankung sehen, für die niemand was kann.
Oft machen die einem nahestehenden Menschen solche Zwänge am Unvermögen und nicht genug Bemühen des Erkrankten fest, denken der muss es doch nur sein lassen und es wird auch manchmal Schwäche oder Absicht unterstellt, ein nicht genug Mühe geben.

Dein Freund ist mit betroffen, also sollte er auch über die Mechanismen und daraus resultierenden Probleme von Zwängen bescheid wissen.
Und, natürlich wird er auch überfordert sein, es ist ein ein zusätzliches Problem dass dein Problem natürlich auch zu seinem wird, was aber bei Beziehungen einfach so ist.
Er kann sich genau wie du nur davon lösen indem er versteht dass es eine fiese Erkrankung ist, aber rein gar nichts mit gut oder schlecht Will zu tun hat.
 
Wir führen das Gespräch jeden Abend. Immer fragt er mich warum ich es nicht einen Abend sein lassen kann ... Und wir haben drüber gesprochen. Ich habe ihm erklärt was es ist. Die Infoblätter von der Therapeutin zum lesen gegeben und so weiter.

Ja, das was du schreibst sagt er mir auch. Ich gebe mir nicht genug Mühe. Ich lasse mich da rein fallen. Ich benutze eine Krankheit als Ausrede... Ich suche die Gründe warum ich Angst haben könnte. Ich gebe auf... Er entschuldigt sich am nächsten Tag immer dafür.
Ich verstehe ja, dass es schwer für ihn ist. Aber ich kann im Moment nicht mehr machen als jetzt. Irgendwie versuchen damit zu leben und an mir zu arbeiten. Wenn er lockerer wäre, vll auch mal über den Blödsinn lachen den ich manchmal frage oder denke... Aber er wird immer wütend auf mich. Er kann halt nicht abschalten abends. Das verstehe ich auch. Sein Job ist stressig und dann auch noch so jemanden Zuhause haben ....
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Es ist definitiv schwer für Angehörige, aber dennoch ist es eine Erkrankung und deshalb sind Vorwürfe, Wut und auch Selbstvorwürfe wie du sie dir machst, vollkommen fehl am Platz.

Das funktioniert aber nur wenn ein Verständnis für diese Erkrankung gefunden wird, er versteht es wohl eher nicht und du vielleicht auch nicht.
Frag mal in der Therapie ob du deinen Freund mal mitbringen kannst und vielleicht eine Art Informationsgespräch stattfinden kann und ein Austausch was dabei in dir vorgeht und auch in ihm, nur halt moderiert so dass das Wesentliche auch eine Chance hat verstanden zu werden.
 
Hat sie schon angeboten. Ich trau mich nicht es ihm vorzuschlagen. Habe das Gefühl er will das gar nicht.... Bei den Infoblättern hat er auch abweisend reagiert. Ich lass die Therapie erst mal starten und schaue dann denke ich. Ich werde mit der Therapeutin drüber reden.
Irgendwie verletzt er mich zur Zeit einfach zu sehr.

Er fragt mich auch immer ob ich glaube, dass eine Therapie bei sowas wie ich habe reicht. Und ob ich nicht lieber eingewiesen werden sollte...
ich bekomme meine Termine hin und gehe zur Arbeit und lernen tue ich neben her auch noch. Ich habe eigentlich das Gefühl, dass ich trotz der Krankheit, viel schaffe was gesunde Menschen schaffen.
Ich bin sauer und traurig und wütend auf ihn deswegen. Aber auf der anderen Seite weiß ich auch,dass es für ihn schwer ist.

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Das sind die typischen Vorurteile die dein Freund vertritt, man kann das aber nicht unbedingt übel nehmen, schließlich denken die meisten Menschen ähnlich und besonders wenn man direkt betroffen ist, ist es umso schwerer.

Dein Freund verlangt viel von dir, auch überzogenes, ich denke wenn er von dir verlangt dass du Dinge tust die dir schwer fallen und im Moment vielleicht sogar unmöglich sind, dann darfst du auch verlangen dass er sich damit auseinandersetzt und zwar so dass er weiß von was er redet und auch versteht weshalb es nicht so einfach ist.
Er kann nicht solche Vorschläge machen, solange er nicht informiert ist.

