RE: Schmerzen in beiden Handgelenken
Zunächst mal halte ich das Vorgehen des Arztes für etwas merkwürdig. Er stellt eine Diagnose, und anstatt Dir Therapiemöglichkeiten anzubieten, schreibt er Dich für unbestimmte Zeit arbeitsunfähig. Was hat er denn dazu gesagt?
Zur Diagnose selbst:
Die Verkippung eines Handwurzelknochens scheint eine mögliche Begleitverletzung bei Verletzungen des Handgelenks zu sein.
(
http://www.aerztlichepraxis.de/db/shownews/1039103142/6/14/news.html)
Bist Du vielleicht vor zwei Jahren mal gestürzt oder kannst Du Dich an eine andere Verletzung in dem Bereich erinnern? Oder hast Du Dir vielleicht mal den Arm gebrochen? Das wären z.B. mögliche Ursachen dafür.
Die beste Diagnostik für so etwas scheint mir ein MRT (Kernspin) zu sein, damit lassen sich auch Veränderungen in den Weichteilen (Bänder, Sehnen, ...) gut darstellen oder evtl. auch im Knochen. Das könntest Du dem Arzt mal vorschlagen bzw. darum bitten.
Zur Therapie selber:
Ich bin kein Orthopäde, deshalb weiß ich da nichts definitives. Ich würde zunächst mal versuchen herauszufinden, ob man so etwas durch manuelle Manipulation behandeln, also reponieren kann. Eine Gefahr in dem Bereich ist die Blutversorgung, die kann relativ leicht gestört werden, dann würde der Knochen absterben, deshalb würde ich mich vorher gut informieren. Entweder bei Ärzten, die Chiropraktik machen, oder auch bei Osteopathen. Osteopathie ist in Deutschland (im Gegensat zu England, Frankreich, USA, wo man meines Wissens an der Universität einen Dr. der Osteopathie erwereb kann) nicht anerkannt, also keine staatliche Bezeichnung. Es gibt aber sehr gute Ausbildungsstandards bei verschiedenen Verbänden, die Ausbildung dauert fünf Jahre, und ich habe selber damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Informationen und auch eine Therapeutenliste findest Du z.B. unter
http://www.osteopathie.de
Eine andere Möglichkeit wäre eine Operation bzw. eine Arthroskopie des Handgelenks (vermutlich auch in Lokalnarkose möglich) bei der man ebenfalls schauen kann, ob Bandverletzungen vorliegen, so daß der Knochen eben nicht mehr gehalten wird, und bei der man evtl. den Knochen auch "geraderichten" kann. Das würde ich allerdings auch nicht bei irgendeinem Chirurgen machen, sondern von einem Handchirurgen, der sich damit gut auskennt (Handchirurgie ist eine spezielle Zusatzbezeichnung, meistens sind das plastische Chirurgen, die darauf spezialisiert sind). Die Nachbehandlung dürfte aber ziemlich lange dauern, bei Frakturen in dem Bereich muß man 8-12 Wochen einen Gips tragen, und die Heilung kann (eben aufgrund der schlechten Blutversorgung über 1 Jahr dauern).
Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar Hinweise geben, was möglich ist. Wenn Dein Chirurg da nicht mehr Motivation zeigt, würde ich zu einem anderen Arzt gehen. Einfach abwarten ist vermutlich keine sinnvolle Lösung, wenn die Beschwerden schon zwei Jahre bestehen!
Thomas
http://www.osteopathie.de/