• Dr. Frank VölkertWelche modernen Verfahren zur Anästhesie gibt es heutzutage? Verspüre ich bei einer örtlichen Betäubung Schmerzen? Was muss vor einer Vollnarkose beachtet werden? In unserem Forum Narkose & örtliche Betäubung können Sie Ihre Fragen stellen und sich dabei auch an unseren Experten, Dr. med. Frank Völkert, wenden. Er ist Facharzt für Anästhesiologie.

Welche Narkose bei leisem Systolikum

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Lucky-Teddy

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Hall zusammen! Bei mir steht eine TEP- Knie OP an. Ein Lungenarzt hat vor einiger Zeit ein leises Systolikum festgestellt. Muss ich das beim Kardiologen abklären lassen und hat das Einfluss auf die Narkose? Habe Angst vor einer Spinalanästesie und Vollnarkose und kann mich daher nicht entscheiden. So schiebe ich die OP vor mir her....
 
Hallo,
wenn ein Herzgeräusch mittels einer normalen Auskultation mit dem Stethoskop auffällig wird, ist insbesondere bei einem geplanten Wahleingriff eine kardiologische Abklärung, einschließlich einer Ultraschalluntersuchung (Echokardiographie) dringend zu empfehlen. Wenn dem Geräusch eine Einschränkung der Herzleistung aufgrund eines Herzklappenfehlers zu Grunde liegt, kann dieses sehr wohl Einfluß auf den operativen Eingriff, einschließlich Narkose (gleich welcher Art) haben. Wenn Sie mir als Narkosearzt im Rahmen eines Vorgespräches von diesem Befund berichten würden, würde ich auf einer Abklärung bestehen. Da es sich wie gesagt um einen Wahleingriff handelt: erst abklären, sonst keine OP/Narkose.
Gruß F. V.
 
Hallo Herr Dr. Völkert,
vielen Dank für die Antwort. Ich habe den Verdacht auf leises Systolikum meinem Hausarzt, meinem Orthopäden
sowie dem Orthopäden in der Klinik (Indikationssprechstunde) jeweils mitgeteilt. Alle meinten, es hätte keinen Einfluss und man könnte dann die Spinalanästesie nehmen. Mein Hausarzt meint, das wären leise Herzgeräusche und hat versucht, mir das zu erklären. EKG war in Ordnung. Das Systolikum würde nicht unbedingt einen Herzklappenfehler bedeuten.
Da ich noch keinen Op-Termin habe, sondern Anfang Februar erst noch einen Termin beim Orthopäden in der Klinik, werde ich das nochmal ansprechen und auf eine Überweisung zum Kardiologen bestehen. Ich selbst mache mir anscheinend mehr Gedanken als meine Ärzte. VG.
 
Meine Kardiologin hat grünes Licht gegeben. Die Insuffizenz sei minimal und problemlos. Aber ein Lungenarzt hat mir wegen meinem Laryngospasmus zur Spinalanästhie geraten. Der L.spasmus, bedingt durch stillen Reflux, wurde behandelt und tritt nur noch selten auf. Da die TEP-Op aufgrund Fehlstellung der Kniescheiben komplex und größer wird, wäre mir eine Vollnarkose lieber. Was soll ich machen? Von der Spinalnarkose habe ich durch andere operierten Bekannten von schlechten Erfahrungen gehört. Diese Problematik bezüglich der Narkose hält mich von der OP noch ab. Viele Grüße.
 
Hallo,
grundsätzlich ist nichts gegen eine Spinalanästhesie einzuwenden. Das, was man so von Bekannten oder sonst wie hört oder liest, hat in den allermeisten Fällen nichts mit der Realität zu tun. Irgendjemand hat immer mal mit dem einen oder anderen Verfahren angeblich schlechte Erfahrungen gemacht, nicht nur im Bereich der Medizin und meint, dieses dann als allgemeingültige Wahrheit zu verbreiten. Ich halte nichts von diesem Hörensagen, es führt meistens nur zur unbegründeten Verunsicherung, nützt niemandem und läßt sich so gut wie nie objektivieren. Zusammengefaßt Unsinn.
Dennoch halte ich auch eine "Vollnarkose" für problemfrei durchführbar. Da zur Intubation die Muskulatur relaxiert werden muß und die Stimmritze, durch welche der Tubus (Beatmungssschlauch) eingeführt wird durch die angewandten Medikamente (Relaxantien) weit gestellt wird, ist sehr wahrscheinlich NICHT mit einem Laryngospasmus = Stimmritzenkrampf zu rechnen.
Gruß F. V.
 
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