• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Sexuelle Unlust

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Blutengel

New member
Hallo,

irgendwie weiß ich nicht mehr so recht weiter.
Ich bin nun seit über 6 Jahren mit meinem Partner zusammen. Ich liebe ihn über alles, nur weiß ich nicht was mit mir los ist. Ich habe weder das Verlangen nach Sex noch nach körperlicher Nähe. Im Gegenteil: ich habe das Gefühl keine körperliche Nähe dulden zu können und gehe deswegen jeglicher Nähe, sei es Küssen oder Kuscheln, aus dem Weg. Mein Partner drängt mich zu nichts, was ich nicht möchte oder erwartet etwas von mir, was ich nicht will, aber mir tut es in der Seele weh, ihn am "langem Arm verhungern" zu lassen. Ich krieg es noch nicht mal hin ihm Nähe zukommen zu lassen, obwohl ich es gern möchte. Es ist mittlerweile auch für uns beide deprimierend. Er würde mir nie Vorwürfe deswegen machen. Es ist ja auch nicht so, dass ich keine Nähe oder Sex wollen würde. Ich kann die Nähe nicht zulassen geschweige denn erwidern. Ich hab richtig Angst abzustumpfen und gar nichts mehr zu empfinden. Ich fühle mich eh schon leer, weil ich merke das mir etwas fehlt. Es gab Zeiten, da konnte ich von Nähe, Liebkosungen und Sex nicht genug haben. Und jetzt ist mir eigentlich sogar schon ein Kuss zu viel. Mein Mann ist nicht hässlich und schöne Zähne hat er auch, also auch kein Mundgeruch oder ähnliches, weshalb mich das Küssen anwidern könnte. Was ist nur los? Selbst jetzt könnte ich heulen, wo ich diese Zeilen schreibe, weil ich weiß wie sehr mein Partner darunter leidet. Ich krieg das einfach nicht mehr hin.

Vielleicht weiß ja jemand Rat?
Ich bin jedenfalls langsam am Verzweifeln.

Liebe Grüße Blutengel
 
Re: Sexuelle Unlust

Hi Blutengel,

wie lange geht das denn schon so.
Denk mal zurück, hat sich als es begonnen hat bei dir etwas verändert, gab es vielleicht einen Auslöser?
Sachen wie eine Schwangerschaft, neue Pille oder absetzen einer Pille, einsetzen der Wechseljahre, physische Veränderungen die auf ein Hormonproblem hindeuten könnten? Gab es etwas das dich psychisch belastet hat?

Hast du schon mit deinem Gyn und/oder HA darüber gesprochen?
 
Re: Sexuelle Unlust

Hallo Tired.

Das ist es ja eben. Ich kann keinen Auslöser dafür festmachen.
Wechseljahre kann ich mit 31 Jahren noch ausschließen. Die Pille hab ich auch nicht gewechselt oder abgesetzt und eine Schwangerschaft lag auch nicht vor.
Mit meiner Gyn oder HA hab ich darüber noch nicht gesprochen. Da fehlt mir irgendwie der Mut zu.
Psychische Belastung kann ich nicht ganz von der Hand weisen, aber die fehlende Lust war vorher schon vorhanden.

Ich möchte Nähe, aber wenn ich sie bekomme, weiche ich zurück.
Bekomme ich keine Nähe, sehne ich mich danach.

Gruß Blutengel
 
Bekanntes Problem

Bekanntes Problem

Hallo Blutegel,

das ist ja seit langem mal wieder ein interessanter Beitrag.

Ich kann hier nur aus der Sicht als Mann sprechen. Meine Frau hat zeitweise ganz ähnlich reagiert, doch im Ggs. zu Dir hatte sie kein Problem damit und war kaum zu einer vernünftigen Aussprache bereit. Allenfalls hat sie es lapidar mit der Belastung durch Haushalt und Kinder begründet.

Viel interessanter finde ich jedoch, daß auch bei mir sich stets Lebensphasen mit sexuellem Heißhunger/Sehnsucht nach körperlicher Nähe etc. einerseits und Phasen mit weitgehendem Desinteresse an Alledem und entsprechenden Kontakten abwechseln. Das geht so, solange wie ich zurückdenken kann (Schule, Bundeswehr, Ausbildung, Studium, Job, wieder Studium, Beruf und Fernbeziehung, schließlich Ehe, Kinder) und ist völlig unabhängig von meinen jeweiligen Lebenssituationen und beziehungstechnischen Wetterlagen und wechselt in etwa 3- bis 5-jährigen Zyklen.

