• Als Chemotherapie bezeichnen Mediziner die Behandlung bösartiger Tumoren mit speziellen chemischen Substanzen (Zytostatika). Diese Therapieform kann bei vielen unterschiedlichen bösartigen Tumoren wie Brustkrebs, Lungenkrebs oder Darmkrebs zum Einsatz kommen, gleichzeitig kann eine Chemotherapie die Lebensqualität der Betroffenen durch ihre Nebenwirkungen jedoch auch erheblich beeinträchtigen. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Welche Chancen und Risiken kann eine Chemotherapie mit sich bringen? Tauschen Sie sich hier mit anderen Usern zum Thema Chemotherapie aus.

Teilnahme an Iressa-Studie

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Gast H.H.

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Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

meine Frau (62) hat ein Adenokarzinum in der Lunge mit ausgedehnter Pleurakarzinose. Ab April 2003 erhielt sie Chemotherapien (Gemcitabin/Carboplatin, Decotaxel Mono).
Nachdem Gemcitabin/Carboplatin anfangs die Progredienz stoppte, wurde nach einer Pause von fünf Monaten bei sich erhöhenden Tumormarkern noch einmal mit dieser Kombination versucht. Jedoch ohne Erfolg. Daraufhin wurde die Docetaxel-Monotherapie (je 14- bis 21-tägig) duchgeführt, die Anfang Sept. 04 im Spiral-CT eine leichte Regredienz erbrachte; die Tumormarker fielen ebenfalls
leicht. Da jedoch die Regeneration auf ein normales Blutbild immer länger dauerte ( Leukozyten und später auch Thrombozyten, für Stabilisierung des Hb wurde regelmäßig Aranesp gegeben) entschloss man sich eine zweimonatige Pause einzulegen, um dann nach Bedarf (bei Progredienz) diese Therapie wieder aufzunehmen.
Jetzt wurde mir bekannt, dass meine Frau für eine Iressa-Studie infrage käme. Daraus resultiert nun auch meine Frage an Sie: Halten Sie es für sinnvoll, die Teilnahme an dieser Studie jetzt zu beginnen (keine Plazebo-Studie) oder die weitere Entwicklung abzuwarten und erst die Docetaxel-Mono-Therapie "auszureizen"? Meiner Frau geht es z.Zt. gut, sie hat keine tumorspez. Beschwerden. Vielen Dank für Ihr Interesse.

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RE: Teilnahme an Iressa-Studie

Ich würde die gegenwärtige Therapie mit Taxotere fortführen, bis sie aufgrund von Unverträglichkeit oder Wirkungslosigkeit definitv beendet werden muss.
Iressa ist sicherlich eine gute Substanz und die bisherigen Daten sind ermutigend. Dies führt teilweise zu sehr euphorischen Äußerungen. Dennoch darf man nicht dem Irrglauben unterliegen - dies ist nicht an Sie persönlich gerichtet - daß mit dieser Therapie eine neue Zeitrechnung in der Onkologie beginnt. Auch wird man mit Iressa nach der Zulassung keine Heilungen herbeiführen, die sich nicht auch mit den jetzt zur Verfügung stehenden Therapiestrategien erreichen ließe. Es ist ein beachtlicher Baustein in den Therapiemöglichkeiten, aber man darf die Erwartungen nicht allzu hoch setzen, dies hat in der Vergangenheit schon allzu oft zu bitteren Enttäuschungen geführt. Wenn Ihr Onkologe also die jetzige Therapie endgültig beenden muß ist eine Studienteilnahme mit Iressa sicherlich eine sehr gute Möglichkeit, die Therapie insgesamt fortzuführen. Einen Abbruch der bisherigen Therapie damit "nun das neue Iressa" zum Zuge kommt halte ich persönlich für nicht gerechtfertigt.
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