Bist Du nicht
Es gibt diverse Studien zu der Frage, wie häufig Depressionen und Angststörungen sind.
Je nachdem, welche Quelle man zurate zieht und wie weit man die Begrifflichkeiten faßt, sind zwischen 15 und 80% der Bevölkerung wenigstens einmal in ihrem Leben von einer Depression und/oder Angststörung betroffen!
Was es etwas schwierig macht, exaktere Zahlen zu ermitteln, ist die Tatsache, daß diese Erkrankungen häufig nicht korrekt erkannt und diagnostiziert werden. So sprechen viele Patienten ihre Symptome nicht klar genug aus, der Arzt kann ihnen aber nur bis vor die Stirn gucken. Oder die psychischen Störungen finden ihren Ausdruck primär über Alkohol- oder Drogenmißbrauch - der Patient kommt dann eventuell in den "Genuß" eines Entzuges, aber die zugrundeliegenden Ursachen wie eben Depression oder Angst werden nicht erkannt und nicht behandelt. Auch Gewalt und Aggression - gerade in der Familie - können Ausdruck von Depression und Angst sein, denn beides beruht i.d.R. auf irgendeiner Form der Hilflosigkeit: Man

weiß nicht mehr anders zu helfen, als verbal oder körperlich immer wieder irgendwo reinzuhauen oder zu prügeln...
Und unsere modernen Zeiten machen den Umgang mit sich selbst, dem Umfeld, den äußeren Umständen und dem Leben als Ganzem auch nicht unbedingt leichter... Auch das wird uns eigentlich nur von unserer Konsum- und Werbegesellschaft so suggeriert.
Wenn man all das berücksichtigt, fällt es mir nicht mehr schwer, auch Zahlen bis hin zu 80% grundsätzlich zu glauben...
Irgendwo hab ich derletzt noch gelesen, daß man davon ausgeht, daß 2/3 aller Deutschen im jeweils zurückliegenden Jahr mit ernsteren psychischen Problemen zu kämpfen gehabt haben...
Zuguterletzt sieh Dir mal diverse Promi-Biographien an: Gwyneth Paltrow hat Depressionen, Angelina Jolie ebenfalls, Winston Churchill war Zeit seines Lebens depressiv - und er hat ein Weltreich regiert und ist vergleichsweise alt geworden damit!
Hier kannst Du auch mal schmökern:
http://home.arcor.de/pahaschi/genies.htm
Ich finde solche Berichte insofern immer wieder hilfreich, weil sie mir eben deutlich machen, daß ich damit nicht allein bin. Daß es sehr sehr vielen Menschen so geht und immer auch gegangen ist. Und daß man damit trotzdem gut leben kann.
Und womöglich sind Depressionen und Ängste normaler als uns von der Gesellschaft Glauben gemacht wird. "Man" redet nur eben nicht drüber; "Man

" ist stark; bloß keine Schwäche zeigen; etc.
Meiner Meinung nach alles ausgemachter Quatsch:
Wenn es einem nicht gut geht, sollte man das auch sagen dürfen. Und zwar nicht nur bei körperlichen Krankheiten, sondern eben auch bei psychischen. Die Psyche ist genauso Teil unseres Wesens und Lebens wie unser Körper.
