• Eine Erkrankung gilt als selten, wenn weniger als einer von 2.000 Menschen davon betroffen ist. Zurzeit zählt man mehr als 6.000 Krankheiten zu den seltenen Krankheiten, wie z.B. Mukoviszidose, Morbus Fabry oder das Gaucher-Syndrom. Hier haben Sie die Möglichkeit, sich über seltene Erkrankungen auszutauschen.

wie soll ich ich verhalten

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Re: wie soll ich ich verhalten

Oje, das hört sich nicht gut an.

Du darfst aber nicht vergessen das sie geistig verwirrt ist und sich das durchaus wieder bessern kann.

Es ist gut das du den Arzt informierst und das du dich dann doch für eine Trennung entscheidest kann ich auch gut nachvollziehen, das würde ich wohl genauso machen. Ich glaube auch nicht das du deshalb ein schlechtes Gewissen haben müsstest, wenn es nicht mehr geht dann ist es eben so.
Trotzdem solltest du versuchen deiner Frau keine Schuld zu geben, sondern nur der Krankheit.

Ich wünsch dir alles Gute und auch deiner Frau.
 
Re: wie soll ich ich verhalten

[quote Tired]Ja, eine Mischung aus Therapeut und Theologen wäre sicher in vielen Fällen nicht schlecht. Gibt es auch, vor allem an Beratungsstellen. Bei jemandem der auch Pfarrer wäre wohl speziell der Christ gut aufgehoben, einen Buddhisten würde ich aber gleich nehmen.;-)

Ich glaube auch das es gerade bei Psychosen oft mit falschen Meinungen über andere anfängt (was ja eigentlich auch in Richtung Paranoia geht), denke aber das es im Grunde und auch bei anderen psychischen Krankheiten andere Ursachen hat.
Ein Problem mit sich selber, oder auch dem Antrieb und wenn man der Isolation erst einmal nachgibt dann liegt es immer weniger an den anderen Menschen als eher an einer nicht spezifischen Angst und Überforderung.

Ich finde es interessant deine Beiträge aus Sicht der Hörenden zu lesen, auch dein Umgang damit ist bewundernswert, ich denke das es sehr selten vorkommt das jemand in so einem Einklang mit etwas lebt was für andere der blanke Horror ist.
Ich kenne Psychosen als Angehörige, da aber auch nur Fälle die einen selber an den Rand des Wahnsinns treiben. Wahrscheinlich ist mein Wissen darüber auch eher einseitig, auf eine bestimmte Form der Krankheit beschränkt, wodurch ich sicher auch das ein oder andere generelle Vorurteil habe, was aber evtl. nur bei dieser einen Form der Psychose zutrifft.
Deshalb finde ich es so faszinierend zu lesen wie du dein Leben gestaltest, es scheint mir zum Teil lebenswerter als das von so einigen "Gesunden".
Es zeigt auch das es durchaus anders gehen kann und ein Leben mit dem Wahn nicht gleich im Wahnsinn enden muss.;-), oder dem Wahn sogar einen Sinn geben kann.

Es ist jedenfalls sehr interessant und auch Mut machend für Angehörige, deine Beiträge zu lesen, finde ich.[/quote]

Als ich umgezogen bin mussten an die 25 Bananenschachteln mit Büchern vollgestopft mitreisen. Und dann habe ich noch nicht gezählt, was an Ma(r)terial sonstwo noch erlesen worden ist von mir und gesichtet und wiederholt angeschaut über dieses und ähnliche Themen. Enorm viele Fragen sind aufgetaucht nach diversen Erfahrungen die ich gemacht habe liebe tired und immer noch suche ich nach Puzzlesteinen, damit ich wenigstens ein wenig mehr Licht in dieses Dunkel bringen kann. Nicht für andere, hauptsächlich für mich grabe ich mich durch diese Tonnen von Überlegungen.
Ich schreibe bewusst nicht Wissen. Denn würde man wirklich und echt und klar wissen, was da vor sich geht, dann wäre aufgeräumt mit solchen Verquerungen der menschlichen Psyche und ihren körperlichen Zusatzerscheinungen allen.
Gestern war ich wieder mit denen zusammen feiern, die damals Zeuge gewesen sind als ich in der Akutphase war. Eine Freundin von mir ist heute noch nicht in der Lage sich damit abzufinden, dass das Vergangenheit ist. Immer noch fragt sie völlig verwirrt nach, stets die gleichen Fragen. Zehn Jahre ist es aus, es ist ein Schock für alle Beteiligten einen Menschen auf einmal nicht mehr als den zu erleben, der er einmal war. Nicht nur sie, meine Familie, alle die mich von vor diesem Erleben kennen und gekannt haben sind unsicher geworden bezüglich auf mich.
Es ist alles anders geworden.
Das ist wie wenn deine "Vertraute" auf einmal ein Monster ist und dann wieder "normal". Ab da hast du eine andere Sicht und eine andere Reaktion, nie mehr wieder diese "unschuldige" Hingabe, sondern totale Vorsicht und großes Mißtrauen.
Ähnlich wird es wohl sein, wenn man bei sich selber Ungereimtheiten entdeckt, oder dement wird und das merkt, oder eben wirr und so weiter. Sich selber zu mißtrauen müssen ist wohl das Schlimmste, was man sich vorstellen kann.
Wie ich schon öfter hier beschrieben habe, ICH habe mir eine freundliche Erklärung erarbeitet, aber sie gilt für meinen Verstand, ein anderer kann wahrscheinlich nicht viel damit anfangen.
Mein Verstand kann schon wieder ein wenig sicherer "gehen" und ist nicht mehr erstarrt und schockgelähmt- aber nicht alles lässt sich per Vernunft und Geist in Griff bringen.
Mein Hund ist von Gerüchen irritiert oder erregt, und wir...?? Welchen Instinkten müssen wir trotzen...???
Wenn kleine Kinder in der Nacht wach werden und sicher sind sie hören und sehen Geister- kann es sein, dass sie etwas wahrnehmen, was uns verborgen ist rein wahrnehmungstechnisch durch ein anderes "Filtersystem"?

