• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Unterdrückte Homosexualität - Schizophrenie und Psychosen

TEST TEST TEST 123

vaeterle

New member
"Freud glaubte das Wesen der Schizophrenie zu verstehen: Sie sei keine geistige Krankheit, sondern eine Störung im Unterbewusstsein, die ihre Ursache in ungelösten homosexuellen Regungen habe."

Ich habe eine lockere Beziehung mit einem Mann (mehr Sexualpartner), wo ich beobachtet habe, dass er Männern mehr Emotionalität entgegenbringt als mir. Das fand ich schon etwas kränkend. Es kam dann zur Sprache, dass er bisexuell sei und ab und zu mal mit einem Mann schlafen müsse.

Kann ihn schließlich nicht zwingen, seine Neigungen meinetwegen abzustellen. Aber belastend ist die Situation schon für mich.

Meine Frage an Sie ist: Stimmt es, dass Unterdrückung von Homosexualität eine Schizophrenie bzw. Psychose auslösen kann, so wie es im Internet von Psychoanalytikern beschrieben wird ?

Bitte nur Expertenberatung mit Erfahrung - Keine Laien oder Negativ-Kommentare. Vielen Dank !
 
Wenn Sie keine Meinung von Laien haben möchten, sind Sie hier falsch, denn dies ist ein Forum,das in erster Linie dem Austausch von Laien dient; nur mit mit als Expertin dabei. Eine Fachberatung ist es auf keinen Fall, darum ganz kurz: Diese These von Freud ist abenteuerlich und wurde nie bewiesen.

LG, Dr. Höllering
 
Auch wenn meine Meinung nicht erwünscht ist, gebe ich sie mal zum Besten.

Die Ursachen von Psychosen sind noch nicht so richtig geklärt, eine davon kristallisiert sich aber recht klar heraus, das ist der genetische Faktor.

Wenn man nun zu einer Psychose neigt, dann kann sicher vieles als Auslöser infrage kommen, womit die Betonung auf Auslöser liegt.
Normalerweise treffen immer viele Dinge zusammen, die am Ende eine Psychose auslösen.
Wenn also jemand eine Psychose bekommt, dann hatte er oft schon im Vorfeld Auffälligkeiten, Probleme, die aber nicht unbedingt mit einer solchen Erkrankung in Verbindung gebracht werden.

Ist man nun einer jener, bei denen die Erkrankung ausbrechen kann, dann kann sicher jedes intensive Kreisen um Themen und das Hineintauchen in Problematiken (die real gar kein Problem sein müssen), ein Auslöser sein.
Ob man sich nun Sorgen macht das der Nachbar ständig lauscht und nur noch darüber nachdenkt, oder so viel kifft das die Hirnwindungen außer Kontrolle geraten, oder aber seine Sexualität (egal welche) dermaßen intensiv und fanatisch unterdrückt, das dies Thema den größten Raum im Leben einnimmt, dann kann das auch eine Psychose auslösen.

Das hat allerdings nichts mit Homosexualität zu tun, sondern z.B. mit einer Veranlagung, die zwar nicht besagt das man daran erkrankt, aber die Möglichkeit erhöht.
Da Schizophrene in der Regel immer Themen haben die Problematisch und regelrecht exzessiv sind, nicht selten u.a. sexuell bezogen, ist es kein Wunder das Freud auf diesen Gedanken kam.
Es dürfte aber genau umgekehrt sein wie er dachte, nicht der Umgang mit der Sexualität ist der Auslöser, sondern das was die Erkrankung aus dem Umgang damit macht.
Wenn sich nun jemand auf seine Sexualität fixiert, dem nicht ausleben verschreibt und dann eine Psychose ausbricht, dann kann man sicher nicht sagen das die Form seiner Sexualität daran Schuld ist.
Denn die Erkrankung wäre wohl auch so ausgebrochen, mit einem anderen Auslöser, oder es wäre einfach so passiert.

Wenn dein Freund bisexuell ist und meint das er ab und an mit einem Mann schlafen "muss", dann kannst du ohnehin nichts daran ändern, nur für dich schauen ob es zu akzeptieren ist, oder halt nicht.
Generell ist es doch so, ob man nun durch die Unterdrückung seiner Sexualität krank wird oder nicht ist doch eigentlich egal, denn glücklich wird man damit sicher nicht.
Unglücklich sein macht krank und auch wenn es keine Psychose ist, ist es doch trotzdem schlimm.
Deshalb sollte man sich das auch möglichst nicht antun, sich zu etwas zwingen, entgegen dem was man braucht.
 
Zitat:...."""""Kann ihn schließlich nicht zwingen, seine Neigungen meinetwegen abzustellen. Aber belastend ist die Situation schon für mich......."""" Zitat Ende...

täusch ich mich, oder hör ich da: "er gefällt mir nicht, ( hätte ihn gerne anders) , mir würde gefallen, wenn er zu mir mehr emotionaler wär, weniger BI, am liebsten also gar nicht "blond", sondern "schwarz", wie wenn du ein Kleid kaufst in Größe 36 und du hast aber Größe 44......

Er IST aber Bi und er IST einfach so! Auch wenn dir das nicht gefällt!!! Auch wenn er für dich nicht "Richtig" ist. Es ist sein Recht so zu sein wie er eben ist.

Das macht sicher Schizophren, wenn man sich nicht "bewegen" darf, wie man gebaut ist- wenn man immer wieder hört, belastend bist du schon, so wie du bist. Du MUSST nicht bei ihm bleiben, wenn er dich belastet, aber ich fürchte, ändern kannst du ihn nicht, ohne dass er Schaden erleidet bei dir, oder sogar du bei ihm- was ja schon leicht rausleuchtet bei deinem Beitrag.

Die Birne sagt zum Apfel, wie bist du nur hässlich....wir alle haben vielleicht Unrecht, wenn wir etwas ändern wollen.
 
Es gibt gewisse Krankheiten, die ich als Laie nicht beurteilen kann. Da brauche ich die Antwort eines Arztes, der diese Thematik studiert hat. Ich würde mir also nicht zutrauen, eine Ohren- oder Augenkrankheit zu diagnostizieren. Genauso ist es mit unterdrückter Sexualität, inwieweit sich das auf die Psyche auswirken kann.

Ich habe hohen Respekt vor Menschen, die sich ehrlich zu ihrer Sexualität bekennen und voll dahinter stehen.

Mein Freund hat sich offen dazu bekannt und mich gefragt, ob ich mit dieser Situation leben kann. Er ist ein Mensch, der Rückrat und ein starkes Selbstbewusstsein hat.

Elektraa, da hast Du etwas missverstanden. Niemals würde ich einen Mensch meinen Willen überstülpen oder von ihm verlangen, dass er sich meinetwegen verbiegt.

Ob Du bi oder lesbisch bist, weiss ich nicht bzw. inwieweit Du da überhaupt mitreden kannst.

Mein Freund kennt Paare, die Beide bi sind und die Vereinbarung getroffen haben, dass jeder von ihnen Bisexualität ausleben darf, ohne eifersüchtig zu werden.

Mein Freund meinte, dass es schwieriger werde, wenn einer von ihnen Hetero ist und krasse Eifersucht aufkäme. Nach 1 Jahr käme es dann meistens so, dass einer gehen muss. Hört sich nicht unbedingt gut für mich an. Deshalb kam diese Frage bei mir auf.

Aber Frau Dr. Hölllering hat diese Frage schon beantwortet. Ich werde es auf mich zukommen lassen.

Vielen Dank nochmals für Eure Rückmeldungen.
 
Back
Top