• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Umgang mit Sex in den Medien

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paul

New member
Hallo,

ich habe mit der Zeit eine eigene Einstellung bezüglich des Umgangs mit Sexualität in den Medien entwickelt. Mich würden einfach mal Meinungen und Reaktionen andere dazu interessieren.

In den Medien gibt es im Grunde ja zwei große Bereiche, die staatlicherseits und auch von vielen Menschen als "jugendgefährdent" eingestuft werden. Dies ist Sex auf der einen und Gewalt auf der anderen Seite. Meiner Meinung nach, ist aber im Laufe der Zeit ein Mißverhältniss zwischen diesen beiden Bereichen gewachsen. So wird auf fast allen Sendern zu jeder Stunde Mord und Gewalt in verschiedensten Varianten gezeigt (mal brutal, mal weniger brutal). Es bleiben jedoch immer unnatürliche, eigentlich abstoßende Dinge, die stillschweigend immer mehr der Deckmantel der Normalität übergestreift wird. Dagegen ist beispielsweise die Vagina einer Frau, eine ganz natürliche Körperregion des Menschen, das große Tabu (jedenfalls für Zuschauer unter 18). Damit hier jetzt bitte kein falscher Endruck entsteht: Es geht mit hier keineswegs um "Aufgeilerei", sondern ganz im Gegenteil um einen nätürlichen, offenen und vor allem Angemessenen Umgang mit dem Thema. Ich will keineswegs das in Zukunft alle Sendungen von hartem Sex nur so übersprudeln. Aber es ist auch eine Tatsache, dass der Sexakt wohl so gut wie in jedem Spielfilm irgendwo vorkommt. Warum soll nicht alle sehen dürfen, was bei einem solchen Vorgang nun mal zu sehen ist? Wenn das ein oder andere nun mal ins Bild kommt ... dann ist es eben zu sehen. Haben wir wirklich nur Angst davor dass unsere Kinder alles und jedes nachmachen was sie sehen? Dann würden sich wohl alle gegenseitig erschießen (was trotz Außnahmen ja glüchlicherweise keine Realität ist). Außerdem kann man dem ja durch frühzeitige Aufklärung auch etwas entgegenwirken. Im Übrigen bin ich auch nicht der Meinung das alles im Sexbereich unter 18jährigen gezeigt werden sollte. Sex in Verbindung mit Gewahlt beispeilsweise nicht! Aber dann doch bitteschön aufgrund der Gewahlt und nicht dem Sex!

Ich hoffe einige können nachvollziehen was ich meine. Vielleicht würde eine derartig (zugegeben) radikale Änderung des Jugendschutzes sogar eher positive statt negertive Folgen haben. Warum haben den Pornos ein derartig verruchtes Ansehen bei vielen Menschen? Warum haben es den so viele einsame Männer (und auch Frauen) nötig sich so was reinzuziehen? Doch u.a. auch, darum weil konkreter Sex immer noch aus der "Normalität" in Funk und Vernsehen herrausgenohmen wird.

Ich weiß sehr wohl, das meine Ansichten in mancher Hinsicht recht radiakl sind und ohne Veränderung der gesamten Gesellschaft nie zu erreichen sind. Vielleicht steht sogar die Natur des Menschen etwas dagegen. Brauchen wir vielleicht sogar das "Verbotene", "schmutzige"? Ich weiß es auch nicht genau. Aber der ein oder andere kann ja mal darüber nachdenken.

Als Schlusssatz fällt mir eigentlich nur der 68-Slogen ein: Make Love, no war (and show it)

Ich danke Ihnen
 
RE: Umgang mit Sex in den Medien

nicht nur die Kino bzw. die Fernsehfilme sind voller Gewalt. Wenn man sich die Zeichentrickfilme für Kinder ansieht (z.B Tom & Jerry, und viele andere) sind voller Gewalt, der Tom wird andauernd von der Jerry hinterlistig gequält usw Leider strotzen viele amerikanische Spielfilme von menschenverachtenden Handlungen.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß die Abbildung oder der Anblick nackter Menschen auch wenn man die Genitalen erkennt jugendgefährdend sind. Wenn man zurückschaut waren die Zeiten nicht immer prüde - im Gegenteil das frühe Mittelalter war sehr freizüig. Die Prüderie begann erst als die Syhilis im damaligen Königreich Neapel auftrat, eingeschleppt von Kolumbus Leuten. Diese Krankheit war wahrscheinlich die größe Seuche Europas. Da war Zurückhaltung in geschlechtlichen Dingen eine notwendige Schutzmaßnahme ausgehend von der Autorität der Kirche.

Porno-Darstellungen, unnaturliche geschlechtliche Handlungen oder Abbildungen, die Frauen als auch Männer diskriminieren halte ich auch für nicht angebracht genauso wie die Verherrlichung von kriminellen Handlungen auch wenn es um Dinge geht wie Betrug, Erpressung, usw es muß nicht immer Mord sein der dargestellt wird.
 
RE: Umgang mit Sex in den Medien

hi paul! ich denke schon, daß der mensch - so wie du schreibst - das verboten ein bißchen braucht. sonst wird alles so normal und uninteressant. diese offenheit führt meiner meinung auch dazu, daß immer viel mehr jugendliche gar keine bindung mehr anstreben, weil es eh das net und sonstige dinge gibt, wo sie sich abreagieren. funktioniert doch alles viel leichter, keiner muß sich gedanken machen, wie eine frau zum orgasmus kommt., wie man eine beziehung erhält. darin sehe ich eine gewisse gefahr. (ich komme mir vor wie tante emma mit erhobenem zeigefinger...)
nein, im ernst, ich weiß, wie du es meinst und es stimmt ja. die gewaltszenen sind schon für kleinere kinder sichtbar, das kann ich auch nicht nachvollziehen.
ups, ich muß unterbrechen. ciao!
 
