RE: @Sabine
RE: @Sabine
Hallo Sabine,
da gibt es eine ganze Liste von Gründen, warum es besser ist, im Vorfeld darauf hinzuweisen, daß man sich gegebenenfalls das Anäthesieprotokoll aushändigen lässt.
Der Hauptgrund dahinter ist der Grund der Fairness und der Offenheit, denn das Prinzip, daß es keine Überraschungen geben soll, sollte auch umgekehrt gegenüber dem Anästhesisten gelten. Ich denke mal, daß es für einen Anästhesisten eher ungewöhnlich und überraschend ist, wenn sich ein Patient mal eine Kopie des Protokolles übergeben lässt. Und wenn man das vorher sagt, dann kann sich der Arzt schon mal drauf einstellen. z.B. daß er drauf achtet, daß alles lesbar eingetragen ist, wie wir am Beispiel des Protokolles von marybeth gesehen haben.

Ausserdem kann die Abmachung wegen des Protokolles im Vorgespräch in entspannterer und freundlicherer Atmosphäre gestaltet werden, als hinterher, wenn es z.B. zu PONV kommt. Ich denke mal, daß der Wunsch nach dem Narkoseprotokoll bei heftiger Übelkeit nicht so freundlich kommt, wie es sonst möglich wäre. Und auch der Arzt befindet sich noch in einer besseren Position. Wartet man hingegen, bis es zu unangenehmen Nebenwirkungen kommt und verlangt dann das Protokoll, dann könnte sich so mancher Mediziner irgendwie in Frage gestellt fühlen und in Verteidigungshaltung gehen.
Ausserdem wird durch die Vereinbarung im Vorfeld schon mal verhindert, daß während sich der Patient noch von OP und Narkose erholt, das Protokoll wie gewöhnlich im Archiv oder wo es auch immer abgelegt wird, verschwindet. Wenn es dann später wieder hervorgekramt werden muss, um kopiert zu werden, dann bedeutet das zusätzlichen Aufwand, was das Krankenhaus eben auch ungern macht.
Also, ich denke, es ist besser, das im Vorhinein anzukündigen.
viele Grüsse
Siegfried