• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

zu schüchtern/verklemmt zum Sex

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Hase89

New member
Liebe Onmedia Leser/innnen,
Habe da einige Probleme, mit welchen ich nicht gut zu recht komme. Leider bin ich sehr sehr verklemmt oder ich glaub man sagt dazu auch prüde. Das führt dazu, dass ich in Partnerschaften immer Probleme bekomme, was den Sex zu zweit betrifft und langsam bringt mich das zur Verzweiflung. Inzwischen hab ich auch rausgefunden, an was es liegen könnte.
Eine mögliche Ursache ist, wie bei mir in der Familie mit dem Thema Sexualität umgegangen wurde, es wurde alles verschwiegen und tabuisiert. Es fand keine Aufklärung statt (glücklicherweise war die in der Schule recht gut) und mit meiner Veränderung in der Pubertät (Periode ect) musste ich alleine zu recht kommen. Deshalb is Sexualität und alles was damit zu tun hat für mich ein sehr sensibles Thema.
Eine zweite Ursache ist denke ich meine Schüchternheit und auch ein schlechtes Selbstbewusstsein, was dann bei meinem ersten Freund dazu geführt hatte, dass ich mein erstes Mal mit ihm hatte obwohl ich noch nicht bereit war. Leider war dies auch keine gute Erfahrung, weil er sehr grob war, es schmerzhaft war und ich mich auch durch meine Verklemmtheit und Schüchternheit nicht gewehrt habe. Und leider ging das auch noch ein paar mal so bis wir uns dann getrennt haben. Ich hab auch ein paar mal versucht zu äußern, dass ich schmerzen hab, doch das hat ihn herzlich wenig interessiert, seine Antwort war: das muss wehtun, damit es schön ist. Der Umstand wie es zur Trennung kam war auch nicht besonders gut. Auch in den weiteren Beziehungen war der Sex Problematisch. So wie in meiner letzten Beziehung, in der ich dachte einen Partner gefunden zu haben dem ich mich öffnen kann, ging wieder alles schief.
Beim Sex bin ich immer sehr passiv, was für meine bisherigen Partner immer schon schwierig war, weil es dadurch so ankommt als hätte ich keine Lust. Es ist so für mich auch nicht schön ich würd gerne aktiver sein nur trau ich mich nicht. Dann kann ich nicht Kommunizieren was mir gefällt, es ist wie eine Schranke in meinem Kopf die Sätze sind da, aber ich kann sie nicht aussprechen und wenn ich darüber reden möchte is der Kopf dann plötzlich leer. Das führt dann dazu, dass ich zwar gerne sex haben würde, dass dann aber nicht kommunizieren kann und genauso wenig kann ich sagen, wenn ich keine Lust mehr habe oder ich eine Pause brauche, wobei ich letzteres als keinen Schritt in der letzten Partnerschaft schon geschafft hatte. Nur kam ich dann nicht viel weiter, weil er mich dann verlassen hat.
Und das dumme ist, wenn der Partner merkt dass ich es nicht sage wenn ich keine lust mehr habe, die lust beim Partner auch automatisch weg ist und es dann am ende so war, dass wir gar keinen Sex mehr hatten.
Außerdem setzte ich mich selbst sehr Unterdruck, weil ich noch nie einen Höhepunkt hatte beim Sex, also bei der SB schon und auch wenn ich verwöhnt wurde oder bei der Klitoris Stimulation mit der Hand, wobei es mir da auch schon schwer fällt mich zu entspannen., wenn das mein Partner gemacht hat.
Ich bin schon länger in einen Gesprächstherapie, eigentlich wegen anderen Sachen, nun hab ich mich auf anregen meines letzen Freunds endlich getraut das Thema anzusprechen und ich arbeite jetzt mit meiner Psychologin daran. Auch mit meiner Psychologin fällt es mir sehr schwer darüber zureden, obwohl ich bei allen anderen Themen sonst gar keine Probleme damit habe. Da schreiben für mich etwas einfach ist habe ich zusätzlich diesen Weg gewählt.
Jetzt frag ich mich was ich noch tun kann, weil ich möchte, dass es in Zukunft anders ist, vielleicht hat jemand noch Tipps. Oder es hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und hat noch eine Idee, damit es für eine Zukünftige Beziehung besser läuft.
Außerdem hab ich langsam echt Angst, dass ich nie einen Partner finden werde, der mich da auch unterstütz. Der letzte Partner hat mich aus heiterem Himmel verlassen, weil ihm das zu viel wurde.
Es würde mich sehr freuen, wenn mir jemand weiter helfen kann. Danke!
 
