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"zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

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Meine erste große Liebe habe ich in meiner Illusion als sehr erfolgreich gesehen- ich habe die Eigenschaften geliebt, die er für mich verkörperte. Er war so hübsch, er war so gefragt, er war so mutig und so irgendwie frech und das habe ich an ihm so angehimmelt und beim nächsten, den ich fokussiert hab, der hatte auch genau diese Attribute, die in mir da waren und immer wieder das Gleiche- wie wenn meine Seele sagen würde: das ist dein, was er hat, das hast auch du, ist er nicht himmlisch...??
So ist es auch heute noch, ich bin oft ganz verliebt in bestimmte Menschen- natürlich entsprechen sie meiner Art. Entweder wissentlich, oder halt, obwohl ich das nicht so sehe.
Auch bei Menschen, die mir zuwider sind, da ist es leider auch oft so. Das, was die verkörpern, das hab ich auch in mir, lehne es aber an mir ab.
Kann es nicht so sein?
Ich habe mir mal die Arbeit gemacht, alles aufzuzählen, was mir an diesem, oder jenem so wirklich aufgefallen ist und mich begeistert hat und mich erst verliebt gemacht hat.
Summasummarium steht die Elektraa da. So wie sie gern wär, oder eben ist.
Selbstverliebtheit, du bist der Mond, der das reflektiert, was ich bin.

Und wegen dem Unfall und plötzlichem Tod so einer reflektierenden Fläche, das hat natürlich dann keinen Sinn mehr, sich da weiter aufzuhalten.

Strahlt mich an, ich strahle gern zurück. Je heller ich mich fühle, umso schöner strahlt ihr zurück.
 
Liebe Elektraa,

doch, ich weiß, dass er (auch) mein Spiegel ist. Ich habe ihm das auch schon gesagt. Wir haben es auch "poetisch" gesehen, als Morgenstern und Abendstern, die ja ein und derselbe Planet sind (Venus). Also 2 Seiten derselben Medaille. Wir sind einander gleichzeitig Spiegel und sehr ähnlich und gleichzeitig sind wir auch völlig verschieden - ich bin konfrontativ (mit Männern), er ist schüchtern (mit Frauen). Beide haben wir eine Menge zu lernen über Leben und Lieben.

Er ist mir übrigens hinterher gelaufen, und ich fand es einerseits schmeichelhaft und andererseits fand ich sein ungeschicktes Werben plump und es hat mich genervt. Nicht zuletzt, weil ich verheiratet bin, aber tatsächlich auch, weil er halt nicht so eloquent war und nicht so draufgängerisch, wie ich es bei Männern eigentlich mag (denn ich schrieb ja, ich bin Männern ggü. immer kampfbereit, und ich bin solche typischen "Eroberungsversuche" gewöhnt - nach dem Motto: Schau mal wie cool ich bin, was ich alles kann... was ich dir alles bieten kann... nimm mich, ich bin genau was du brauchst...." ;o)

Er war ganz anders, gleichzeitig schüchtern und ungeschickt, eben gar nicht mutig und frech, aber ich fand ihn schon äußerst attraktiv, als ich ihn das erste Mal gesehen habe im Seminar. Wir sind dann in der gleichen Referatsgruppe gelandet in Analytische Philosophie des Todes und haben uns mit rationaler Selbsttötung beschäftigt - also als Vortragsthema ;o). Da war er zwar sehr freundlich und hatte immer Zeit für Smalltalk, aber war auch schon recht schüchtern. Ich dachte halt, desinteressiert. In Wirklichkeit hat er drauf geachtet, mit mir zusammen in dieser Referatsgruppe zu landen.

Und dann hat er sich plötzlich aus dem Nichts in den Semesterferien 2018 gemeldet und mir getextet, dass er mich unbedingt wiedersehen müsse. Ich war aufgeregt irgendwie und gleichzeitig völlig abgestoßen. Bei unserem 1. privaten Treffen (das auf dem Uni-Campus in der Cafeteria stattfand, denn ich habe in den Semesterferien im Institut gearbeitet) eierte die Unterhaltung dann auch so herum, bis ich ihn direkt damit konfrontierte, dass ich glaube, er wollte mich wiedersehen, um anderes als rationalen Suizid, analytische Philosophie vs. Metaphysik etc. mit mir zu besprechen. Er war erstaunt und dann haben wir uns darüber ausgetauscht, dass wir beide verheiratet sind und ich habe mich Dinge sagen hören wie "ich bin moralisch flexibel, aber nicht bereit, jemanden zu verletzen" und solches Zeug... konnte ich selber kaum glauben. Plan war eigentlich, ihn freundlich aber bestimmt abzuweisen. Stattdessen haben wir uns noch öfter getroffen, und irgendwann umarmten wir uns zum Abschied und da war etwas "anders"... seine physische Berührung löste etwas in mir aus, das ich so lange nicht mehr gefühlt hatte. Und das, obwohl ich mich glücklich verheiratet wähnte und mit meinem Mann auch regelmäßig Sex hatte. Ich war also nicht "einsam" oder sowas. Oder eben doch...