Vielleicht habe ich deshalb Verständnis für meine Frau, wenn es ihr ähnlich ergeht.

Was ich jedoch am allerwenigsten verstehe, daß mir bislang kein Mensch begegnet ist, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat, nicht einmal in den unendlichen Weiten diverser Internet-Sexforen! Oder ist das auch eines von jenen tubuisierten Sex-Themen, über das in dieser ach so aufgeklärten Gesellschaft immer noch beharrlich der Mantel des Schweigens gehüllt wird?

Was meinst Du?

LG
golem
 
Re: Bekanntes Problem

Re: Bekanntes Problem

[quote golem]Oder ist das auch eines von jenen tubuisierten Sex-Themen, über das in dieser ach so aufgeklärten Gesellschaft immer noch beharrlich der Mantel des Schweigens gehüllt wird?
[/quote]

Hi Golem,

das glaube ich nicht, bei dem was alles in die Foren gestellt wird ist solch ein "Problem" auch nicht viel unangenehmer.

Ist sicher etwas weit hergeholt, aber bei deinem Beitrag sind mir die vielen, unterschiedlichen, sexuellen Orientierungen in den Sinn gekommen.
Irgendwo trägt ja jeder von uns verschiedene Anteile in sich, mehr oder weniger ausgeprägt.
Warum soll es nicht auch möglich sein das sich bei manchen Menschen immer mal wieder und phasenweise eine andere Orientierung durchsetzt und dementsprechend Einfluss auf die sexuelle Lust nimmt?

Wenn man überlegt das auch vieles von unseren Hormonen gesteuert wird ist es doch gar nicht mal so abwegig, dass sich auch das verändern kann und bei einigen möglicherweise auch der Hormonhaushalt immer wiederkehrend Zyklen durchläuft, schließlich ist der Körper einer ständigen Veränderung unterworfen.

Vielleicht eine etwas wilde Theorie.;-)
 
Re: Sexuelle Unlust

Ich habe eher den Verdacht, dass sich hier eine Depression einschleicht. Immerhin hat jeder 5. in seinem Leben mal eine solche Phase, und die kann aus heiterem Himmel auftreten.Mit sinnloser Traurigkeit, Leeregefühl und Unlust. Ich würde mal einen Selbsttest machen:
http://prof-stark.de/prof-stark-test-center/depression-fragebogen/

Bestätigt sich der Verdacht, würde ich mal mit dem Hausarzt plaudern.

Lg, Dr. Höllering
 
Re: Sexuelle Unlust

Hallo Fr. Dr. Höllering,

den Verdacht hatte ich auch schon. In dem Selbsttest habe ich 72 Punkte erreicht und bestätigt den geäußerten Verdacht. Ich habe das Gefühl, dass ich mich selbst kaum noch wahrnehmen kann.
Ich kenne sowas von mir überhaupt nicht, da ich eigentlich immer ein fröhlicher Mensch war. Wo sind meine Gefühle hin? Und wo ist mein Bedürfnis für Liebe, Sex, Geborgenheit und Zärtlichkeiten abgeblieben?
Wie kann es denn überhaupt soweit kommen? Ich war ein glücklicher zufriedener Mensch und jetzt fühle ich mich wie eine gebrochene rastlose Seele, die sich nirgendwo zu Hause fühlt.
Ich kann das einfach kaum beschreiben.
Am Anfang war es eben nur die sexuelle Unlust und das fehlende Bedürfnis für Nähe und Zärtlichkeit. Aber je mehr ich darüber nachdenke desto mehr Veränderungen werden mir bewusst.
Und ich habe das Gefühl es niemanden recht machen zu können. Jeder will etwas von mir und erwartet Hilfe in Situationen, denen ich mich einfach nicht mehr gewachsen fühle.

Ich will doch nur ICH sein.

LG Blutengel
 
Re: Sexuelle Unlust

[quote Blutengel]
Ich kenne sowas von mir überhaupt nicht, da ich eigentlich immer ein fröhlicher Mensch war. Wo sind meine Gefühle hin? Und wo ist mein Bedürfnis für Liebe, Sex, Geborgenheit und Zärtlichkeiten abgeblieben?
[/quote]

Gerade weil es keinen Auslöser zu geben scheint solltest du als nächstes zu deinem Hausarzt gehen.
Es wäre wichtig organische Ursachen auszuschließen, z.B. die Schilddrüse könnte so etwas auslösen.
Wenn dein Arzt dich untersucht hat und nichts gefunden wurde wäre ein Gespräch über das weiter Vorgehen angebracht, evtl. eine Überweisung zum Psychiater, der sicher nochmal ganz andere Erfahrungswerte hat.
 
