Vasektomie oder 3 Monatsspritze

[theodor]

Vasektomie oder 3mon.Spritze?

Wir sind Ende 30, mit Tochter (9) und Sohn(3) ist die "Familienplanung abgeschlossen". Logischerweise steht da auch wieder mal das Thema Familienplanung; mein Vorschlag war, daß ich die Vasektomie machen lasse. Meine Frau jedoch kann/will diesen endgültigen Schnitt nicht. Sie will nichts ewig endgültiges- lieber nimmt sie auf ewig die Pille. Am liebsten wäre ihr Kondom; aber auf ewig ist das auch nicht das Wahre. Nun hat sie von einer Bekannten von der 3-mon-Spritze gehört und das klingt alles so toll: keine Pille mehr vergessen, "nicht mehr diese elende Kleckerei", und soll ja soo sicher sein... Ich finde das nicht so toll, sehe in dem "kleinen Schnitt" die bessere Variante, weil keine unnötigen (medikamentösen)Hormongaben. Zumal meine Frau auch mit einigen Allergieen/Neurodermitis belastet ist (derzeit läuft noch die Desensibilisierung).

Im Forum findet man leider keine Langzeiterfahrungen; weder über die Vasektomie noch über die 3-m-Spritze. Wie ist das -sagen wir mal- 10 oder 20 Jahre - nach einer Vasektomie (Spermienproduktion wird ja immer weniger-was ist mit dem Hormonhaushalt des Mannes; fährt der dann auch auf null- anfangs soll ja die Potenz uneingeschränkt sein, aber was ist später nach vielen Jahren? Wäre ja auch nicht weiter tragisch wenn der Sexualtrieb bei mir später stark nachläßt, schließlich wollen Frauen mit steigendem Alter auch immer seltener).

Im Forum findet man leider keine Langzeiterfahrungen über die 3 Monatsspritze bei der Frau. Seit wann gibt es diese in Deutschland/Europa und was sagen die erste Frauen - nach langfristiger Anwendung. Das Problem mit sehr verspätetem Wiedereinsetzen der Periode ist ja für uns kein Thema...

Welche Frau hat Erfahrungen über viele Jahre mit der Spritze oder kennt ggf. jemanden, der uns mit Langzeiterfahrungen weiterhelfen würde? Allgemeinbefinden, sexuelle Lust, ggf.Knochen/Haut, etwaige Nebenwirkungen...

Welcher Mann hat Erfahrungen viele Jahre nach der Vasektomie oder kennt ggf. jemanden, der uns mit Langzeiterfahrungen weiterhelfen würde? Allgemeinbefinden, sexuelle Lust, etwaige Nebenwirkungen...

... oder wer kennt eine Quelle für solche Langzeitsachen?

 

[Nefertari]

RE: Vasektomie oder 3 Monatsspritze

Hallo Theodor,

da ich weiblich bin, kenn ich mich mit der Vasektomie nicht aus, rate Dir aber an mal auf diese Side zu schauen:

http://www.vasektomie.de/home.htm

Dort gibt es alles Informative über die Vasektomie und einen Chatroom, in dem Du Dich mit anderen darüber unterhalten kannst. Vielleicht findest Du dort jemanden mit entsprechender Erfahrung.

Zur 3-Monatsspritze - auch Depotspritze genannt - kann ich nur sagen, dass sie nicht ganz ohne ist. Habe mich selbst mal erkundigt und in Erfahrung gebracht, dass sie nur empfehlenswert für Frauen ist, die andere Methoden der Kontrazeption nicht vertragen oder orale Kontrazeptive nicht einnehmen können. Nur Frauen mit normalem Zyklus dürfen die Spritze erhalten. Der Wirkstoff ist reines Gestagen (Gelbkörperhormon). Natürlich hat diese Kontrazeption den Vorteil, dass sie eine sichere Methode der Verhütung ohne die Möglichkeit von Einahmefehlern (Vergessen der Pille etc.) bewirkt, andererseits ist nachteilig, dass bei Auftreten von Unverträglichkeit oder Nebenwirkungen ein schnelles Absetzen NICHT möglich ist, sondern bis zum Abklingen der Wirkung gewartet werden muss.

Zudem kommt es unter Anwendung relativ häufig zu Regelstörungen bzw. kann es recht lange dauern, bis sich der körpereigene Rhythmus nach Absetzen der Spritze wieder einstellt. Und irgendwann wird sie die Spritze ja wieder absetzen.

Am besten geht Ihr mal zu einem Beratungsgespräch bei den entsprechenden Ärzten. Gemeinsam oder jeder für sich.

So, ich hoffe, ich konnte Dir zumindest etwas weiterhelfen.

Gruß
Nefertari

 

[Alfred]

RE: Sterilisation natürlich !

RE: Sterilisation natürlich !