Ich finde Dein Verhalten / Empfinden gar nicht so ungewöhnlich, eher sogar typisch weiblich.

Selten habe ich es erlebt, daß eine Frau selbst die Sache in die Hand nimmt, indem sie sich den Mann aussucht und beim Sex regelrecht "holt", was ihr Spaß macht. Stattdessen wartet sie ab, daß der Mann die Lust in ihr weckt und von sich aus weiß, was sie mag und das, ohne daß sie ihm einen Hinweis geben muß. Es liegt doch auf der Hand, daß manche Männer durch solch passives Verhalten zu unerwünschter Dominanz beim Sex veranlaßt werden.

Leider ist das seit Jahrhunderten von der Gesellschaft aufoktroyierte geschlechterspezifische Rollenverhalten wenig geeignet den idealen Lebenspartner zu finden, und ebensowenig die Sexualität auf Augenhöhe zu praktizieren. Stets wird vom Mann erwartet, schon beim ersten Flirt den Anfang zu machen. Trotz aller Emanzipation soll immer er es sein, der "aufreißt". Hinterher beim Sex setzt sich das Rollenverhalten in ähnlicher Weise fort, daß er die Führung übernehmen soll. Aber wehe, die Frau hat mal die Sache von A bis Z in der Hand!

Es ist schon ein wenig seltsam, daß sich keine Frau, nicht einmal die sonst so schreibfreudigen Damen zu Wort melden. Vielleicht, weil sie ähnlich empfinden, dies aber nicht offen zugeben wollen.

Ich würde dir empfehlen, das Augenmerk vielleicht etwas mehr auf "Liebe" statt auf "Sex" zu richten und deine künftigen Berwerber dahingehend etwas sorgfältiger auszuwählen. Ruhig ein paar Wochen oder Monate vor dem ersten Sex zappeln lassen, dann siehst du was du ihnen Wert bist.

g.
 
Es ist schon ein wenig seltsam, daß sich keine Frau, nicht einmal die sonst so schreibfreudigen Damen zu Wort melden. Vielleicht, weil sie ähnlich empfinden, dies aber nicht offen zugeben wollen.

Es gibt durchaus noch viele andere, mögliche, Gründe.

Hallo Hase,
sicher ist es in jungen Jahren relativ normal, das sich einige Mädels nicht trauen, aber bei weitem nicht alle.

Das muss dann halt auch erst mal gelernt werden und du solltest dich auf keinen Fall auf die Liebe konzentrieren und dafür beim Sex leiden und auf den eigenen Spaß dabei verzichten, nur weil du Mann nicht unnötig aufregen möchtest.
Versuch doch mal für dich zu üben, was du in welcher Situation sagen könntest.
Lege dir ein paar Sätze zurecht und versuche sie anzuwenden, wenn dir weh getan wird, du keine Lust hast, oder es gerne hättest wenn der Partner etwas anders macht.
Versuche mit deinem Partner einmal einfach so über Sex zu reden, erkläre ihm ganz offen das du da sehr schüchtern bist und rede auch darüber was du bei der SB besonders magst, eben wie er dich anpacken sollte, damit du auch mal eine Chance auf einen Orgasmus hast.
Es ist aber nicht ungewöhnlich das du noch keinen hattest, manchmal dauert das sehr lange und da solltest du gemeinsam mit dem Partner das ein oder andere probieren, was im Vorfeld besprochen werden sollte, damit der Sex nicht wieder in geschehen lassen ausmündet.

