Hallo Victoria, Hallo Venus,
ja, das Drama geht weiter.
Jetzt hat meine Mutter was am Herzen, Rhythmus Störungen und ein sehr schwaches Herz, das Herz wurde heute geschockt, hat aber nichts gebracht, jetzt versuchen sie es mit Medikamenten in den Griff zu bekommen.
Leider war der "Service auf der Beobachtungsstation sehr schlecht, kaum jemand hat sich dort im Zimmer blicken lassen, der Stoma wurde kein einziges mal in fast zwei Tagen geleert, Alarme ausgeschaltet usw. nun ist sie auf Normalstation und dort habe ich mit dem Pfleger zusammen meine Mutter umgezogen, weil die Wunde dermaßen nässt dass alles klitschnass ist, hatte sich vorher auch niemand drum gekümmert und mir auch mal angeschaut wie der Stoma gewechselt wir, was mir auf den anderen Stationen auch verwehrt wurde aber ich muss es ja für den Notfall wissen aber machen will ich das eigentlich wirklich nicht.
Das ganze Hin und Her führt natürlich auch beim Pflegedienst zu Organisationsproblemen, niemand sagt was wann sie vielleicht raus kommt.
Da meine Mutter seit dem letzten Aufenthalt bei dem sadistischen Pfleger panische Angst hat etwas falsch zu machen, meldet sie sich auch immer erst wenn Land unter ist und deshalb verbringe ich möglichst viel Zeit bei ihr um das was nötig ist zu kommunizieren, sie kann ja auch durch ihre Stimmbandlähmung kaum reden.
Gefoltert wird weiterhin sie hat Wasser in der Lunge und vor der Untersuchung und dem Schocken heute morgen haben die ihr noch eine Entwässerungsspritze gegeben, dann wurde sie in den kalten Gang gestellt, hatte keine Kontrolle über ihre Blase und alles war klitschnass, so lag sie da stundenlang in ihrer desolaten Verfassung frierend und nass, wenn nicht eine Krankheit ist so werden die Modalitäten sie schon klein kriegen.
Danach wurde sie auf Station in die Dusche geschoben, wohl um aus dem Weg zu sein als die ihr Bett machten, sie dachte sie soll duschen und hat das in ihrem Zustand und mit dem Stoma versucht, alles unter Wasser gesetzt und sich selbst natürlich total verausgabt.
Dann war ihr durch den ganzen Mist eiskalt, es wurde ihr ein warmer Tee versprochen der nie geliefert wurde, man hat sie dann einfach wieder alleine vor sich hin frieren lassen.
Es ist unfassbar was da los ist und wenn ich nicht jeden Tag hingehen würde hätte ich ein sehr schlechtes Gewissen.
Auf der Normalstation scheinen zumindest die Pflegekräfte wieder mehr unterwegs zu sein und zumindest haben sie auch reagiert als ich darum gebeten habe den Stoma zu wechseln und den Verband und ihr was zum Schlafen zu geben, obwohl sie auch dann nicht schläft vor lauter Panik.
Also immer noch Land unter und um meinen Vater muss ich mich ja auch noch kümmern, der nicht gerade mein Lieblingsmensch ist und aggressiv Cholerisch schwierig, besonders wenn er befürchtet ohne meine Mutter auskommen zu müssen die ja immer zu diensten war, was auch wenn der Verlauf jetzt gut sein sollte in naher Zukunft sicher nicht mehr geht, er wird das aber vergessen und ihr wieder Aufträge geben und sie wird versuchen das zu machen auch wenn sie nicht kann.
Aber das ist noch Zukunftsmusik, wo man ja auch froh sein könnte wenn sie soweit wieder hergestellt wäre dass es überhaupt zu solchen Situationen kommen kann.
Naja, erst mal abwarten, ich hoffe dass die Medikamente gut wirken und sie bald heim kommt, aber bitte erst wenn der Pflegedienst Zeit hat, alleine kann ich das nicht.
Wenn ich sehe wie die Wunde nässt und die Sache mit dem Stoma und i8r vorstelle sie wäre am Mittwoch regulär entlassen worden, dann wäre sicher zuhause absolutes Chaos und Überforderung eingetreten, das ist das einzige positive dass die Sache so noch etwas Zeit zum heilen hat, der Rest ist durchweg grauenhaft, grausam und unmenschlich.
Im neuen Zimmer sind natürlich neue Leute und ihr ist es so peinlich dass das so extrem riecht wenn der Stoma geleert wird, ich glaube dann möchte sie am liebsten sterben, deshalb bin ich heute dort geblieben als das gemacht wurde.
Wenn das vorbei ist wird es eine Menge zu verarbeiten geben, für uns alle, aber vor allem für meine Mutter, ich denke nicht dass sie sich von dem Trauma jemals wieder frei machen kann, mit Arztbesuchen u.ä. dürfte es noch schwieriger werden als es vorher schon war.
Aber mal schauen, Hauptsache sie schafft es wieder nach hause und hat dann noch eine schöne Zeit, ohne die verdammten Schmerzen.
Also nur Dinge zu berichten die nicht so gut sind, aber die Hoffnung auf Besserung ist noch nicht ganz verschwunden.
Habt ein schönes Wochenende, ich hoffe dass meines und vor allem das meiner Mutter, diesmal vielleicht etwas ruhiger wird als die letzten Wochen.