Hallo, theodor, zuerst einmal finde ich, daß das Leben aus Abschnitten besteht, die irgendwann einmal abgeschlossen sind. Wenn Du schreibst, daß Deine "Familienplanung abgeschlossen" ist, dann musst Du Dich dazu auch uneingeschränkt bekennen. (Auch im Beruf werden endgültige Entscheidungen immer wieder verlangt). Davon ausgehend, muß über eine sichere, unkomplizierte Art der Verhütung nachgedacht werden. - M.E. bietet sich hier uneingeschränkt die Vasektomie an. Es ist ja einfach halbherzig, über Kondome nachzudenken, auch die Pille sollte man der Frau nicht jahrzehntelang zumuten, und über die "3- Monatsspritze" hat Nefertari wohl alles gesagt. – Ich selbst habe vor mehr als 10 Jahren die Sterilisation bei mir durchführen lassen, und keine Sekunde lang bereut. Ich bin froh, damals als Mann aktiv gewesen zu sein. Der Gedanke an weitere Kinder wird immer geringer, da man schnell in das Alter kommt, wo es unvernünftig ist, noch einmal Vater zu werden. Das gilt natürlich im noch stärkeren Masse für die älter werdende Frau. Absurd die ewigen Sprüche über nachlassende Potenz. Die Freude am Sex bleibt. Keine hormonellen Probleme, überhaupt keine sonst. Nebenwirkungen. Was willst Du mehr ? -- Kurzum: bekenne Dich dazu, Du wirst es niemals bereuen !- Und noch ein kleiner Tip: suche Dir einen erfahrenen Urologen, der Eingriff (unter Vollnarkose) ist dann ein Kinderspiel.

 

[Vogue]

RE: Vasektomie oder 3 Monatsspritze

Lieber Theodor,

mich berührt Deine Mail sehr, vor allem, dass auch Du Dich für Verhütung einsetzt.

Ich rate Deiner Frau von der 3 Monatsspritze ab. Sie wird bei vielen Frauen angewendet, die öfters vergessen, die Pille zu nehmen, Frauen, die geistig "krank" sind etc.
Sicher, Deine Frau hat 3 Monate lang Ruhe, aber diese Methode hat leider starke Nebenwirkungen: man neigt zu Hautproblemen, es dauert oft bis zu 1 (!) Jahr, dass der Zyklus wieder normal wird, der Großteil hat Schmierblutungen, man ist oft verstimmt etc.
Kleckerei? Damit ist die Regel gemeint, oder?
Der Großteil hat Schmierblutungen, also bleibt ihr das nicht erspart.
Und: wenn Deine Frau keine Pille nimmt, dann hat sie keine Regel. Im normalen Zyklus ist die Regel ja ein Zeichen, das Frau nicht schwanger ist. Und genau das will auch die Medizin bewirken! Bei hormonellen Verhüterli hat man keinen Zyklus und die monatliche Blutung ist nur Zweck, den Frauen 1. vorzutäuschen, das sie nicht schwanger sind und 2. das sie trotzdem noch die Regel haben.

Keine angenehme Art der Verhütung.
Ich versteh nicht, warum Deine Frau nicht möchte, dass Du eine Vasektomie machen willst. Dir wird ja keine Männlichkeit genommen und es wird auch nichts weggeschnitten. Es werden lediglich die Samenleiter durchtrennt, Du bekommst eine Betäubung und kannst noch am gleichen Tag heimgehen. Anfangs solltest Du keinen Sex haben, nach ca. 8 Wochen steht dem aber nichts mehr im Wege.
Du produzierst genauso noch Spermien, vielleicht eine klitzekleine Spur weniger, nur, Du kannst halt keine Kinder mehr zeugen.

Wenn wirklich kein Kinderwunsch mehr besteht, ist das sicher eine gute Lösung. Eine Sterilisation ist schon wieder schwieriger, da eine Vollnarkose gemacht wird und es eine richtige Operation ist.
Auch ist es (meiner persönlichen Meinung nach) keiner Frau zumutbar, sich ihr lebenlang mit Hormonen vollzustopfen.

Ich hoffe, Ihr findet eine gute Lösung. Informiert Euch doch zusammen beim Urologen, dann kommt vielleicht ihrerseits auch mehr Verständnis rüber.
Alles Gute

 

[tacu]

Spirale?

Spirale?

Hallo Theodor,

ich habe mich nach Abschluss der Familienplanung beim Frauenarzt beraten lassen und trage jetzt eine moderne Form der Sprirale - mit Hormonen - in mir. Die vertrage ich viel besser als die normale Spirale vorher, und sie hat einen entscheidenden Vorteil: Die "Kleckerei" ist weg!

