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Absetzen von Axura 20 mg und Exelon Pflaster

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godere

New member
Sg. Damen und Herren hier im Forum.
Mein Stiefvater hat seit ca. 3,5 Jahren die Diagnose Alzheimer. Er nimmt täglich 20 mg Axura und ein Exelon Pflaster 9,5 mg.
Da sich seine Symptomatik in 3monats-Schritten immer mehr verschlechtert - Reden funktioniert nicht - er ist agressiv - verfolgt meine Mutter auf Schritt und Tritt - ist ängstlich- brutal vergesslich usw.
Wir möchten nun einmal sehen, wie es ist die beiden Medikamente abzusetzen. Wie machen wir das am besten unter größtmöglicher Schonung meines Stiefvaters?
 
Re: Absetzen von Axura 20 mg und Exelon Pflaster

Die Medikamente können Alzheimer ja nicht heilen, sondern nur das Fortschreiten verlangsamen. Es könnte also sein, dass es sich gar nicht um Nebenwirkungen der Medikamente handelt, sondern dass Ihr Vater ein Stadium erreicht hat, in dem Axura und Exelon nichts mehr ausrichten können und sich deshalb die Symptomatik schubweise verschlechtert.

Ich würde die Medikamente nicht eigenmächtig absetzen, sondern ihn dem Arzt vorstellen. Vielleicht kann der ihm gezielt andere Medikamente gegen die Symptomatik verschreiben, die jetzt im Vordergrund steht (Aggressivität, Ängste usw.).
LG louisanne
 
Re: Absetzen von Axura 20 mg und Exelon Pflaster

Schließe mich Louisanne an.

Nichts verändern ohne den Arzt, der es verordnet hat, sonst kommen evtl. Entzugserscheinungen noch hinzu.

Wenn er diese Medikamente (warum eigentlich 2 ?) seit Diagnose nimmt, bewirken sie wahrscheinlich sowieso nichts mehr. Eigentlich Anfangspräparate.

Vielleicht nur etwas gegen Angst und Wahn verschreiben lassen ?

Grüße
 
Re: Absetzen von Axura 20 mg und Exelon Pflaster

Louisanne, Marge09,
Ich bedanke mich für die Antworten. Also Ihre Meinung dazu ist, dass es sich bei der Ängstlichkeit, der Agression nicht um Nebenwirkungen der Tabletten bzw. des Pflasters handelt. Dann sind Agression und Ängstlichkeit eine Erscheinung der Alzheimerkrankheit.
Mittlerweile haben wir das Absetzen schon mit dem Arzt besprochen. Er meinte auch, dass sie wahrscheinlich nicht mehr wirken, will aber auch nichts andres verschreiben. Ich habe auch schon an einen Arztwechsel gedacht. Allerdings ist für uns schon interessant zu sehen, wie er ohne Tabletten reagiert - ob sich die Ängste und die Agression verschlimmern, oder weniger wird.
Danke!
 
Re: Absetzen von Axura 20 mg und Exelon Pflaster

Dann berichten Sie doch mal, wie es nach Absetzen weitergeht, das interessiert hier sicher viele.
LG louisanne
 
Re: Absetzen von Axura 20 mg und Exelon Pflaster

Ja, das mache ich gerne - was das Pflaster betrifft, kann ich sicherlich schon Ende der Woche berichten. Bei Axura dauert es ca. 3,5 Wochen.
 
Re: Absetzen von Axura 20 mg und Exelon Pflaster

Hallo, godere,
meine Frau bekam auch einmal u. a. Axura 20mg und Exelon-Pflaster.
Angst, Unruhe, Halluzinationen, Orientierungslosigkeit waren die beängstigenden Folgen.
Studiere einmal selbst in den einschlägigen Infos im Internet. Nach meinen Erfahrungen (google nach pflege-Prisma.de , Chronik heimlicher Sedierung) habe ich letztendlich sämtliche Psychopharmaka und Neuroleptika abgesetzt, weil mit der ganzen Pillenverschreibung und - Verabreichung mehr negative Wirkungen eingetreten sind, als es hilfreich war. Die Ärzte wollen das natürlich nnicht bestätigen. Lies dazu auch einmal unter pflege-shv.de! Dort hat eeine Dame geschildert, wie ohne Psychopharmaka und ohne nNeuroleptika einfach mit Baldrian Agressivität beruhigt werden konnte. Vielleicht einen Versuch wert. Bin zwar kein Arzt, aber meine Erfahrungen - und die vieler Anderer auch - haben gezeigt, dass diese Art der Pillen zwar viele Neben- und kumulierende Wirkungen, jedoch keine Hauptwirkungen haben. Sie können nach meiner Erfahrung nicht einmal Symptome lindern und/oder beseitigen, dafür aber biologische Prozesse empfindlich stören. Also, lesen, lesen und nochmals lesen; dann kombinieren, entscheiden und handeln. Am besten in Zusammenarbeit mit einem 'chemie-pillenfeindlichen' Arzt.
 