Warum immer gleich Psychiater?

Warum immer gleich Psychiater?

@Tired
Dass es mit den Hormonen zu tun haben kann, ist sicher recht wahrscheilich.

Doch mir ging es mehr um etwas anderes:
Längst nicht jeder Mensch hat auf Sex konstant und gleichbleibend immer Lust. Das ist doch nur diese medienbeeinflußte Gesellschaft, die einem ständig suggeriert, sexuell stets aktiv sein zu müssen.

Warum soll jemand immer gleich als "krank" gelten, wenn ihm das Interesse an der Sexualtät zeitweise abhanden kommt?

Ebensowenig ist es gerechtfertigt, eine Beziehung immer sofort als belastet oder gar gescheitert zu bezeichnen, wenn über längere Zeit kein Sex mehr praktiziert wird, und dann krampfhaft nach Ursachen zu suchen, was dann am Ende erst recht zur Krise führt, obwohl es gar keine Ursachen gibt. Vielmehr sollte eine gesunde Partnerschaft auch längere Zeiten ohne Sex aushalten können. Wenn von jemandem ständige körperliche Nähe irgendwann als erdrückend oder nur nervig empfunden wird, so muß dies noch lange keine herabgesetzte Wertschätzung des Partners bedeuten.

@Blutengel
Hier könnte zwar schon ein Problem vorliegen, das mit der Sexualität gar nicht im Zusammenhang steht, doch gleich zum Psychaiter zu rennen, halte ich für völlig falsch. Das kann alles nur noch schlimmer machen!

Wie wärs stattdessen mal mit einem gemeinsamen Uraub?

golem
 
Re: Warum immer gleich Psychiater?

Re: Warum immer gleich Psychiater?

Hallo Golem,

danke für den Rat und Deinen Beistand.
Ein gemeinsamer Urlaub ist in der Tat schon für nächste Woche gebucht.

Ich hoffe, dass ich es dann endlich mal schaffe, wieder nach vorn zu blicken.
Es ist auch nicht so, dass ich meinen Partner nicht mehr liebe. Im Gegenteil, ich liebe ihn über alles und er war und ist immer für mich da.
Ich habe mich in einer Beziehung noch nie so wohl gefühlt wie bei ihm.
Vielleicht fällt mir auch gerade deswegen auf, das mit mir etwas nicht stimmt. Ich habe seine Nähe und Intimität immer sehr genossen. Nur kann ich sie seit geraumer Zeit nicht mehr genießen geschweige denn ertragen oder erwidern.
Und diese Feststellung macht mir unheimlich Angst. Ich fühl mich einfach nur machtlos und hilflos.

LG Blutengel
 
Re: Warum immer gleich Psychiater?

Re: Warum immer gleich Psychiater?

>>>doch gleich zum Psychaiter zu rennen, halte ich für völlig falsch. Das kann alles nur noch schlimmer machen!<<<

Hi Golem,
davon gleich zum Psychiater zu rennen war ja keine Rede.
In erster Linie ging es darum organische Ursachen auszuschließen und wenn keine gefunden werden sich mal mit einem Psychiater zusammenzusetzen um zu erfahren ob eine Depression vorliegen könnte.

Wenn Blutengel in diese Richtung denkt dann sollte das abgeklärt werden.
Davon zu reden das ein Besuch beim Psychiater alles noch schlimmer machen kann halte ich für überzogen, gerade wenn man eine Depression vermutet und trotz Bemühungen nicht zu einer Lösung kommt wird es doch eher schlimmer wenn man nicht hingeht.
Bei vielen verfestigt sich so etwas doch erst dadurch das so ein Arztbesuch kategorisch abgelehnt wird und erst hingegangen wird wenn der Leidensdruck zu hoch ist, was dann den Eindruck vermittelt das es seit dem Arztbesuch erst schlimmer ist und oft gar nicht zutrifft.
Ein Psychiater ist ein Arzt und kein Scharlatan, die Zeiten der Suggestion und Gängelung von Patienten sind auch schon lange vorbei und sicher gilt niemand der dort hingeht gleich in der Form als krank wie du es herausklingen lässt.

