Warum verhält er sich so?

[Gast]

Wenn jemand wirklich Hilfe sucht und in seinem Leben etwas ändern und verarbeiten will, soll er zu einem Psychotherapeuten gehen.

Aber auch dort wird er mit der Realität konfrontiert, jedoch hat der Klient nicht das Recht, verbale Ohrfeigen zu erteilen und die Realität als falsch zu bezeichnen.

Viele Menschen benutzen Andere als seelische Mülleimer, laden ihren seelischen Schrott ab und wenn Du Deine Meinung dazu sagst, ziehen sie dir eins rüber.

Ich kenn da so eine, die auf der Straße nur darauf wartet, dass sie dich zutexten kann mit ihrem Schrott. Sie machen Dich zum passiven Zuhörer und es ist ihnen scheissegal, wie es Dir geht.

Virtuell geht es natürlich ganz gut, dem Anderen eins drüberzuziehen. Er kann sich ja nicht wehren.

Aber aus Fehlern lernt man. Viele wollen keine Hilfe und ihren inneren Druck loswerden.

Nicht mehr mit mir.

 

[Gast]

Wenn ein Mensch schon solche seelischen Abstürze hatte, wo er bereits wegen einer Beziehung in die Sucht geriet und dem Tode nahe war, dann ist er suchtkrank.

Da kann man ihm nur wünschen, dass er die Gefahr rechtzeitig erkennt und aus einer krankhaften Verbindung aussteigt.

Diese Ambivalenz besteht darin, weil er einerseits nicht rückfällig werden möchte und gleichzeitig aber sich die Suchtwelle anbahnt und er sich durch den Sog angezogen fühlt.

Das kann nur jemand nachfühlen, der diese Phase durchlebt hat und kennt bzw. ein neutraler Therapeut weiss das.

Ich habe das an einem kranken Arbeitsplatz so erlebt. Der Therapeut empfahl "aussteigen" aber ich bin drin geblieben, bis ich am Boden lag.

Habe gerade noch die Kurve gekriegt und mich in eine Reha begeben. Ansonsten hätte es mich erwischt.

Es ist nicht Beziehung oder Arbeitsplatz sondern die krankmachende Umgebung, die einen in den Strudel reisst, wenn man nicht aussteigt.

Das ist halt die Sucht. Sie sucht sich Futter, bis sie Dich wieder am Wickel hat.

Das was ihn festhält, ist nicht der Partner oder die Partnerin sondern der innere Kampf mit einem Rückfall.

Aber viele Unbeteiligte wissen das besser als der Betroffene.

Amen.

 

[Gast]

Wenn ein Mensch schon solche seelischen Abstürze hatte, wo er bereits wegen einer Beziehung in die Sucht geriet und dem Tode nahe war, dann ist er suchtkrank.

Da kann man ihm nur wünschen, dass er die Gefahr rechtzeitig erkennt und aus einer krankhaften Verbindung aussteigt.

Diese Ambivalenz besteht darin, weil er einerseits nicht rückfällig werden möchte und gleichzeitig aber sich die Suchtwelle anbahnt und er sich durch den Sog angezogen fühlt.

Das kann nur jemand nachfühlen, der diese Phase durchlebt hat und kennt bzw. ein neutraler Therapeut weiss das.

Ich habe das an einem kranken Arbeitsplatz so erlebt. Der Therapeut empfahl "aussteigen" aber ich bin drin geblieben, bis ich am Boden lag.

Habe gerade noch die Kurve gekriegt und mich in eine Reha begeben. Ansonsten hätte es mich erwischt.

Es ist nicht Beziehung oder Arbeitsplatz sondern die krankmachende Umgebung, die einen in den Strudel reisst, wenn man nicht aussteigt.

Das ist halt die Sucht. Sie sucht sich Futter, bis sie Dich wieder am Wickel hat.

Das was ihn festhält, ist nicht der Partner oder die Partnerin sondern der innere Kampf mit einem Rückfall.

Aber viele Unbeteiligte wissen das besser als der Betroffene.

Amen.

P.S. Mir hat mal ein Psychiater an der Uni-Klinik erklärt, wie ein Mensch handelt, wenn er sich in einer unerträglichen krankhaften Situation befindet und er nicht in der Lage ist, das sinkende Schiff zu verlassen:

Ein Drogen- und Alkoholkranker kämpft mit dem Suchtdruck und stürzt sich in einen stofflichen Rückfall. Das baut sich im Hinterkopf langsam auf.

oder

Ein Mensch flüchtet sich in diesem Zustand in eine Psychose oder in eine andere Geisteskrankheit.

