Hallo Ullic,
ich bin auch im Dezember letzten Jahres nach der Einnahme von Antibiotika an Clostridien erkrankt. Mein Glück war es, dass ich begleitend zur ursprünglichen Antibiotikatherapie OmniBiotic10 genommen habe, so dass bei mir die Auswirkungen nicht so gravierend waren, wie bei Dir. Da ich an Morbus Crohn erkrankt bin, war das Risiko an einer Colitis zu erkranken sehr erhöht und deshalb bin ich der Apothekerin, die mir das damals empfohlen hatte, sehr dankbar.
Mein damaliger Hausarzt hatte mir Metronidazol verschrieben, welches ich überhaupt nicht vertragen habe. Er konnte mir nicht wirklich weiterhelfen und schien, nachdem er nicht mehr weiterkam, auch nicht mehr besonders interessiert und überwies mich an meinen Gastroenterologen, der aber die Verantwortung für das teurere Vancomycin auch nicht übernehmen wollte - oder konnte, ich weiß es nicht - und mich zurück an meinen Hausarzt verwies.
Daraufhin bin ich zu einer Heilpraktikerin, wo ich mich sehr gut behandelt fühle. Zugegeben, es ist keine billige Angelegenheit, allerdings sollte jedem die Gesundheit so viel wert sein. Was nützt das Geld, wenn es einem nicht gut geht?! Meine Heilpraktikerin informierte mich, dass der Aufbau meiner Darmflora aufgrund meiner Vorgeschichte bis zu einem Jahr dauern kann. Was sie mir auch noch mitteilte - und das hat mich wirklich schockiert - ist, dass das Antibiotikum, das ich genommen habe, bis zu 6 Jahren im Körper wirken kann.
Ich kann Dir gerne berichten, wie ich behandelt werde. Anfangs dachte ich, das schaffe ich nie, da man dafür auch sehr diszipliniert sein muss, denn es ist mit sehr, sehr großen Einschränkungen verbunden. Dazu gehört, dass ich keine Gluten (z. B. Brot, Weizen- und Dinkelnudeln - es gibt aber Reisnudeln) mehr zu mir nehmen darf. Es gibt im Reformhaus ein glutenfreies Brot, das man durchaus essen kann. Lactose ist auch gestrichen. Aber ich darf Butter, Sahne und Creme fraiche essen. Kein Quark, kein Joghurt, keine Milch. Das reicht auch, so muss ich mittlerweile z. B. auf Erdbeeren mit Sahne nicht verzichten

. Für Milch gibt es zum Kochen gute Alternativen, wie z. B. Reismilch. Soja sollte im Übrigen auch nicht verzehrt werden, da es Entzüdungen auslösen kann. Für den Fall, dass Du mal Essen gehen möchtest, falls das in Deiner Situation überhaupt momentan möglich ist - viele Restaurants sind bereit, sich auf deine "Unverträglichkeiten" einzustellen.
Beides, Gluten und Lactose können Entzündungen im Darm - besonders im Dünndarm - auslösen. Auf Zucker sollte unbedingt verzichtet werden. Daher ist es ratsam, keine Fertigprodukte zu kaufen, sondern nur noch frisch und wenn möglich, selbst zubereitete Speisen zu sich zu nehmen. Man glaubt gar nicht, wo überall Zucker enthalten ist.
Ich habe 5 Monate fleischfrei gegessen, da ich gelesen habe, dass Clostridien sich mit Vorliebe auf tierisches Eiweiß stürzen. Vegetarisch zu essen ist gar nicht so das Problem, es gibt tolle Rezepte, die wirklich lecker sind. Mittlerweile esse ich aber auch wieder ab und zu Fleisch, bevorzuge aber Fisch. Es gibt im übrigen eine tolle Seite, auf die ich bei meinen umfangreichen Recherchen gestoßen bin: chronische-heilung.de . Dort gibt es viele gute Tipps für Betroffene, die mir sehr geholfen haben.
Nun berichte ich Dir noch von meiner, zugegeben, sehr umfangreichen Medikamenteneinnahme - aber alle aus der Naturheilkunde:
Mogens öffne ich also meine Medi-Bar und mache mir meine Tagesration fertig, die folgendermaßen aussieht:
2 Kapseln Zeolith (zum Entgiften), über den Tag verteilt je 3 Kapseln GastroCleanse (u. a. mit Kohle auch zum Entgiften, da die Gifte der Clostridien den Schaden anrichten und nicht die Clostridien selber), über den Tag verteilt je 3 Kapseln L-Glutamin (gegen die Entzündung), 1 Kapsel Mutaflor, 2 Beutel OmniBiotic10 (morgens und abends), 1 Teelöffel Flohsamenschalen, mittags nach dem Essen 1 Kapsel Oreganoöl. Ansonsten nehme ich noch Vitamin D Tropfen, einen Vitamin B Komplex und 1 Lutschtablette Vitamin B12 und Zink, da mein Darm das ggf. nicht so 100 %ig aus der Nahrung aufnehmen kann.
Hierbei handelt es ich natürlich um mein individuelles Behandlungskonzept, das mir aber sehr geholfen hat und mir ein normales Leben ermöglicht. Ich kann sogar sagen, dass es mir damit viel, viel besser geht, als vor den Clostridien. Manchmal sind Krankheiten ein guter Grund, seine Lebensweise und hier speziell, die Ernährungsweise, mal zu überdenken.
Ich kann Dir nur raten, such Dir eine gute Heilpraktikerin - parallel zu Deinem behandelnden Arzt. Das ist sicher eine gute Ergänzung. Übrigens habe ich mittlerweile einen tollen Hausarzt gefunden, der sich mit Naturheilkunde bestens auskennt und das Konzept meiner Heilpraktikerin richtig gut findet.
Hoffentlich konnte ich dir hier etwas Mut machen und vielleicht auch ein wenig helfen.
Halt die Ohren steif und viel Glück!
Kraozon