Die Geschichte nahm dann ihren Lauf... es hat ein paar Monate gedauert, bis wir uns mal ein Hotel genommen haben. Und dann haben wir noch andere alternative Orte für unsere Treffen gefunden, wo es wirklich "zur Sache" ging, aber es war eben nicht nur der beste Sex meines Lebens (und ich bin nicht unerfahren), sondern da war sofort eine seltsame tiefe und verzaubernde Verbindung, die wir beide fühlten. Das bilde ich mir nicht ein, das weiß ich. Seit dem ersten Erlebnis dieser Art war mir klar, dass ich lieber komplett auf Sex verzichte, als den jemals wieder mit einem anderen Mann zu praktizieren. Das ist mein voller Ernst. Wäre das nicht so, es wäre kein Problem, nicht nur mein Mann stünde zur Verfügung, Sex findet man überall, da muss man nicht lange suchen.

Ich idealisiere ihn nicht, ich war im Gegenteil sehr mißtrauisch, habe ihn gegooglet, habe sogar Zugriff auf seine Studienakte genommen (er hat sich mal auf meinem Laptop mit seinen Zugangsdaten eingeloggt und ich habe seltsamerweise diese Daten spontan gespeichert. So hab ich rausgefunden, dass er nicht über alles immer so ganz die Wahrheit gesagt hat - er war nicht im 5., sondern im 10. Semester (Philosophie und Politikwissenschaften).... war ihm wohl peinlich... mir dann auch, und zwar die Tatsache, dass ich da herumgeschnüffelt habe.
Naja, aber ich kann nichts daran ändern, wie sinnlich überwältigend unsere physischen Begegnungen jedesmal waren. Der Mann ist halt mein "Adonis". Noch Stunden, sogar Tage später waren wir völlig erfüllt davon. Aber dann packte mich die Gier und ich wollte immer mehr und habe in echter Manager-Manier versucht, regelmäßige Treffen für uns beide zu planen, was ihn überfordert hat. Er ist nicht so der Organisator (s. 10. Semester....;o)).
Im letzten Semester habe ich dann 3 Monate Praktikum gemacht, mich auf ne Abschlussprüfung vorbereitet und meine Bachelorarbeit geschrieben, so dass ich kaum an der Uni war und wir uns zum erstenmal wochenlang nicht sehen konnten. Ende Mai dann folgte der erste Rückzug seinerseits, der bis Juli dauerte. Ich habe ihn zuhause aufgesucht, weil ich wissen wollte, ob er noch lebt! (v.wg. wenn er nen Unfall hätte, ich würde es ja nie erfahren...)
Ich war völlig fertig in der Zeit, aber mein Studium/Praktikum, also meine Aufgaben habe ich alle trotzdem erledigt. Da fing auch die Histaminintoleranz an mit Hautausschlägen und Magenproblemen. Ich mußte wissen, was los ist bei/mit ihm, und ich hatte nen Plan, falls nicht er, sondern seine Frau an die Tür gehen würde. Alles perfekt ausgedacht, so daß niemand Verdacht hätte schöpfen müssen. Er ging aber selbst an die Tür seines kleinen "spießigen" Reihenhauses mit massig Nachbarn drumherum. Das war eine seltsame Szene - er öffnete völlig verpennt, nur in T-Shirt und Unterhose, die Tür. Mir schlug das Herz bis zum Hals, ich zitterte am ganzen Körper, aber sein Hund kuschelte sich an mich und er und ich hielten uns an den Händen. Er wollte mich küssen, aber da wich ich aus. Ich machte ihm den Vorschlag, mal nen Kaffee zu trinken und zu reden, und ein paar Tage später trafen wir uns an der Uni und er wollte so weitermachen, als sei nie etwas geschehen. Das konnte ich aber nicht, ich wollte eine "Entwicklung".
Was ich nicht kapiert hatte - ich hatte bereits eine Entwicklung durchgemacht. Ich habe monatelang unter Liebeskummer gelitten und dabei zum 1. Mal kapiert, mit welchen unverarbeiteten Verlustängsten ich durchs Leben gewandelt bin. Und wie ich meine Ängste, Schuldgefühle etc. auf ihn projiziert habe. Dass ich Freiraum für mich selber brauche und was ich wirklich will im Leben.