Vielleicht stiefeln wir alle einfach nur in uralten Gerüchen und es kann durchaus sein, dass wir noch immer rege teilnehmen an Energien die schon längst passee sind.
Man sagt ja, Gegenstände, sogar Staub, alles strahlt eine gewisse Form von Botschaft aus. Manche hören diese, manche nicht.
Also ich lasse mich inzwischen ein wenig ruhen bei der Dauersuche, ich denke mir, naja, so ist es halt. Wir sind alle ein wenig ausgeliefert und der eine oder andere hat einen guten Mantel um, der andere eben nicht so, der schützt vor so vielen "Strahlen", Berieselungen, Wahrnehmungen und anderen "Luftverschmutzungen".
Die Buddhisten, ja, die geben allem eine spirituelle Note, mir hilfts auch so zu denken. Ist meiner Meinung nach besser, als wenn ich mich Dauerkrank schreiben lasse.
Erklär einem Köter, warum er sich kratzt ständig...
Erklär einem Menschen, warum er fragt dauernd....
 
Re: wie soll ich ich verhalten

Lieber Uwe, falls du noch mitliest, es ist schlimm, was du gerade durchmachst. Ich wünsche dir, dass du "nüchtern" und wenigstens ein bißchen ruhig bleiben kannst bei so viel Stress, dem du da ausgeliefert bist.
Ich finde es gut, wenn du dich abgrenzt vorerst einmal. Nicht immer ist es gut den gleichen "Betreuer" zu haben, für deine Frau könnte das sogar besser sein, wenn du abgibst, was andere Hände rein vom beruflichen Stand aus anders (in Angriff) nehmen.
Was ich halt sicher weiß, wir sind nicht haftbar für alles.
Ihr wird geholfen, das reicht.
Das musst nicht unbedingt du sein.

Vielleicht hilft es dir, mir ist schon oft aufgefallen, dass ich zu wem "böse" war, nur, damit er sich nicht weiter beteiligt und einmischt, zu seinem "Schutz" also habe ich ihn von mir gestoßen.
Manche Sachen möchte man lieber ohne Zeugen aushandeln.
Wenn die Zeit reif ist zu gehen, dann werden einem "Beine" gemacht.
Das mit dem Messer war deutlich: komme mir nicht nahe...
bestimmt zu deiner Sicherheit.
Es ist IHR Prozess, den sie durchmacht.
Vielleicht hat damals mein Ex auch wohl gehandelt, weil er gegangen ist nachher?
Bestimmt.
Gehen ist für mich gleichbedeutend mit Fortschritt.
Alles Gute dir!

Viele liebe Grüße
Elektraa
 
Re: wie soll ich ich verhalten

Danke für deine Antwort hier von Dir, Ich werde auch in Zukunft hier noch nachlesen. So wünsche ich dir sowie auch allen anderen hier ein besinnliche frohes Weihnachtsfest, und ein gutes neues Jahr. Uwe se
 
Re: wie soll ich ich verhalten

>>>Das ist wie wenn deine "Vertraute" auf einmal ein Monster ist und dann wieder "normal". Ab da hast du eine andere Sicht und eine andere Reaktion, nie mehr wieder diese "unschuldige" Hingabe, sondern totale Vorsicht und großes Mißtrauen.<<<

Hi Elektraa,
da hast du ganz schön Recht. Man kann rational einfach nicht richtig trennen das die eine Persönlichkeit eigentlich nichts mit der anderen zu tun hat. Heute ist Wahn angesagt, morgen wieder Normalität und das kann man nicht einfach trennen. Eigentlich hat man es mit zwei verschiedenen Personen in einer zu tun, der einen kann man Vertrauen der anderen nicht, aber da beide denselben Körper haben kann man sie nicht wirklich unterscheiden und argwöhnt immer das dort doch noch der andere lauert, egal wie harmonisch es gerade ist.
Das Problem ist wohl auch das Psychosen (zumindest nach meiner Erfahrung) viel mit Bösartigkeit, Terror und Gewaltandrohungen zu tun haben, da kann derjenige später noch so friedlich sein man bekommt es nicht mehr aus dem Kopf das es sich auch wieder ganz schnell ändern kann.

