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RE: Fettverbrennung nicht blockieren
RE: Fettverbrennung nicht blockieren
Hallo Petronius,
selbstverständlich verzeihe ich Dir. Nur raubt mir Deine Hartnäckigkeit zwar manchmal etwas die Zeit, bringt mich letztendlich hier und da aber auch ein Stückchen weiter.
So, wie ich w_paul in diesem Beitrag verstanden habe, wird die Fettverbrennung deshalb blockiert, weil das Insulin damit beschäftigt ist, Zucker in die Zelle einzuschleusen (Zucker hat Vorfahrt), wie sich Paul ausdrückt.
"Autor: w_paul
Datum: 13.03.03 00:27
Zunächst die Funktion von Insulin für den Zucker:
Das relativ kleine Zuckermolekül hat sowohl eine osmotische Wirkung (Starker Durst als erstes Zeichen des kindlichen Diabetes) als auch (ähnlich Alkohol) eine chemische Wirkung. Zuckerablagerungen (bei erhöhtem BZ-Spiegel) führen beispielsweise zur Erblindung des Auges.
Verbrannt als Energiequelle wird der Zucker nur i n der Zelle. In die Zelle kommt er aber nicht so ohne weiteres hinein, dafür ist das Molekül wieder zu groß und die Zellwand zu dicht. Hier tritt nun das Insulin auf die Bühne, man kann es einen Schlüssel nennen, der die Tür für den Zucker in der Zellwand aufschließt. Ist der Zucker mal in der Zelle, kann er (mit Ausnahme einer bestimmten begrenzten Mange Glycogen) hier nicht gespeichert werden, er muß weiterverarbeitet werden. Wenn nicht so viel Energie benötigt wird, wird der Zucker in Fett umgewandelt und in dieser Speicherform wieder aus der Zelle ausgeschleust. Wird nun ständig neuer Zucker angeboten, (eine Hauptursache für Übergewicht) bleibt der Insulinspiegel hoch um den Weg durch die Zellwand offen zu halten. Das führt zu einer gewissen Reaktion der überlasteten Zelle mit der Folge, dass der Insulinschlüssel nicht mehr richtig passt (die Zelle will nicht so viel Zucker verarbeiten müssen). Dadurch würde aber der Blutzuckerspiegel ansteigen, was auch wieder schlecht wäre, also sagt die Zentrale: Insulin bitte weiter erhöhen, der BZ-Spiegel muss untengehalten werden, der Zucker m u s s in die Zellen rein. Das nennt man dann eine sogenannte erhöhte Insulinresistenz (der Peripherie), die kann schon ein Jugentlicher unter 18 Jahren mit 2 Tagen übermäßigem Kartoffel- Nudel- und Pastakonsum erzeugen. Also eine Art Kohlenhydrat Mast. Der hohe Insulinspiegel sorgt (noch!) dafür, dass der BZ normal bleibt. Wenn man nun die Kohlenhydrate mehrere Tage reduziert, bessert sich auch die Insulinresistenz wieder.
Bleibt die Zuckerbelastung weiter hoch, verstärkt sich die periphere Insulinresistenz, bis schließlich die Bildungsstätte des Insulins (Inselzellen im Pankreas) mit der Insulinproduktion nicht mehr nachkommen und jetzt bekommen wir den erhöhten Blutzuckerspiegel (BZ) und diese Krankheit heist Diabetes Typ II, das bekommen (entsprechend der Zunahme des Übergewichts) auch immer mehr junge Menschen, deshalb ist die Bezeichnung "Alterdiabetes" überhohlt. 90% aller Diabetiker haben diesen Typ II. Die Insulinresistenz ist jetzt so ausgeprägt, dass es sogar zu einem gefährlichen Enbergiemangel (Ketoazidose) in der Zelle kommen kann, obwohl der BZ erhöht ist.
Insulin ist ein Hormon, das nicht nur an der peripheren Zellwand als Schlüssel für die Zuckereinschleusung wirkt sondern auch zentral im Gehirn, wie ich schon sagte, dort löst es ganz wesentlich auch das Hungergefühl mit aus.
Denn der oft zitierte niedrige Blutzucker allein, wie schon fast auf jeder Party zitiert wird, kann es gar nicht sein.
"Zu" niedrige Blutzuckerwerte gibt es von Natur aus nicht. Die gefürchtete "Unterzuckerung" beim Diabetiker wird nur durch das künstlich gespritzte Insulin ausgelöst. Im Schlaf und am frühen Morgen hast du bekanntlich keinen Heishunger obwohl der BZ sehr tief ist. Noch deutlicher ist es beim Sport, nach der gängigen BZ-Theorie müssten die Sportler, besonders die Ausdauersportler alle Heißhunger bekommen, das Gegenteil ist der Fall! Gerade der Sportler hat einen niedrigen Insulinspiegel, das Gegenhormon Glukagon ist erhöht und mobilisiert die Zuckerreserven aus den (kleinen) Glykogendepots um den BZ-Spiegel hochzuhalten (er darf auf keinen Fall auf 0 absinken). Wenn die Glycogenreserven knapp werden, nimmt er sein Körpereiweiss (Katabolismus) und baut es in Zucker um (leider nicht das Fett).
Auch Fastenkuhren führen zu einer Absenkung des BZ u n d des Insulinspiegels und es wird dir jeder bestätigen, dass der Hunger spätestens nach 3-4 Tagen weg ist. Es ist also das Insulin, nicht der BZ. Es gibt auch "Nahrungstabellen" mit Wirkungstabellen auf den Insulinspiegel, die haben sich aber nicht surchgesetzt, da die Messung des Insulins zu aufwendig und zu teuer ist. Der glykämische Index ist hier am praktikabelsten, mit der Konsequenz, das ein Lebensmittel mit niedrigem glyx trotz gleicher Kalorienzahl einen geringeren BZ-Anstieg mit Insulinreaktion auslöst und damit auch länger satt macht, da sich die Kalorien auf einen längeren Zeitraum verteilen. Bleibt noch zu erwähnen, dass Insulin u.a. auch direkt die Fettverbrennung blockiert (Zucker hat Vorfahrt).
Gruß
Paul"
Diesen Beitrag hatte ich nicht gelesen, weil ich während dieser Zeit in Nizza war.
Gruß
Juppes
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