Es hört sich für mich auch sehr danach an als hättest du noch nicht den "Richtigen" gefunden, sondern nur Männer die entweder grob sind und vor allem auf ihren Schuss aus waren, oder welche die sofort das Weite suchen wenn ihre Unterstützung gefragt ist.
Da ist es auch kein Wunder das du nicht das Vertrauen fasst, das notwendig ist um sich fallen zu lassen und um über solche Dinge offen reden zu können.

Wenn es mit dem Reden nicht klappt, dann schreib doch einfach mal auf was dich bewegt, was du gerne hättest, wie der Partner beim Sex zu dir sein soll, wie er dich vielleicht motivieren könnte. Wenn du denkst den Richtigen gefunden zu haben, dann kannst du ihm als Einstieg diesen Brief zu lesen geben, so weiß er schon mal um was es dir geht und kann besser auf dich eingehen.
Du solltest keine Angst vor seiner Reaktion haben, wenn du Wünsche äußerst, oder unangenehmes benennst, denn wenn er das ignoriert, oder gar sauer ist, dann ist er ganz sicher nicht der Richtige für dich.
Du brauchst einen Mann der dich liebt und möchte das es dir gut geht, natürlich auch beim Sex, das sollte selbstverständlich und das Ansinnen eines jeden Partners sein.
Du musst also kein schlechtes Gefühl dabei haben, nur weil du sagst wenn dir weh getan wird, oder wie du es gerne hättest.
Wenn du einen Partner hast der wirklich an dir und deinem Wohlergehen interessiert ist, dann wächst auch das Vertrauen und irgendwann wird es dir nicht mehr so schwer fallen, was der Erfüllung euer beider Sexualität zugute kommen wird.
 
Hallo golem,
vielen Dank für deine Antwort.
Das beruhigt mich doch irgendwie ziemlich, weil langsam hab ich mich doch sehr unnormal gefühlt und gedacht ich dreh durch.
Ich würde die Sache gerne mal in die Hand nehmen, ich stell mir das auch vor, aber schaffen tuh ich es nicht, wohl auch weil ich Angst hab, dass es abgelehnt wird. So wie es mein vorletzter Freund getan hat. Gesagt hat er, dass ok ist und ich darf ruhig sagen was ich möchte bzw. wenn ich keine lust hab, aber hab ich mich dann mal getraut abzulehnen, gab es "liebes Entzug", sprich hat sich weg gedreht und mich ignoriert, das ist so was von grausam... hab mich dann auch mal getraut das anzusprechen, aber da war er unbelehrbar. Aber offensichtlich bin ich auch unbelehrbar, den ich such mir schon immer die "falschen" raus und bin dann auch immer ziemlich anpassungsfähig und lass auch viel zu viel mit mir machen, deshalb versuch ich auch in der Therapie mein Selbstbewusstsein zu stärken.
Ja so etwas würde ich mir wünschen Sexualität auf Augen höhe, ja das stimmt ich seh das genau so da is von beiden Seiten so viel Rollenverhalten schon vorgegeben und das bringt sehr viel Druck mit sich.
Das hab ich dann auch schon gemerkt, das Männer sich schon irgendwie wünschen, dass die Frau sich äußert und dann darf es aber auch nicht zu viel sein... das verwirrt mich zu dem, das es für mich ja eh schon schwierig is mich überhaupt zu öffnen.
Genauso wie du sagst hab ich es beim letzten Partner gemacht, ich habe mir 3 Monate Zeit gelassen und wir haben uns ausführlich kennen gelernt, ohne Sex. Der erste Kuss war erst beim 5 Date und Sex war dann erst, als wir uns beide sicher waren, das wir die Beziehung wollen. Also dachte ich zu mindest nach den 3 Monaten kennen lernen, waren wir dann jetzt 3 Monate zusammen und jetzt ist im klar geworden, das es doch nicht mehr als Freundschaftliche Gefühle sind, aber ich glaube das das eher ein vorgeschobener Grund für andere Ding ist, er hat noch so etwas angedeutet wie er sei eh auch so verkorkst er könne keine Beziehung führen.
Aber ich denke, wenn ich wieder bereit sein sollte irgendwann für eine Beziehung, dann werd ich das auf jeden Fall wieder so machen, also viel Zeit lassen beim kennen lernen und so...
 
