• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Sexueller Missbrauch

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Nein, ich denke nicht dass es etwas damit zu tun hat wie robust du bist.
Ich würde eher vermuten dass es eine Rolle spielt in welchem Entwicklungsstadium dir das passiert, ob es jemand ist dem du bedingungslos vertraust oder nicht, ob deine Persönlichkeit schon stark genug ist oder nicht und wie du selber die Situation erlebt und im Nachhinein bewertet hast.
Dann ist es auch ein Unterschied ob du so etwas als kleines Kind erlebst, als Teenie, oder als erwachsene, wie du aufgewachsen bist und so vieles mehr.
Die einen trifft es hart, die anderen nicht, dass dürfte doch auch damit zu tun haben welche Erfahrungen man bis Dato sammeln konnte und zu welchen Strategien man schon fähig ist und eine ganz besondere Rolle dürfte der Verdrängung zukommen, deren Stabilität bestimmt auch darüber ob es dich irgendwann fertig macht oder nicht.

Ich denke nicht dass es damit zu tun hat wie stark oder robust du bist, sondern damit wie dein Leben bis dahin verlief und deine Persönlichkeit und Psyche geprägt hat.
Jeder kann das Pech haben an so etwas zugrunde zu gehen und jeder das Glück damit zurecht zu kommen, je nachdem ob ein existenzieller Punkt getroffen und vernichtet wird, oder nicht.
 
Das ganze Netzwerk, das mich umgibt, das macht mich so stark vertrauend. Alleine wär ich arm dran. Bin ich aber net, niemand hier.

Das ist sehr stärkend wenn man sich vertrauensvoll auf andere verlassen kann.
Dass haben aber nicht alle, wenn das Vertrauen nicht mehr existiert hilft es auch nicht wenn Leute da sind die eigentlich verlässlich sind.
 
Ich kann mich an die Zeit erinnern, wo ich gezittert habe bei einem Vorstellungsgespräch zum Beispiel, oder bei einem Treff, oder vor Lehrer und so weiter.
Daran war schuld, dass ich diesen Personen und Begebenheiten eine Bedeutung zugemessen hab damals, die weit übertrieben, mehr als verdreht eingeschätzt war.

Tired, vor wen, oder vor was fürchtest du dich HEUTE noch?
Worüber schämst, grämst, ärgerst du dich heute noch?

Was auch immer dran beteiligt ist, das Erleben ändert sich ständig- Zug um Zug wird alles kleiner und läppischer, je länger man lebt. Dadür sorgt alles, jeder, denke ich und nicht ein Tag vergeht, wo du nicht dazulernst und erkennst, nee, wie gestern ist es heut nicht mehr. Das geht sicher nicht nur mir so.

Ich sehe echt jeden Tag, wirklich jeden Tag Fortschritte bei mir. Wie wenn ich Rechenaufgaben löse. Ich klaube in meiner Psychokiste irgendwelche Vorfälle heraus, die mich beschäftigen- Konflikte, Probleme, Regungen, die mir auffallen und mich irgendwie stören. Das ist wie ein Spiel.
Zum Beispiel, ich nahm mir vor, immer wieder, einen bestimmten Besuch zu machen. Irgendwie klappte es aber nicht, dann hatte ich ein schlechtes Gewissen, Unbehagen und nicht lange drauf, siehe da, mein schlechtes Gewissen war weg, das Unbehagen hat sich aufgelöst und auf einmal kann ich locker damit leben, ( was Tage vorher nicht möglich war) , mich bezüglich dieser Aufgabe zurückzuhalten.
Wie wenn gute "Geister" mich beraten und mich belehren, schau hin, es ist nicht so, wie du denkst, wie du dachtest, spar dir diesen Weg, der ist nicht wichtig und zudem, wie ich nun weiß, auch nicht richtig. ( es hat sich herausgestellt, dass ich wesentlich dramatischer drüber nachgedacht habe, als es tatsächlich ist).
Ob unsichtbare oder sichtbare Probleme, ich glaub schön langsam, die scheinen im Kopf größer zu sein, als tatsächlich. Wahrnehmungsstörungen? Einbildung?

Stelle dich der Realität...ggg..

In diesem Sinne, für den Missbrauch kann der Kerl echt nichts dafür, der hatte zum damaligen Zeitpunkt auch Wahrnehmungsstörungen und in mir eine Frau gesehen, nicht ein unterentwickeltes, zu junges Kind für solche Spielchen.
Seine Kopfgeschichte hätte rechtzeitig unterbunden werden müssen, ich hätte den Mut aufbringen müssen offen darüber zu reden und sofort anzuprangern, was der tut. Der hätte eine saftige Ohrfeige gekriegt und wär geheilt gewesen von seiner Idee. Mich hätte man aufklären müssen über meine Rechte.
 
