Zugegeben das Thema ist nicht für Jederman

interessant. Aber gerade für einen Betroffenen oder deren Partnerinnen ist es ein nicht endendes Thema. Vielleicht auch deswegen gibt es so viele "Wahrheiten", Mythen und Hausmittel die sich um dieses Thema ranken.
Warum informieren sich aber die wenigsten Betroffenen fortwährend über Erkenntnisse und fragen nicht zuerst die jenigen die am meisten Ahnung davon haben. Ja - richtig - Die Rede ist vom Arzt und nicht vom besten Freund. Obwohl ich den Beistand des besten Freundes nicht schmälern möchte.
Ich möchte mit einigen Mythen aufräumen: Also Fakten.
• Der vorzeitige Samenerguss hat in keinster Weise einen Bezug zum Lebensalter des Betroffenen
• Es gibt zwei Arten genetisch bedingt (lebenslange Form) und die erworbene Form.
• Lebenslang heißt nur dass man lebenslang schon die Veranlagung dazu in sich trägt nicht aber dass man lebenslang schon damit zu kämpfen hat.
• Ejakulationsverzögernde Techniken und Trainingsmethoden haben einen Effekt bei gesunden Männern oder einen rein psychologischen Placebo Effekt bei Betroffenen.
• "Ich kann nur 10-15 Minuten" ist NICHT die Aussage eines Betroffenen der Ejaculatio precox sondern Normalbereich, auch wenn das manchmal anders empfunden wird.
• Bei Betroffenen ist die veränderte Nervenaktivität auch im Ruhezustand im CTg sichtbar.
• Auslöser für die unkontrollierbare, vorzeitige Ejakulation ist ein Ungleichgewicht der Botenstoffe. In der Mehrheit von Dopamin (Auch als Belohnungshormon bekannt) und Serotonin (Auch als Glückshormon bekannt)
• Über diese Botenstoffe gibt eine Zelle den Reiz an die nächste Nervenzelle weiter. Schnittstellen sind die Synapsen.
• Eine Nervenzelle braucht um einen Reiz weiterzugeben eine Erholungsfase und kann bis zu 500 mal pro Sekunde einen Reiz auslösen. Dieser elektrisch messbare Impuls "schleudert" vereinfacht gesagt die Botenstoffkugel aus der Synapse um die nächste Synapse zu informieren. Die empfangende Synapse muss über die richtigen Rezeptoren verfügen damit die Information andocken kann.
• Eine Nervenzelle kennt weder starken noch schwachen Reiz sondern funktioniert nach dem "alles oder nichts" Prinzip. Ist die Reizschwelle erreicht entlädt sich die Zelle.
• Die Stärke des Reizes ist abhängig von der Summe der Reize und von der Nähe der Reizquelle.
• Es gibt bis heute nur zwei Möglichkeiten den Botenstoffhaushalt dahingehend zu beeinflussen.
• Einmal durch abschwächen der Wiederaufnahme von Serotonin (Dapoxetin) Benötigt durch den Verdauungstrakt eine Vorwirkzeit von ca. 1 Stunde.
• Zweitens durch Behinderung der Nervenzelle in der Repolisation mittels eines absorbenten Gels (Xaramax) Aufnahme über die Haut. Vorwirkzeit ca.10 Minuten.
• Eine Zelle kann den Reiz nur auslösen wenn Sie die elektrische Polarisation umkehren kann. Hindert man die Zelle zum Teil dazu indem man auf Kalium- und Natriumkanäle Einfluss übt.
• Wie andere Kanäle lassen sich auch Kaliumkanäle spezifisch durch Moleküle oder Peptide blockieren. Je nach Typ des Kaliumkanals sind dazu verschiedene Substanzen in der Lage. So können z. B. gezielt kalziumabhängige Kaliumkanäle blockiert werden, ohne dass andere Kanäle davon betroffen sind. Deshalb hat auch nicht jeder Hemmstoff dieselbe Wirkung im Körper, da die unterschiedlichen Kanaltypen im Vorkommen und Funktion differieren. Auf diese Weise ist es möglich, ganz bestimmte Reize weiterzuleiten, andere wiederum zu blockieren.