RE: schmerzmittel
Liebe Gerti,
lassen Sie mich bitte noch einen Gedanken aus der Sicht des Schmerztherapeuten beisteuern, der möglicherweise auf Sie selbst gar nicht zutrifft (Sie haben Ihre Schmerzen nnicht näher beschrieben ), aber mit den Kombinationspräparaten zusammenhängt.
Kombinationen von Schmerzpräparaten (hier Paracetamol) mit anderen Substanzen (hier Codein) haben immer zwei Seiten: Einmal die oft gute Hilfe in akuten Fällen, andererseits oft die Entwicklung einer Abhängigkeit.
Das erleben wir Schmerztherapeuten häufig in Form des sog. "Medikamenteninduzierten Kopfschmerzes": Patienten klagen über jahrelang regelmäßig und immer häufiger auftretende schwere Kopfschmerzen. Und dann kommt der Satz: "Am Anfang hat immer noch das Präparat X geholfen, aber jetzt kann ich das schon sehr oft einnehmen und es hilft kaum noch". (Mit X wird dann eines der Kombinationspräparate genannt.)
Dann ist oft eine schwierige Situation entstanden, da der Parient wirklich Kopfschmerzen hat und nicht glauben will, dass diese selbst verursacht werden. Dabei spielt es zunächst gar keine Rolle, aus welchen Gründen das bestimmte Medikament zunächst eingenommen wurde.
Genau hierin liegt der Grund, warum Ärzte vorsichtig sind beim Verschreiben von diesen Präparaten - erst recht, wenn Sie vielleicht schon öfter diesen Wunsch geäußert haben.
Daher empfehle ich jedem Patienten, auf den diese Krankheitsentwicklung evtl. zutreffen könnte, dieses Problem mit dem Arzt offen zu besprechen. Denn selbst, wenn die Therapie dann vielleicht anders "als gewünscht" verläuft: Schmerzen brauchen Sie mit Sicherheit keine ertragen müssen.
Herzlich
cfw