Wir haben uns seitdem nur wenige Male getroffen, das letzte Mal Ende August. Ich habe ja auch bis Ende September an meiner Bachelorarbeit geschrieben und er hat - leider vergeblich - versucht, diverse Prüfungen abzulegen (er ist jedesmal krank geworden). So war er erst wochenlang krank, dann ich, nachdem ich die Bachelorarbeit endlich fertig hatte.
Aber er hat wochenlang auch einfach gar nicht geschrieben, auch nicht, dass er krank ist. Andere schaffen das - meine beste Freundin mit Krebs hat mir direkt Post-OP ne Nachricht geschickt, dass sie ok ist... er kann nicht mehr schreiben, wenn er nen Zahn gezogen bekommt oder ne Erkältung hat. Naja.
Dann meldet er sich wieder und schreibt wieder so, als wäre er gar nicht "weg" gewesen, dabei waren es 3 Wochen seit dem letzten Kontakt. Und ich war etwas reserviert in meiner Reaktion, denn er hat mich in einem schlechten Moment erwischt, und schwupp, ist er wieder weg, zurück in sein Schneckenhaus, und da befindet er sich seit 23.10.
Ne, ich idealisiere ihn nicht. Ich weiß, daß er liebesfähig ist, weil ich es erlebt habe, aber ob/wann er mal "Beziehungsmaterial" ist - weiß ich nicht. Das ist mir aber auch egal, ich brauche keine neue (symbiotische/konventionelle) Paar-Beziehung, ich will nur, dass er wieder physisch in meinem Leben ist, dass wir uns auch mal wieder austauschen auf anderer Basis wie in unseren Anfangszeiten, mal wieder zusammen in ne Kunstausstellung gehen etc. Dinge, die wir vorher auch gemacht haben, bevor sich alles auf den Sex fokussierte, weil wir kaum noch Zeit füreinander hatten, aber völlig heiß aufeinander waren. Ich halte es für möglich, dass er einfach zu schüchtern und zu ungeschickt ist, um mit der ganzen Situation anders - offener - umzugehen. Und offenbar ist es zu anstrengend für ihn.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er das, was wir da haben (was auch immer das ist) aufgeben will. Aber ob/wie das alles nun weitergeht, weiß ich nicht. Ich wünsche mir, dass es weitergeht, klar. Was schöneres als mit diesem Kerl zusammen zu sein gibt es fast gar nicht. Ganzkörperorgasmus. Wirklich wahr. Keine Illusion! Geradezu unheimlich ist diese körperliche Kompatibilität zwischen uns. Aber ob wir uns dabei nur spiegeln? Ich glaube, dabei sind wir wirklich "eins" und werden sogar etwas neues, wir transformieren...bzw. erzeugen eine Liebesenergie mit Transformationspotenzial... "Selber machen" kann niemals diesen Effekt haben... ;o)
Übrigens, hier noch was Seltsames: ich habe 1997 ein Bild von einem Kerl gemalt, der aussieht wie A. - so aus meinem Bauch heraus, ohne damals jemanden zu kennen, der ähnlich aussah... der Typ auf dem Bild gleicht A. mit Ende 20...
Oje, was für ein Roman!!! Ich danke dir jetzt schon fürs Lesen!
Herzliche Grüße und süße Träume
Venus
 
"Selber machen" kann niemals diesen Effekt haben... ;o)

Doch, das lässt sich machen und genau das ist vielleicht Sinn und Zweck dieser Liebesbegegnung. Es war durch ihn eine Hürde überwunden, eine Loslösung möglich von einem Kreislauf in den nächsten, von einer Ebene in die Nächste, bis zur Auflösung und völligen Selbstaufgabe, zur totalen Hingabe an den "Liebsten", dem man sich übergibt, überreicht, in ihm aufgeht.
Er war in deinem Kopf, in deiner Vorstellung die verkörperte, die personifizierte Liebe und bei der, ihr gegenüber hast du dich total geöffnet, dich ihr vollkommen übergeben, ausgeliefert, mit jeder Faser deines Seins. Entgegengeeilt, bibbernd, fiebernd, in höchster Erwartung und dann...Liebe trifft Gegenliebe, kriegts, bekommts, hat es. Ist am Ziel..Erwartung erfüllt..er fasst dich, er nimmt dich, er zieht dich an sich..es schiebt sich das Becken vor und man drückt das Kreuz durch und man verdreht den Blick und man ist nur mehr Gefühl, Welle um Welle , komm Liebster, komm..

So ist es, wenn man sich einbildet, vorstellt, ER ist es, alles was ich will, alles was ich wollte, du bist bei mir jetzt, auf dich habe ich gewartet, mein Leben lang..

Anima und Animo begegnen sich, finden zusammen, gehen auf im Tanz der ekstatischen Vereinigung...vor allem, das geht über Stunden, das ist kein Quickie, das ist zeitloses Geschehen und was das Bemrkenswerteste ist, man ist wie geführt- keine Millisekunde ist man da im Kopf, man ist nur Sinne, klingt komisch, besinnungslos zugleich.

Liebe Venus, das ist zum Verrücktwerden, in diesen Momenten bist du verrückt. Das geht nur, wenn du völlig vertraust und absolut gern mitgehst. Das ist tasächlich Kontrollverlust und darum erleben das sicher nicht viele, wer wagt sich schon so weit hinaus aus seiner Ebene.

Weil du die jetzt geschmeckt und gefühlt hast, jetzt gefällt dir die Ebene mit deinem Mann nicht mehr wirklich. Hast die große weite Welt erblickt, bist geflogen, bist übergewechselt in andere Sphären. Da, wo die Liebe wohnt.. wo Er thront.. Gott selbst..dein A. :) gelle, so ähnlich ist es.