 

[Tired]

Es wird vorbei gehen wie Liebeskummer, da es nichts anderes ist.
Nur durch die Dauer der Beziehung und wie sie zuende geht sind halt mehr Gefühle dabei, als wenn man jemanden anhimmelt und nichts draus wird, aber in der Sache das gleiche, es geht vorbei solange du dich da nicht selber drin fest frisst, dann dauert es natürlich länger bis du es schaffst dich zu lösen.

 

[Gast]

Wenn ich am Arbeitsplatz solche Menschen um mich habe, die mir ihren egozentrischen Willen überstülpen, da bin ich emotional nicht befangen und kann da leichter nein sagen und mich abgrenzen. Ausserdem habe ich mit den Kollegen keinen Sex und liege mit ihnen nicht im Bett. Das Ziel des Lebens soll Weiterentwicklung sein, Selbstentfaltung, Lebensfreude und nicht Fremdbestimmung durch Unterdrückung. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Den Anderen kann ich erst recht nicht ändern, weil er uneinsichtig ist und das gar nicht will.

 

[Tired]

Aber ihr seid jetzt schon getrennt, oder?
Habt ihr noch Kontakt und wenn ja, warum?

 

[Cathy70]

Ich weiß es auch nicht so recht.
Gestern früh schrieb er mir noch. Dass er nach meiner Aktion mit dem Zettel am Scheibenwischer, nicht mehr weiß, was er für mich noch fühlt und erst einmal allein sein möchte. Ich werde ihn sicher verstehen und solle es akzeptieren.
Seine Affäre sollte nichts von mir wissen und ich bin dazwischengefunkt.
Wahrscheinlich ist er dadurch so sauer. Schließlich hängt ja sein Manuskript an dieser Person. Wahrscheinlich habe ich ihn in Schwierigkeiten gebracht.
Wenn sie aber im Reinen wären, wie er sagte, hätte er anders reagiert.

Ich antwortete nur, dass ich eine Affäre nicht akzeptieren werde bzw.dass er sich erst mal im Klaren werden soll, ob ihm die Affäre wichtiger als unsere gemeinsamen 4 Jahre ist. Und dass man für eigene Bedürfnisse und Vorteile eine wertvolle und liebevolle Beziehung in Frage stellt, schon ziemlich krass ist.

Danach kam nichts mehr, auch von mir nicht.
Ich habe auch nicht vor, noch irgendetwas zu schreiben.
Ich denke eher, dass dann irgendwann von Seite was kommt, indem er mir mitteilen wird, dass das alles keinen Sinn mehr hat.
Ja dann...ist es eben so....und wahrscheinlich auch das Beste.

Dennoch bin ich mit meinem Herz immer noch bei ihm.
Und ich will es nicht!

Ich denke, sie werden sich am WE wieder treffen, sofern sie nicht auch von ihm enttäuscht ist und sich zurückzog.

 

[Cathy70]

Ich bot ihm an, mit mir zu telefonieren, damit wir mal die Unklarheiten ausräumen können. Das war am Montag. Aber er wollte nicht.
Am WE schrieb ich ihm auch, dass er einfach ehrlich mit mir sein und mir mitteilen soll, ob er mit seiner Affäre nun zusammen sei. Ich hinterfragte es mehrmals. Und sagte gleich dazu, dass ich dann den Weg freiwillig räume. Darauf ging er gar nicht ein.
Der Mann weiß einfach nicht was er will.

Gott sei Dank kommt mein Mann morgen nach Hause. Er lenkt mich ab und wir versuchen uns auch langsam näher zu kommen. Nur dieses Gefühlschaos in mir...
Die Gefühle, die ich noch für meinen Freund habe, würde ich gern wieder für meinen Mann empfinden.
Aber es ist mir bewusst, solange ich mich nicht von meinem Freund löse, werde ich meinen Mann nicht lieben können, so wie er es verdient hat.

 

[Tired]

Ah, deshalb geht es dir schlechter anstatt besser.

Du machst den Fortgang von seiner Reaktion abhängig, wie schon von Anfang an.
Naja, wenn du meinst dass du die Sache verdrängen kannst und es wieder so wird wie vorher............

Dann ist es natürlich kein Liebeskummer der einfach so vorüber geht, sondern ein Leiden dass erst vorbei ist wenn es eine Entscheidung gibt.
Da du dich weder distanzierst noch selber entscheidest, sondern stattdessen den Kontakt suchst (Bitte, bitte) wirst du solange leiden wie es dem Herrn gefällt über sich und seine Optionen nachzudenken.

