• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

sexueller Missbrauch

TEST TEST TEST 123

Marie123

New member
Hallo!

ich habe ein Problem. Mein Freund (19) hat uns (also mir und seiner Familie) gestern nach 5 Jahren erzählt, dass er als Kind von einem Mann sexuell missbraucht wurde. Das ging über ein Jahr so. Der Mann war ein der Familie bekannt, er hatte dort Nachhilfe.Er ist knapp doppelt so alt wie mein Freund. Anfangs war das nur Nachhilfe - bis der Mann dann Fotos machen wollte. Mein Freund hat sich nicht getraut, also hat der Mann mastrubiert und hat Fotos von sich gemacht. So hat dann das ganze angefangen, später hat er dann doch Fotos von meinem Freund gemacht, vor ihm mastrubiert, ihn angefasst etc.
Nach einem Jahr hat mein Freund dann gedroht, alles zu erzählen, woraufhin er dann aufgehört hat.
Die ganze Geschichte wusste bisher niemand - ist jetzt aber (warum auch immer) aus ihm herausgebrochen.
Er hat den Mann angezeigt und wird sich auch in psychologische Betreuung begeben.

Aber, was kann ich bzw. seine Familie tun? Wie soll man damit umgehen - sich ihm gegenüber verhalten?
Vielleicht kann mir irgendwer einen Tipp gebebn, dass wäre wirklich sehr sehr nett.
Danke
 
RE: sexueller Missbrauch

Hallo marie123,
hab auch jemanden im Bekanntenkreis, dem es ähnlich erging.
Das Beste ist ihm zuzuhören, wenn er darüber sprechen möchte, aber nicht ständig nachfragen oder ihn zu irgendwelchen Aussagen drängen. Auch, wenn er von einem Therapeuten-Termin kommt, nicht gleich nachfragen wie's gelaufen ist und worüber genau gesprochen wurde.
Er hat einen schweren Schritt getan und sich euch geöffnet. Das ist schon sehr viel wert und zeugt von viel Mut. Manche tragen das ein Leben lang mit sich rum, ohne sich je irgendjemandem anzuvertrauen.
Wünsche euch alles Liebe und viel Stärke.

Tigerlady
 
RE: sexueller Missbrauch

Hey!
Mir ist was ähnliches passiert.Bei mir war das ganze auch im Bekanntenkreis der Familie aber ich war 16, der Mann mitte 70 und er hat mich zu sich über die Ferien für 4 Tage eingeladen. DA ist es dann passiert. Auch wenn es bei mir nur ein paar Tage waren ging es mir sehr schlecht und ich hatte Gewissensbisse, da der Mann mir zu meinem 18. Geburtstag ein Auto kaufen wollte und zusammen mit mir einen Vorvertrag beim Autohändler gemacht hat. Ich wollte das einerseits loswerden und meinen Eltern zeigen was für ein Mensch das ist und andererseits wollte ich das auto. Habe mich dann zum Glück dafür entschieden, dass ich mit meinen Eltern rede. DAs hat mir sehr geholfen.
Ich würde dir und deinem Freund empfehlen euch Zeit zu lassen das ganze zu verarbeiten. Dräg ihn nicht dir was zu erzählen, sondern lass ihn von sich aus erzählen wenn er will. Das ist ganz wichtig. Ich habe, anfangs eher als Gedächtnisstütze für die Polizei gedacht, die Ereignisse und meine Gefühle zusammengeschrieben. Ich habe mir damit irgendwie einen Stein vom Herzen geschrieben und ich habe gemerkt, dass es mir danach besser ging. Es kommt nicht darauf an einen wunderschönen TExt zu schreiben sondern einfach alles einfach los zu werden und aufs Papier zu bringen. Ich würde euch das vorschlagen. Aber wenn er das machen sollte, dann lass ihn alleine schreiben und bitte ihn nicht dir den Text zu zeigen, sondern warte bis er ihn dir freiwillig zeigt.
Ich wünsch euch alles gute!
Lg Marten
 
RE: sexueller Missbrauch

Was Sie raten, hat sich auch in meiner Praxis am besten bewährt. Man sollten zum Gespräch bei Bedarf zur Verfügung stehen, aber sich nicht aufdrängen, und im täglichen Leben so unbeschwert bleiben, wie man es zuvor war. Bloß nicht alles Mögliche auf den damaligen Missbrauch beziehen!
Kompliment an Ihren Freund, dass er den Kerl angezeigt hat.
Herzlichst, Dr. Höllering
 