Habs noch nie erlebt, aber so kann ich es mir vorstellen, ggg...nein, es ist so, dass ich bei körperlich guter und mentaler Bestverfassung diese Regungen abrufen kann, immer und immer wieder. Das klappt auch mit meinem Lebensgefährten gut. Aber angefangen hat es mit einem anderen Mann, bzw. durch eine unvorstellbar kundige Hand, die mir diese Ebenen erreichbar gemacht hat. Tantra, Kundalini, das Aufsteigen der Sexualenergie ins Herz und in die Kehle und in das Kronenchakra und die Verbindung mit dem Höheren Selbst und zugleich wissend, da kann ich jetzt aufmachen, da bin ich in richtigen Händen, jetzt gehts... ich sterbe dir entgegen...
 
Du musst dein Leben als geführte Wanderung betrachten, sonst wirst du irre. Du brauchst nichts anstreben- das sind Regungen, in die du hineingeführt wurdest und zwischendrin gibts immer wieder Verschnaufpausen, Befindlichkeitsblabla, das auch überarbeitet werden muss, wie zum Beispiel deine Konflikte mit deiner Mama. Bist du im Gefühl, ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr, ich möchte nicht mehr leben, dann schau, es kommen in Folge dann halt neue Bewegungen, bis du auch wieder meinst, boah, so boriiiiing, ich mag nicht mehr, ich kann nicht mehr...
Ich liebe dieses Spiel mit dem "Sterben" ( nicht etwa im Sinne von schlecht, ganz im Gegenteil, im Sinne von: komm, spielen wir Neubeginn, löschen wir das Alte.. und wenn du mich fragst, ich glaube, dieser Gott von dem alle reden, das ist vielleicht das, was wir Tod nennen und ich merk selbst, wir leben so viele Leben in einem. Wie am Abend so schlafen gehen und am nächsten Morgen mit einer ganz anderen Gesinnung wach werden.
Ich vertraue völlig, ich liefere mich aus, weil ich inzwischen einfach weiß, von wegen sterben- das tun wir nie. Körper geht, Leben nicht.
 
Eigentlich sehe ich in einem Gegenüber den Mittelsmann, den Helfer, der mir das ermöglicht hat oder mithilft, so zu fühlen. Es ist so, dass man sich diesen Mittelsmann auch vorstellen kann. Das tu ich. Mein Fährmann ist das, er bringt mich dorthin, da vereinige ich mich und dann geh ich wieder zurück auf die Welt, wo das Blabla stattfindet. Die Liebe selbst und ich, im vertrautem Miteinander, mal im Hintergrund, während Blabla abgeht, mal unmittelbar im Dialog, wann immer ich will und möchte, 24/7, lebenslang, immer, ewig.
Ich bin dermaßen religiös, ich kanns dir nicht beschreiben und eigentlich mag ich das gar nicht verraten, weil das so unvorstellbar privat ist. Ich Hand in Hand mit meiner großen Liebe..dauernd, unentwegt, du bist bei mir. Du führst mich auf die grüne Aue..weißt eh, genau so ist es. Und wandere ich durchs finstere Tal ( damit ist wohl die vermeintlich völlige Abwesenheit von Vertrauen gemeint), du bist dennoch an meiner Seite.. du bist mein Stab und mein Stecken, mein Schirm und mein Dach..echt wahr, so sehe ich es, so fühle ich es, so geht es mir. Klar, das man das niemanden erzählen kann, so meschugge, wie das klingt für jemand, dem es nicht so geht.
Weißt eh, was das ist, das ist juchee im tiefstem Inneren. Nach außen hin ein ganz banaler Hosenkacker, wie alle und jeder mit all den gleichen Gedanken und Ideen wie alle und zudem unvorstellbar tollpatschig oft. Aber nur vordergründig, im Hintergrund größte Heiterkeit darüber, wie ich bin, so wie ich bin.
Kannst du das nachvollziehen? Drum ist mir deine Liebesgeschichte eher eine Erzählung, wie Venus so denkt, heute, wie sie lebt, heute, im Wissen, das wechselt, na klar. Was wird sie alles noch so erleben, komm erzähl, wie gehts weiter..??
Ich konnte den Lover, den ich über Jahre inbrünstig haben wollte und auch bekommen habe, wie du ja auch, ich konnte den auch so lieben, weil er so scheu war, so respektvoll mir gegenüber, so ehrfürchtig liebend und so leidenschaftlich dann, so tief sensibel..aber das war nicht nur der. Vorher war es ein anderer und die Krönung war dieser Augenblick, wo ich spürte: du steckst dahinter! Du meine Seele.. du Funke meines Seins.

Ich umarme dich Fünkchen

du gehst so schnell nicht aus. Von A- Z. spür dich durch und komm letztendlich zu dir zurück.
 
