RE: an yvypivi und alle anderen
Hallo lollo!
Da ich die ganze Woche nicht da bin (Praxiswoche im FH-Studium), schreibe ich noch eben. Ich war etwa 4 Jahre magersüchtig, bin nun bulimisch und wollte eigentlich auch nie zunehmen. Ich kenne deine Gefühle nur zu gut, das zunehmen wollen um gesund zu sein, frei von den ganzen schlechten Gedanken. Dann dieses nur noch essen wollen und die Fressanfälle. Ich finde es sehr gut, dass du nicht kotzt, mach es nie, dann bekommst du auch keine Bulimie. Wieviel ich am wenigsten gewogen habe, will ichdir nicht gerne sagen, aus Angst, dass du da nacheifern könntest. Meine Eltern haben mich in eine Klinik gesteckt, als ich noch gar nicht eindeutig magersüchtig war vom Gewciht her, als ich dann endlich den Platz hatte, ca. einen Monat später, hatte ich aber 4 kg mehr abgenommen, die Krankheit war schon eindeutig. Leider hat das nicht geholfen, bin falsch therapiert worden und es läuft mir heute noch nahc und ich bin totunglücklich, wenn ich an die Zeit denke. Geh nie in eine Klinik, reiss dich zusammen und nimm zu, so dass du nicht zwangsverwiesen wirst. Iss wenn du schaffst, wieg dich nicht zu oft, versuch es etwa 1 oder 2 mal in der Woche nur zu machen, immer morgens etwa zur gleichen Zeit, damit die Schwankungen möglichst klein sind. Lenk dich nach dem essen ab mit einer schönen Beschäftigung, pfleg deine Freundschaften. Mach ne pause mit dem Zunehmen, wenn du das Gefühl hast du hältst es nicht aus, aber achte darauf, dass du nicht abnimmst! Bekommst du Unterstützung von jemandem? Vielleicht kann jemand mit dir zusammen essen und sich dabei mit dir unterhalten? Deine beste Freundin/Freund? Aber achte darauf, dass du nicht für jemand anders zunimmst, was du isst, ist für dich selbst, für niemand sonst. Als ich in der Klinik war, habe ich für meine Eltern gegessen. Ich war totunglücklich, durfte kein Sport machen, habe dann auch nur in Fett angesetzt, nicht in Muskeln und habe meinen Körper gehasst. Als ich rauskam hatte ich Bulimie, obwohl ich mich vor dem Kotzen geekelt habe und immer noch tue. Ich bin da wieder rausgekommen indem ich auch wenn ich viel gegessen habe, nicht gekotzt hab. Ausserdem hab ich mir was schönes gekauft, als Belohnung dafür, dass ich aufhöre. Ich hab dann auch über ein Jahr geschafft nicht zu fressen und zu kotzen, aber bin wieder magersüchtig geworden, schlimmer als vorher. Ich bin zu Hause geblieben, wollte unbedingt Abi machen, hab es irgendwie geschafft trotz Depressionen und allem und 3 Monate nach dem Abi bin ich ausgezogen von zu Hause, ab da war ich glücklicher, aber auch nicht gesund. Zunehmen war erst mal schwieriger, weil ich zu Hause immer zum Essen gezwungen wurde, also habe ich dann erst mal natürlich reduziert. Da ich körperlich gearbeitet habe auf nem Bauernhof, habe ich auch noch mal mehr abgenommen, habe dem aber erst keine Beachtung geschenkt, bis ich dann Wassereinlagerungen in den Beinen bekommen hab. Ich hab mich total müde undkraftlos gefühlt und meine Beine haben weh getan, und da habe ich Angst bekommen und bin zum Arzt gegangen. Die Devise war zunehmen, viel Milch trinken, wenig Salz, und jeden Tag einen Joghurt zusätzlich zu allem anderen. Und 4 Liter Milch pro Woche, aber vollmilch. ich hab dann zugenommn, weil ich Angst hatte, dass