RE: Schlafspritze bei Magenspiegelung ja oder nein
RE: Schlafspritze bei Magenspiegelung ja oder nein
Hallo Sveana,
hoffe, du liest diese Nachricht noch vor deinem Termin und sie kann dir bei deiner Entscheidung weiterhelfen.
Also ich würde mir keine Spritze geben lassen. Zum ersten bekomme ich persönlich lieber mit, was mit mir passiert und zum zweiten ist es bei einem erfahrenen rücksichtsvollen Arzt absolut nicht nötig.
Ich habe bei meiner 2. Magenspiegelung nur dieses Spray bekommen, dass die Rachenschleimhaut etwas unempfindlich macht und davon auch nur soviel, dass ich weder ein taubes Gefühl noch sonstige Probleme danach hatte.
Natürlich spürt man den Schlauch (ein aus Versehen zu früh runtergeschlucktes Bonbon, das sich dann so laaangsam seinen Weg durch die Speiseröhre bahnt, empfinde ich als viel unangenehmer), aber wenn man weiß, was dort passiert und ganz ruhig atmet und ruhig liegen bleibt ist das nicht schlimm. Bitte deinen Arzt darum, dir genau zu sagen, was er als nächstes macht.
Würgen musste ich nur 2 od. 3 mal. Wobei man das aber nicht mit dem Würgen vergleichen konnte wenn man sich übergeben muss. Eher so ein "ups-Gefühl" als wenn man beim Zähneputzen mal zu weit hinten an die Zunge kommt.
Bei meiner 1. Spiegelung bin ich von einem meinem Empfinden nach sehr rücksichtlosen Arzt überrumpelt worden. Ohne vorherige Ankündigung, dass er eine Spiegelung machen wolle, ohne Aufklärung und ohne schriftliche Einwilligung (das sowas normalerweise üblich oder sogar Pflicht ist, habe ich erst später erfahren) wollte mir die Sprechstundenhilfe diesen Absperrgurt (den man auch zur Blutabnahme um den Oberarm bekommt) anlegen. Als ich dann sagte, dass Blut doch schon als erstes abgenommen wurde, meinte sie nur, das wäre ja auch dafür, das ich nicht würgen müsste. Auf meine etwas entgeisterte Frage, warum ich denn würgen müssen sollte, sagte sie, der Dr. macht doch eine Magenspiegelung. Nachdem ich erwiderte, dass davon überhaupt keine Rede war, ging sie raus um den Doc zu fragen und kam mit der Spritze zurück. Daraufhin bin ich dann erst mal von der Liege gehüpft und hab ihr gesagt, dass ich mich auf keinen Fall "einschläfern" lasse und ausserdem sei ich mit dem Auto da. Das macht nix, Sie können sich ja nachher 30 Min. ausruhen war ihre Antwort. Meine Antwort war ein entschiedenes Nein und sie ging wieder raus zum Doc. Kurz drauf erschien der mit der Spritze in der Hand und ich sagte ihm, dass das so ja wohl nicht geht und ich nun die Praxis velassen würde. Daraufhin legte er die Spritze zur Seite und meinte "Dann eben nicht, machen wir es eben ohne". Er ging ziemlich ruppig vor, motzte mich an ich solle doch schlucken. Dabei schluckte ich schon was das Zeug hielt und spürte, dass er ständig mit dem Schlauch gegen meine hintere Rachenwand stieß. Als er dann endlich nach einigen vergeblichen Versuchen den Schlauch wieder aus meinem Mund zog, guckte er etwas verdutzt auf ihn, knickte das Ende (oder besser den Anfang) in die andere Richtung und siehe da, nach dem Schluckbefehl ging es plötzlich. Ich möchte nicht weiter drüber nachdenken, was er bei einem betäubten Patienten vielleich kaputtgemacht hätte weil er da dann ja wahrscheinlich einfach weiter geschoben hätte. Dann ging es aber erst richtig los. Bis zu dem Zeitpunkt wußte ich nicht, das man gleichzeitig schlucken, rülpsen und würgen kann. Hätte man mir vorher gesagt, das Luft in den Magen geblasen wird, damit er sich etwas entfaltet und der Artzt besser die Wände begutachten kann, hätte mich das Rülpsen müssen in keiner Weise überrascht oder beunruhigt. Auch nach der Spiegelung hat sich dieser Arzt nicht gerade so verhalten wie ein Arzt sich meiner Meinung nach verhalten soll. Ich muss glaube ich nicht erwähnen, das diese Praxis mich nur noch einmal gesehen hat, nämlich als ich die Ergebnisse abgeholt habe (die dann auch noch falsch waren...).
Die Schilderung meiner 1. Spiegelung sollte dir keine Angst machen, sondern nur verdeutlichen, dass es auch viel von dem ganzen Drumherum, der Art und Erfahrung des Arztes abhängt, wie belastend eine Untersuchung empfunden wird. Dieser ruppige Arzt hat mir übrigens auch nicht dieses Spray gegeben. Entweder war er so bequem, dass er normalerweise seine Patienten grundsätzlich schlafen legte oder er hat sich gedacht, der werd ich schon zeigen was sie davon hat meine Spritze abzulehen.
Du hast bei der Untersuchung auch den Mund nur ganz wenig geöffnet. Man bekommt so einen kleinen Gummiring zwischen die Schneidezähne und durch dessen Öffnung gleitet dann der Schlauch durch. Du musst den Mund also nicht mal so weit "aufsperren" und offen halten wie beim Zahnarzt.
Ich fand es bei meiner 2. ganz faszinierend, als ich am Ende sah, wieviel Schlauch wieder aus mir herauskam. War schon ganz schön lang, hatte es aber gar nicht so empfunden. Dieses Mal musste ich nicht mal schlucken, als der Schlauch sozusagen vom Hals in die Speiseröhre rutschte. Wahscheinlich hat der Arzt genau die richtige Stelle in meinem Atemrythmus abgepasst. Er hat aber auch genau gesagt wann er diese Stelle, den Mageneingang, den Magenausgang passiert und das es dabei etwas drücken könnte. Er hat auch Proben entnommen, auf davon habe ich nichts gespürt, dachte es müsste doch eigentlich etwas zwacken, aber nichts. Bei der anschließenden Darmspiegelung habe ich das Probenentnehmen auch nur mitgekriegt, weil ich es auf dem Monitor gesehen habe.
So, nun mache ich aber lieber mal Schluss, hoffe, ich konnte dir weiterhelfen und wünsche dir viel Glück bei deiner Spiegelung.
Freundlicher Gruß
kiwifan
Hallo Gabi,
freut mich, dass du die Spritzen so gut "wegsteckst", dass muss aber nicht bei jedem so sein und wenn ich bedenke, dass man danach 24 Std. nicht selbst fahren soll (weder Auto, noch Fahrrad) usw. finde ich es eher leichtsinnig zum Aquajogging zu gehen. OK, jeder muss selber wissen, welche Risiken er eingeht. Ich finde es auch gut, dass du deine Erfahrungen weitergibst, aber bitte verallgemeinere beim nächsten Mal nicht so.
Nichts für ungut, freundlichen Gruß
kiwifan