Hallo Tried,
vielen dank für deine Antwort.
Ja ich glaube tatsächlich, dass ich das nie gelernt habe mich zu trauen.
Genau das möchte ich eben nicht mehr, also das ich das so hin nehme, das hab ich jetzt quasi die letzten 8 Jahre so gemacht und das war nicht wirklich schön. Mir ist es wichtig auch Spaß dabei zu haben.
Das hab ich gerade bei meinem letzten Freund versucht, dass ich erst für mich alleine alles laut ausgesprochen habe und dann später als mein (Ex-) Freund da war versucht dann ihm zusagen, es funktioniert dann schon etwas besser. Aber ich brauch eben sehr lange und er war da eher etwas ungeduldig und ist dann wenn es jetzt nicht konkret darum ging Sex zu haben sondern einfach nur darüber zureden ziemlich schnell eingeschlafen. Hab das Gespräch dann immer eher Abends im Bett gesucht, weil mir das etwas leichter viel, also wenn ich ihm ganz nah war.
Das mit dem "Richtigen" das hört sich auch sehr stimmig an, hab gelesen dass es Frauen denen es so geht wie mir dann, wenn der passende Partner da ist plötzlich viel leichter fällt über alles zureden... ich hoffe das wird dann auch bei mir so sein.
Das mit dem Brief ist eine wirklich sehr gute Idee, dass werd ich auf jeden Fall machen. Weil jetzt wo ich single bin kann ich mir genau überlegen, was ich da reinschreiben möchte ganz entspannt und da ich erst vor kurzem getrennt bin weiß ich auch, was wichtig gewesen wäre zu sagen.
Ja da hast du wohl recht, wenn er mich wirklich liebt, dann wird er auch nicht böse reagieren oder so...
Mal sehen jetzt brauch ich eh erst mal etwas Zeit um mich von der Trennung zu erholen und zu begreifen, dass es das jetzt war und er nicht wieder kommen wird. Trotzdem möcht ich an dem Problem weiter arbeiten.
 
Hallo du,

ich kann dich gut verstehen. Ich bin schon über 30 und hatte noch nie eine Freundin, mit der ich zu zweit Sex gehabt hätte. Geht also noch schlimmer, als bei dir :( Mir fällt es auch viel leichter bei der SB, als zu zweit. Also mein Tipp für dich ist: Entweder suchst du dir einen total einfühlsamen Partner, der dir alles zeigt, oder du suchst dir einen ähnlichen Partner, wie du. Aber bei letzterem wird es wahrscheinlich eher schwer, wenn sich beide nicht trauen.

Ich weiß ja auch nicht, hab`wiegesagt selber Probleme mit den Frauen... :(
 
Ach ja, Golem: Ich mag solche Frauen auch überhaupt nicht, die nur darauf warten, dass der Mann Schritt für Schritt geht. Ich bekomm dann immer das Gefühl die Frau "überreden" zu müssen. Sind aber nicht alle Frauen so, zum Glück...
 
Ich glaube auch,dass Sie den richtigen Partner einfach noch nicht kennengelernt haben. Wenn Sie sich gut aufgehoben und geliebt fühlen, wird die Kommunikation über diese Dinge auch leichter. Drei Monate ohne Sex ist sehr lang, drei Stunden sehr wenig :-) Im Ernst, es sollte schon ein Mann sein, der nach einigen Tagen bis Wochen gern Sex hätte, und von dem Sie auch körperlich träumen. Es ist normal, wenn eine Frau nur durch manuelle/orale Stimulation einen Orgasmus bekommt. Vielen Frauen geht es so, und erfahrene Männer wissen und akzeptieren das.
Suchen Sie sich Ihren nächsten Partner sorgfältig aus, das Herz muss mitspielen, und Augenhöhe muss auch sein. Dann ist das Sprechen oder Schreiben einfacher. Ob Sie weiter mit einer Psychologin arbeiten wollen, die nicht über Sex sprechen kann... Das müssen Sie entscheiden.