Liebe Elektraa,
mir scheint, du hast mehr Weitblick auf das Leben als ich.
Ich sehe es auch so, dass menschliche Beziehungen dazu da sind, unser Entwicklungspotenzial aufzuzeigen. Ich würde aber halt so gerne mit A. noch ein Stück meines Lebensweges teilen. Da ist soviel, was ich noch von ihm lernen will und vielleicht hab ich ja auch noch einiges zu bieten.
Wenn ich hier über ihn schreibe und schildere, wie ich mich die ganze Zeit verhalten habe, kommt es mir vor, als verrate ich meine eigenen Ideale und zerstöre sie... das ganze fühlte sich doch nur deshalb wie ein Geschenk von purem Glück an, weil wir alle mit reinem Herzen in die Situation gegangen sind! Aber sofort hat mein Mißtrauen allen Männern gegenüber mich dazu gebracht, ihn für einen Lügner zu halten. Letzlich naheliegend, denn wir waren/sind beide Lügner und Betrüger ggü. unseren Ehepartnern.
Das ist übrigens anerzogen, mein Vater hat meine Mutter finanziell ausgenommen vor der Scheidung, das gemeinsame Konto geleert und sich dann ins Ausland abgesetzt, um sich auch den Unterhaltszahlungen zu entziehen. Statt zu versuchen, die Schulden, mit denen mein Vater sie zurückließ, mit der Zeit abzuzahlen, legte meine Mutter damals einen sog. Offenbarungseid ab und ich wuchs in "Armut" auf. So ist sie - stur bis zum Letzten. Lieber lebt sie in Armut, als etwas zu tun, was sie nicht will, was sie nicht einsieht. (Ich kenne zwei ähnliche Fälle, beide Frauen haben die Schulden abbezahlt bzw. zahlen noch - das ist zwar übel für sie gewesen, aber sie haben ihren Kindern Ausbildung/Studium ermöglichen können und sind mit ihrem Leben insgesamt auch zufrieden oder geben das zumindest so an. Beide haben nicht wieder geheiratet.)
Als ich meinen Vater endlich kennenlernte, war ich 16, meine Mutter fast so alt wie ich heute und mein Vater etwas jünger als A. heute. Er war/ist der charmanteste und attraktivste Betrüger, den ich bis dato getroffen habe. Selbst meine Mutter war wie Wachs in seinen Händen, als er bei uns damals auftauchte. Auch ne interessante Geschichte, aber darum geht's heute mal nicht.

Ich bin übrigens auch sehr religiös aufgewachsen, war überzeugte Protestantin bis ich 15 war und die Schule wechselte. Auf der christlichen Privatschule angekommen, wurde ich von den Lehrern diskriminiert dafür, dass meine Eltern geschieden waren. Da ich nicht das einzige "Scheidungskind" war, gab es alsbald eine kleine Gruppe von Outsidern, die wir uns über die Bigotterie und den Fanatismus der Lehrkräfte lustig machten. Wir alle verließen diese Schule vor dem Abitur, wir alle wurden mit extra schlechten Noten bestraft, wir alle haben danach super Schulabschlüsse hingelegt. Und ich meine, nur eine ist ihrem Kinderglauben treu geblieben.
Aber einen Glauben hab ich, ich glaube, dass keine Energie im Universum verloren geht, und dass Liebe Energie ist. Hass ist allerdings auch Energie. Alle starken Gefühle sind Energie. Deshalb "glaube" ich an Kontingenz, denn wie und in welchen Dimensionen (Raum/Zeit...) sich das alles gegenseitig beeinflusst, kann nicht vorausgesagt werden. Ich würde es gern glauben, bin aber nicht sicher, ob Liebe alles überwinden kann. Vermutlich ja. Dafür muss sie nur"wahr" und rein sein. Und es ist nicht so einfach, so zu fühlen, dazu gehört eine gewisse Reife, die ich wohl noch nicht erreicht habe. Mit wahrer Selbstliebe ist bei mir nicht sehr weit her.
Wenn ich meinen Text hier so lese, bin ich wohl im Grunde meines schwarzen Herzens immer noch Protestantin. Denn wir wissen nicht, ob wir erlöst werden, weil wir nicht wissen, ob wir wirklich wirklich ernsthaft und zutiefst und ausreichend unsere Sünden bereut haben, die niemand vergeben kann außer Gott bzw. sein Sohn. Beichten beim Pfarrer ist nicht. Deine Schuld trägst du mit dir, solange du lebst, und auf dem Totenbett wirst du gerichtet. Hallelujah ;o)
Ich kann darin keinen Trost finden, aber in meinem "selbsterfundenen" Glauben auch nicht, wenn ich nicht eine innere Wahrheit im Fühlen, Denken, Handeln wahrnehmen kann. An die Wahrheitsmomente oder die "Universalwahrheit" in dieser Liebe zu/mit A. kann ich glauben, denn die habe ich deutlich gefühlt. (Solche tiefen Wahrheitsmomente hatte ich z.B. auch mit meinem Mann, die hatten aber nichts mit Sexualität zu tun.) Aber was das wirklich bedeutet und ob mich das irgendwohin führt, weiß ich nicht.
Ich weiß nicht, ob diese Wahrheit wieder "herbeirufen" kann. Ist es nicht diese (leuchtende) Wahrheit, die uns wiederum zum Leuchten bringt?
In deinem Fall wäre es die Wahrheit in dir selbst, die du gefunden hast. Das "Göttliche". Ich weiß zwar, dass das in jedem von uns existieren soll, aber in mir finde ich nur sehr gelegentlich und nur kurzzeitig, und wie gesagt, es ist nicht herbeirufbar für mich.
Vielleicht gehört dazu mehr Lebensweishet, als ich besitze bisher.
Ich tappe in meiner eigenen Dunkelheit und sehe keinen Ausweg.
Wie in einer Zeitschleife werde ich seit 1 Jahr wieder und wieder auf diesen Traum zurückgeworfen, wo A.und ich Hand in Hand in tiefster schwarzer Dunkelheit gehen, und er plötzlich meine Hand losläßt und verschwindet. Ich rufe seinen Namen, aber kein Laut ist zu hören. Dunkel ist es und eisig wie im Weltall...dunkel und still wie der Tod...