Re: Absetzen von Axura 20 mg und Exelon Pflaster

Hallo Walter70.
Ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre Anteilnahme und Ihre Worte. Wir haben den Versuch des Absetzens gestartet. Jedoch mit sehr negativen Wirkungen. Stiefvater wurde nach vier Tagen apatisch. Er wurde sehr sehr agressiv und verrfiel in stereotype Verhaltensweisen, die ich nur aus der Tierpsychologie kenne. ZB.: hat er über Stunden versucht, dass er 2 Brillen gleichzeitig in ein Brillenetui stopfen kann und dieses dann auch noch zu verschliessen, was ja nicht möglich ist. Aber er lies es sich nicht nehmen. Zudem trat noch eine massive Eifersucht gegenüber unserm Hund auf, weil der früher als er sein Abendbrot erhalten hat.
Ich suche wirklich instinktiv nach einer Lösung, dass dieser Verfolgungswahn nach meiner Mutter aufhört, denn die kann ja nicht mal mehr 5 Minuten auf die Toilette, ohne dass er sie verfolgt, bzw. ohne dass er uns verfolgt und fragt wo sie sei.
Meine Oma väterlicherseits hatte auch Alzheimer. Aber die ist halt im hohen Alter schön langsam verfallen, lebte in ihrer eigenen Welt. Aber mein Stiefvater 59 jahre alt, körperlich total fit, der hält einen auf Trab.
Meine Mutter macht das nicht mehr lange mit. Ich habe ihr auch schon einen Platz für Stiefvater in einer Tagesbetreuung besorgt. Aber das geht nicht, denn sie kann ihn nicht dort lassen. Er ist so wie ein Kindergartenkind, dass sofort wieder heim will zu Mama.
Wie bringen wir es ihm bei? Mama glaubt, wenn er merkt, dass wir ihn stundenweise in Betreuung geben, dass wir ihn abschieben und dass alles noch viel schlimmer wird mit dem Vefolgungswahn. Hat jemand eine Idee, wie wir es ihm beibringen, dass diese Betreuung gut für ihn ist?
Danke
 
Re: Absetzen von Axura 20 mg und Exelon Pflaster

Hallo, godere,
traurig, traurig! Aber da muss mehreres versucht werden. Auf keinen Fall helfen da Psychopharmaka und Neuroleptika. Erfahrungsgemäß handeln da Neurologen im 'Ruckzuck'-Verfahren, wenn hier nicht ein sensibler Fachmann zur Verfügung steht. Besser wäre ein erfahrener Psychologe, mit dem man zunächst die frühere Psyche Ihres Herrn Stiefvater bespricht und klärt, wie man da mit welchen Möglichkeiten agieren kann und sollte. Da sollte man sich gemeinsam Gedanken machen und verschiedenes versuchen. Chemiebomben der Pharmaindustrie sollte das Allerletzte sein, wenn überhaupt!!!
 
Re: Absetzen von Axura 20 mg und Exelon Pflaster

Hallo, Godere,
ein Versuch mit Homöopathie? Bei meiner Mutter hat sie gerade in aggressiven Phasen und bei funktionellen Störungen immer wieder geholfen. Die Demenz selbst ließ sich dadurch nicht dauerhaft aufhalten, aber ich glaube, ohne Homöopathie wäre sie inzwischen noch weiter fortgeschritten.
Man muss allerdings einen wirklich guten klassischen Homöopathen finden, keinen der eben mal auf die Schnelle eine Ausbildung gemacht hat.
LG louisanne
 
Re: Absetzen von Axura 20 mg und Exelon Pflaster

Hallo Godere!

Habe öfter gehört, dass Patienten bei der Tagespflege kooperativer waren. Je nachdem, ob es sich günstig fügt und er was machen kann, was ihm Spass macht. Vielleicht muss am Anfang eine vertraute Person dabei bleiben - aber nicht die Mutter, sonst gewöhnt er sich daran.
Ein Versuch wäre es wert, wenn es schief geht, vergisst er es vielleicht auch schnell wieder. Sie haben ja nichts zu verlieren.

Oder wenn Sie versuchen, jemanden zu finden, der ihn zu Hause stundenweise betreut? Vielleicht mit Hund stundenlang spazieren geht, damit er etwas ausgepowert wird?

Meine Mutter hat diese Demenz im hohen Alter, das ist ja etwas ganz anderes und nicht so mit Aggressivität verbunden. Dennoch ist sie auch immer auf der Suche nach mir, ich konnte auch nicht mal auf die Toilette gehen. Der Demenzkranke braucht so eine Art siamesischen Zwilling. Das kann natürlich kein Mensch auf Dauer leisten. Am Anfang geht es noch und man meint, dass man es schon schafft. Man unterschätzt die Krankheit. Der Patient gewöhnt sich immer mehr an den Zwilling und man kommt nicht mehr raus aus der Klemme. Je früher man ihn dahin führt, auch andere Hilfen zu akzeptieren, um so besser. Es ist trotz Hilfe immer noch ein 24-Std.-Job.

Inzwischen habe ich eine polnische Kraft im Haus - ohne ginge es gar nicht mehr. Und ich muss immer noch zu 80% mithelfen, aber bin im Haushalt entlastet. Es ist nicht einfach, weil man auch selbst mit einer fremden Person klar kommen muss und die Kosten sind nicht ohne, aber man kann so wenigstens überleben.

Wenn man die Möglichkeit hat, den Angehörigen zu Hause zu betreuen, geht das nur mit sehr viel zusätzlicher Hilfe. Immerhin bleibt meiner Mutter so dass Heim erspart - das sage ich mir immer wieder.

Ich hoffe, Sie finden einen Weg und wagen es, mehr Hlfen einzubeziehen. Ein Versuch ist es wert.

Viel Kraft, lieben Gruß, Eva Franziska
 
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