sexuelle Unlust

[josef]

Ich,männlich mitte 40,bin seit 11 Jahren mit einer3Jahre jüngeren Frau zusammen.Wir haben gemeinsam ein Kind im Alter von 7Jahren.
Nun mein Problem:
Seit 2Jahren verweigert sich meine Partnerin.(Aus-
nahme:vor einem Jahr als ich ich sagte ich ziehe aus)Nun ist es aber keineswegs so,daß sie ein Kind von Traurigkeit ist,sie flirtet munter mit anderen Männern und trifft sich auch heimlich mit ihnen.
Auf meine Frage ob sie mit denen etwas hätte antwortet sie immer sehr schwammig.Ich weiß nicht was ich tun soll,zumal sie sich vor einem Jahr ohne
mein Wissen die Spirale hat einsetzen lassen.langsam aber sicher verblassen meine Gefühle.Ich war ihr in der gesammten Zeit treu.
Soll ich sie regelrecht zu einem Gespräch "zwingen"?Wer kann mir weiter helfen?
ich denke immer mehr über eine Trennung nach.Früher habe ich immer gelacht wenn jemand über Sexuelle Probleme geklagt hat, jetzt habe ich selbst eines.
Wie aus oben gesagtem hervorgeht,klappt es mit der Kommunikation auch nicht mehr richtig!
Bitte um Ratschläge!
Danke!

 

[Lexi K.]

RE: sexuelle Unlust

Lieber Josef,

es ist irgendwann in Eurer Ehe etwas geschehen, was Euch hat auseinander driften lassen. Und so, wie Du Euer momentanes Leben beschreibst, kann von Gemeinsamkeit wohl keine Rede mehr sein. Das, was Euch noch verbindet, ist +lediglich+ das Kind, und dieser Umstand ist das Traurigste an Eurer Misere. Denn ich glaube, ohne das Kind wäret Ihr schon längst keine Eheleute mehr, auch nicht auf dem Papier. Man kann dem Kind nur wünschen, dass es von Euren Problemen nichts mitbekommt und seelischen Schaden erleidet.

Habt Ihr den Grund für ihre +Verweigerung+ schon besprochen? Es wäre auch noch sehr interessant zu wissen, wie lange Ihr schon verheiratet seid, und warum Ihr das Kind relativ spät bekommen habt (es sei denn, es hängt mit einer kurzen Ehe zusammen).

Kann es sein, dass Deine Frau Dir mit ihrem jetzigen Lebenswandel nur etwas demonstrieren will? Dich vielleicht eifersüchtig machen will? Ist Eure Ehe eventuell langweilig geworden? Hast Du Dich zu Deinen Ungunsten verändert, bist nicht mehr so attraktiv und/oder gepflegt wie früher?

Du siehst, lieber Josef, es kann viele Gründe geben. Auch Gründe, die nicht von Deiner Frau sondern von Dir ausgehen. Es wäre schön, wenn Du auf diese Fragen antworten und Dich dann noch einmal melden würdest. Sei so gut!


Liebe Grüsse von
Lexi K.

 

[rk]

RE: sexuelle Unlust

Lieber Josef,
erst mal vorweg dieses Problem hatte hier schon mal jemand vorgetragen, Du könntest also auch mal bei älter Nachrichten nachlesen.