Der Weg bei dem es dir besser gehen würde, nach einer Weile, ist dich selber zu entscheiden und nicht den Fortgang deines Lebens von diesem Mann abhängig zu machen.

Ich hatte gedacht du hättest dich längst entschieden, bei den ganzen Frust und Hasstiraden und deshalb schien es dir auch wieder besser zu gehen, du hattest begonnen dich von ihm zu lösen.
Nun stehen die Zeichen wieder auf Anfang und du lässt dich mit treiben, anstatt zu entscheiden wie du dir dein Leben weiter vorstellst.
Dann steht es natürlich in den Sternen wann es besser wird, denn dein Leiden wird erst aufhören wenn er dir die Gnade erweist dir noch eine Chance zu geben (Vertrauen wird dadurch aber nicht zurückkehren), oder wenn er definitiv Schluss macht.
Dabei kann dir aber niemand helfen, da ist, wie man so schön sagt, der Verlauf abzuwarten und zwar nur der Verlauf deines Freundes, du hast keinen Einfluss da du dich der Situation ergeben hast.
Ratschläge können nur was bringen wenn du etwas verändern wolltest, zu einer Entscheidung kommen willst, aber der Zug scheint abgefahren.
Vielleicht muss es einfach so sein, vielleicht kommt nur das Ausharren für dich infrage, im Moment, das Leiden ist inbegriffen und nicht zu ändern solange der Status so ist wie er ist.

Dennoch, man (du) wächst an seinen Erfahrungen, ganz gleich wie es am Ende ausgehen mag.

 

[Tired]

Der Mann weiß einfach nicht was er will.

Oh doch, ich glaube er weiß es.
Du weißt nicht was du willst und das spielt ihm in die Hände am Ende genau das zu bekommen was er will.
Wenn man so will, durch deine Reaktionen befeuerst du ihn darin immer noch die Fäden in der Hand zu halten und alles nach seinem Gusto regeln zu können.
Er fährt vielleicht auch die Taktik sich nicht zu melden, nicht reden zu wollen, um dich genau da zu halten wo du jetzt bist und wenn du reif bist fährt er die Ernte ein.

 

[Cathy70]

Ich reflektiere das genauso, wie du es sagst, Tired!
Ich weiß nicht, was der Mann mit mir gemacht hat, dass ich immer noch an ihm hänge. Natürlich bin ich immer noch sauer und weiß auch über Einzelheiten, die mir immer weh tun werden. Vertrauen kann ich kaum noch aufbauen. Sein Verhalten hat ja eher das Gegenteil gezeigt.
Ich habe sehr tiefe Verletzungen erfahren und im Innersten weiß ich, dass ich wohl bei meinem Mann besser aufgehoben wäre.
Wenn mich nur mein Mann so reizen würde, wie dieser Typ!!!!!!
Ich hab ihn wirklich sehr geliebt und muss die Enttäuschung mir immer wieder vor Augen führen. Man idealisiert ja immer die Person, die man verloren hat. Sieht nur das Tolle. Bei uns war es die Leidenschaft, das Begehren und die absolute Innigkeit. So habe ich das mit meinem Mann nie erfahren! Es ist wie eine Sucht!

 

[Tired]

Die Sucht wirst du nicht los indem du sie wach hältst, auch das geht nur durch Abstinenz.

Mag sein dass der Zauber verflogen ist sobald er grünes Licht für dich gibt, dass du dann das bekommen hast was du eventuell begehrst, "Genugtuung".

Auch wenn ihr es wieder aufleben lasst., es wird nicht mehr wie es war, da zu viel Porzellan zerschlagen wurde.
Da müsstest du schon eine sehr gelassene Persönlichkeit sein und es als Phase die er hatte und die du ihm gönnst sehen können, es nicht mehr nachtragen und verzeihen, die Verletzungen ausblenden oder als in der Summe eine Begebenheit die euch beiden und eurer Beziehung am Ende gut getan hat (was erst die Zeit zeigen kann), so bist du aber nicht.
So wird er maximal noch fürs Bett taugen, aber nicht mehr für eine gemeinsame Zukunft bei der ein großes Vertrauen von Nöten ist.

 

[Gast]

Mir fällt das Buch ein : Frauen, die zu sehr lieben von Robbin Norwood. Man sucht sich liebes- und beziehungsunfähige Partner aus, wo keine seelische Bindung entsteht. Nur Sex, Leidenschafft und Genuß. Der seelische Hunger bleibt Dauerzustand. Das ist die beste Einladung für eine stoffliche Sucht. Warum, weil man seelische Nähe nicht kennt. Man hat Angst davor. Das Loch in Deiner Seele konnre Dein Mann nicht füllen und da muss ein Springfield her. Dein Freund hat selbst Angst vor Berührung und fährt seinen eigenen Stiefel. Dann hat das Schicksal eingegriffen. Die Staatsanwältin. Ist sie Single ?