Alle Achtung

Alle Achtung

Dein Freund hat wirklich Courage. Das ist ja das gesellschaftliche Tabuthema schlechthin. Am meinsten wird es ihm helfen, das Ganze mit einem Therapeuten zu besprechen, damit er den Schmerz und die Demütigung - oder wie immer das bei ihm gefühlsmäßig abgespeichert ist - noch mal in aller Intensität durchleben kann. Das wird ihm helfen. Von seiner Umgebung braucht er nichts weiter als die ganz normale Liebe und das ganz normale Verständnis, das jeder Mensch braucht. Nachdem er diese Last - es wird schon noch einige Zeit dauern - losgeworden ist, wird er ein neues Leben führen können. Er wird gelernt haben, dunkle Schatten, die sicher mal wieder auftauchen werdern, schnell zu überwinden. Dazu kommt von seiner Seite auch ein ganz anderes Verständnis für seine Mitmenschen, das ihm viele neue Freunde bringt, weil er viel offener ist mit sich selbst und auch mit anderen.

Mit anderen Worten, er hat einen ganz wichtigen Schritt zu einem neuen Leben getan und das ist ganz wunderbar.

Ich beobachte und unterstütze in meinem Bekanntenkreis eine Frau um die Vierzig, die wohl niemals schafft, diesen Schritt zu tun, weil sie sich so sehr befleckt fühlt. Sie führt ein fürchterliches Leben, immer auf der Suche, immer in die falsche Richtung, weil sie sich nicht traut, den Gedanken, dass ihr "liebster Papi" doch noch andere Dinge mit ihr und wohl auch mit ihrer Schwester getan hat. Ich bin da ganz vorsichtig und habe ihr Bücher von Alice Miller geschenkt. Aber den entscheidenden Schritt wird sie allein tun müssen. Ihr große Angst ist wohl, dass sich ihre (für mich künstlich heile welt) heile Welt dann entzaubern wird.

Deshalb freut es mich so, das Dein Freund da schon weiter ist und seine Angst überwunden hat.
Alles Gute für Euch
die K.
 
RE: sexueller Missbrauch

Tja, das ist nicht einfach. Ich will mich nur mal melden weil mir mit 14 ebensowas Ähnliches passiert ist.

Da hat sich ein Mann an mich rangemacht, ungefähr 30 war er, was weiß ich. Ich lasse die Details einfach mal weg weil das tut nichts zur Sache. Jedenfalls hatte ich enormes Muffensausen und hab mich niemandem anvertraut. Erst mit über 25 hab ich mich das erste Mal, nach einem Radiobericht über sexuellen Mißbrauch an Kindern, an jemanden gewandt. Das allein war schon mal erleichternd.

Ich habe die These, daß es, je übler die Sache war, je länger dauert, bis Mensch (egal ob M. oder F.) sich damit jemandem anvertraut.

Das ist strafrechtlich natürlich großer Käse, denn so kommen die schlimmsten Verbrecher dank Verjährung am billigsten (nämlich straffrei) davon.
Die harmloseren Jungs (als solches würde ich mal vor anderen masturbieren, anfassen und Fotos machen ansehen, wenn es auch in der Konsequenz schon ziemlich übel ist, ich will hier nichts verniedlichen) dagegen landen vor dem Richter, weil vor der Verjährung das Ganze schon ruchbar wird. Trotzdem wird kaum einer verurteilt.

Aber Dir geht es um die Verarbeitung der ganzen Malaise durch das Opfer, und mit jemandem drüber reden ist der erste Schritt, um das zu überwinden bzw. zu bewältigen. Also Dein Freund hat es richtig gemacht!!!

Und wie ihr euch ihm gegenüber verhalten? Ganz normal, so wie immer, er benötigt keine Samthandschuhe, kein Verständnisgesäusel und am allerwenigsten benötigt er einen vorsichtigen Rückzug auf dem Gebiet der Sexualität!