In meiner Familie herrschen noch andere psychische Auffälligkeiten, so extrem das man gar nicht mehr richtig unterscheiden kann wo die Psychose aufhört und andere psychische Problematiken anfangen. Es gibt also eigentlich keine Phasen oder Schübe (außer wenn es richtig schräg wird), es ist immer irgendetwas das einen auf Abstand gehen lässt.

>>>Erklär einem Köter, warum er sich kratzt ständig...
Erklär einem Menschen, warum er fragt dauernd....<<<

Total wahr.
Mein Bruder fragt immer, es ist schon total irrwitzig was er so fragt und wie oft er es wiederholt, wie hysterisch und aggressiv er wird wenn man ihm nicht bis ins kleinste und auch noch wahrheitsgetreu antwortet.
Ich frage mich ob solche Zwänge, sein Messiverhalten und was er sonst noch an Problemen hat mit der Psychose zusammenhängen und sich alles bessern könnte wenn mal ein Medikament zum Einsatz kommen könnte, oder ob das wieder andere Baustellen sind. Naja, für ihn dürfte es wurscht sein, er ist in meinen Augen ein absolut hoffnungsloser Fall und würde wohl nie auch nur den kleinsten Vorstoß unternehmen können um etwas daran zu ändern.

>>>Wenn kleine Kinder in der Nacht wach werden und sicher sind sie hören und sehen Geister- kann es sein, dass sie etwas wahrnehmen, was uns verborgen ist rein wahrnehmungstechnisch durch ein anderes "Filtersystem"?<<<

Da habe ich auch schon drüber nachgedacht. Manche Kinder haben ja auch ihren unsichtbaren Freund, ich selber kann mich auch noch an die ein oder andere Halu in Kindheitstagen erinnern oder das durcheinanderbringen von Traum und Realität.
Ich glaube das es bei Kindern eher daran liegt dass das Filtersystem, durch das du auch Träume und Fantasie von der Realität unterscheiden lernst, sich noch im Aufbau befindet also die Grenzen noch bröckelig sind.
Sie können es aber unterscheiden lernen und somit richtig einordnen, bei Psychosen scheint es ja so real zu sein das eine Unterscheidung manchmal überhaupt nicht möglich ist, es existiert also gar kein Filter mehr. Da scheint dann eher ein Damm gebrochen und alles ist überschwemmt mit Infos und Wahrnehmungen, die nicht mehr zugeordnet werden können, die eigenen Fantasien, Träume und Ängste überschwemmen den rationalen Verstand. Der versucht es wieder auf die Kette zu bekommen, aber kann die Flut an Infos nur noch bruchstückhaft richtig zuordnen und was bei dem Puzzle raus kommt ist eine komplett neue Wahrnehmung.

Ich glaube selbst wenn mir jemand genau erklären könnte wie so ein Wahn zustande kommt und ein sehr positives Bild von meinem Bruder darüber Zeichnen würde, es würde rein gar nichts an meinem Verhalten ihm gegenüber ändern. So wären diese Erkenntnisse nur für den Medizinischen Aspekt hilfreich, nicht für das familiäre Miteinander.

Man merkt es weihnachtet sehr, da ist das Thema noch präsenter als sonst. Morgen und am 2.Feiertag darf ich mich wieder praktisch damit beschäftigen, mal sehen wie lange es mir diesmal gelingt gelassen zu bleiben;-)

Ich werde dann immer mal an dich und deinen Umgang damit denken und wie du das alles siehst und erlebst, vielleicht hilfts. Ach was, bestimmt hilfts.:-)
 
Re: wie soll ich ich verhalten

So viele Möglichkeiten gibt es bei Auftreten einer Psychose leider nicht.

Zuallererst muss der Erkrankte zur Stabilisierung des Hormonhaushaltes im Gehirn zum Hausarzt bzw. später zum Psychiater um ein geeignetes Medikament verschrieben zu bekommen (Neuroleptika und/oder Ssri)

Vorher läuft leider gar nichts.

Dann kann der Erkrankte beginnen, die Inhalte seines Wahns und deren Bezug zum heutigen Leben oder zu seiner Kindheit zu deuten.
 
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