schwäche

[neleh]

hallo,dr hennesser ich möchte gerne auch ihre meinung zur totalen erschöpfung meiner mutter erfahren.seit eineinhalb jahren hat meine mutter jetzt schon eierstockkrebs,ich hatte ihnen schon ein paar mal geschrieben.jetzt hatte sie vor sechs wochen mit der dritten chemo caelyx angefangen und leider mußte sie wieder wegen schwäche die zweite verschieben.der tumormarker ist nur sehr leicht angestiegen ,was das verschieben der chemo keine probleme bereitet ,sagen uns die ärzte.meine frage:seit ca.vier wochen kann meine mutter nichts mehr essen und ist total geschwächt.ich mache jetzt schon große sorgen.ständig blutnehmen ,urin untersuchen ,ultraschal machen und es heißt immer :alles in ordnung,ich kann mich damit nicht abfinden,finde die untersuchungen zu einfach und den satz :wir können uns das nicht erklären,schon für einen witz obwohl ich nicht mehr darüber lachen kann.wo kann das herkommen?ist es die fehlende chemo?die teilnarkose die sie aber vor zei wochen gekriegt hat,die antibiotika die sie vor vier wochen ständig hat nehmen müssen wegen niereninfekt.(sie hatte wegen stauungsniere,schläuchle eingesetzt bekommen und kriegte danach diesen infekt)was meinen sie dazu.danke ihnen im vorraus

 

[Dr.Hennesser]

RE: schwäche

Dieses ausgeprägte Fatigue-Syndrom ist Ausdruck sowohl des Tumors als auch der chronischen Entzündung. Die Nierenschiene zeigt, daß sicherlich Tumorherde im Bauch verteilt sind, die möglicherweise auch auf den Darm drücken und die Nahrungspassage erschweren. Die Therapie mit Caelyx ist einerseits nicht so belastend, daß man sie nicht durchführen kann. Andererseits wird sie den Appetit auch nicht sofort steigern. Hier sind andere Maßnahmen sinnvoll. Bspw. kann man mit gleichem Erfolg (!) anstelle der Chemotherapie eine leichte Hormontherapie diskutieren (bspw. sog. MPA). Diese hat darüber hinaus den Vorteil, den Appetit zu steigern und ein Fatigue-Syndrom zu bessern (ich gehe davon aus, daß die Blutwerte so gut sind, daß eine Steigerung des Hb-Wertes nicht sinnvoll ist.)

 

[neleh]

RE: schwäche

Danke ihnen für die schnelle antwort,aber bedeutet es das der krebs sich weiter ausgebreitet hat ?die beschwerden hat sie erst seit ca. vier wochen.müssen wir die ausbreitung auf den darm befürchten?

Dr.Hennesser :
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Dieses ausgeprägte Fatigue-Syndrom ist Ausdruck sowohl des Tumors als auch der chronischen Entzündung. Die Nierenschiene zeigt, daß sicherlich Tumorherde im Bauch verteilt sind, die möglicherweise auch auf den Darm drücken und die Nahrungspassage erschweren. Die Therapie mit Caelyx ist einerseits nicht so belastend, daß man sie nicht durchführen kann. Andererseits wird sie den Appetit auch nicht sofort steigern. Hier sind andere Maßnahmen sinnvoll. Bspw. kann man mit gleichem Erfolg (!) anstelle der Chemotherapie eine leichte Hormontherapie diskutieren (bspw. sog. MPA). Diese hat darüber hinaus den Vorteil, den Appetit zu steigern und ein Fatigue-Syndrom zu bessern (ich gehe davon aus, daß die Blutwerte so gut sind, daß eine Steigerung des Hb-Wertes nicht sinnvoll ist.)

 

[neleh]

RE: schwäche

Dr.hennesser ich habe noch was vergessen.Warum kann man nicht ein zweites mal operieren,wenn doch die ärzte auch vermuten (im CT nicht erkennbar) das die tumore sich im Bauchbereich befinden?durch eine bauchspiegelung ist est doch bestimmt erkennbar oder?

 

[Dr.Hennesser]

RE: schwäche

Man kann eine OP beim Ovarialkarzinom beliebig oft durchführen, sofern es der Zustand erlaubt. Jedoch sind größere Tumorherde im CT sichtbar, kleine Herde jedoch nicht. Da kleine Herde meist, wenn sie denn vorliegen, aufgrund ihrer Anzahl sehr vielfältig vorliegen, ist eine OP oft sinnlos. Da die Ovarien ja ein Bauchorgan sind ist es naheliegend, daß sich der Tumor im Bauch ausbreitet (durch nichts anderes wird ja auch der Harnstau verursacht gewesen sein), ob er aber operabel ist steht auf einem anderen Blatt. Zumal mir in erster Linie die Nahrungsaufnahme problematisch erscheint. Und hier ist auch durch eine OP sicherlich keine rasche Besserung zu erwarten.

 

[neleh]

RE: schwäche

Dr.hennesser ich habe gerade erfahren daß der tumormarker der vor zwei wochen bei 600 war jetzt bei 800 liegt .was bedeutet diese zahl eigentlich.ist es die menge der tumore,der zellen ?und warum ist er so schnell gestiegen?

 

[neleh]

RE: schwäche

Dr.hennesser ,die ärzte sind sich nicht einig mit welcher chemo sie weitermachen sollen.meine mutter bräuchte eine pause meinen sie ,die zeitspanne soll sie selber bestimmen.von wochen bis monate.finde ich etwas unverständlich denn immerhin sind die werte innerhalb zwei wochen von 600 auf 800 rauf.Sie hatte zwar seit 6 wochen keine chemo wegen ihrer schwäche aber haben die ärzte sie schon aufgegeben?dann sind die sich nicht einmal einig welche chemo besser ist.der eine möchte mit caelyx weitermachen nach der pause weil es erst nach 3 monaten ca. wirkt der andere möchte topotecan 5x wöchentlich alle 4 wochen.wie soll sich den einer entscheiden der sich uberhaupt nicht auskennt?bitte sie noch einmal um ihre antwort aber bitte übersehen sich nicht die letze frage um 19.03 uhr .danke ihnen vielmals

 

[Dr.Hennesser]

RE: schwäche

Der Tumormarker ist ein sehr vager Hinweis, daß der Tumor möglicherweise wächst. Keineswegs jedoch ein Beweis, sondern ein einzelner Baustein im Gesamtbild. Topotecan und Caelyx sind völlig gleichwertig, sowohl in Hinblick auf Wirkung als auch auf Nebenwirkung. Topotecan muß jedoch 5mal wöchentlich gegeben werden und ist somit aufwendiger. Wegen des Allgemeinzustandes habe ich mich ja vorher schon eher für eine Hormontherapie ausgesprochen (MPA, s.o.), welche nicht unwirksamer als eine dritte bzw. vierte Chemotherapie ist.