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In diesem Sinne, für den Missbrauch kann der Kerl echt nichts dafür, der hatte zum damaligen Zeitpunkt auch Wahrnehmungsstörungen und in mir eine Frau gesehen, nicht ein unterentwickeltes, zu junges Kind für solche Spielchen.
Seine Kopfgeschichte hätte rechtzeitig unterbunden werden müssen, ich hätte den Mut aufbringen müssen offen darüber zu reden und sofort anzuprangern, was der tut. Der hätte eine saftige Ohrfeige gekriegt und wär geheilt gewesen von seiner Idee. Mich hätte man aufklären müssen über meine Rechte.

Dir mag so eine Überlegung helfen, die meisten anderen würden sie kaum ertragen.
Freispruch für den armen Kerl, selbst dran Schuld?
Das ist doch genau der Punkt, unter dem viele leiden, an einer Schuld die sie nicht haben.
Du verlangst von Kindern so zu handeln wie du es als erwachsener tust, wenn sie das nicht schaffen (und das schafft keines), dann ist es ihre Verantwortung, die sie einem kranken Menschen gegenüber nicht erfüllt haben.

Sorry, aber das finde ich schon krass daneben, genau das was den Opfern früher immer suggeriert wurde damit sie die Klappe halten und was sie sogar von der Staatsgewalt erfahren haben.

Elektraa, die Kinder sind schutzbedürftig, eben weil sie das noch nicht können, die Täter haben ein voll entwickeltes Gehirn und wissen was sie tun, ansonsten würden sie ja nicht versuchen es mit Druck auf die Kinder zu verschleiern.

Tired, vor wen, oder vor was fürchtest du dich HEUTE noch?
Worüber schämst, grämst, ärgerst du dich heute noch?

Ich glaube wenn man älter geworden ist, dann hat es nicht nur etwas mit den Begebenheiten zu tun, sondern wer oder was man deshalb geworden ist und welche Persönlichkeit man deshalb unter geschoben bekam.
Die Probleme beziehen sich nur noch zum Teil auf das Geschehen, zum anderen Teil auf das was es verursacht hat, du bist jemand anderer als der der du hättest werden sollen.
Das ist doch das Schwere daran, die Folgen kannst du nicht verschwinden lassen wenn du die Erfahrungen aufarbeitest, sie bleiben dennoch da und die Schäden gehören zu dir.
Das was verloren ging bekommst du nicht wieder, dein Wesen wurde anders als es war und das kannst du auch nicht mehr vollkommen ausbügeln, weil es eben in deine Natur übergegangen ist und auch dort bleibt.

Wer sich an Kindern vergreift ist ein Verbrecher, das ist so, wer sich an Kindern vergreifen möchte und es dennoch nicht tut, der ist in der Tat jemand der nichts dafür kann.
 
Freispruch wäre, wenn man sagt, das ist okay, mach weiter so. Wenn man es nicht unterbindet und demjenigen keine Ohrfeige verpasst, ihn nicht bremst in seinem Handeln, das wäre Frei-sprechen.
Die "Mutter Gesellschaft" tut das doch eh nicht und hat Gesetze geschaffen zum Schutz der Kinder und zum "Blockieren und "Entmachten" der Täter, indem sie diese warnt und aussperrt.

Was noch passiert, man erzieht die Kinder heute anders, man klärt sie auf, belehrt sie und zeigt ihnen ihre Rechte, bzw. die Konsequenzen..zumindestens immer öfter und immer mehr. Irgendwann kommt keiner mehr auf diese Idee hoffentlich, weil eben bewusst gemacht ist, das ist falsch.

Und ich finde es falsch, diese Kindheitserinnerungen immer wieder hervorzukramen und anzusehen. Man wird damit leben müssen, wenn nicht, dann geht man dran ein. Das habe ich nicht vor. Wunden kann man zunähen und Pflaster drüber legen. Man braucht sie nicht immer aufzukratzen.
 
Und ich finde es falsch, diese Kindheitserinnerungen immer wieder hervorzukramen und anzusehen.

Denk mal nicht dass das irgendjemand mit Absicht macht, Flashbacks z.B. sind nicht bewusst steuerbar.
Das meiste worunter jemand mit den Erlebnissen leidet ist nicht bewusst steuerbar, liegt gar nicht in der Hand des Betroffenen es zu ändern.
 
Und ich finde es falsch, diese Kindheitserinnerungen immer wieder hervorzukramen und anzusehen. Man wird damit leben müssen, wenn nicht, dann geht man dran ein. Das habe ich nicht vor. Wunden kann man zunähen und Pflaster drüber legen. Man braucht sie nicht immer aufzukratzen.