Übrigens, ich denke auch, dass der Tod eine Art Transformation ist. Liebe und Tod (Eros + Thanatos) bestimmen unser Sein und Werden. Deshalb will ich manchmal sterben und manchmal lieber lieben und manchmal beides... ;o) Deine Idee finde ich sehr interessant, weil die dem Thema die unnötige Schwere nimmt!

Ich möchte auch meine Leichtigkeit wiederfinden, damit ich wieder handlungsfähig werde und aufhören kann, mich an Ideen/Menschen/Dinge zu klammern, die gerade nicht passen/damit nicht klarkommen/nicht verfügbar sind.

Ja, mir scheint, mein Feuer ist tatsächlich noch da, ich verwende meine Kraft aber aufs Traurigsein statt Leben genießen, weil meine einzige Idee von Genuß gerade nicht erfüllbar zu sein scheint.

Ich bin offensichtlich die Tochter meiner Mutter....ja, beider Eltern, wie an den Charaktereigenschaften erkennbar...aber das wußte ich im im Grunde schon.

Wie kann ich nun wieder zu dieser inneren (Herzens-)Reinheit zurück, wie ich sie auch bei A. wahrgenommen habe? Dieser furchtlosen Hingabe ans Leben? Dieser freudigen Dankbarkeit für Alles? Ich muß mich echt mal zusammenreißen.... verfalle immer wieder ins "heulende Elend"... (es ist auch heute der 18. Jahrestag des 1. Dates mit meinem Mann, das hilft mir auch nicht... 17 Jahre lang haben wir diesen Tag gefeiert... seit 5 Jahren sind wir verheiratet, der Hochzeitstag war der 7.11., den haben wir mal in stillem Einvernehmen untern Tisch fallen lassen, davor aber auch immer liebevoll gefeiert, sogar noch letztes Jahr, obwohl A.s Rolle in meinem Leben in der Zeit immer einnehmender wurde...) Was ist, wenn A. doch die "Liebe meines Lebens" ist und ich ihn endgültig vertrieben habe durch meine Gier? Oder schließt die Idee von dieser "Liebe des Lebens" solche Folge aus? Die Sonne geht gleich unter, ich geh mal schnell zum Fluß...

Herzliche Grüße
Venus
 
Was ist denn ein reines Herz, wahres Lieben?

Ist Liebe nicht immer wahr und das Herz nicht immer rein, wenn man sich selber treu bleibt und die eigenen moralischen Grenzen wahrt?
 
Hi Tired,
das ist nicht einfach zu erklären, weil es ein Gefühl ist. Etwas, das man einfach intuitiv "weiß". Ich könnte versuchen, mir eine bessere Beschreibung auszudenken.
Sich selber treu bleiben und die eigenen moralischen Gesetze wahren sind natürlich Grundlagen dafür, die haben eine Basis im Intellekt, in der Vernunft. Aber tatsächlich bedeuten die nicht für jeden das gleiche.
Wenn du wen triffst, mit dem du so eine Verbindung spürst, dass es dich total "entwaffnet" und du weißt intuitiv, das ist nicht nur auf deiner Seite so, sondern der andere fühlt ganz genauso, ohne dass man sich eigentlich kennt, ohne also überhaupt was über moralische Grenzen des anderen oder dessen Idee von Sichselbsttreusein zu wissen... das ist so ein seltsamer Moment von Wahrheit, von Reinheit, von vollständigem Vertrauen. Nicht nur die "richtige Chemie".
Mit der Zeit werde ich lernen, sowas besser auszudrücken. Wenn ich dran denke, fallen mir halt erstmal nur Farben und Bilder ein ;o)
Lieben Gruß
Venus
 
Hi Tired,
ja, wenn es sowas gibt ;o) - der analytische Philosoph glaubt ja nicht an die Existenz einer "Seele", die separat vom Körper besteht (dafür haben wir das Schaltzentrum Hirn und das "Darm-Hirn"). Und ich seh das ähnlich.
Der "Gleichklang", diese totale Kompatibilität, muss sich auch nicht auf alle Bereiche der Persönlichkeit beziehen, denke ich . Fürchte ich. Ich mache auch gerade meine ersten Erfahrungen mit diesem Phänomen. Ich weiß auch noch gar nicht so recht, was ich von all dem halten soll. Überwältigende Gefühle sind naturgemäß schwer zu verstehen.
LG, Venus
 
Für mich ist "Sünde"das Element, was dazwischen steht, zwischen mir und dir- warum nicht möglich ist, frei und froh auf dich zuzugehen und dich vollkommen zu sehen.
Also ist Sünde der Schmutz, der unser Herz schwer macht und stumpf, nicht glänzend, rein- nichts da, bloß Freud über dich.
So rein ( frei, unbekümmert, unbeschwert) können wir kleine Kinder lieben zum Beispiel, oder?

