RE: an tacuisses
Hallo tacuisses,
Ihr Beitrag gefällt mir.
In einem Punkt muss ich Ihnen allerdings widersprechen. Sie schreiben an Claudia:
Du denkst sehr technisch, wissenschaftlich.
Das ist meiner Meinung nach nicht zutreffend - im Gegenteil. Ich will es hier nur kurz erläutern.
Claudia arbeitet und denkt keinesfalls wissenschaftlich, sondern allenfalls pseudowissenschaftlich. Denn wissenschaftlich arbeiten heißt u .a. zum Beispiel, dass man eine Hypothese aufstellt, die zu prüfen ist, und dass man in dem Moment, in dem es Belege gibt, die dieser Hypothese widersprechen, diese Hypothese aufgegeben wird (oder modifiziert wird). Man muss sich wissenschaftlicher Methoden bedienen, alle Daten/Fakten mit einbeziehen und nicht nur die, die einem in den Kram passen usw.
Pseudowissenschaftler gehen völlig anders vor, dazu gibt es viele gute Seiten in Internet, ich habe eine mal herausgegriffen:
http://www.science-at-home.de/lexikon/lexikon_det_00160603000000.php
Daraus:
Als Pseudowissenschaft bezeichnet man eine ideologische Anschauung, die besessen eine Idee verfolgt und dabei keine Kritik zulässt, wenn sie sich gegen die vertretende Lehre richtet. ...
In der Pseudowissenschaft werden zuerst Tatsachen aufgestellt und dann wird nach Beweisen gesucht, die die Theorie bestätigen. Unpassende Beweise werden schlicht ignoriert. Die wissenschaftliche Methodik und Falsifizierbarkeit, die in der Wissenschaft dafür sorgen, dass falsche oder veraltete Modelle durch neue ersetzt werden, die sich an die Beobachtungen oder Empirie stützen, haben in Rahmen einer Pseudowissenschaft keine Gültigkeit. Eine pseudowissenschaftliche Theorie stellt ein in sich geschlossenes Gebäudekonzept dar, an dessen Pfeilern nicht gesägt werden darf. Die Lehre einer jeden Pseudowissenschaft bietet allumfassende Erklärungen und duldet keine Kritik. ...
Typisch für eine Pseudowissenschaft ist, dass sie keine Methode kennt, Fehler aufzuspüren, ganz davon zu schweigen, sie zu korrigieren. "Für den pseudowissenschaftlichen Geist ist die Wahrheit nicht etwas, das ständig offen für Nachfragen [und] Verbesserungen [ist]."
(Zitatende)
Das trifft meiner Meinung nach auf Claudias Beiträge (wenn sie versucht "wissenschaftlich" zu sein) schon ganz gut zu. (Ich habe allerdings zugegebenermaßen hier nur sehr wenige gelesen - im Ernährungsforum aber einige mehr.)
Auch auf der folgenden Seite geht es um Pseudowissenschaftler:
http://www.ziegelphysik.de/pseudo.htm
Da heißt es:
Ihr Ego ist groß genug, der Welt zu erklären, daß deren Verständnis des Universums immer falsch gewesen ist, und Ihr fantastisches, undokumentiertes, nicht verifiziertes, nicht aufgezeichnetes, und nicht reproduzierbares Experiment beweist es.
Ihr Hochschulgrad (wenn Sie einen haben) und Ihre pseudowissenschaftlichen Interessen haben absolut nichts gemeinsam. Zum Beispiel mögen Sie über Kernfusion mit einem promovierten Kernphysiker argumentieren (und Ihren Ego aufblasen, indem Sie dies tun), während Ihre einzige Auszeichnung darin besteht, ein zertifizierter Taxifahrer zu sein.
....
Und weiter aus der gleichen Quelle (typische Eigenschaften von Pseudowissenschaftler sind u. a.):
- Die sture Weigerung, eine Idee im Angesicht überwältigender Beweise aufzugeben, und der Gebrauch von Ad-Hoc-Hypothesen, um Gegenbeweise hinwegzuerklären.
- Die selektive Verwendung von Daten: Die Neigung, sich auf bestätigende Ergebnisse zu beschränken und widerlegende Ergebnisse zu ignorieren.
- Die Verwendung von persönlichen Anekdoten als Beleg.
...
(Zitatende)
Kommt mir irgendwie ziemlich bekannt vor.
Für mich ist klar, dass Claudia weder wissenschaftlich denkt bzw. arbeitet - man sollte sich da nicht von den vielen Fakten (oder vermeintlichen Fakten), die sie anführt, blenden lassen. Das alleine ist KEIN Beleg für wissenschaftliches Arbeiten. Dazu gehört wesentlich mehr.
Außerdem sollte man auch in der Lage sein, klar und deutlich zu formulieren. Strukturiertes Schreiben setzt klares, strukturiertes Denken voraus. Claudia aber schreibt völlig unstrukturiert - entweder ist es ihr einfach völlig egal (dann sollte sie auch nicht erwarten, dass man sich so etwas durchliest - und viele tun es ja auch nicht (mehr)) oder sie kann es nicht besser.
In Ihrer Beurteilung, tacuisses, sagen Sie noch:
Du schreibst detailversessen mit einem starken Hang zur Pornographie, und nicht nur um was zu verdeutlichen, sondern weil es dir ein exhibitionistisches Vergnügen bereitet.
Das trifft wahrscheinlich zu - und das dürfte vielleicht auch einer von Claudias Beweggründen sein zu schreiben. Aber da könnten natürlich noch viele andere Dinge dahinterstecken ...
Degi