Laß ihn ruhig wissen, daß Du es top findest, daß er den Mut tatte, es zu erzählen, er aber in Deinen Augen und Deinem Herzen der bleibt, denr er auch vorher war: Dein Freund, mit dem Du das Leben und die Liebe teilen willst, vollkommen unabhängig was da in der Jugend von irgendeinem gestörten Kinderanfasser angerichtet wurde.

Macht euch ruhig ein wenig lustig über so einen Typen, der so eine Memme ist und es nicht hinkriegt mit Gleichaltrigen auf "Augenhöhe" zu masturbieren oder Fotos zu machen, auch das kann durchaus Entlastung bringen.

Ich hatte vor allem Schwierigkeiten, es zu erzählen weil in meiner Phantasie von "ich glaub Dir nicht" bis hin zu "hab Dich nicht so" oder "Du hast ja ne schmutzige Phantasie" oder "hätteste Dich gewehrt, wär's Dir nicht passiert" so ziemlich jede Angst vor Kränkung bzw. Verständnislosigkeit durch meine Umgebung vorkam.

Zum Glück war es dann in der Realität nicht ganz so! Trotzdem war ich sehr vorsichtig udn sehr wählerisch, wem ich mich anvertraute. Auch deshalb dauerte es bei mir vielleicht so lange bzw. benötigte den "Anstoß" durch die Radiosendung.

good luck!
 
sexueller Missbrauch ->Nachtrag

sexueller Missbrauch ->Nachtrag

Was mich übrigens wundert und irritiert hatte (damals, heute wundert mich auf diesem Gebiet gar nichts mehr) ist die Tatsache, daß nicht nur ich (Junge) sonder auch viele andere Männer, mit solchen Typen ihre Erfahrungen gemacht haben.

Ich dachte, vollkommen naiv, daß sich Männer immer nur an Mädchen vergreifen und ich deshalb vor Vergewaltigung usw. sicher sei. So spazierte ich arglos durch die Weltgeschichte, und kam am Anfang gar nicht auf die Idee, daß es sich da um sexuellen Mißbrauch handeln könne. In meinem naiven Weltbild kam das, was ich erlebt hatte, als "Mißbrauch" gar nicht vor. Ich fand es demütigend, es tat weh, ich kriegte keine Luft mehr, alles mögliche Unangenehme verband ich damit, aber nicht das Wort bzw. den Begriff "Sexualität". Kapiert und wirklich als solches erfaßt habe ich das erst Jahre später.
Als "es" passierte, leider immer wieder, dachte ich mir nur "warum, um alles in der Welt, tut der mir so weh" wo er mich doch angeblich, uns das merkte ich an vielen anderen Dingen, gerne mochte? Ich ging sogar mehr oder weniger freiwillig mit, wenn ich es recht erinnere, denn ich war ja mit ihm "befreundet" und sah zu ihm als älterer Mann auf (so viel mehr Lebenserfahrung, was der alles wußte...).

Dieser komische Konflikt, den man als "Opfer" da in sich spürt, macht es so kniffelig und so unwirklich. Denn derjenige ist ja "besonders lieb" und nicht "böse"... Im Nachhinein glaubt man fast, man habe sich das alles nur eingebildet (nicht wirklich, aber vom mentalen Gefühl her). Es ist so ein schizophrenes Gefühl.

Es gibt z.B. Fälle von Kindesmißbrauch, da "bietet" sich das Kind, scheinbar ganz "freiwillig", dem Täter an - nicht am Anfang, aber später - es ist ein eingespieltes Ritual geworden. Und der "Täter" hat dann seine Superausrede frei Haus "Du wolltest es doch so, Du hast doch freiwillig mitgemacht".

Perfide, aber es ist leider Realität. Diese "schräge Verschiebung der Wahrnehmung" macht die spätere seelischen und psychische Konfliktgemengelage ganz wesentlich aus.

Was Krebsfrau da schreibt von ihrer Freundin, das ist dann die "hohe Kultur" des sexuellen Mißbrauches und der Demütigung. "Liebevoller Pappa" mißbraucht rücksichtslos seine "ehrenvolle Stellung als fürsorgender Vater und Ernährer" der Familie, um sich auf Kosten der Wehrlosesten (der eigenen Kinder) sexuelle Befriedigung zu erzwingen. Pfui Deibel. Die Verlogenheit in solchen Familien treibt oft abenteuerliche Blüten, bis hin zu Mamma, die zwar irgendwo was ahnt, aber den Mantel des Schweigens gerne darüberhüllen will um die "wunderschöne Bilderbuchfamilie" nicht auseinanderzusprengen. Ich denke, mit dem Strafrecht kommt man dieser miesen Form der Macht- und Gewaltausübung nur mangelhaft bei.