Ich halte es für übertrieben so rigoros davon abzuraten wenn man gar nicht weiß was los ist und ein Psychiater hat oft auch Lösungen parat die sehr simple sind, so das man sich hinterher eher ärgert das nicht schon viel früher versucht zu haben. Heute wird niemand mehr dazu genötigt sich auf eine Weise therapieren zu lassen die schädlich sein könnte, oder die man nicht will und das strebt im Normalfall auch kein Arzt an.

Ich halte diesen Vorschlag jedenfalls nicht für so daneben, sondern eher als eine Option die man unbedingt in Erwägung ziehen sollte wenn man selber den Verdacht auf eine psychische Ursache nicht ausschließt, sondern sogar selber schon die Vermutung hatte und ansonsten auch nicht weiterkommt.
Es geht doch nur um die Meinung eines Facharztes der sich damit auskennt und nicht um das Abstempeln zum Gesisteskranken mit entsprechender Medikation ohne das man sich wehren kann und alles noch schlimmer wird.
Was der Psychiater üblicherweise auch nur in den Köpfen von Menschen macht, die noch nie bei einem waren.

Niemand wird gleich für krank gehalten wenn das Interesse an Sexualität nachlässt und die Vermutung das es an den Hormonen liegen kann (was ich auch für möglich halte) geht nicht mehr und auch nicht weniger in Richtung Krankheit wie z.B. die Möglichkeit das eine Störung der Botenstoffe vorliegen könnte.

Es ist kein großer Unterschied ob nun eine organische oder eine psychische Störung vorliegt, beides können behoben werden und keins von beiden ist irgendwie abwertend zu sehen. Warum empfindet man also eine hormonelle Störung als nicht krank, eine psychische aber als krank, obwohl es prinzipiell keinen großen Unterschied gibt und beides ohnehin sehr eng miteinander verbunden ist?
Ist das nicht ein wenig abwertend? Der HA ist normal, wer zum Psychiater geht ist verloren und schwer krank?
Das war vielleicht mal so, aber heute braucht da keiner mehr Angst vor haben, ganz im Gegenteil.
 
Re: Warum immer gleich Psychiater?

Re: Warum immer gleich Psychiater?

Hallo,

mir war gar nicht bewusst, mit diesem Thread eine solche Anteilnahme und Diskussion auszulösen.

Ich kann weder eine psychische noch eine körperliche Ursache für mein schlechtes Befinden ausschließen.
Ich werde auf jeden Fall bei meinem Arzttermin (den hab ich immerhin schon) mit meinem Doc darüber sprechen. Ich denke die Auswirkungen auf mein Sexualverlangen ist nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Mir tut es nur wahnsinnig weh, das neben mir auch mein Partner der Leidtragende ist.
Wer mag es schon, die ganze Zeit auf Distanz gehalten zu werden?
Klar, mal ein Tief zu haben, was auch mal mit einer Flaute im Bett einhergeht, kennt wahrscheinlich fast jeder.
Nur hab ich es sonst immer geschafft, mich da selbst wieder heraus zu buchsieren. Nur diesmal ist es irgendwie anders. Das Tief zu tief und durch Erschöpfung fehlende Kraft machen es mir nicht leicht irgendwo eine Leiter aus dem verdammten Loch zu finden. Ich finde ja noch nicht mal den Rand des Loches wo ich die Leiter anstellen könnte. Entschuldigt bitte meine Verbildlichung, aber ich weiß nicht, wie ich es anders in Worte fassen soll.
Ich hab auch nicht wirklich Angst davor, mich meinem Arzt anzuvertrauen. Ich hab eher Angst, nicht erklären zu können, was mit mir los bzw. warum ich da bin. Selbst mein Arzt kennt mich nicht als ein solches Häufchen. Er kennt mich nur als
"Stehauf - Männchen", welches sich nicht so einfach unterkriegen lässt.
Vielleicht ist auch genau DAS mein Problem: Immer die Starke sein zu müssen. Immer für alle ein offenes Ohr. Immer einen Rat oder eine Lösung für sämtliche Probleme parat.
Vielleicht bricht mir auch genau DAS gerade das Genick.

Ich weiß es nicht
 
Re: Warum immer gleich Psychiater?

Re: Warum immer gleich Psychiater?

