Re: Wie geht dir mit Enttäuschungen um?
Ich kann deine Einstellung in gewisser Weise nachvollziehen. Mir ist es auch schon einige Male so ergangen, dass mich Menschen sehr enttäuscht oder verletzt haben und ich dann eine Art Schutzwall rund um mich aufgebaut habe, durch die dann keiner mehr richtig zu mir durch dringen konnte. Das mag zwar in einigen Fällen sehr hilfreich sein, manchmal kann das aber auch ganz schön stören, z.B. wenn man in der Liebe einen Neustart machen will und sich einfach nicht auf die neue Person einlassen kann/ will. Man muss erst wieder lernen, Vertrauen aufzubauen und Menschen wieder in das eigene Leben hinein zu lassen. Ich sage mal, Vorsicht ist gut, aber zu viel Vorsicht verursacht nur Einsamkeit. Das ist so, wie wenn man eine teure Perlenkette nie ausführt und immer nur im Safe einsperrt. Dann ist sie zwar sicher verwahrt, aber man hat nichts davon. So ähnlich ist das auch mit dem eigenen Herz. Man kann es vor anderen verschließen und niemanden mehr herein lassen - dann ist es zwar sicher vor Enttäuschungen, große Emotionen wird es aber aus der Distanziertheit auch nicht mehr erfahren können. Verstehst du, was ich meine? Wähle die Menschen, denen du dich öffnen willst, in Zukunft sehr sorgfältig aus, erkläre ihnen, warum du anfangs noch eher verschlossen bist (jene, die es wert sind, werden das verstehen und warten, bis du soweit bist) und lasse wieder Gefühle zu. Nur so kommst du aus deiner Gleichgültigkeit wieder hinaus. Viel Glück!