Bei ca. 50 % der Frauen fallen die Monatsblutungen ganz aus, bei den übrigen werden sie leichter. Das Ding bleibt 5 Jahre drin, Kostenpunkt damals 600 Mark. Hormonbelastung minimal, verträglicher als das alte Kupferteil vorher (bin auch Allergikerin), Einsetzen und Wechseln problemlos.

Das könntet ihr anstelle der Vasektomie probieren. Falls sie diese Spirale nicht verträgt, dann bitte bloß keine 3-Monats-Spritze (zu der ist schon alles gesagt).

Viele Grüße
tacu

 

[Chalcedon]

RE: Sterilisation natürlich !

RE: Sterilisation natürlich !

Meiner eigenen Erfahrung nach ist die Vasektomie (Sterilisation) beim Mann ein 10-15 minütiger Eingriff unter Lokalbetäubung. Also keine belastende Vollnarkose. Die Op wird von jedem Hausarzt durchgeführt,

Es treten keine Nebenwirkungen auf, man muss nur nach der OP etwa 10 Wochen mit Kondom GV haben. Der Arzt kontrolliert dann ob noch Spermien im Ejakulat vorhanden sind.
Wenn keine mehr vorhanden sind VIEL SPASS !

Meine Frau hatte auch Probleme mit der Pille sodas von meiner Seite aus die Richtung klar war.

 

[Petronius]

Vasektomie

Vasektomie

meine vasektomie ist jetzt drei jahre her, 20 min unter lokalanästhesie, absolut keine große sache

neben- oder nachwirkungen? null. lust und standfestigkeit unverändert, sogar das ejakulat sieht aus wie vorher

bin/war zwar ein großer kondomfan, aber wenns nicht um das vermeiden von ansteckung geht und künftiger kinderwunsch ausgeschlossen ist (da solltest du dir schon sicher sein), ist die vasektomie in meinen augen DAS mittel der wahl

eine hormonbombe wie die dreimonatsspritze würde ich meiner frau nicht zumuten

 

[theodor]

RE: Sterilisation natürlich !

RE: Sterilisation natürlich !

Vielen Dank erst mal an alle - Ihr bestärkt mich in meiner Meinung; nur meine Frau hat halt ihren Sturkopf- die Argumente sind eben die Endgültigkeit und " das machen doch die wenigsten, warum ein Risiko... anders ist es einfacher... meine Kleckerei ("Regel") brauch ich auch nicht und bei (Freundin) geht´s auch so...aber diskutiere mal mit Frauen was...

 

[Stiepel]

Einzelfälle

Einzelfälle

Vielleicht darf ich zur Vasektomie etwas sagen, obwohl ich allerdings keine "Studie" sondern nur ein halbes Dutzend Fälle kenne:
An Libido und Wohlbefinden ändert sich überhaupt nichts, meine ich. Ob mit zunehmendem Alter die Lust abnimmt, hängt wohl vielmehr mit regelmäßiger sexueller Aktivität zusammen und natürlich, ob Krankheiten wie Alterszucker, Schädigungen durch Rauchen, Bewegungsmangel, Alkoholmissbrauch eintreten.

Damit, dass bei Frauen in späteren Jahren die Lust drastisch abnimmt irrst Du allerdings. Das trifft nur zu, wenn die Partnerschaft unbefriedigend wird und/oder Mut und Anpassungsfähigkeit zu einem Neubeginn fehlen. Ansonsten kannst Du im Gegenteil erwarten, dass frau mit Absetzen der Chemie erstmal zu ihrer biologisch natürlichen Lust zurückfindet, denn die Mehrzahl der Frauen fühlt sich selbst durch schwache Hormonsteuerungen (mini-pille) bereits "leicht gebremst". Den langsamen Wechsel von Quantität zu mehr Qualität kann ein harmonierendes Paar, denke ich, recht gut gemeinsam vollziehen. Weder Vasektomie noch die früher eintretenden Wechseljahre der Frau sind echte Hinderungsgründe, zumindest wenn der Altersunterschied des Paares nicht 12,15 oder mehr Jahre beträgt.

Mir erscheint es seltsam, dass Deine Frau Dein Angebot nicht dankbar annimmt. Bist Du sicher, dass sie keinen weiteren Kinderwunsch hegt? Dass sie sich eine lebenslange Partnerschaft nur mit Dir wünscht? Was, wenn sie in Eurer Ehe garnicht so 100% glücklich ist? Würdest Du dann vielleicht mit einer neuen Partnerin doch noch einmal ein Kind zeugen wollen?
Ich glaube, Ihr solltet noch ein paar offene Gespräche mehr zu diesem Thema miteinander (und evtl. auch zusammen mit Fachärzten) führen, denn eine Vasektomie sollte man als endgültigen Schritt betrachten, aber die 3-Mon-Spritze könnte das Wohlbefinden Deiner Frau und damit Euer Eheleben durchaus stören.