[quote Blutengel]Hallo,

mir war gar nicht bewusst, mit diesem Thread eine solche Anteilnahme und Diskussion auszulösen.
[/quote]

Ist doch schön;-) solche Diskussionen bringen oft weiter als rein rationale und einhellige Antworten.

>>>Er kennt mich nur als
"Stehauf - Männchen", welches sich nicht so einfach unterkriegen lässt.
Vielleicht ist auch genau DAS mein Problem: Immer die Starke sein zu müssen. Immer für alle ein offenes Ohr. Immer einen Rat oder eine Lösung für sämtliche Probleme parat.
Vielleicht bricht mir auch genau DAS gerade das Genick.<<<

Das hört man oft von Leuten die plötzlich merken das sie in depressive Stimmungen verfallen, sie haben immer das Gefühl trotzdem noch alles schaffen zu müssen und empfinden es manchmal sogar als Lächerlich wegen solcher Probleme ins Trudeln zu kommen, was dann auch den Gang zum Arzt oder ein Gespräch mit dem Partner sehr erschwert.
Das schlägt sich natürlich auch aufs Gemüt nieder, da versucht wird diese Situation einsam und ohne Unterstützung zu ändern, was manchmal gerade das Aussichtslose ist.

Da wäre der erste Schritt dieses Denken zu ändern, sich zu verinnerlichen das es kein Makel ist auch mal zu schwächeln, ideal wäre es wenn du dir das auch gestatten könntest und solange es eben dauert auf die Kraft deines Freundes zurückgreifen kannst , ohne dabei ein schlechtes Gefühl zu haben.
Du solltest auch darüber nachdenken was dich so schlaucht und dementsprechend Veränderungen anstreben. Sexuell gesehen bist du auch nicht in der Pflicht immer eine Leistung zu bringen, gerade da solltest du nichts tun was dir widerstrebt und das auch offen mit deinem Freund besprechen.

Vom Hausarzt solltest du halt unbedingt abklären lassen ob alle Werte in Ordnung sind, alleine eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann schon viele Probleme machen. Geh viel raus an die frische Luft, mach Sport um den Kopf wieder frei zu bekommen. Sport an der frischen Luft ist erwiesener maßen einer der effektivsten Stimmungsaufheller die es gibt und ganz ohne Nebenwirkungen und genieß deinen Urlaub in vollen Zügen und ohne dir zu viel vorzunehmen.
Wenn du danach immer noch in den Seilen hängst solltest du auch den Gang zum Facharzt nicht scheuen, eine Störung der Botenstoffe kann auch daran Schuld sein, ist im Grunde vergleichbar mit Hormonstörungen und ganz gleich wie schlimm es dir erscheint, es ist behandelbar.
Das Wichtigste ist immer zu schauen wie dein Leben gerade ist, was du dir davon erwartest und was du ändern könntest um es dir leichter zu machen und häufig ist eine wichtige Veränderung sich einfach etwas im Egoismus zu üben. Man muss nicht immer funktionieren, vor allem muss man sich wohl fühlen und darf ruhig das was einem zu viel wird ablehnen.
 
Re: Warum immer gleich Psychiater?

Re: Warum immer gleich Psychiater?

Mut ist, wenn man TROTZ Furcht etwas tut.

Ich habe das öfter, zumindestens kenne ich das gut, das Gefühl der Leere und Hoffnungslosigkeit, dieses Sinnlose, dieses Verwirrte, Mutlose, Lustlose - ich glaube, das ist einfach EINE Seite, neben der anderen- wo man das nicht fühlt.
Warum haben wir diese Gefühlszustände? Das muss doch einen Sinn haben, dass wir nicht ununterbrochen gute Laune haben können.

Mir kommt das immer so vor, als spräche ich einmal mit dem Pro- Lebensgeist, einmal mit dem Contra.

Der eine ( Geist- Gedanke) ist witzig, lustig, fröhlich, mutig und gut drauf, der andere zeigt mir andere Seiten.
Also für mich sind das gleich gute "Freunde"- und wie Golem sagt, die wechseln sich ab, ob man will oder nicht.

Was bei mir aber nicht bedeutet, dass ich nicht willentlich aus solchen Befindlichkeiten aussteigen kann. Das geht sehr wohl finde ich. Ich kann diese Unwohl-Zustände unterbrechen, sie umkehren, ich MUSS nicht drinnen bleiben, wenn mir nicht danach ist.

