Von Beginn der Schwangerschaft an steigt bei der Mutter der Bedarf an Schilddrüsenhormon, da das Baby ja mitversorgt werden muss. Das Schwangerschaftshormon Beta-hCG stimuliert die Hormonproduktion der Schilddrüse. Für die Bildung von Schilddrüsenhormon braucht der Körper Jod, daher steigt auch der Jodbedarf. Es ist in dieser Zeit außerdem ganz normal, dass sich die Schilddrüse ein bisschen vergrößert. Die gesunde Schilddrüse kann sich diesen Gegebenheiten anpassen.
Besonders bis zur 12. Schwangerschaftswoche ist das Baby von der Schilddrüsenhormonproduktion der Mutter abhängig. Erst dann kann das Baby selbst geringe Mengen Schilddrüsenhormon produzieren. Der Regelkreis zur Steuerung der Schilddrüsenhormonproduktion beim Kind ist aber erst Wochen nach der Geburt voll ausgereift.
Die gesunde Schilddrüse kommt mit den besonderen Anforderungen der Schwangerschaft problemlos zurecht.
Besteht jedoch schon vor der Schwangerschaft eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Schwäche in der Hormonproduktion, die man ohne Schwangerschaft vielleicht gar nicht bemerkt hätte, braucht die Schilddrüse Unterstützung. Mithilfe von Schilddrüsenhormontabletten wird das heranwachsende Baby so mit lebensnotwendigem Schilddrüsenhormon versorgt, das Sie selbst eventuell nicht in ausreichender Menge bilden können.
Wenn Sie bereits vor der Schwangerschaft Schilddrüsenhormontabletten eingenommen haben, dürfen Sie diese keinesfalls nach Eintreten einer Schwangerschaft absetzen. Bereits um die 8. Schwangerschaftswoche wird die Schilddrüse kontrolliert, im Ultraschall wird die Größe der Schilddrüse und die Aktivität der Entzündung beurteilt und anhand der Blutwerte die Schilddrüsenfunktion ermittelt.