RE: keine Radikale Beschneidung
RE: keine Radikale Beschneidung
Hallo zusammen,
dazu gibt es hier eine sehr informative Website:
http://members.aol.com/Pillcock/
- konkret zu dieser Frage:
http://members.aol.com/Pillcock/Probleme.html
Ich zitiere:
"...
Phimose (Vorhautverengung)
Von einer Phimose spricht man, wenn die Präputialöffnung (die Öffnung der Vorhaut) so eng ist, dass sich die Vorhaut nur schwer oder gar nicht über die Eichel zurückziehen lässt, insbesondere in erigiertem Zustand des Penis. Hier muss man zwischen einer infantilen "Phimose", die bis zum Alter von etwa 15 Jahren völlig normal ist und meistens von selbst weggeht, und einer pathologischen (krankhaften) Phimose unterscheiden, die normalerweise der Behandlung (nicht: Beschneidung!) bedarf. Achtung: "Verklebung" (s. u.) der Vorhaut mit der Eichel, bei Kleinkindern ein völlig normaler Zustand, der gelegentlich bis ins Jugendalter bestehen bleibt, ist keine Phimose und bedarf normalerweise keiner Behandlung.
Behandlungsmöglichkeiten:
...
5. In seltenen Fällen glückt es nicht, die Vorhaut zu dehnen. Dann kann eine kleine plastische Operation (Erweiterungsplastik), bei der nichts entfernt wird, helfen. Auf der dorsalen (oberen) Seite der Vorhaut wird an der Engstelle ein kleiner Längsschnitt gemacht, so weit, bis die Engstelle sich weit genug auseinanderziehen lässt. Dieser Schnitt wird dann quer wieder zusammengenäht. Das Ergebnis ist eine ausreichend weite, vollständig erhaltene Vorhaut mit allen ihren Funktionen, die allerdings auf der Oberseite etwas kürzer ist, als auf der unteren. Bei einer solchen Operation im Kindesalter kann der Junge ggf. später selbst entscheiden, ob er aus kosmetischen Gründen auf der Unterseite etwas abtrennen lässt, um eine symmetrische Präputialöffnung zu erhalten. In den meisten Fällen wird das aber nicht nötig sein. Eine etwas kompliziertere Technik, die sogenannte Triple-Inzision, liefert gleich ein besseres kosmetisches Ergebnis.
Diese Methoden sind leider bisher noch nicht allgemein bekannt und dürfen nicht mit der unter Punkt 8 beschriebenen plastischen Operation verwechselt werden!
Wenn alle vorstehenden Methoden fehlschlagen bzw. nicht anwendbar sind, ist immer noch ein dorsaler Schnitt (siehe unter Häufig gestellte Fragen) möglich.
[siehe
http://members.aol.com/Pillcock/faq.html ]
...
"Verklebte" Vorhaut
Bei ca. 98 % aller neugeborenen Jungen ist die Vorhaut mit der Eichel in ähnlicher Weise verbunden, wie der Fingernagel mit dem Finger, d. h., nicht zurückziehbar. Dieser völlig normale Zustand, der auch heute noch oft fälschlicherweise als "Phimose" (Vorhautverengung) diagnostiziert wird, ist von der Natur wohlweislich so vorgesehen, um das Eindringen von Keimen zu verhindern. Die Vorhaut löst sich normalerweise von selbst in den ersten Lebensmonaten oder -jahren. Dieser natürliche Vorgang ist manchmal mit leichtem Juckreiz verbunden. Eltern sollten keinesfalls versuchen, die Vorhaut gewaltsam zurückzuziehen!
In vielen Fällen verzögert sich die natürliche Entwicklung jedoch. Dann wird eine völlige Zurückziehbarkeit erst im späten Kindes- oder frühen Jugendalter erreicht, was normalerweise kein Problem darstellt. "Gymnastik" kann das Ablösen der Vorhaut beschleunigen. Falls wirklich erforderlich (etwa bei häufig wiederkehrenden Entzündungen, oder wenn im Alter von ca. 15 bis 18 Jahren noch Anhaftungen bestehen), können die restlichen Verklebungen von einem Arzt unter örtlicher Betäubung (Salbe) mit einer Knopfsonde gelöst werden. Eine Beschneidung ist in diesem Fall genau so sinnvoll, wie die Amputation der Nase bei Schnupfen.
Die Fehldiagnose "Phimose" bei "verklebter" Vorhaut und deren veraltete Behandlungsmethode hat schon unzählige Jungen ein wertvolles Teil ihres Körpers gekostet und vielen Chirurgen und Urologen zusätzliche Einnahmen beschert.
Ernsthafte stellenweise Anhaftungen, die sich auch im Jugendalter nicht lösen siehe unter: Hautbrücken.
Hautbrücken
Offensichtlich feste stellenweise Hautverbindungen zwischen Vorhaut und Eichel, die im späten Kindes- oder Jugendalter (nachdem sich die Vorhaut ansonsten vollständig abgelöst hat) festgestellt werden, sind wahrscheinlich dadurch entstanden, dass die Vorhaut im Kleinkindesalter gewaltsam zurückgezogen wurde. Die dabei entstandenen wunden Oberflächen sind anschließend zusammengewachsen. Das Problem kann nur chirurgisch beseitigt werden (womit natürlich keine Beschneidung gemeint ist). Hautbrücken etwa zwischen Eichelkranz und der verbliebenen Haut des Penisschaftes sind übrigens in den USA eine nicht seltene Folgeerscheinung der dort immer noch oft praktizierten Beschneidungen von Neugeborenen.
"
Ergänzend rate ich dringend, auch die gesamten (!) Folgen und Risiken einer Beschneidung zu bedenken:
http://members.aol.com/Pillcock/Funktionen.html
Gruß
Cornelia