Nun zu Deinem Post. So wie Du es beschreibst klingt es nach ernsthafter Partnerschaftskrise. Du sagst Deine Partnerin wäre "kein Kind von Traurigkeit" und gäbe Dir keine richtigen Antworten auf Deine Fragen. Nun - eine Frage dazu hab ich. Wie stellst Du die Fragen?
1. Als Frage an sich d.h. ruhig und sachlich
2. Fordernd / Drohend
3. Anklagend
Du mußt es hier nicht beantworten, wenn Du nicht willst. Es genügt u.U. wenn Du selbst mal in Dich gehst und Dir die Situationen ins Gedächtnis rufst.
Gespräche und Fragen sensiblen Inhalts, Probleme etc. sollten in einer ruhigen, sachlichen Atmosphäre stattfinden, damit sie erfolgreich verlaufen und das Ergebnis zeitigen, das man sich wünschte und vorstellte. Einseitige Gespräche, vor allem mit dem Anfang: Du bist immer so...., Du machst ..... Du solltest, ich will daß Du... etc. drängen den Partner in die Ecke von der aus er nur eine Möglichkeit sieht - nämlich die, seine Position, seine Meinung zu verteidigen oder aber, wenn er/sie mehr introvertiert ist, dann führen sie zur sog. "Mauertaktik". Das bedeuted nichts anderes als - man sagt nichts oder bestenfalls flüchtet man in indifferente, nichtssagende Floskeln und Ausweichmannöver.
Sie zu einem Gespräch zu zwingen bringt gar nichts, weil Du niemandem zu etwas zwingen kannst zu dem er absolut nicht bereit ist. Da müßtest Du sie schon antackern oder fesseln (spaß beiseite). Du kannst sie lediglich einladen/bitten mit Dir über eure Partnerschaft zu sprechen. Wenn Du dies ganz ruhig und sachlich tust und sie Dir ein Gespräch trotzdem verweigert (evtl. solltest Du ihr durchaus eine Partnerschaftsberatungsstelle vorschlagen, manche tun sich in Gegenwart eines neutralen Dritten leichter). Lehnt sie aber ein Gespräch mit Dir bzw. bei einer Beratungsstelle absolut ab, dann sehe ich für Eure Partnerschaft keine Zukunft.
Gemeinsamkeiten und Gespräche sind der Kitt einer Partnerschaft. Ist hier kaum mehr etwas vorhanden und geht jeder seine eigenen Wege, sollte man sich durchaus mit einer Trennung befassen evtl. auch vorrübergehend. Euer Kind ist leider noch sehr jung, nur Eltern die sich absolut nicht mehr vertragen tun einem Kind viel mehr weh und schaden seiner Seele wesentlich mehr als wenn ihr u. U. für klare Verhältnisse sorgt. Dafür müßtet ihr aber mit dem Kind reden und es darauf vorbereiten und vor allem kein herumgezerre um die Gunst bzw. das Sorgerecht. Solche Scheidungskinder (ich meine die von Scheidungskriegen) sind oft für lange Zeit oder sogar für immer gezeichnet.
Kinder sind ein Geschenk auf Zeit und kein Besitz und kein Statussymbol, geschweige denn ein Druckmittel.
Dein Sexuelles Problem ist ja kein wirkliches, sondern die Folge eures Partnerschaftsproblems.
Die sexuelle Verweigerung Deiner Partnerin, die Heimlichkeiten, sowie die Lösung des Empfängnisproblems ohne Mitsprache von Dir läßt eigentlich schon den Schluß zu, daß es Deine Partnerin mit Eurer Gemeinschaft nicht mehr sehr ernst nimmt und sie sich bereits innerlich schon sehr von Dir entfernt hat.
Mein Rat ist jetzt natürlich nur einseitig auf Dich ausgerichtet, da ich die Beweggründe Deiner Partnerin ja nicht kenne.
Im allgemeinen gilt, daß niemals nur ein Partner allein "schuldig" ist. Den Anfang und das weitere Fortgehen Eures Problems kenne ich ja nicht und kann es folglich auch nicht beurteilen, deshalb bin ich hier gezielt auf Dein Posting eingegangen. Du kannst Dich aber gerne noch mit weiteren Fragen oder Problemen an uns wenden und vielleicht antwortet Dir ja noch jemand anderes.

Herzliche Grüße
rk

 

[susi]

RE: sexuelle Unlust

hallo josef
ein ähnliches problem hatten wir in unserer ehe kürzlich auch. mein mann ging nach dem motto, meine frau ist auch noch morgen da. irgendwann war es dann so weit, dass er filme anschaute und ich mir einen lover anlachte. allerdings hatten wir im alltag sehr viele gemeinsamkeiten nicht nur die kinder (der jüngste ist 17)
einerseits möchte ich meine lover wirklich sehr, andererseits hatte er vor allem die funktion, meinem mann mitzuteilen "he, ich bin ein weibliches wesen und möchte umgarnt werden". von natur aus bin ich ein mensch der stiere bei den hörnern packt und so war der grosse knall unausweichlich. wir haben tage und nächtelang geredet, gestritten, geheult, getobt, gestreichelt, getröstet und sind jetzt wieder da, wo wir angefangen haben als wir uns kennenlernten. wir gehen gemeinsam schön essen, er hält mir die tür am auto auf etc. ich verwöhne ihn anderweitig auf weibliche art und gemeinsam schlafen wir wieder 2mal täglich miteinander.
A b e r wir wollten beide keine Trennung und wir waren immer "gute freunde und ein arbeitsteam".
wir haben einfach frischen wind in die bude gebracht. beide.
vielleicht möchte deine frau ja nichts sehnlicher als dass du deinen hintern aus dem sessel bequemst und mit ihr auf die rolle gehst, auch wenn du von natur ein stubenhocker bist, wenn jeder den halben weg macht, dann muss keiner allzu weit gehen.
tut doch einfach mal so, als wenn ihr euch eben grad zum ersten mal gesehen hättet. und sex ist eben viel mehr als ein ständer und breitgemachte beine. sex fängt im kopf an und somit im alltag.
schreibt doch mal jeder eure geheimsten wünsche auf und dann nehmt euch zeit, wochenende ist prima. kind geht so lange zur omi.
da hat lexi k. recht das kind leidet darunter, weil es noch zu klein ist um das nachzuvollziehen, ausserdem nehmen kleinere kinder solche elterndifferenzen immer sehr persönlich, sie denken sie wären die wurzel allen übels, da wartet auch noch arbeit auf euch.
benimmt dich wie ein gentleman und sie wird sich wie eine lady benehmen. das ist ähnlich wie in einem kleine schiff. einer steht auf und hängt sich nach links dann muss der andere ob er will oder nicht aufstehen und sich nach rechts hängen. das schwierige daran ist, dass nun beide den bogen kriegen und sich wieder setzen ohne dass das boot umkippt.
wenn du möchtest stehe ich dir auch gerne zu einem gespräch unter 4 augen zur verfügung
ich drücke euch die daumen
gruss
susi