RE: alkohol???
Hallo liebe Forumteilnehmer!
Sie diskutieren über ein spannendes Thema:
Alkohol nimmt nämlich in unserer Gesellschaft sehr viel mehr "Raum" ein als wir gesundheitlich vertragen.
Ich werde im folgenden Versuchen etwas über den Alkohol zusammenzufassen:
Im Allgemeinen ist Alkohol die Bezeichnung für Trinkalkohol Äthanol, der rauschhafte Zustände hervorruft. Mit ca. 7 Kcal/29KJ pro Gramm besitzt Alkohol einen hohen Energiewert.
Die Aufnahme (Resorption) von Alkohol in den menschlichen Körper erfolgt schon zu 20% im Magen, der Rest wird über den Darm ins Blut abgegeben. Schon ca. 1 Std. nach dem Alkoholkonsum ist der maximale Blutalkoholspiegel erreicht. Alkohol wird im Körper in die Gewebe mit hohem Wassergehalt verteilt. Er verteilt sich nahezu gleichmäßig im Innenzellbereich wie außerhalb der Zellen dies ist abhängig von der Gewebedurchblutung. Der Hauptmechanismus der Alkohlinaktivierung ist der oxydative Abbau in der Leber. Nur etwa 10% werden unverändert über die Niere eleminiert, geringe Mengen werden über die Lungen abgeatmet. Der Mensch kann Alkohol nirgendwo speichern - gehört also nicht zu den Nährstoffen!
Mit Hilfe eines Enzyms der Alkoholdehydrogenase entsteht Acetat (Essigsäure). Die Essigsäure wird in den Citratzyklus eingeschleust, dadurch haben wir eine erhebliche Kalorienzufuhr durch Alkoholgenuss.
Da Alkohol nicht im Körper gespeichert werden kann muss er sofort verstoffwechselt werden, um eine Alkoholvergiftung zu vermeiden und blockiert die Verbrennung "richtiger Nährstoffe". Diese werden erstmal aufs Depot gelegt.
D.h. wenn Alkohol zum Essen getrunken wird gehen erstmal alle Kalorien zusätzlich auf die Hüften.
z.B. Schweinshaxe und Bier; Schweinshaxe auf die Hüfte, Bier wird verstoffwechselt!
Als nächstes muß man natürlich auch die zugeführte Menge betrachten und ob nach dem Essen Bewegung erfolgt, die zusätzliche Kalorien verbrennt.
Für den Abbau des Alkohols ist in erster Linie die Leber zuständig - die Leberzellen können ca. 0,1g Alkohol pro Stunde und Kilogramm Körpergewicht in Stoffwechselabbauprodukte umwandeln, die dann vom Körper ausgeschieden werden. Das sind bei einem 70kg schweren Mann rund 7 g pro Stunde, was etwa dem Alkoholgehalt von 200ml Bier bzw. 75ml Wein entspricht. In der Leber liegen auch unsere Kohlenhydratspeicher, die bei Alkoholkonsum erstmal blockiert werden und bei Diabetikern zu gefährlichen Unterzuckerungen führen können. Deshalb sagt man hier: umbedingt eine Kleinigkeit essen, damit der Blutzuckerspiegel nicht unter ein bestimmtes Niveau absinkt.
6-10% des Alkohols werden über den Schweiß, den Harn und die Atemluft abgesondert.
Nun zum Thema Niere: Es ist richtig, das bei Alkoholkonsum das Hormon ADH (Antidiuretisches Hormon) erhöht wird. Das bedeutet, das die Rückaufnahme von Salzen und Wasser behindert wird und mehr "Toilettengänge" erforderlich sind - wie man häufig beobachten kann.Der Wasserhaushalt kommt damit bei massivem Alkoholkonsum in ein Defizit, was unter anderem auch für Kopfschmerzen spätestens am Morgen danach führt.
Alkoholische Getränke sind nicht nur sehr energiereich und damit oft an der Entstehung von Übergewicht beteiligt, viele alkoholischen Getränke haben außerdem gesundheitschädigende Inhalststoffe. so wurden in dunklen Bieren z.B. Nitrosamine, in manchen Spirituosen (z.B. Obstbrände) giftige Blausäure gefunden. Im Übermaß genossen, tragen alkoholische Getränke zu Entstehung zahlreicher Krankheiten bei.
Um dies zu vermeiden sollte man nicht täglich Alkohol konsumieren, zumal Frauen schon 20g reiner Alkohol (= 0,2l Wein), bei Männern 40g pro Tag auf Dauer gesundheitliche Schäden hervorrufen. alkohol sollte nicht wegen seiner berauschenden, euphorisierenden Wirkung oder als "Entspannungsmittel-" , sondern nur hin und wieder als Genuss getrunken werden.
Besonders für Autofahrer ist es wichtig zu wissen, dass es kein Mittel gibt, mit dem sich der Blutalkoholspiegel schneller abbauen läßt - auch Kaffeetrinken vor dem Autofahren hilft nicht! Wärme, Kohlensäure und Zucker fördern dagegen die Aufnahme des Alkohols in den Körper - warme alkoholische Getränke und Sekt machen dementsprechend schneller betrunken.
Wenn Sie Alkohol mehr vom Kalorienaspekt betrachten wollen, so rechnen Sie am besten in Fettpunkten ab. 1 Fettpunkt entspricht 1 g Fett.
1 Glas Wein oder Sekt (0,1l) entspricht ca. 15 Fettpunkten. Bei einem Fettbedarf von ca. 60 -80 g pro Tag sind 4-5 Gläser ein Tagesfettbedarf!
Also genießen Sie gelegentlich ein Gläschen wird Ihnen dies nicht schaden - wie immer entscheidet die Menge über Medizin oder Gift!
Ich hoffe, daß ich Ihnen damit helfen konnte.
Viele Grüße
G. Walter-Friedrich (medicine-worldwide)