 

[Cathy70]

Ja...sie ist Single. Ein hübsche Frau. Erfolgreich, selbstbewusst und finanziell unabhängig mit einem gehobenen Lebensstandard. Der Traum eines jeden Mannes. Nie verheiratet gewesen, keine Kinder und offen für alles. Ausgehungert nach Liebe und Zuwendung. Verführte ihn und er ließ es zu....
Sex. hätte er es nicht gemusst, da stimmte alles bei uns. Der Reiz war wohl zu groß.

 

[Tired]

Verführte ihn und er ließ es zu....

Der Arme, das Opfer einer aus gehungerten Frau, ja, das ist verzeihbar.

Sach mal, wer hat dir denn diesen Steckbrief gezeichnet?
Im Übrigen spricht er ganz und gar nicht dafür als würde diese Frau aus gehungert sein, die wird da sicher nicht darben wenn sie Bedürfnisse hat.

Das Verführungsszenario, aufgrund ihres Mangels, stammt doch sicher von deinem Ex, oder in Form eines Strohhalms aus deiner Fantasie?

 

[Gast]

Vielleicht warst Du nur eine Brücke für ihn. Das Schicksal trennt dann gnadenlos und erbarmungslos, wenn die Zeit abgelaufen ist. Hättest Du Dich seinerwegen scheiden lassen? Wie ging es Deinem Mann in dieser Zeit. Das war doch kein glücksbringender Zustand auf Dauer.

 

[Cathy70]

Er erzählte es so....
Nein...gedarbt hat sie nicht. Hatte wohl schon viele Männer, sagte er.
Weil ich fragte, erzählte er mir auf meinen Druck hin, wie es zu den Intimitäten kam. Sie war die Fordernde. Hat ihm sicherlich gefallen. Ich bin ja eher ruhiger.

Ja...so blöd und verliebt war ich. Wir wollten kommendes Jahr zusammenziehen.
Mein Mann...der hatte sich mit der Situation arrangiert. Wir lebten wie Geschwister nebeneinander her, verstanden uns aber weiterhin gut.

 

[Tired]

Ja...so blöd und verliebt war ich.

Wo kommt das "War" her?
Ist das so ein rhetorisches Ding?
Geändert hat sich ja nun nicht so viel, du wartest, hoffst und redest ihn dir wie zu anfangs voller Eifer schön, er braucht Zeit und du wartest.

Der anderen Frau wird er auch seine Sichtweise darlegen, die macht dann aber und wartet nicht, er würde das auch sicher nicht von ihr verlangen.

 

[Cathy70]

Keine Ahnung, was sie macht. Vielleicht kommen sie zusammen, vielleicht auch nicht.
Ich mache erst mal nichts.
Ich werde mich hüten, mit ihm nun noch zusammenzuziehen.
Im Grunde genommen hoffe ich auch etwas, dass er sich nicht meldet. So habe ich die Möglichkeit, Abstand zu ihm zu bekommen, denn im Grunde habe ich schon irgendwie innerlich abgeschlossen. Das Vermissen ist nicht mehr so wahnsinnig groß. Klar, ist da noch so ein bissl blöde Hoffnung, aber ich vertraue auf meine Intuition und die sagt, es ist gut so wie es jetzt ist. Kann ja auch wieder essen und schlafen.

 

[Tired]

Das ist wirklich lustig!
Dir geht es besser und deshalb hoffst du eigentlich er meldet sich nicht, wenn doch, naja, dann hoffst du halt wieder in eine andere Richtung.

Warum sagst du nicht einfach dass Ende ist, oder schreibst zumindest dass er sich die nächsten drei Monate nicht mehr melden soll und dann bist du eh über ihn hinweg.
Stattdessen zelebrierst du so eine Art Schicksalsentscheidung, die von ihm abhängt und nach der du dich dann richtest.

Es wird nur was werden wenn du eine Entscheidung triffst und solange du das nicht tust wirds so weiter gehen, dabei kann dir dann aber niemand anderer helfen.
Denn da du dich da voll nach ihm richtest, kann kein Rat der Welt Veränderungen oder weniger Leid bewirken, das funktioniert nur wenn "du!" Nägel mit Köpfen machst.
Ist eine Entscheidung getroffen lebt es sich leichter, da sich dann auch die Akzeptanz für deren Endgültigkeit fast umgehend einstellt.