Das kannst du ihm auch sagen: Schatz, du hast alles was dir Einblick in meine Erkrankung geben könnte abgeblockt und deshalb fehlt dir das Wissen um solche Vorschläge machen zu können".

Was würde er machen wenn du körperlich schwer krank wirst?
Sagen: Stehe auf und mach weiter?"
Es ist kein Unterschied ob du aus physischen oder psychischen Gründen nicht mehr funktionierst, leider ist das noch allzu vielen Menschen unbekannt.
 
Ja das stimmt. Von Freunden und Familie wird mir immer gesagt, dass es daran liegt wie ich mit meinen Problem umgehe. Dann werden Beispiele aufgezählt wie sie das machen: Musik hören, Gedichte schreiben und so weiter.
Und die Einnahme von Medikamenten ist laut meiner Familie auch ein Zeichen dafür, dass man sich einfach nicht genug anstrengend und sich auf Tabletten ausruht. Wenn man es dann schafft, hat man es nicht selbst geschafft sondern die Tabletten. Dass ich über jede Unterstützung dankbar bin, ob medikamentös oder nicht, verstehen die meisten nicht. Bzw. sehen mich dann als einen schwächeren Menschen, als sie es sind.

Bei meiner zukünftigen Arbeit muss ich noch überlegen wie ich es mache. Ich habe immer mittwochs um 12 Therapie und wollte das in die Mittagspause legen. Dafür müsste ich mit meinem Chef abklären, dass ich an dem Tag immer länger Pause mache, und die Stunden am Nachmittag dran hänge. Ich habe gleitzeit, das dürfte also kein Problem sein. Aber was soll ich als Erklärung sagen? Genügen "gesundheitliche Gründe". Habe schon überlegt ob ich sage,dass ich an dem Tag immer meine Oma zum Arzt fahren und wieder heim....
 
Da solltest du nochmal mit deiner Therapeutin sprechen.
Die ist nicht an Öffnungszeiten gebunden und vielleicht kann sie dir dann Termine nach der Arbeit geben, nur muss sie das früh genug wissen.
Manche Therapeuten bieten auch später am Abend, oder am Wochenende Termine an, das wäre sicher entspannter für dich als schnell mal in der Mittagspause.

Ja, andere verstehen halt das Prinzip der Zwänge nicht und eben dass es eine Erkrankung ist.
Oft wird es durch die "Sprüche" auch noch schlimmer und komplexer, deshalb müssten sich auch nahestehende Personen informieren, oder zumindest die Klappe halten.
Nicht selten gibt es Ursachen die mit Kindheit und Familie zusammenhängen, das wird aber nie gesehen, dass die Entstehung so komplex ist und auch die Familie ihren Anteil daran hat.
Dann müsste man ja sein Bild von sich selber kritischer sehen und natürlich fällt es leichter einfach nur Kritik und besonders kluge Ratschläge, die niemandem helfen, zu geben.
Sicher wird das die Situation nicht entspannen, solche Bemerkungen, auch von deinem Freund, erhöhen den Stress und damit auch die Intensität der Zwänge.

Weißt du was dich da antreibt, im Bezug auf die Zwänge?
Es ist häufig so dass nicht nur Angst dahinter steckt, sondern auch eine Art Glücksbringer.
Also das Gefühl die Kontrolle zu behalten, dass alles gut geht und wenn man das richtig macht die Dinge besser laufen.
Oder einfach ein Gefühl dass stimmen muss, vorher kann man nicht aufhören und wenn das nicht stattfindet geht eventuell was anderes im Leben schief.
Hast du schon mal deine Gedanken und Gefühle dazu näher beleuchtet, geforscht wo die Anfänge waren und was die Auslöser, die sich auch langsam entwickelt haben können?

Für die Therapie ist dieses Wissen nicht unbedingt nötig, es hilft dir aber selber besser zu verstehen warum es so ist wie es ist und damit auch mehr Verständnis für dich zu haben, was dabei helfen kann die Kritik anderer weniger an dich ran zu lassen.

Gerade bei Stress und Sprüchen aus Unverständnis kann das intensiver werden, weil Stress und Kritik eng mit Kontrollverlust zusammenhängt, der Zwang macht sich dann breiter um die Kontrolle zu behalten.

