Re: 6-jährige Tochter ohne Respekt
Ich frage meinen Enkel nach so einem Ausbruch wie er reagieren würde, wäre er der Papa, die Mutter von so einem Kind.
Er hat drauf gesagt, ich würde mir das nicht gefallen lassen...

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Ich denke, alles was nicht in Ruhe geschieht, gesagt wird, ist ein Versuch etwas zu erreichen.
Erreicht das Kind nichts, nicht einmal mehr Zuwendung, nur ein freundliches : ach ja, du bist ja gerade sauer, da werde ich wohl warten müssen, bis du es nicht mehr bist ( und umdrehen, was anderes machen, absolut nicht mitmachen am Spielen von diesem Spiel, sich nicht hinreissen lassen auch ärgerlich zu sein- oder wenn, dann sehr, sehr übertrieben und damit weitaus überlegen.
Ich habe einmal eine Mutter beobachtet, die hat das Kind ( in ihr) rausgelassen, hat sich auf den Boden geschmissen und lauthals, weit lauter als das Kind getobt- hat auch funktioniert.
Ich mache das grundsätzlich bei allen die sich mir gegenüber aufbauen und groß machen, ich übertreibe um Einiges.
Es ist eine Erprobung sicherlich, wie mächtig bin ich. Wie reagiert man auf mich. Wird die Mutter auch nur ansatzweise nervös, dann ist die Reaktion erfolgt, die den Knirps das Gefühl gibt, was bin ich nur stark. Stärker als meine Mutter, stärker als jeder andere- bis wer kommt und sich nicht beeindrucken lässt von diesem Gehabe.
Ich finde auch, wegen Liebe und so, ich sage das auch immer wieder meinem Enkel, das muss man lernen, man muss sich das aneignen, dass man sich so verhält, dass jeder gerne mit einem gut umgeht. Kann man das nicht, dann muss man immer wieder erfahren, dass man Ärger hat.
Ich sage ihm, auch ich habe das schwer üben müssen, mich so zu benehmen, dass es mir gut geht von allen Seiten her und ich nicht "grauslig schmecke" für wen.
Ich mache mit ihm zusammen ein Lernprogramm, wie muss ich mich verhalten, dass jener, dieser das macht, was mir gefällt, auch gut tut.
Zugleich ist abgeklärt, was darf ich nicht tun, wenn ich mir nicht weh tun will immer wieder.
Kann es sein, dass meine Tochter recht hat, sie sagt, wenn der Kleine Hunger hat, oder Durst, dann ist er anfällig für "Ausfälle". Für diesen Notfall hat sie immer was dabei, oder etwas bereitgestellt.
Mir selber ist ein Wutanfall und Getobe genau so ein wichtiger Gefühlsausdruck wie alle anderen Gefühle. Ich beobachte dieses Benehmen, frag nach, will wissen wie es ist, wenn es da ist- im Anschluss natürlich, wenn die akute Phase abgeklungen ist.
Ist dir jetzt besser...? Oder fühlst du dich schlecht jetzt..macht das ein Kribbeln im Bauch, geht es dir da so wie mir manchmal, warum wohl wird das so sein, was denkst du...etc etc.
Zum einem fängts an zu reden, über sich, über seine Empfindungen, zum anderen lernt es dadurch sich selber zu verstehen, sicherlich auch ernst zu nehmen und wichtig als fühlendes Wesen.
Es wird dadurch früh lernen sich auszudrücken in einer Sprache die später einmal verstanden wird vom Umfeld, von einem möglichen Partner.
Einer in der Familie muss stärker sein als der jeweils Schwache. Das ist immer der, dem vieles nicht an die Nieren geht, der kühlen Kopf bewahren kann, egal was passiert.