LG, Dr. Höllering
 
Hallo Greenspirit,
danke für deine ehrliche Antwort.
Ich glaube das es für dich vermutlich noch viel schwieriger ist, wegen der Angesprochenen Problematik von Golem.Von Männer wird das erwartet den ersten Schritt zu machen, sowie es die Gesellschaft schon seit Ewigkeiten suggeriert.
Das tut mir sehr leid für dich, ich hoffe du findest noch eine tolle Partnerin, die dir da weiterhelfen kann...
Ich weiß nicht vielleicht könnte es funktionieren, wenn der Partner gleich schüchtern ist, weil dann kann man quasi von vorne Anfangen und sich langsam vortasten, das geht aber natürlich nur, wenn einer überhaupt den Anfang macht.
Das glaub ich war und ist bei mir auch ein Problem, dass es kein Ausprobieren gab sondern da war das erste Mal und das war gleich Sex ohne großes Drumherum und ohne vorher auszuprobieren z. B. Petting oder so... das gab es gar nicht... und das muss man auch erst mal lernen...
Ich glaube ein sehr einfühlsamer Partner wäre super, nur wo finde ich den? Ich dachte mein jetziger Ex-Freund wäre so einer, wir haben uns ja 3 Monate kennen gelernt komplett ohne Sex und Schritt für Schritt... tija und dann wars doch wieder anders als es zuerst rüber kahm...
 
Hallo Frau Dr. Höllering,
vielen Dank für Ihre Antwort. Ja das glaub ich auch, ich frag mich eben nur wo und wie kann ich diesen "richtigen" Partner kennenlerne??
Ja eben 3 Monate sind schon lange. Und das kam sogar von ihm er hat gemeint, wenn ich soweit bin ist es ok, deshalb dachte ich ja auch, dass er der richtige dafür sein könnte, aber da hab ich mich wohl gewaltig getäuscht. Und in den 3 Monaten gab es halt so ein bisschen Küssen und alles drum und dran und halt alles was ging mit Kleider an *grins*
Ja gelesen hab ich davon, aber das wissen die Männer immer nicht und das müsste ich ja dann kommunizieren und alleine damit hab ich schon ein Problem. Aber da hatten auch dei Männer immer ein Problem, wenn ich das dann mal sagen konnte z. B. bei meinem vorherigen Ex-Freund dann kahm irgendwann später raus, dass er ein Problem damit hatte, wenn ich nicht beim eigentlichen Sex komme, weil er dann das gefühl hatte er kann mich nicht befriedigen und das war dann nicht schön für ihn...
Doch doch die Psychologin hat damit überhaupt kein Problem, sie hat lange für Pro Familia gearbeitet, sie redet mit mir ganz offen darüber. Nur ich tue mich dann eben schwer ihr diese Dinge zu erzählen. Aber es wird auch schon besser, die Übung machts...
Zuerst hatte ich halt riesen Panik und wusste gar nicht ob ich das Thema überhaupt in einer normalen Gesprächstherapie ansprechen darf
und dann war ich sehr positiv überrascht, als sie gleich voll auf das Thema eingestiegen ist und mir auch angeboten hat, die Sätze die ich meinem Freund nicht sagen konnte bei ihr zu üben. Aber so weit war ich noch nicht...
 
Ich finde Dein Verhalten / Empfinden gar nicht so ungewöhnlich, eher sogar typisch weiblich.
Ja, entspricht offensichtlich genau dem, was du mit deiner Frau erlebst.