Wenn man träge ist, müde, dann hilft oft, TROTZDEM raus zu gehen, innerhalb weniger Minuten ist oft diese Trägheit verschwunden. Beim Sex ist es ähnlich- in wenigen "Übungs-Sitzungen" ist der Lustnerv wieder gefunden, wenn man nicht vorzeitig aufgibt, da bin ich sicher.

Man muss halt bewusst das machen, was die gute Laune machen würde, wäre sie der momentane Berater. Den Gedanken, sei abweisend, den darf man nicht hören. Vielleicht merkst du es selber Blutengel, wenn du die Hand deines Liebsten nimmst, TROTZDEM, dass sich etwas löst in dir.

Wir können doch im echten Gespräch auch abwinken lernen und nicht mit jedermann ständig plaudern. Plaudere nicht zu lange mit deinem "ich will nicht".

Also ich kann es, dieses selber regeln, es ist eine Übungs- Sache.

Während des TUN´s wechselt sich der Zustand. Bin ich am Sitzen, dann kann ich nicht stehen.

Also ich würde küssen, solange, bis es wieder gut schmeckt.

Ich würde den Freund bitten, such mit mir zusammen wieder diesen Weg. Wäre ja gelacht, den nicht mehr zu finden.
 
Re: Sexuelle Unlust

Blutengel, mir fällt noch etwas ein dazu.

Mir zum Beispiel genügt es bei weitem nicht, in einer Partnerschaft zu leben. Ein Liebhaber, ein Gefährte, ein Partner ist ein TEIL, aber sicher nicht die ganze breite Palette, die sich eine Seele wünscht.
Es ist eine schöne Erfahrung, mit jemand lieben zusammen zu leben und eine gute, zufriedene Freundschaft zu haben.
Vielleicht hast du insgeheim Durst nach Erlebnissen anderer Art?

Das muss gar nichts mit Sex zu tun haben, ganz im Gegenteil, damit man auf einmal wieder Lebenshunger verspürt.

Vielleicht hast du Talente und Fähigkeiten, die du gerne ausleben möchtest, aber aufschiebst, der Partnerschaft zuliebe?

Vielleicht ist gerade das ein Grund, weil er immer und stets nett ist und zustimmend und lieb, dass du zu "brüskieren" nicht den Mut aufbringst?
Es kann ganz schön verpflichten, wenn man immer zuvorkommend behandelt wird. So jemanden will man natürlich nicht enttäuschen und schon gar nicht eigene Wege beginnen.
Vielleicht wäre schon längst Zeit, dass du dich mal alleine in den Urlaub begibst, mit Freundinnen, oder, dass du einmal etwas Verrücktes machst, oder etwas völlig Neues probierst- aber durch seine "Liebe" ( die ja verpflichtet zu Gegenliebe) nie die Möglichkeit hast. Vielleicht hast du insgeheim Freiheitswünsche...?
Würde dich dein Freund für ein paar Wochen auslassen?
 
Re: Sexuelle Unlust

Hallo Elektraa,

Mein Freund würde mich schon ein paar Wochen losziehen lassen, aber nicht mein Arbeitgeber.
Wir arbeiten beide in Schichten und wenn wir dann mal richtig Zeit für einander haben, dann ist das nur am WE oder im Urlaub.

Aber er ist nicht immer lieb und nett. Er kann mir auch die Meinung sagen genauso wie wir uns auch mal gepflegt in die Haare kriegen können. Er ist nicht der Typ, der zu allem Ja und Amen sagt.

Es ist auc h nicht so das ich nicht will, es scheitert eher am nicht können. Das Motto: "Trotzdem machen und die Lust kommt wieder" funktioniert leider nicht.
Das einzige was dann passiert, dass ich komplett verkrampfe und gar nichts mehr geht. Also lass ich es denn lieber.

Gruß Blutengel
 
Re: Sexuelle Unlust @golem

Re: Sexuelle Unlust @golem

" Ich habe das Gefühl, dass ich mich selbst kaum noch wahrnehmen kann.
Ich kenne sowas von mir überhaupt nicht, da ich eigentlich immer ein fröhlicher Mensch war. Wo sind meine Gefühle hin?"

Diese Aussage von Blutengel lässt auf eine Depression schließen, und da ist ein Gespräch mit einem Psychiater zur Abklärung durchaus hilfreich! "Nur noch schlimmer" geht es einem dadurch keineswegs; es sei denn, es ist ein schlechter Psychiater. Ein guter kann hier eine Menge helfen. Ihr Vorurteile helfen nicht weiter!