Im Prinzip stimmt es, man muss es aushalten lernen dem nicht nachzugeben, das ist aber keine Frage von Stärke, sondern ein langer Prozess und durchaus die Suche nach etwas dass die Sicherheit der Zwänge ersetzen kann.
 
Weißt du was dich da antreibt, im Bezug auf die Zwänge?
Es ist häufig so dass nicht nur Angst dahinter steckt, sondern auch eine Art Glücksbringer.
Also das Gefühl die Kontrolle zu behalten, dass alles gut geht und wenn man das richtig macht die Dinge besser laufen.
Oder einfach ein Gefühl dass stimmen muss, vorher kann man nicht aufhören und wenn das nicht stattfindet geht eventuell was anderes im Leben schief.
Hast du schon mal deine Gedanken und Gefühle dazu näher beleuchtet, geforscht wo die Anfänge waren und was die Auslöser, die sich auch langsam entwickelt haben können?
Ich habe versucht irgendwie mehr in Bezug zu den Zwängen zu "spüren". Es kommt eben immer das Gefühl, "wenn du das jetzt nicht machst kann es sein, dass du stirbst und dabei hättest du etwas daran ändern können...." Dann folge ich dem Ritual und dann fühle ich mich sicher. Wenn während dem Ritual was schief läuft fängt das Gedankenkarussell wieder von vorne an und ich muss alles durchführen, wenn ich mir hundertprozentig sicher bin, dass ich keinen Fehler gemacht habe.
Das Gefühl von Angst ist gar nicht so groß, weil ich ja durch meine Handlungen alles in den Griff bekommen kann und mir gar nichts passieren kann. Dafür müssen sie aber auch richtig ausgeführt werden :/
 
Für die Therapie ist dieses Wissen nicht unbedingt nötig, es hilft dir aber selber besser zu verstehen warum es so ist wie es ist und damit auch mehr Verständnis für dich zu haben, was dabei helfen kann die Kritik anderer weniger an dich ran zu lassen.

Nachdem ich mit der Therapie die Zwänge wieder einigermaßen in den Griff bekommen habe, ist das Ziel mal herauszufinden was eigentlich immer dahinter steckt und was los ist. Mein ganzes Leben lang eine psychische Krankheit nach der Andern. Habe mittlerweile das Gefühl die wechseln sich ab. Würde einfach gern herausfinden was die Auslöser sind, mit was für Lebenssituationen ich Probleme habe und was ich machen kann, dass es gar nicht immer soweit kommt. Irgendwie muss es sich ja eingeschlichen haben... Nur habe ich es nicht gemerkt.
Die Gründe für die kenne ich grob, da ich ja schon analytische Therapie und Klinikaufenthalte hinter mir habe. Aber das ist alles paar Jahre her und mir ging es zwischenzeitlich sehr gut. Manchmal ein paar depressive Tage und immer wieder mal eine Panikattacke. Damit bin ich aber klar gekommen. Dass es mich wieder so erwischt und vereinnahmt hätte ich nie erwartet.
 
Die Kunst ist, wenn man es im Griff hat dem nicht mehr nachzugeben, tut man das einmal wenn es wieder schlechter geht, auch wenn es unbewusst und aus alter Gewohnheit ist, dann steckt man wieder mitten drin.
Wie ein Süchtiger, da reicht auch einmal schwach werden und es ist vorbei, das Gehirn merkt sich die Sucht und knüpft genau da wieder an, als wäre sie nie bekämpft worden.
Das ist bei Zwängen auch nicht viel anders, aber da kann viel durch Stressreduzierung, Achtsamkeit und auch ein Umdenken tun und eben sich im Ertragen des nicht Nachgebens üben.
 
Das hört sich plausibel an. Ich bin gespannt was die Therapie bringt. Bis jetzt war ja alles nur Anamnese. Aber ich hab ein gutes Gefühl bei der Therapeutin und zu meiner Psychiaterin habe ich mittlerweile auch einen besseren Draht.
​​​​​​Mit meinen Mitmenschen werde ich jetzt erst Mal gar nicht mehr über die Problematik reden. Meine Eltern wohnen weit weg und bekommen so gut wie nichts davon mit.
Ich magst im Moment nur nicht die Frage wie geht's am Telefon zu beantworten. Und das merken die Menschen und ich habe das Gefühl, dass sie dann seltener anrufen.
 
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