Aber was soll das Lamentieren, sehen wir nach vorn und achten darauf, daß es gar nicht so weit kommt. Im Bekannten und Verwandtenkreis sollte man Warn- und Achtungssignale sehr ernst nehmen. Wenn die immer so fröhliche Tochter oder der Sohn plötzlich sich vollkommen in sich kehrt, sich zurückzieht, mit 12 oder 13 wieder einnäßt, in der Schule vom "zweier" zum "vierer"-Schüler abstürzt, und nachts nicht schlafen kann (und dafür am Morgen total übermüdet ist) das ist Alarmstufe gelborange!
Bei mir waren das die Hauptsignale. Ich selbst hatte natürlich keine Ahnung, daß es da einen Zusammenhang gab. Für das Einnässen (mit fast 14!) kriegte ich von meinem Vater Feuerwerk, für die schlechten Schulnoten ebenfalls.

Klar, daß ich mich nicht traute, irgendwem ein Sterbenswörtchen zu sagen.

Machen wir es unseren Kindern einfacher, und achten wir auf diese Signale!
 
genauso ist es...

genauso ist es...

da liegst Du genau richtig, mit der "Bilderbuchfamilie". Die größte Angst meiner Freundin ist, dass ihr vermeintlich heile Welt einstürzt. Sie lebt im gleichen Haus wie ihre Mutter, ihre Schwester lebt auch ihn dem Haus, alle in einer eigenen Wohnung. Es sind immer nur Worte in Gebrauch wie "Mammilein, Schätzelein, Herzlein" etc. aber ich habe beobachtet, wie es hinter den Kulissen aussieht. Die Schwester ist in psychatrischer Behandlung, meine Freundin hat noch nie mit einem Mann Sex gehabt und hat eine panische Angst vor Männern. Erst wenn sie weiß, dass sie in festen Händen sind, wird sie im Alltag etwas lockerer. Sie ist jetzt über vierzig und flüchtet viel in Alkohol. Sie ist eine sehr schöne Frau und es tut weh zu sehen, wie sie immer rundlicher und hoffnungsloser wird.

Durch unsere kleine Korrespondenz hier, kriege ich wieder Mut, mal wieder einen vorsichtigen Anlauf zu starten, um sie ein wenig näher zu sich selbst zu führen.

Lieber Gruß die K.

PS, wie geht es Dir heute, wie lebst Du seit Du es aufgearbeitet hast?
 
RE: sexueller Missbrauch

Kompliment und Danke an den Schreiber fuer so viel MUT!

Der Beweis dafuer, dass es doch noch moeglich ist, ueber wirklich wichtige Dinge mit Niveau zu sprechen/schreiben und durch dieses Forum dadurch etwas zu bewegen!

Dieses Thema geht uns alle mehr an, als wir jemals glauben oder zugeben wollen.
 
RE: genauso ist es... Da sprichst Du wahre Worte!

RE: genauso ist es... Da sprichst Du wahre Worte!

Ich lebe damit inzwischen sehr gut. Habe mich vom scheuen, zurückgezogenen Jugendlichen, der nie was mit Frauen anfangen wollte (mit 19 der erste Sex) zu einem einigermaßen lebensfrohen und sexuell freien Menschen entwickelt.
Leider gelang mir nie eine Bindung an eine Partnerin für mehr als 1 oder 2 Jahre, aber das geht vielen so.

Wo ich noch Nachwirkungen spüre (glaube jedenfalls dass es davon herrührt) ist in meinen Träumen.

Ich habe regelmäßig absolute Horrorträume die zwei bestimmten Mustern folgen:
Ich klebe am Boden fest und kann mich nicht wegbewegen, und irgendwass überrollt mich (Auto oder so, sehr diffus)
Oder ich muß, aus irgendwelchen Gründen, durch eine enge Röhre, Tunnel, Öffnung kriechen und alles verengt sich immer mehr, bis ich darin steckenbleibe.
Das zweitere waren eindeutig meine Gefühle wenn "es" geschah, denn er kam sozusagen über mich und drückte mich mit seinem Körper zu Boden nieder Du weißt schon so ungefähr was ich meine.

