RE: Senso-motor.Wahrnehmungsstörung,Neuropädiator?
Hallo Anne,
ein Neuropädiater ist ein Kinderarzt, der auf neurologische Probleme spezialisiert ist.
Dein Kind wird dort ganz normal körperlich untersucht, dazu werden ein paar Tests gemacht in Bezug auf seine Motorik, die Reflexe, vielleicht auch ein Intelligenztest.
Wahrscheinlich wird man auch ein EEG schreiben:
http://www.autismus-etcetera.de/Inhalt/Diagnosen_-_Behinderungen_-_Er/Epilepsie/EEG/eeg.html
oder es wird zum Ausschluss anderer Ursachen ein MRT gemacht. Eventuell wird auch Blut abgenommen, falls z.B. der Verdacht auf ein genetisch bedingtes Syndrom besteht, das man per Gentest ausschließen kann.
Alles ganz harmlos.
Die Symptome deines Sohnes *könnten* auch auf Autismus hindeuten. Ich würde das sicherheitshalber in der Neuropädiatrie einmal mitansprechen.
Mein Sohn ist autistisch.
Er hat als Kleinkind ebenfalls die Diagnosen "Wahrnehmungsstörungen in der Tiefensensibilität und im Vestibulärsystem" bekommen, dazu "HKS" (hyperkinetisches Syndrom).
Der Autismus wurde leider erst viel später als solcher erkannt.
Heute weiß ich, dass viele seiner Verhaltensweisen bereits damals deutlich darauf hinwiesen.
(Ein ADHS hat er trotzdem zusätzlich) aber die sensomotorische Wahrnehmungsstörung ist im Prinzip ein Bestandteil seines Autismus.
"Richtiger" ist hier auch der Audruck "Wahrnehmungsverarbeitungsstörung", denn die Wahrnehmung selbst ist in der Regel nicht das Problem (die Sinne funktionieren einwandfrei), sondern die korrekte Verarbeitung dieser Wahrnehmungen im Gehirn funktuioniert nicht reibungslos.
Eine sensomotorische Wahrnehmungsstörung ist auch keine "echte" ärztliche Diagnose, sie beschreibt lediglich den derzeitigen Entwicklungszustand des Kindes, ohne auf die Ursache dafür einzugehen.
Diese aber kann ein guter Neuropädiater, Kinderneurologe oder Kinderpsychiater herausfinden (sollte er zumindest; nicht alle sind wirklich gut - leider.)
Im Zweifel also rate ich dir, suche notfalls mehrere verschiedene Ärzte auf, bis du eine klare Antwort bekommst, die "alle" Symptome schlüssig erklärt. Denn wirklich helfen kannst du deinem Kind am besten dann, wenn du möglichst genau weißt, was mit ihm los ist.
Eine Ergotherapie kann (in Grenzen) die motorische Entwicklung deines Kindes fördern. Schaden kann sie nicht und sie macht dem Kind meist viel Spaß.
Auf die Sprachentwicklung wird sie jedoch leider wenig Einfluss haben. Doch auch die kann man gezielt mehr oder weniger gut fördern, in Abhängigkeit davon, was die Ursache hierfür ist.
Liebe Grüße
Cornelia
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