Weißt du Elektraa, so geht Stigmatisierung.
Genau das wird immer zu psychisch Kranken gesagt, egal ob sie nun eine PTBS haben, oder was anderes.
Du selber Schuld, Schau mich an ich weiß es ganz genau und du willst nur nicht.
Dabei handelt es sich um Erkrankungen aufgrund von Missbrauch oder auch aus anderen Gründen und Erkrankungen können jeden treffen.
Es ist keine Schürfwunde und auch kein Schnupfen, sondern eine tiefgreifende Störung.

Die Leute sind aber nicht wie du und du nicht wie die Leute, so kann man anderen doch auch einfach unverbindlich zugestehen dass es ihnen wegen so etwas grottenschlecht geht und sie dennoch keine eigene Schuld daran tragen.

Und dass Missbrauch durch Aufklärung der Kinder keine Rolle mehr spielen würde ist eine schöne Utopie, denn die Aufklärer und engsten Vertrauten der Kinder, sind meist auch die Täter und damit sind die Kinder weiterhin ihrem Glück in welchem Umfeld sie aufwachsen schutzlos ausgeliefert.
Die Bande zu diesen Menschen sind so stark, dass es Hohn ist die Opfer als mitverantwortlich einzustufen, da sie vielleicht aufgeklärt wurden aber nichts zum Täter sagten und einfach Pflaster drauf und nicht mehr Jammern.

Es hat lange gedauert bis sich solche Opfer überhaupt trauten was zu sagen, weil es früher nämlich genauso gehandhabt wurde und auf die Krankheit die sich bei den Betroffenen ausbreitete keine Rücksicht genommen wurde, es war egal.
Viel mehr, es war jenen die davon hörten unangenehm, peinlich sie wollten davon nichts wissen und sich nicht einmischen und dann sorgten sie noch selber dafür dass geschwiegen wurde und wenn es Probleme gab hieß es: Stell dich nicht so, du bildest dir was ein und willst nur Aufmerksamkeit, du machst das mit Absicht.

Heute wird sich teilweise getraut, aber die Reaktionen haben sich nicht so sehr geändert, die Gesellschaft ist und bleibt mehr mit Vorurteilen überladen, als dass Verständnis wachsen würde, weils eben keiner versteht aber jeder so tut als wisse er was derjenige zu tun hat.
Sogar bei Vergewaltigungen wird ganz langsam begriffen, dass es so nicht funktioniert und da geht es um erwachsene, selbst ihnen wird allmählich zugestanden dass es auch eine Vergewaltigung sein kann obwohl es kein "nein" gab.
Das Nein ist auch erst seit kurzem gesetzlich als Nein festgeschrieben, vorher war es auch vor Gericht immer ein: Vielleicht, weiß nicht und der Täter konnte immer behaupten dass es ein Missverständnis war.
Da müsste man bei den Kindern und denen die unter den Folgen leiden, doch auch ein klein bisschen Verständnis aufbringen können wenn sie noch später darunter leiden.

Ich weiß nicht, ich habe da echt Probleme nachvollziehen zu können wenn Betroffenen ihre Folgeerkrankungen abgesprochen werden, weil sie es nicht schaffen so zu denken wie andere das gerne hätten.
 
Es ist keine Schürfwunde und auch kein Schnupfen, sondern eine tiefgreifende Störung.
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Tiefgreifende Störungen kriegt man auch, wenn man von einem großen Hund gebissen wird, wenn man von Menschen gemobbt wird, wenn man angefahren wird, wenn man runtergeschupst wird. Es gibt hunderttausende Begebenheiten, die zuhöchst irritierende Folgen mit sich bringen.

Es ist schier unmöglich ohne tiefsitzende Störungen aufzuwachsen hier in unserer Gesellschaft, so wie wir miteinander umgehen!

Leon ist unglücklich, mag heut den Mut nicht aufbringen, sich rauszuwagen, aber das hat garantiert etliche Gründe mehr, als dieser Vorfall und diese Begebenheit.
Mutter nicht okay, Papa nicht okay, Mitschüler nicht okay, Liebhaber nicht okay, Menschen, die sie umgeben nicht okay, mit niemanden versteht sie sich, keiner ist da für sie. DAS ist ihr Leid. Kein richtiger Umgang, kein Trost, kein Zuspruch, kein liebes Wort, kein Verständnis, kein Aufmuntern und Mut machen, keine liebevollen Beistände. DARAN verzweifelt sie.
Daran verzweifeln Millionen Menschen. Für warmherzigen, geselligen Umgang hat hier kaum wer mehr Zeit.
Der Preis der "zivilisierten" Welt ist Zersplittern von Sippen und der Geborgenheit darin.
Sie ist alleine. Keiner schaut auf sie.
 
Leon, falls du mitliest, in deiner Umgebung gibt es sicher Frauenberatungsstellen, da melde dich mal an. Erster Schritt.. Ruf dort an und mach einen Termin aus.
Bevor es zum nächsten Schritt kommt, ist das zuerst dran. Schön langsam, step by step wirst du erfahren, dass man dir hilft, gern und bereitwillig.
 
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