• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

zu wenig feucht

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Lilli89

New member
Hallo,
ich bin mir sicher,dass viele mein Problem nachvollziehen können und hoffe ein paar hilfreiche tips zu bekommen.
Ich schlafe seit ca. einem halben Jahr mit meinem Freund und anfangs bin ich immer total schnell heiß geworden und natürlich auch so richtig feucht. Da war der Sex dann auch total gut.
In letzter Zeit allerdings habe ich oft das Problem,dass ich nicht mehr so richtig feucht werde.
Ich weiß auch nicht,woran es liegt,denn Lustlosigkeit ist es eigentlich meistens nicht,da oft ich es bin,die Lust auf Sex hat,was dann aber schwierig ist,weil ich einfach nicht so richtig feucht werde.
Wenn mein Freund mir dann starthilfe gibt und mich im vorspiel leckt werde ich meistens sehr feucht.
Allerdings ist das dann leider meistens nicht sehr ausdauernd,so dass am anfang zwar alles sehr gut funktioniert,nach einiger zeit lässt es dann aber nach mit der feuchtigkeit und es fängt an mir weh zu tun.
Meistens will ich dann nur,dass es schnell vorbei ist.
Ich find das sehr schade und würde gern einige tips hören,we ich das wieder ändern kann. und woher das kommt.
ich kann mich nämlich auch an zeiten erinnern,in denen ich nachts total feucht aufgewacht bin und nichts anderes wollte als sex. wem gefällt dieses gefühl bitte nicht?
Danke schon mal für alles hilfreichen Antworten
Alles Liebe Lilli
 
RE: zu wenig feucht

mach dir damit keinen streß. nimm ein wenig gleitgel und es flutscht wie zuvor. vieleicht denkst du einfach zuviel drüber nach beim sex, ob du nun gleich trocken wirst. wenn du aber etwas nachhilfst brauchst du dir keine gedanken mehr zu machen und es klappt dann auch prima.

viel spaß beim feuchthalten klausi
 
RE: zu wenig feucht


immer nru diese mechanischen ratschläge!

erektion = lubrikation

also lilli verliert jetzt ihre "erektion" schneller, eine weibl. erektile dysfunktion sozusagen.
ich würde da ein wenig tiefer nachgraben - irgendetwas stimmt in der partnerschaft und/oder im liebesspiel nicht ??
 
RE: zu wenig feucht

nach meiner ersten Schwangerschaft hatte ich auch das Problem.....ich nahm eine zeitlang Gleitgel....das half....irgendwann wars gut...
 
RE: zu wenig feucht

kannst du mir ein bisschen genauer erklären,was du damit meinst???
was denkst du,dass nicht stimmt?
ich bin wirklich total glücklich mit meinem freund, habe keine fantasien oder den wunsch auf ein abenteuer mit einem anderen
sondern will alle meine vorstellungen von gutem sex mit ihm zusammen erleben
denkst du wirklich,es kann davon kommen,dass in der partnerschaft was nicht stimmt???
wenn ja, bitte hilf mir herauszufinden,was genau
 
RE: zu wenig feucht

ich bin kein hellseher, aber gut:
du sagst:
"Allerdings ist das dann leider meistens nicht sehr ausdauernd,so dass am anfang zwar alles sehr gut funktioniert,nach einiger zeit lässt es dann aber nach mit der feuchtigkeit und es fängt an mir weh zu tun. Meistens will ich dann nur,dass es schnell vorbei ist."

einerseits bedauerst du, dass der koitus nicht lange genug dauert, nur kurzfristig zu beginn läuft es glatt, aber anstatt eine steigende erregung bis hin zum höhepunkt zu erleben, willst du, das er schnell fertig macht, weil bei dir schmerz entsteht und eben keine sich steigernde erregung.

und das war nicht von anfang an so. das ausbleiben der lubrikation erfolgte nach und nach (über ca. 6 monate) und jetzt fragst du hier nach, dein leidensdruck hat also enorm zu genommen.

die phase 1 im orgasmusgeschehen ist die erregung:
beim mann die entstehende erektion,
bei der frau die stärker werdende lubrikation,
nach der genitalen vereinigung die ja normalerweise durch immer stärker werdenende Lustgefühle zur orgsamusphase 2 (plateauphase) führt - eine phase hoher erregung, von der aus normalerweise, jederzeit und zügig die phase 3 (der eigentliche orgasmus) erreicht und überschritten werden kann,
diese pasen bleiben bei dir aus, im gegenteil die anfängliche erregung klingt rasch ab und du möchtest dass es aufhört, insbesondere wegen schmerz oder mangel an lubrikation der zu dann schmerz führt.

dieser einschnitt während/nach phase 1, und die phasen 2 und 3 verhindert, ist dir bewusst und wird zurecht bedauert und verlangt nach heilung.

ich bemängelte die empfehlung ein gleitmittel einzusetzen deswegen, weil durch diese vortäuschung ein anderes zugrunde liegendes problm übertüncht wird, zumal du ja konstatierst, dass durch das orale vorspiel deines partners erregung (lubrikation) gut sind, so dass es zum koitus kommt.
deswegen nähere ich mich gedanklich der annahme, dass der koitus selbst, also die vaginale penetration durch das glied das eigentlich ursächliche darstellen kann.
denn einmal in erregung gebracht, stellt der koitus doch eine massive steigerung derselben dar, die normalerweise die übrigen orgasmusphasen leicht durchgängig erleben lässt..