ich sterbe und ich wollte nicht, ich wollte leben, also musste ich essen und habe richtig reingehauen. Dann ging es mir gut, bis ich in den Weihnachtsferien zu Hause war. Da bin ich wieder depressiv geworden undwollte nie mehr zurück. Dann war ich wieder weg von zu Hause, hab auf nem Naturreservat gearbeitet, freiwillig mit Geld von meinen Eltern zum Leben. Da war ich wieder glücklich, so lange bis mich jemand daran erinnert hat, dass ich in 2 Wochen nach Hause muss. Da ginges dann mit den Fressanfällen los. Anfangs habe ich nicht gekotzt, habe voll zugenommen, fast 4 Kilo in 2 Wochen, weil ich nicht schlafenkonnte udn die ganze Nacht Kekse gegessen habe. Und zu Hause war mein VAter dann aber nicht da, der war wegen Rückenschmerzen in Kur. Da war es dann zu Hause auch angenehmer als ich befürchtet hatte, ausserdem war meine SChwester in der Schule weil keine Ferien waren. Ich habe angefangen mich auf die Uni vorzubereiten (studiere in Finnland, musste für die Aufnahmeprüfung lernen). udn bin dann auch nach nem guten Monat ausgezogen, nach Finnland. Das war Mai 2004. Ich wollte immer das wieder abnehmen, was ich durch die Fressanfälle zugenommen habe, aber ich kann nicht mehr hungern und ich nehme irgendwie nicht mehr ab, egal wieviel ich versuche. Ich bin nicht übergewichtig und nehme von normalem Essen nicht zu, also brauchst du dir keine Sorgen zu machen, wenn du normal isst. Stimmt wirklich. So zuzunehmen wie ich, in Fressanfällen würde ich dir allerdings nicht empfehlen, es geht zu schnell, man setzt nur Fettan, keine Muskeln. Vielleicht hilft es dir oft mit gleichaltrigen Freunden zusammen zu essen, dann siehst du wie viel die anderen essen und so lang du nicht mehr isst, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Wir essgestörten denken meistens nur, dass wir mehr essen. ihc finde mich so langsam damit ab, dass ich nicht mehr so dünn bin, aber ich habe immer noch Schwierigkeiten damit. Vor allem, weil ich so gut wie keine Muskeln habe, aber trotzdem Normalgewicht, also im Verhältnis zu Armen und Beinen viel Bauch und Po und Busen habe, wohlgemerkt im Verhältnis. Aber da ich früher sehr sportlich gebaut war, nervt mich das.
Das einzige was ich dir empfehlen kann, ist, es so zu machen wie ich in dem Jahr zwischen Abi und Studium, also nicht Abnehmen, versuchen normale Mahlzeiten einzuhalten, auch Naschereien essen, die gehören dazu in Massen, ein Stück Kuchen pro Tag und ein bisschen Schokolade, Chips oder Süssigkeiten gehören dazu, und wenn du traurig, nervös oder unzufrieden bist, fang nicht an zu essen, es sei denn dein Magen knurrt. Wenn du kein Huungergefühl bekommst, setz dir eine Zeit, wann du spätestens die Mahlzeit essen musst und iss sie dann auch. Wenn du doch mal einen Fressanfall bekommst, hast du vielleicht viel verbraucht, aus welchen Gründen auch immer und dein Körper holt sich nur, was er verloren hat.
Mal ehrlich: bist du vom hungern und spargeldünn sein glücklicher geworden? Ich glaube kaum, also machen dihch ein paar Kilo mehr auch nicht wirklich unglücklicher, wenn du dich nach einiger Zeit damit abgefunden hast.
Versuch dich an die Zeit vor der Magersucht zu erinnern: an die schönen Sachen die du erlebt hast und führ sie dir immer wieder vor Augen! Schaffst du das?
Viel Glück!
Tonttu_e