Hallo,
nach Ihrer ausführlichen Beschreibung Ihrer Beschwerden kann man durchaus ein allergisches Geschehen vermuten. Gerade bzgl. der Frühblüher auf Grund der milden Witterung habe ich selbst schon Patienten die jetzt deutliche allergische Beschwerden, besonders auf die Haselpollen haben.
Zu berücksichtigen ist auch, dass es neben den Allergien auch s.g. Kreuzallergene gibt. D.h. Patienten die z.B. auf Frühblüher reagieren haben häufig ein s.g. orales Allergiesyndrom auf Kernobst und Hülsenfrüchte.
Die wichtigsten Kreuzallergien sind folgende:
[TABLE="class: normtable"]
[TR]
Allergie gegen... Mögliche Kreuzallergie auf... [/TR]
[TR]
[TD="width: 46%"]
Birkenpollen,
Erlenpollen,
Haselpollen[/TD]
[TD="width: 50%"]Nüsse, Stein- und Kernobst, Kiwi, Sellerie, Karotte, Kartoffel (roh) [/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Birkenpollen[/TD]
[TD]roher Sellerie[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]
Beifußpollen[/TD]
[TD]Kräuter und Gewürze, gekochter Sellerie, Mango [/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]
Gräserpollen und Getreidepollen[/TD]
[TD]Mehl, Kleie, Tomate, Hülsenfrüchte[/TD]
[/TR]
[/TABLE]
An Hand Ihrer Allergien sollte man prüfen, ob bei Ihnen nicht eine spezifische Immuntherapie, d.h. eine Gewöhnungsbehandlung meist über 3 Jahre erfolgen sollte. Bei einer erfolgreichen Hyposensiblilisierungsbehandlung bessern sich meist auch die Beschwerden der Kreuzallergene.
Bei einer reinen Allergie empfiehlt sich neben dem Versuch der Allergenvermeidung der Einsatz von Antiallergika.
Bei ca. 30 - 40 % der Patienten die eine Allergie haben entwickelt sich aber im Laufe des Lebens ein Asthma. Ein Asthma ist gekennzeichnet durch eine Störung der Ausatmung, dadurch bedingt kann es zu einer Vergrösserung des Restvolumens in der Lunge führen und dadurch wie bei Ihnen beschrieben zu einem Druck im Brustkorbbereich kommen.
Bei Ihnen ist ja bereits ein Asthma bekannt, nur in wenigen Fällen reicht bei einem insbesondere allergischen Asthma die Behandlung mit einem nur kurzwirksamen Bronchodilatator (Salbutamol) aus. Die Basistherapie bei einem Asthma ist eine Behandlung mit antientzündlichen Medikamenten (einem inhalativen Kortisonspray in nur Mikrogramm Dosisbereich).
Die allergisch-asthmatische Entzündung lässt sich mit einer s.g. NO-Messung (Selbstzahlerleistung, meist ca. 20,00 Euro) relativ problemlos bei einem Lungenfacharzt bestimmen.
Auf Grund Ihrer beschriebenen Beschwerden sollte geprüft werden, ob bei Ihnen die Indikation für eine Dauertherapie mit einem inhalativen Kortikoid oder eine saisonale Therapie evtl. auch ausreichend ist.
Mit freundlichen Grüssen
Thomas Hagen