Das Orgasmusgeschehen selbst findet im Gehirn statt.
Der Orgasmusgleicht einem neuronalen Feuerwerk.
Dieses Feuerwerk wird im Limbischen System (das unbewusst arbeitenden Gefühls und Bewertungszentrum der menschl. Seele) ausgelöst,
An der sexuellen Erregungssteigerung und der Auslösung des Orgasmus sind zahlreiche nervale Botenstoffe beteiligt: es sind Neurotransmitter wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin und unterschiedlich Hormone, insbesondere Androgene beteiligt.
All diese biochemisch determinierten Vorgänge sowie die seelischen Vorgänge im Limbischen System sind uns Menschen nicht bewusst, wir können sie nicht wahnehmen und dennoch beeinflussen sie z.B ganz entscheidend unsere sexualfunktion.

Es kann bei diesen Vorgängen manchmal zu einer Art Übersprungsreaktion zwischen benachbarten Hirnarealen kommen. Dadurch lassen sich vermeintlich paradoxe sexuelle Reaktionen erklären, die etwa bei Schmerz- oder Angsterlebnissen auftreten können.

Während der Luststeigerung bis zum Höhepunkt ist das Schmerzempfinden ebenso wie die Aktivität des bewussten Verstandes, als wertende Instanz deutlich herabgesetzt.
Es werden daher oftmals Reize erregend empfunden, die im nicht-erregten Zustand als unangenehm empfunden und abgelehnt würden.

Da bei dir nun ausgerechnet der Schmerz relativ schnell zu beginn der erregung wahrgenommen wird, ohne das du die eigentliche ursache dafür erkennen kannst - das geht aus dem soeben gesagten eindeutig hervor, liegt hier nach meinem Erachten eine tiefer liegende Störung vor, die sich dem Hochbewusstsein entzieht - der Schmerz ist nicht Ursache sondern Symptom, das ist er im Normalfall immer.
Der auftretende Schmerz signalisiert uns Menschen: Halt! Hier stimmt etwas nicht, hör auf damit, es entsteht Schaden usw.
Schmerz kann aber auch als Konversion gedeutet werden - ein ursprünglich seelischer Konflikt wird auf ein Körperorgan übertragen, im hoch sensiblen Bereich der Sexualität kein seltenes Phänomen.
Oftmals genügt, speziell bei sensitiven Menschen, nur ein falschen Wort im "passenden Moment" gesagt oder minimale Missempfindungen, vom Hochbewusstsein gar nicht wahrzunehemen, für u. U. lang andauernde sex. Funktionsstörungen.

Eine Dyspareunie oder Algopareunie ist eine sexuelle Funktionsstörung, die sich durch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr äußert, sie kann bei Männer und Frauen auftreten, und wie oben versucht zu skizzieren, durch vielfältige psychische oder organische Ursachen bedingt sein.

Was nun den Schmerz oder den Lubrikationsverlust bei Dir auslöst, der den vorzeitig gewünschten Abbruch des Koitus zur Folge hat, ist die erste geeignete Erkenntnis, welche die Beseitigung des Problems ermöglichen kann.

Dazu gilt es zunächst mit sich selbst achtsam und sensibel zu sein, um seine störenden, ängstigenden Gedanken, Wahrnehmungen, Gefühle u erkennen, um sich dem eigenen Vermeidungsverhalten anzunähern, es zu verstehen, um es dann damit überwinden zu können.
 
RE: zu wenig feucht

vielen dank für die ausführliche erklräung
war wirklich sehr interessant das alles mal zu erfahren
im großen und ganzen glaube ich auch,verstanden zu haben,was du mir erklären willst
im moment scheitert es noch ein wenig an der umsetzung,weil ich nicht so recht weiß,was diese angst (wie du es nennst) bzw. die abwehrhaltung in mir auslöst
es gibt schon viele probleme und sorgen die mir im kopf rumgehen
kann diese aber bis jetzt nicht mit dem sex und der beziehung in verbindung bringen
werd aber trotzdem mal sehen,was ich noch dazu herausfinden und wahrnehmen kann
hoffe dass sich das ganze wieder ändert und wieder mehr spaß am sex habe
 
verdrängung

verdrängung

das gefühlszentrum im gehirn ist nicht partitioniert wie eine computerfestplatte,
also wenn negative gefühle/gedanken usw. in deiner seele dominieren oder einen großen anteil einnehmen, so kann das unbewusst arbeitende limbische system die gefühlströme nicht fein säuberlich trennen und immer korrekt zuordnen - eine überfrachtung der i. gr. positiven emotionen z. b. in sex. hinsicht kann durchaus stattfinden.
beachte auch ev. kaum wahrnehmbare widerstände gegenüber deinem partner bzw. der partnerschaft - manchmal meint man manches müsse so sein - sei völlig normal und man nimmt es scheinbar gelassen hin, aber nur weil man es nicht anders kennt, was manchmal sogar gut ist...
die signale aus der seele, welche diesen widerspruch anmelden, sind oft kaum bemerkbar - eine art mikrokränkung, die über längere zeit stattgefunden zu einem ausgewachsenen trauma (fehlfunktion) sich entwickeln kann.
 
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