Oder wenn wir etwas betrachten, das uns sehr gefällt.

Vielleicht ist Sünde dieses: "wenn" und "aber"..?? Wenn du bei mir wärst, dann könnte ich wieder ungetrübt lieben. Wenn ich nur nicht so traurig wär, könnte es mir glücklich gehen...
Wenn ich nur nicht so Angst hätte...oder wenn meine Mutter nicht so viel falsch gemacht hätte...

Aber nur, wenn du mir gehörst...oder nett bist...oder treu bist...dann ist möglich frei aufzuatmen und ganz aufzugehen in Liebesgefühl für dich, mich, die ganze Welt.
 
(dafür haben wir das Schaltzentrum Hirn und das "Darm-Hirn"). Und ich seh das ähnlich.

Das ist wohl wahr, aber niemand ist die Summe seiner Teile, sonst wären wir alle gleich.
Das was aus diesen Teilen beim Individuum entsteht, das ist meiner Meinung nach die Seele, nichts was als Sache existiert, sondern das Wesen eines Menschen.

Vielleicht bist du auch einfach nur verliebt, in dieser Phase ist der andere fast immer Seelenverwandt, weil man sich aufeinander einstellt ohne es wirklich zu merken.
 
Veni, du bist praktisch nicht in voller Liebe, in reiner vollkommener Freud und DIESER Zustand geht dir so ab. Wegen dem geht es dir so schlecht. Deine Sehnsucht ist unermesslich nach losgelöst zu schweben in purer, reiner Hingabe an die Liebe. Angekommen, angenommen, bei dir..

In einem Buch habe ich mal den tollen Satz gelesen, aller Kummer ist Heimweh. Heimweh nach diesem Ort, wo das möglich ist.
 
Bei mir ist es halt so, dass ich dank meiner Vorstellungskraft, meiner Fähigkeit, mich in diesen Zustand versetzen zu können ( ohne Helfer von aussen) diese Heimat immer wieder aufsuchen kann. Jetzt im Moment bin ich wieder in der Fremde. Aber das ist auch koscher. Ich kenne ja den Weg zurück in den Schoß und verirre mich nicht mehr, seit ich weiß, der ist ja in MIR, nicht im andern.
 
... ich seh das "organischer", für mich sind Gefühle biochemische Reaktionen meines Körpers, und die sind natürlich einerseits leicht individuell und dann wieder auch ähnlich wie bei allen anderen Menschen (basisgleiche Anatomie mit unterschiedlicher genetischer Disposition, im Laufe des Lebens veränderlich aus verschiedensten Gründen etc.).
Und das ist nix weiter als eine Art Dekonstruktion der Dichotomie von Körper und Seele, die m.M. nach nicht sehr hilfreich ist für uns und auch etwas veraltet. Als ob man alles, was "immateriell" erscheint, dem materiellen Körper unterstellt. Oder sonstwie das eine gegen das andere bewertet, dabei ist es eins. Diese Einheit (von mir aus das Individuum) ist erstaunlich und faszinierend und noch lange nicht endgültig erforscht. Ich finde, mit das Faszinierendste, was der Mensch kann, ist "wahre" (Nächsten-)liebe zu praktizieren.
Auch Verliebtsein ist demnach eine biochemische Reaktion. Ich war aber schon oft verliebt, kenne das schon, suche nicht einmal danach, das, was ich mit A. erlebe, ist mittlerweile jenseits davon. Aufeinander eingestellt haben wir uns noch gar nicht, weil wir einander kaum kennen. Im Gegenteil, das klappt überhaupt nicht bei uns. Wir können über die üblichen Kanäle überhaupt nicht miteinander kommunizieren, jedenfalls nicht zu meiner Zufriedenheit ;o)
Die einzige Kommunikation, die bei uns 100% funktioniert, ist multisensorisch. Ich sage immer, ihn muss man anfassen, wenn man mit ihm "sprechen" will. Wir sind auf einer Ebene schon extrem "fortgeschritten", auf allen anderen haben wir enormen Nachholbedarf. Deshalb haben wir als Paar auch gleichzeitig ein Riesenpotenzial und überhaupt keins.
Und mich macht es fertig, dass ich diese Kipp-Situation nicht ändern kann. Und es verwundert mich, dass ich mich so tief darauf eingelassen habe. Und davon auch gar nicht mehr weg will, was ich zuvor immer wieder in Zweifel gezogen hatte. Aber was ich will, hat halt nur max 50% Einfluss auf die Situation. Ich bin auch extrem neugierig auf diesen Menschen. Am liebsten würde ich ihn zu meinem "Forschungsgegenstand" machen und von und mit ihm alles lernen, was wir über Liebe und das menschliche miteinander eines Liebespaares lernen können.
Ach ja...
LG, Venus
 
Ja, verliebt sein ist eine biochemische, oder hormonelle, Reaktion, die einen sogar in einen Wahn fallen lassen kann.
Dennoch, die Persönlichkeit eines Menschen ist individuell, klar kann sich das Wesen ändern sobald sich etwas im Gefüge ändert, dann ist er möglicherweise ein anderer, aber dennoch mehr als die Summe seiner Teile.
Das ist es was wir noch nicht sichtbar machen konnten, das was man Seele nennt, aber ich denke da auch nicht an die mystische Seele, sondern einfach an ein Ergebnis das den Voraussetzungen des einzelnen Menschen geschuldet ist, das gewisse Etwas dass sich zu der Summe unserer Teile hinzu gesellt.
 
