RE: welche Chemo bei Hirnmetastasen
Es gibt keine spezifischen Medikamente, mit denen sich die Blut-Hirn-Schranke generell überwinden läßt. Dennoch zeigt sich bei bestimmten Kombinationen, wie z.B. dem ACO-Schema beim SCLC in etwa 40 % der Fälle auch eine Reduktion der Hirnmetastasen. Es ist jedoch nicht geklärt, ob dies primär durch die Fähigkeit der Medikation bedingt ist, die Schranke zu durchbrechen oder ob beim SCLC die Schranke eine erhöhte Durchlässigkeit hat. Eine manchmal benutzte Praxis ist also die Anwendung einer systemischen Therapie, bei Unwirksamkeit sollte dann rasch bestrahlt werden.
Alternativ kann Methotrexat in den Liquorraum, also ins Hirnwasser via Rückenmarkskanal injiziert werden. Diese Methode, die sich viel schlimmer anhört als sie tatsächlich ist, kommt vor allem bei Hirnbefall durch eine Leukämie oder ein Lymphom in Betracht.
Es muß immer jeder Einzelfall genau betrachtet werden, als Faustregel gilt jedoch, daß die Bestrahlung wirksamer ist als jeder Versuch Hirnmetastasen durch eine Chemotherapie zu verkleinern.