*kopfkratz*
*kopfkratz*
Überbewerten sollte man die Monogamie wohl wirklich lieber nicht...
Aber die sog. offenen Beziehungen halte ich für oberflächlich. Man zieht von vornherein Mauern um sich rum, sagt sich quasi von vornherein: "Ich werde dich nicht so nah an mich ran, so tief in mich reinlassen, dass weh tun könnte, wenn du Abstand nimmst...." Nö, in meinen Augen ist sowas keine wirkliche Beziehung - das ist so wie mit den Bekannten, die ich unverbindlich treffe... versetzt mich da mal jemand, beschwindelt mich, oder ist taktlos....das tut nicht weh. Meinen Partner lasse ich aber sehr viel näher an mich ran... und vertraue ihm eben auch so, dass es ein Risiko für mich ist, wenn er sich doch mal anders verhält als ich es mir wünschen würde.
Ein Seitensprung verletzt übrigens meiner Ansicht nach gar nicht mal so sehr durch die eigentliche Handlung. Ja, man hat von einem fremden Teller genascht. Aber das, was verletzt, ist der Vertrauensbruch, die Lügen drumrum, die Unzuverlässigkeit, die der/die betrogene PartnerIn dabei aufdeckt....oder?
Mein Mann ist kein Casanova - einen notorischen Fremdgänger würde ich nicht aushalten, geb ich offen zu.... Aber wir haben schon ziemlich früh in unserer Beziehung darüber gesprochen, dass Menschen nicht fehlerfrei leben können, haben ausgemacht, dass, wenn ein "Ausrutscher" passiert, entweder dort mit Gummi hantiert wird, oder eben nachher ein Quasigeständnis und Kondome für Wochen in unserer Beziehung, damit es wenigstens nicht zu gesundheitlichen Risiken kommt. Einmal habe ich das erleben müssen, dass ihm tatsächlich ein "Ausrutscher" passiert war.....hmmm, es hat mich nicht kalt gelassen.... natürlich hab ich gegrübelt, ob ich ihm nicht mehr genüge, gefürchtet, die Konkurrentin könnte ihn mir wegschnappen...
aber.... wie soll ich es beschreiben? Es ging vorüber wie eine Grippe, weil wir es schon vorher mit Vernunft besprochen hatten und es nicht von vornherein zu einer Krankheit erklärt hatten, an der die Liebe auf jeden Fall sterben würde....
Nomen est Omen. Ich glaube, manche Beziehungen scheitern auch daran, dass sie den Teufel an die Wand malen und sich garnicht die Möglichkeit einräumen, dass eine harmonische Partnerschaft eben auch jene Kräfte entwickeln kann, die ähnlich den Antikörpern im Blut mit den "Viren" in einer Beziehung fertig werden können.