RE: Redewendung
RE: Redewendung
Vielen Dank für Eure Ratschläge. Ihr bestätigt mich eigentlich in dem, was ich für richtig halte. Nur ist die Situation natürlich etwas schwieriger, wenn man verliebt ist.
Zu Cherry: Ich empfinde sicher noch etwas für meine Freundin, zurzeit schwirrt mir aber die andere im Kopf rum. "Aus dem Kribbeln ist Liebe geworden" finde ich super formuliert. Habe ich schon in einem noch nicht abgeschickten Brief verwendet. Ich weiss, dass sie mich wirklich liebt. Vielleicht ist das ja gerade das Problem, dass ihr Leben nur auf mich, ausgerichtet ist und ich mir ihrer zu sicher bin. Die Flamme sagt übrigens natürlich nicht so klar, dass sie mich nicht will, sie meint vielleicht verlieben wir uns ja wieder. Aber an ihren Reaktionen merke ich, dass sie es eigentlich nicht will. Mich stresst am meisten, dass ich keine faire Chance bekomme. Sie hat einfach Angst davor verletzt zu werden, wieso das so ist, weiss ich auch nicht genau. Ich war für sie "der Wolf, der ihr irgendwann den Kopf abbeisst". Nun hat der Wolf den Kopf verloren.
Zu Stiepel: Also ich bin 30. Viele denken, das ist so ein kritischer Moment und bei mir ist die Midlife-Crisis ausgebrochen. Ich halte dies für übertrieben. Der Zeitpunkt ist rein zufällig. Ich denke aber, so eine Geschichte, zeigt, dass einem etwas fehlt in der Beziehung und muss zum Nachdenken anregen. Glaub mir, unsere "Lebensgemeinschaft" war nie langweilig, wir haben immer viel gemacht und sind nicht stehen geblieben. Vielleicht bin ich das Problem, weil ich nie mit dem, was ich habe zufrieden sein kann und immer mehr will. Wir hatten eigentlich eine super Beziehung und wenn ich mit Freunden rede, denke ich, wir hatten sogar die beste Beziehung von allen. Aber eben das Beste ist mir manchmal nicht gut genug. Ich weiss aber nach 2 Wochen Trennung schon definitiv, dass mir das Singleleben nicht gefällt. Ich lebe zu schnell, der Puls ist immer hoch, bin hektisch, unruhig, brenne auf 2 Seiten, kann nicht abschalten, schlafe kaum und lebe sehr intensiv. Ich suche jemand, der mich rettet, der mich beruhigt, aber im Moment kann das niemand (ausser eine der 2). Keine andere kriegt eine echte Chance, es ist nur Ablenkung und es ist scheisse. Aber Du hast sicher Recht, dass ich mir eindeutig klar sein muss, bevor ich zurückkehre.
Zu Kristallin: Die Formulierung mit dem Gras ist einfach cool - und es trifft die Situation genau! Die andere ist nicht attraktiver, klüger oder schwerer rumzukriegen, wobei das letzte schon eine ziemliche Challenge ist, aber im Moment, ist sie diejenige, an die ich denke. Diejenige, die zwischen mir und meiner Freundin steht. Seit sie nein sagt, will ich sie natürlich noch mehr und seit ich sie will, will sie nicht mehr. Ist das denn nicht normal, dass man immer das grüne Gras auf der anderen Seite des Zauns möchte? By the way: Mir ist nichts blöderes eingefallen als ich ein Name wählen musste. Als Mann ist man meist competitive veranlagt. Bei mir ist das besonders ausgeprägt. Ich will immer gewinnen und bisher gelingt mir das auch. Im Moment ist es sicher nicht so, aber ich will nicht auf meine Alten Tage noch verlieren lernen.
Die Situation im Moment sieht folgendermassen aus: Ich habe der Anderen ein Mail geschrieben. Darin steht, dass ich spüre, dass sie mir keine Chance mehr geben kann, und dass es deshalb das Beste ist, wenn sie sich selber treu bleibt und mir keine Chance gibt. Ich habe auch geschrieben, dass ich im Moment zu wenig stark bin, die Enttäuschung und meinen Stolz einfach zu vergessen und deswegen nicht mehr einfach ihr Freund sein kann. Zuerst war sie wütend, dann traurig und als sie sich beruhigt hat, hat sie doch noch geantwortet. Eigentlich wollte ich nicht mehr zurückschreiben, aber wenn man verliebt ist, ist es nicht so einfach den anderen zu ignorieren. Also habe ich sie angerufen und meine Sicht nochmals erklärt. Ich habe ihr gesagt, dass ich glaube, es würde mir helfen, wenn ich wüsste, wieso sie mir innerlich keine Chance mehr gibt. Nun treffen wir uns diese Woche nochmals. Zuerst reden wir und dann gehen wir zusammen in Ausgang. Ich will sie wieder einmal lachen sehen. Aber meine Erwartungen sind bewusst sehr tief gesetzt. Ich erwarte eigentlich, dass ich da Abschied von einem Traum und einer Traumfrau nehmen werde, und dass am Schluss das passiert, was wir beide immer vermeiden wollten, dass unsere Freundschaft zerbricht. Aber nur mit Abstand kann ich sie vergessen und mich auf die Gefühle zu meiner Freundin konzentrieren, um herausfinden, wie stark diese wirklich sind. Aus dem Kribbeln ist Liebe geworden! Ich muss das jetzt nur noch akzeptieren und wirklich schätzen lernen.