Zum Glück ist es, wenn ich auch manchmal leicht schweißgebadet aufwache, in dem Moment auch vorbei, und in der gleichen Nacht träume ich es dann nicht mehr. Als Kind war diese Wiederholung des Geschehenen im Traum die Angst, die mich umtrieb, weswegen ich nicht einschlafen wollte und mich versuchte, mit Licht oder sonstwas künstlich wachzuhalten, auch weil ich zudem panische Angst hatte, wieder einzunässen. Das waren Scheiß-Zeiten aber ich bin gut drüber weg, bis auf einige Spätfolgen wie oben beschrieben mit denne ich aber gut leben kann. Es kommen auch mal mehrere Wocher gar keine solchen Träume.

Ach ja, und gewisse Suchtverhalten hab ich im frühen Erwachsenenalter entwickelt, so eine Art Jungs-Erwachsenen-Magersucht. Hab kaum noch was gegessen. Aber auch das hat sich erledigt, ich esse ganz normal, seit vielen Jahren.

Und, wenn ich (inzwischen ist das ja öfters so) im Fernsehen z.B. ein Bericht sehe wie ein Vater die Tochter seit sie 8 war regelmäßig vergewaltigt hat und noch anderes, Schlimmeres tat bis sie 16 war (und er, weil es in dem Moment aufflog, in den Knast wanderte für immerhin gute 14 Jahre) dann kommt bei mir so ein komisches Zittern auf, und ich wünsche so einem Mann die Beulenpest.

Aber auch das geht ja sicher vielen "Nicht-Opfern" irgendwo ähnlich.

Die Familie des obigen "Schweines" war übrigens auch eine super-Bilderbuchfamilie, und das hättest Du mal sehen sollen (ZDF, der Typ hat regelmäßig sowohl von seinen Greueltaten als auch vom heilen Familienleben private Videos gedreht, und die wurden in dem Fernsehbericht nebeneinandergestellt).
Wer das sieht und wem es da nicht vor so viel verlogener Miesheit den Magen umdreht der ist für mich schon ziemlich abgebrüht.
Die Taten sind das eine, die Heuchelei und der unausgesprochene Konsens zwischen Täter und Opfer "niemand darf es wissen" macht das Ganze aber noch deutlich schlimmer. Es ist wie ein Gefängnis mit unsichtbaren Mauern.

Ich wünsche Deiner Freundin Kraft und Mut, aus dieser "Schatzi - Mammie - Liebling - tu mir doch mal die Liebe"-Hölle zu entfliehen, etwas Luftveränderung, z.B. eine andere Stadt (oder wenigstens ein anderer Stadtteil) würde ihr sicher schon guttun.

Mein Oberarschloch (er wohnte im gleichen Haus - Mehrfamilienhaus) hat sich übrigens später einen anderen Namen gegeben - da wüßte ich auch gern warum! Hab ich hintenrum, Jahrzehnte später und rein zufällig mal erfahren.
Und mein Oberarschloch hatte einen Freund, dem er verraten hat, was man mit mir so alles Schönes "machen" kann, und der kam dann auch ein paar Mal. Die beiden hatten riesigen Spaß mit mir, nur ich habe immer mehr abgekotzt (jetzt fast wörtlich, ich war kurz davor).

Na eigentlich wollte ich die Details lassen, aber jetzt habe ich mich ein wenig in Rage geschrieben und auch das tut manchmal gut. Sollen es doch ruhig alle wissen was es unter Deutschlands Dächern (mein Ding war meist im Keller) so alles gibt.

So und jetzt ist's gut damit, ich hör auf.
 
RE: sexueller Missbrauch

erst mal danke für eine antworten. ihr habt mir wieder ein bisschen mut gemacht, weil ich wirklich gar nicht wusste, was ich damit umgehen sollte. DANKE!

Ich wünsche auch allen Betroffenen,d ie das hier vielleicht lesen, ganz viel Mut und Kraft. Und vor allem dafür, sich jemandem anzuvertrauen! Ich bin auch der meinung, dass wenn man darüber redet das ganze besser zu "ertragen" und zu verarbeiten ist.
Viel Glück!

Liebe Grüße
 
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