Selten habe ich es erlebt, daß eine Frau selbst die Sache in die Hand nimmt, indem sie sich den Mann aussucht und beim Sex regelrecht "holt", was ihr Spaß macht.
Im Klartext: Nie. Denn du hattest bis jetzt ja nur mit deiner Frau Sex und sie nur mit dir. Obwohl du gerne mal eine in die Kiste bekommen hättest bevor du 22 warst. Also hast du es auch nie erlebt, dass sich ein Mädchen auf dich gestürzt hat. Wenn ich Sex wollte (in jungen Jahren) hab ich mir geholt (und immer bekommen, ist aus Frau nun mal extrem leicht, selbst wenn man wählerisch ist) was ich brauchte.

Leider ist das seit Jahrhunderten von der Gesellschaft aufoktroyierte geschlechterspezifische Rollenverhalten wenig geeignet den idealen Lebenspartner zu finden, und ebensowenig die Sexualität auf Augenhöhe zu praktizieren. Stets wird vom Mann erwartet, schon beim ersten Flirt den Anfang zu machen.
Nein, seit ein paar Jahrzehnten darf auch die Frau mal den Anfang machen. Hat mir noch nie ein Mann übel genommen.

Trotz aller Emanzipation soll immer er es sein, der "aufreißt". Hinterher beim Sex setzt sich das Rollenverhalten in ähnlicher Weise fort, daß er die Führung übernehmen soll. Aber wehe, die Frau hat mal die Sache von A bis Z in der Hand!
Also meinen Kerls hat es immer gefallen. OK, vielleicht muss man die Machos und solche mit einem angeknacksten Selbstwertgefühl etwas meiden.

Es ist schon ein wenig seltsam, daß sich keine Frau, nicht einmal die sonst so schreibfreudigen Damen zu Wort melden. Vielleicht, weil sie ähnlich empfinden, dies aber nicht offen zugeben wollen.
An was könnte das wohl liegen, golem? Die meisten Mädels die hier schreiben sind eher von der frechen, unverklemmten bis versauten Art. Und schon wieder lese ich hier eine Unterstellung: Die Frauen hier schreiben nicht, weil sie genau das Problem haben. Nein, golem, nur weil deine Frau GENAU dieses Problem hat, solltest du nicht schon wieder den Fehler machen zu meinen ALLE Frauen seien so. Ich kann mich schlicht nicht in Hase89 reinversetzen, also halte ich lieber die Klappe. Ich wurde nun mal so erzogen, dass Sex etwas sehr schönes ist. Aber du bist ja Experte im verkorskten Sexleben. Hast ja Erfahrung mit Frauen die eine erigierten Penis eklig finden. Ich habe das Gefühl du solltest lieber selber mal über die Bücher als hier medizinische Ratschläge zu erteilen. Für dich ist Sex kein Genuss sondern eine Wissenschaft, alles ist furchtbar kompliziert. Dozierst hier, von einer "Refraktärzeit" (LOL, was für ein geiler Ausdruck!). Und nur weil das bei dir unglaubliche 12 Stunden dauert, dauert es "erwiesenermassen" bei allen anderen noch viel länger. (Für dich: https://www.lilli.ch/erektion_ejakulation_samenerguss_sperma_spermien/ dauert oft auch bei Männern mittleren Alters nur MInuten, nicht Stunden oder Tage).

Wenn ich Hase doch eine Tipp geben müsste, dann den: Pack all deinen Mut zusammen und sprich von dir aus mal einen schüchternen Mann an. Schüchterne Männer sind selten Grobiane, dann hast du schon mal ein Problem weniger. Und wenn ihr beide schüchtern sind, dann musst halt du mal den ersten Schritt machen, vielleicht fällt dir das bei einem Mann der noch schüchterner ist als du es bist leichter als bei einem Grobian. Es zwingt euch ja niemand zu stressen, lasst euch die Zeit die ihr braucht. Es gibt genug schüchterne Männer die sich noch so freuen würden wenn du den ersten Schritt machen würdest, glaub mir, Erfahrungswert ;-). golem hätte sich damals auch gefreut, dann wäre er nicht bis 22 Jungfrau geblieben..
 