Hi Tired, def. mehr als die Summe seiner Teile, finde ich auch, und das schon ob des Darm-Bioms, mit Milliarden Teilen, die sich entwickeln und verändern etc. ;o) Persönlichkeit ("das gewisse Etwas") als Seele? Gehe ich mit, kann ich nachvollziehen. Ich finde es im übrigen auch schwierig, ganz ohne den Begriff "Seele" auszukommen, weil wir uns auf die Vielfalt seiner Bedeutungen schon so gut geeinigt haben in unserer Sprache. LG, Venus
 
Hi Elektraa,
du hast natürlich Recht mit deiner Behauptung, ich wäre gerne wieder "in der Liebe", denn obwohl ich viel Fantasie habe, kann ich mir "the real thing", das ja nunmal multisensorisch abläuft, nicht alleine herzaubern. Leider. Heimweh - das ist auch interessant, ich sage immer "Heimat ist da, wo das Herz ist"... und oje - mein "Herz" ist bei A ... :( dumm gelaufen...

Die Idee mit der "Sünde" (auch wenn ich es persönlich nicht mehr so mit Religion/Metaphysik habe) finde ich interessant, ich denke an Gier, Habenwollen, Befriedigung des Ego im Vordergrund, den anderen für eigene Zwecke benutzen oder dessen Bedürfnisse übergehen - das macht schwer und blockiert entweder den Lebensfluss oder verdirbt dessen Wasser. Das wäre meine Vorstellung von "Sünde", vom Gegenteil von "rein" und "wahr".

Danke für die Anregung mit der "Sünde", jetzt kann ich es also formulieren, auch für Tired:

"wahre" Liebe hat die Bedürfnisse der geliebten Person im Focus. Aber hat auch nix mit Altruismus/Aufopferung zu tun, sondern man hat selbst einen "Lustgewinn" daran, diese Liebe zu praktizieren (ob nun Eros, Agape, Philia ist egal). Und so kann diese Liebesenergie quasi unendlich zwischen den Partnern hin und her fließen und sich dabei potenzieren.
Das "reine" Herz ist offen für die Signale des Gegenübers, frei von Eigennutz und Angst und Mißtrauen, und das alles intuitiv, es "ist" einfach so.

Liebe Grüße
Venus
 
Man berührt sich und Strom fließt.

Der hat dich zum Leuchten gebracht.

Der hat sein Schlüsselchen in dich gesteckt und das Tor öffnete sich. Das RICHTIGE hat er getan, sich so gezeigt, wie du es beötigt hast und gebraucht hast.

Zum Beispiel die Art, wie er sich dir näherte. Die Zeit, die er verstreichen lassen hat, bis es so weit war. Die Blicke, die er mit dir getauscht hat, was er geredet hat in welchem Tonfall, was er an dir gesehen hat, wo er bei dir hingeschaut hat, was ihm bei dir aufgefallen ist, er hat dich zutiefst in deinem Selbst berührt und ganz zu dem gegriffen, wo du berührt werden musstest.

So etwa?
 
Also bei mir war es so, dass ich auch dauernd und ständig angefleddert wurde und um "Sex" und Abenteuer angebettelt wurde. Immer hat man mir die falsche Hand gegeben, das wollte ich nicht. So unwürdig, dieses ratzi, zacki, ich liebe dich und nun komm, oder ich find dich geil, oder weißt eh, Zugriff, ohne Rücksicht auf meine Gefühle zu nehmen.
Die waren wie Kampfpartner, die waren praktisch zum Amüsement da, springende Böcklein.
Auf einmal stand jemand da, der anders war.... endlich anders. In größter Sorgfalt und Behutsamkeit hat er sich mir genähert. Er hat mich nicht f... wollen, sondern mir nahe sein wollen, aufgeregt zu mir aufsehend.
Der hat in mir das gesehen, was ich gar nicht mehr erwartet habe, dass man auf das mal schaut. Der hat mich nicht fressen wollen, sondern lieben, voller Manierlichkeit und Anstand hat er um mich geworben. Dafür habe ich den geliebt, wie nur was, ich bin ihm zu Füßen gelegen, endlich endlich mal so, wie mir richtig erschien. Wie er mich angeschaut hat, wie er mit mir umgegangen ist, hab ich nichts anderes gekonnt, als mein Tor für ihn zu öffnen. Weit und inbrünstig willkommen, Fremder, der du richtig anklopfst...

Man wird echt poetisch, wenn man sich da hineinversetzt wieder, wie das ist und war, wenn man jemand völlig vertraut hat und dann die Überraschung, perfekt als Liebhaber auch noch, wie gemünzt auf mich und mein Gespür.
 
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