RE: Umgang mit Sex in den Medien

Ulla wurde leider unterbrochen, ich geb mal meinen Senf mitten in ihre Rede und bin gespannt, ob wir uns ergänzen, oder widersprechen. Seid Kolle (1968) hat sich viel getan. Tabu sind heute nur noch ganz wenige Dinge - und die werden schon in Nachmittagssendungen frei diskutiert! Ich gebe Ulla recht, ein geschickt verhüllter Busen ist arterhaltend, Nacktheit lockt nicht. Die Versuche mit "Oben-Ohne" haben es bewiesen. Jede Zeit findet "ihre" Position in diesen Fragen. So auch die unsere jetzt und in 10 Jahren. Wir haben den Vorteil, daß wir unsere Position frei selbst bestimmen dürfen. Also kämpfen wir gegen die Gewalt(darstellung) und für freiere Sexualität!
Übrigens, gegen AIDS waren die Geschlechtskrankheiten des Mittelalters ein Witz!
 
Verkehrte Welt....

Verkehrte Welt....

Man muss doch nicht von einem Extrem ins andere abrutschen.
Wieso sollte es die Lust am Sex vermindern, wenn allgemein und besonders in den Medien, unverkrampft und natürlich mit der Nacktheit und des Geschlechtstriebs umgegangen wird?
Da kommts eher auf die Art der künstlerischen Darstellung, nicht auf das mehr oder weniger von Textilien an.

Aber das der Intimbereich und der Sex an sich so tabuisiert wird ist mir unverständlich und bestimmt auch ein Grund, warum soviele Probleme damit haben. Das fängt schon bei der verklemmten Erziehung an (natürlich nicht allgemein, aber kommt sehr oft vor).

Verbote sind nicht unbedingt anregend, sondern vermitteln eeinem eher das Gefühl, was Schlechtes zu tun, obwohl es in dem Fall die natürliuchste Sache der Wel ist. Auch das stört das Empfinden.

Ich muss Paul rechtgeben: Gewalt ist o.k. - Sex ist ein Vergehen? oder wieso wird der Intimbereich oder die Brustwarzen (....obwohl das die ersten Berührungspunkte des Babys nach der Geburt sind....)oft mit einem schwarzen Fleck abgedeck?
Wer kann mir das erklären?


Eigentlich das Natürlichste überhaupt. Es ist degeneriert, dass man die Jugend davor schützt, anstatt sie von Klein auf zu einem vernünftigen, gewissenhaften Umgang mit der Sexualität anzuhaltent. Den Kinder Werte vermittelt, dass eine feste Partnerschaft und eine Familie, dass wichtigste im Leben ist. Man muss ja nicht Origien vorleben, wo alle wild durcheinander vögeln. Nein, das Normale sollte den Menschen vorgelebt werden, nicht die Randgebiete der Sexualität.
Und die gehört nun mal zum Leben dazu, wie essen und trinken und schlafen. Da spricht man doch auch Klartext.
Und wer glaubt, dass nicht schon Kleinkinder Interesse an Ihrer Sexualität (natürlich altersgemäß) haben, der irrt.

Und wieder mal finde ich das amerikanische Beispiel treffend.
Gewalt bis zum Erbrechen, aber prüde wie ein Eunuch....

Aber alles was Spass macht und einigermassen natürlich ist (das Abartige wird oft von Verboten gefördert), ist hierzulande aus unergrüdlichen Erwägungen verboten. Mir würden noch ein paar Beispiele widersinniger Verbote einfallen.

Ach und wegen der von euch angesprochenen Krankheiten:
Die Geschlechtskranheiten des Mittelalters waren für die Betroffenen der damaliegen Zeit sicher alles andere als ein Witz und stellten genauso, wie heute Aids, eine Bedrohung für die Gesellschaft und das einzelne Leben dar.
Ich wünsche mir einen verantwortungsvollen, unverklemmten, gewaltfreien und natürlichen Umgang mit der Sexualität. Dass heißt nicht, dass man deswegen abstumpft. Es ist immer eine Frage der Darstellung und Einstellung

Andi
 
RE: Verkehrte Welt....

RE: Verkehrte Welt....

Hallo!

Ich muß Euch recht geben. Hat jemand von Euch schon "Indepedence Day" gesehen. Also ich muß Euch sagen, es war der schlimmste Kriegsfilm, den ich je gesehen habe. Und so etwas ist ab 12 (!) Jahren erlaubt! Also wer die Altersgrenzen für Filme festlegt muß doch pervers sein. Entschuldigt bitte aber ich sehe das so. Weinn ich mal Kinder haben sollte, meine Kinder dürften "Independence Day" nicht sehen solange sie unter 18 Jahre alt sind. Alle Pornofilme dagegen sind erst ab 18 Jahren. Also ich möchte ehrlich gesagt wissen, was daran schlimm sein soll wenn Kinder nackte Menschen sehen???!!! Naja, ich meine es wäre garantiert nicht gut, wenn Kinder Sado-Maso-Filme sehen würden. Aber warum ganz normale Porno-Filme erst ab 18 Jahren sind sehe ich ehrlich gesagt nicht ein. "Wenn ein(e) 15 jährige(r) noch nicht in der Pubertät ist, dann ist es wahrscheinlich ein medizinisches Problem." Aha! 15jährige müssen schon geschlechtsreif sein, aber Pornografie ist erst ab 18 Jahren erlaubt.

Herzliche Grüße

Roland
 
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