RE: Stuhlgang-Schmerzen
Hallo Lesmona!
Auch, wenn WP auch die Magendarmschleimhaut angreifen können, halte ich es eher für unwahrscheinlich, dass hieraus ein Stuhlgangproblem entsteht. Oft ändern sich Eßgewohnheiten während einer Erkrankung des Kindes unbewusst (ob aus bestimmten diätetischen oder auch „verwöhnwollenden“ Gründen), die dann später zu einer neuen Problemetik führen. Körperliche Ursachen (Fissuren, also leichte Einrisse im After, die den Stuhlgang oft zu einer schmerzhaften Erfahrung machen), sollte er natürlich schon untersucht und ausgeschlossen haben!
Die Vermutung der „Kopfsache“ kann ich allerdings auch gut nachvollziehen. Er wird damit ein eher „psychosomatisches“ Problem gemeint haben; und darum handelt es sich tatsächlich recht oft, ganz besonders, wenn man aus dem Stuhlgang eine große Geschichte macht; und ganz besonders dann, wenn das Kind gerade eine Krankheit hinter sich hat und die Eltern eh schon verunsichert sind. In vielen Fällen entsteht hier tatsächlich ein „fiktiver Stuhlgangschmerz“, der sich durch besondere Anteilnahme noch verstärkt.
Aber wie gesagt, das sind nur mögliche Vermutungen, die ich Euch nicht „unterstellen“ möchte, zumal dies aus der Ferne alles schwer zu beantworten ist.
Trotz alledem bin ich der Meinung, die vom Krankenhaus vorgeschlagenen Maßnahmen können durchaus zuhause, wenn konsequent, durchgeführt werden, hierzu würde ich persönlich mein Kind NICHT stationär behandeln lassen!
Nochmal meine kurze Litanei zum grundlegenden Verhalten bei Verstopfung:
Grundsätzlich viel trinken (aber Achtung: auch zuviel Milch kann verstopfend wirken) und auf vermehrt Flüssigkeit in der Nahrung achten, auf Weißbrotsorten, Milchprodukte (weitgehend), Süßigkeiten (Zucker allg.) und andere stopfende Nahrungsmittel wie Apfel, Banane, Karotte verzichten. Stuhlauflockernde Lebensmittel sind außerdem Haferschleim, Butter- und Dickmilch, eingeweichte Dörrpflaumen, Mineralwasser und Leinsamen.
a) Milchzucker: Ich halte von ihm sehr wenig, da er eigentlich nur auf den ersten Blick wirkt: Er entzieht dem Körpergewebe Flüssigkeit und leitet ihn in den Darm ab, wodurch er den Stuhl weicher macht. Dadurch entsteht jedoch wiederum ein neuer Flüssigkeitsmangel und somit ein Teufelskreis für den Darm. Die Verdauung kann also eigentlich nicht wirklich ausgeglichen werden.
b) Auch der Einlauf ist eine „künstliche Hilfe“ und im Grunde nichts anderes als ein „Abführmittel“. Bei Babys und Säuglingen halte ich ihn im Notfall für angebracht; bei 3Jährigen weniger...
Es tut mir leid, dass ich nicht weiter helfen kann; vielleicht schreibst Du noch einmal später über den Verlauf?
Viele Grüße Pépé