Halllo Anja_dnf
vielen Dank für deine Antwort. Glaub auch, dass es sicherlich genauso viele Frauen gibt die die ganz anders sind als ich. Finde das gut, gott sei dank! Schön dass du Sexualität und alles was dazu gehört von deinen Eltern, als etwas ganz normales vermittelt bekommen hast, was so dazu gehört wie alles andere auch was man so als Kind lernt. So wie es bei mir leider nicht war.
Jede Frau ist anders niemand ist gleich. Trotzdem macht es etwas leichter, wenn man jemanden finden dem es ähnlich geht und es vielleicht schon geschafft hat das zu ändern. (Es soll ja auch Leute geben die wollen das gar nicht ändern)
Das ist ein guter Tipp, den werde ich beherzigen für den Fall dass ich wieder bereit bin für eine Beziehung.
Erst mal mach ich etwas Pause, wegen der Trennung. So ONS oder solche Geschichten sind eher nix für mich...
 
ein freundliches Hallo sende ich an Dich Hase!

ich habe Deinen Beitrag (und der, der anderen Forenteilnehmer) mit Begeisterung / Erleichterung gelesen!
Daumen hoch!

jetzt habe ich folgende Problematik:

ich habe eine Frau / Partnerin.....
auf die passt Dein geschriebenes zu 99%.

Nun ist es so, dass wir sehr gut zusammen passen und uns auch ergänzen!

nur die Sexualität.......
ich habe mich jetzt komplett bis zur Verzweiflung abgearbeitet....
doch ich habe es nicht geschafft.....
die Situation zu "entschärfen"

Deshalb wende ich mich jetzt an Dich, mit der Hoffnung dass Du Dich aus der "Misere" von 2014 heraus kämpfen konntest!

Würdest Du mich an Deinen Erfahrungen teilhaben lassen?
Könntest Du uns helfen?

Und

Wie geht es Dir?

Mit herzlichen Grüßen! brax
 
Hallo braxton67,

bevor du dich wieder ausloggst schreib ich hier schon mal kurz, dass es mich noch gibt. Ich war schon ewig nicht mehr hier angemeldet und hatte aber noch die Mail Verlinkung.
Ich werde dir gerne gleich in einem nächsten Beitrag ausführlich schreiben was mir wirklich geholfen hat.

lg Hase89
 
Kurz zu meiner aktuellen Situation:
Ich bin seit etwa 2 Jahre in einer festen Beziehung, die super läuft auch in Sachen Sex. Klar bin ich immer noch etwas schüchtern, aber vieles fällt mir schon wesentlich einfacher und leichter.
Was mir glaub ich geholfen hat ist, dass ich gelernt habe dass mein Problem im Kopf statt findet.

Nach dem meine vorletzte Beziehung in die Brüche gegangen ist, hatte ich erst länger keine Beziehung und dann hatte ich eine "Liebschaft" in der ich ein zwei mal ganz ungezwungen Sex hatte, das war auch so von Anfang an klar. Nach dem ich mir das "erlaubt" habe und da ein bisschen ausprobieren konnte, hat sich in meinem Kopf eine Sperre gelöst. Das hat mir extrem geholfen, kommt aber wohl bei euch nicht in Frage, da ihr ja eine Beziehung haben wollt. :)
Ich weiß nicht was deine Freundin für ein Problem hat, aber ich gehe davon aus, dass da noch mehr im Busch ist.
Liest sie mit?
Weißt du den schon näheres über ihre Probleme?
Wie ist den die Situation?
Wie lange seit ihr schon zusammen?
und wie stehst du zum Thema Sex, wie leicht tust du dich darüber zu sprechen?


Also was hat mir nun noch geholfen:
-mein einfühlsamer, liebevoller und toleranter Partner, der Sex, meinen Körper und vor allem mich liebt und mir das auch oft sagt. Er setzt mich nicht unterdruck, er akzeptiert mich so wie ich bin, auch wenn das nicht immer leicht ist.

-offene Gespräche, er hat von Anfang an ganz offen mit mir gesprochen, quasi ab dem ersten Abend an dem wir im Bett gelandet sind. Das fängt damit an, dass man schon ganz offen mitteilt, dass man Lust hat und frägt ob der Gegenpart auch Lust hat. Weiter gehts mit einem offen Gespräch über Verhütung ect. ect. und das bevor man Sex hat.

