RE: Vielen Dank Herr Dr. Wachter
liebe liz
das sollte eigentlich kein problem sein an eine "heilung" zu denken. es kommt nur darauf an wie man diese definiert. hoffen tue ich auch, auch bei mir leider, jedoch menschlich, mit kleinen unterbrechungen, doch hoffen tu ich immer.
"heilung" bedeutet für mich das leben, so wie es mir spaß macht wieder genießen zu können. es einfach aus dem tiefsten herzen für mich dinge zu suchen die mir spaß machen und für mich auch erreichbar sind. Ich konnte mich lange nicht mehr an die kleinen dinge des lebens erfreuen und diese genauso wertvoll zu sehen wie die großen, und auch mein errreichtes anerkennen und sich freuen.
Du weißt es ja auch sicher selber, dass es bei uns nur noch mit kleinen schritten vorwärts geht. da haben wir wohl zu lange und immer wieder zu viel von unserem körper und seele abverlangt.
Wir sind keine schwachen menschen, denn sonst würden wir nicht immer für alle da sein und wenn es auch unsere letzte kraft kostet. Andere tun das eben nicht und ruhen sich in der zeit wo wir helfen eben aus, was nicht ganz so verwerflich ist. ich denke der goldene mittelweg wäre der richtige.
aber für uns kann es jetzt nur heißen, die alten muster zu verlassen, für die zukunft bei aller "notwendigkeit" ( die nur wir so verfolgen)des helfens, an erster stelle an UNS zu denken. denn das leben ist einem nur einmal gegeben und am ende dieses sollten wir auch glücklich und für UNS zufrieden sein.
Und unsere gegenwart und nähere zukunft kann jetzt nur UNS gehören.
WIR sind jetzt einmal der Wichtigste und Wertvollste Mensch, dem es zu helfen gilt und JETZT das WICHTIGSTE AUF DIESER WELT. das dürfte uns doch eigentlich nicht schwer fallen, denn für andere können wir auch immer helfen und jetzt sind WIR die "ANDEREN".
also liebe liz, glaube mir wir schaffen es wieder ganz glücklich zu sein, denn wir sind ja auch menschen die mit "wenig" auch zufrieden sind. nur von diesem "wenigen" sollten wir mal NICHTS abgeben. es gehört nur uns, ganz alleine, und da brauchen wir auch kein schlechtes gewissen haben. ich denke wir haben genug gegeben ( nicht falsch verstehen, ich werde im leben immer helfen und da sein, nur werde ich lernen müssen zu differenzieren, wann ist es wirklich notwendig und unumgäglich und wann können es auch andere machen oder der Hilfesuchende vieleicht sogar selber).
viele haben sich sicher schon auf dein helfersyndrom verlassen und bemerken es oft wirklich nicht, dass sie dich damit "ausnutzen" und aussaugen. diese werden es verstehen, dass du kürzer trits und an dich mehr denkst, denn letztendlich gewinnen sie ja, wenn es dir besser geht auch. mE sind das die echten freunde ( Kinder sind hier bis zu einem gewissen alter ausgeklammert, wobei diese oft viel mehr verstehen und oft unglaubliche rücksicht nehmen können und oft gerne helfen, wenn sie sehen es geht besser).
Und die ANDEREN die immer nur nehmen und dir NICHTS zurückgeben wollen auf die kann man, zumindestens ich, verzichten.
m.E kann das nur unser weg sein.
weist du ich bewundere zB meine kleine tochter, die ist 23 jahre und hat seit 2 jahren die diagnose multiple sklerose. natürlich hat sie es erst umgehauen, mich natürlich auch ( es war ein ganz kleiner mosaikstein meiner krankheit) und wir haben ganz viel darüber gesprochen. sie ist mit leib und seele erzieherin. und damals sagte sie "ich wollte doch immer anderen schwächeren helfen und jetzt muß mir geholfen werden"
aber ihr charakter ( sie hießals kind bei uns immer susi-sorglos- da sie das leben so unwahrscheinlich genießen und sich auch immer über kleine dinge tierisch freuen konnte) hat ihr geholfen trotz dieser krankheit, wo man ja nie weiß ob man morgen schon im rollstuhl sitzt, "anzunehmen" ( das sind ihre worte ) und damit "glücklich zu leben". auch wenn die zigarette mal aus der hand fällt oder die tasse umkippt, deshalb kann man/sie das leben genießen. natürlich gibt es auch mal kurze einschnitte, wenn so ein schub kommt, dann sprechen wir auch viel, aber die LEBENSLUST nimmt ihr wohl keiner. ich habe mir vorgenommen mich zumindestens auch in diese richtung zu bewegen.
ich hatte zur kurvon ihr ein mutmach büchlein bekommen.
und zu den verschiedensten zeiten, waren unterschiedliche dinge für mich wichtig.
zuerst " ZWEI DINGE VERLEIHEN DER SEELE AM MEISTEN KRAFT
VERTRAUEN AUF DIE WAHRHEIT
UND VERTRAUEN AUF SICH SELBST" - seneca-
und später
"GLÜCK heißt
SEINE GRENZEN ZU KENNEN
UND SIE LIEBEN" - romain rolland-
und mit dieser, zumindest für mich, wichtigsten erkenntnis möchte ich für heute schließen. habe einfach meine gedanken runter geschrieben, und manchmal sind sie für andere vieleicht noch nicht so klar formuliert und etwas sprughaft. Aber auch wenn ich mich noch nicht wieder so gut konzentrieren kann, wage ich es einfach diese mitzuteilen ( hätte ich früher nie gemacht, alles musste "perfekt" sein) und habe auch das gefühl hier auf verständnis zu treffen und sehr lieb behandelt zu werden.
also genug der langen rede. ich wünsche dir nochmal viel viel erholung. denke dran es werden wohl eher kleine schritte werden, auch die sind wundervoll. und bei mir gingen auch immer zwei nach vorn und einer zurück, aber da blieb ja noch einer. und es gab auch zeiten, wo die schritte mir nicht gelingen wollten.
Gib DIR ZEITund viel SONNE für dein herz und deine seele
ich grüße dich ganz lieb
yara
PS wann und wohin fährst du denn zur kur?