Lg, Dr. Höllering
 
Re: Sexuelle Unlust @golem

Re: Sexuelle Unlust @golem

Hallo,

wie bereits angesprochen, habe ich heute meinen Termin beim Doc wahrgenommen.
Es hat mich schon ziemliche Überwindung gekostet, mit ihm darüber zu sprechen.
Wir sind erstmal zu dem Entschluss gekommen, erstmal die Medikation (Targin 20mg/10mg) bis auf null auszuschleichen, um herauszufinden, ob meine Gemütslage eine Nebenwirkung des Targin ist. Entzug erwarte ich keinen, ich hoffe nur, dass sich meine Rückenschmerzen (zweifache OP mit Metalleinbau (:D)) in Grenzen halten. Aber das Schwimmen im Roten Meer sollte gut dafür sein und auch meinem Gemüt gut tun.
Danach wollen wir dann weitersehen, ob sich der Zustand ohne Medikamente verbessert oder nicht.
Ich bin jetzt jedenfalls erstmal unter engmaschiger Kontrolle, um rechtzeitig eingreifen zu können, falls sich die Depression weiterhin manifestiert bzw. verschlimmert.
Von Medikamenten möchte er erstmal absehen, um meinem Körper erstmal selbst die Chance zu geben, den Endorphinhaushalt wieder anzukurbeln, da dieser wohl ein Wenig durcheinander geraten ist.

LG Blutengel
 
Re: Sexuelle Unlust @golem

Re: Sexuelle Unlust @golem

Hallo Blutengel

Wir merken das oft gar nicht, aber sehr oft schleicht sich Leere dann ein, wenn wir "bloß" Sex haben, aber recht wenig innige, herzliebste Zuwendung und Zartheit. Auch das braucht ein Gemüt zum (über)leben.
Wenn du deinem Freund ausweichst, dann ist er sehr wohl mitbeteiligt an deinem Zustand, was sonst?

Wenn du operiert worden bist, dann ist sicher ein langer Leidensweg vorausgegangen, oder die Folge.
Du hast Schichtdienst, auch das ist schwerst zu verkraften für viele Naturen.
Es braucht nur ein paarmal passieren, dass sich dein Freund dir nähert, obwohl du Schmerzen hast, obwohl du sehr müde bist und schon fängt der "Ablehnungs-Prozess" an. Oder wenn man zwar "Sex" hat, aber bei weitem nicht selig ist vor Glück anschließend, dann freut man sich auch immer weniger auf diesen Austausch- bis man irgendwann ganz drauf verzichtet.

Manchmal fühlen sich Frauen, wie auch Männer, bei aller "Liebe" die geschworen wird, trotzdem hundeelend- weil eben so viel ( an echtem Wohlbehagen) fehlt.

Dein Bedarf an Sex scheint das Letzte zu sein, was dir abgeht.
Vorher wären sicher noch ganz viele andere Bedürfnisse zu erfüllen, da wette ich. Bis dir wieder Appetit nach Gebumse kommt, muss es dir zuerst einmal saugut gehen, oder?

Buche deinen Urlaub, oder geh auf Kur, triff viele verschiedene Freunde, ob neue oder alte. Sei einfach einmal ein Mädchen, das keinen Sex braucht, schon gar keine "Liebe", sondern Verständnis, Wertschätzung, Spaß, Kichern, besonders viele gemütliche Regungen und viel, viel Zeit für Jux, oder Nichtstun.
Also ich würde das an deiner Stelle machen, bei aller Liebe zu dir selber.

Herzliche Grüße
von spät in der Nacht!

Vergiss nicht auf dich!
 
Re: Sexuelle Unlust @golem

Re: Sexuelle Unlust @golem

Hallo Elektraa,

vielen Dank für diese Worte, klar ist mein Leben in den letzten Jahren nicht gerade einfach gewesen. Und auch die beiden OP's am Rücken sind mit Sicherheit an uns beiden nicht spurlos vorbei gegangen. Ich werde mal schauen inwieweit ich die Tipps von Dir umsetzen kann.
Sex spielt eh erstmal eine untergeordnete Rolle. Jetzt will ich erst einmal wieder zu mir selbst finden.

Liebe Grüße

Blutengel

P.S. und jetzt ab in den Urlaub (:))))
 
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