-Schwierig war das Thema Orgasmus. Hier war für mich extrem schwierig, dass viele Männer nicht akzeptieren können, dass alle Orgasmen gleichwertig sind und es nicht den besseren oder schlechtern gibt. Bei meinem Freund ist das kein Problem, er findet es toll egal wie ich komme oder kann es auch stehen lassen, wenn ich mal nicht komme ohne das es gleich ein Drama ist.

-Nichts erzwingen

-Offene Gespräch beim Sex, davor oder danach. Und was ich total schön finde, wenn mein Freund mir beim Sex schöne oder erotische Dinge sagt (erst fand ich das schwierig und es war mir Peinlich, doch das hat sich inzwischen sehr verändert). Leider kann ich das noch nicht in dem Umfang zurück geben, aber das ein oder andere kann ich mittlerweile auch zu ihm sagen. Und sonst kann ich so mit ihm am besten nach dem Sex beim kuscheln über Sex sprechen.
Und was ich da auch extrem gut und wichtig finde, er macht das einfach gerne und sagt die Dinge, auch wenn ich es nicht mache/schaffe, er macht weiter quasi mit gutem Beispiel voran.

-Was mir auch extrem geholfen hat, ich liebe es zu kuscheln und mein Freund ist ein absoluter "Kuschler". Das schafft für mich so eine gewisse Nähe die mir hilft mich zu öffnen. Aber das ist auch bei jedem anders. Grundsätzlich kann ich mir vorstellen, dass es helfen kann, wenn man bei diesen Dingen bei denen es nicht direkt um Sex geht, spricht kuscheln eine gute Basis hat. Außerdem kann ich auch so extrem gut mit ihm Reden über sämtliche Themen und er mit mir auch.
Und mein Freund ist ein "Ansprecher", wenn er sieht das mir etwas Peinlich ist sagt er: "Das ist dir jetzt peinlich, gell?" Und dann kann ich drauf einsteigen und sagen "Ja" und dann ergibt sich automatisch ein Gespräch...
Das Hilft mir dann weil ich weiß, dass er weiß was mein Problem ist und dann kann ich viel besser drüber reden.

-Meinen Körper besser kennen lernen und wissen was da so passiert und kennen lernen was ich brauche damit mir Sex Spaß macht. Das waren auch noch so wichtige Punkte. Ich hab mich dann viel mit meinem Körper beschäftigt, aber auch das kann man nicht erzwingen.
Zum Beispiel, hab ich mich oft ziemlich verkrampft beim Sex, weil ich Angst vor schmerzen hatte. Ich hatte damals auch nicht kapiert, dass die Schmerzen vor allem dann entstehen, wenn ich nicht feucht genug bin. Das weiß ich mittlerweile und mein Freund passt da extrem auf, weil ich das oft selbst nicht merke... da fehlt mir immer noch sehr viel Verbundenheit und Wissen über meinen eigenen Körper.

-die Arbeit mit der Therapeutin, das kann ich schon sehr empfehlen. Das muss man aber wollen, da ist es extrem wichtig, dass man wirklich speziell daran arbeiten möchte, denn eine Therapie funktioniert nur, wenn man es möchte. Grad wenn man da so schlechte Vorerfahrungen hat und man schon so negativ geprägt ist, ist das glaub ich ziemlich wichtig. Aber es ist ein langer Prozess, man steigt ja in der Regel nicht gleich beim Thema Sex ein.

-Gespräche mit Freundinnen. Das ist mir zunächst auch extrem schwer gefallen, doch als ich mal damit angefangen hab viel es auch leichter und es hat meine Schüchternheit auch
verbessert.

-ich bin froh, dass Sex für meinen Freund so ein wichtiges Thema ist und er so offen ist.

Prinzipiell glaube ich, dass es nicht die perfekte Lösung gibt, sondern es für jeden den eigenen Weg gibt.

Liebe Grüße
Hase89
 
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