RE: Scharlach WAS WICHTIGES VERGESSEN
RE: Scharlach WAS WICHTIGES VERGESSEN
Hallo Catherina!
1. Das Verständnis und der Umgang mit der Homöopathie und anderen „Alternativbewegungen“ lässt sich sicher nicht in 3 Sätzen erklären. Durch ihre Komplexität ist es daher auch unsinnig, mal eben zwischen Sulfur oder Belladonna zu unterscheiden. Es gibt in der Homoöpathie nicht DAS Scharlachmittel, sondern umfangreiche Arzneimittelbilder, die aus unzähligen Faktoren besteht.
Im Grunde genommen hast Du nicht ganz Unrecht, wenn Du sagst, dem Homöopathen sei der Erreger egal; die H will ja den Menschen ganzheitlich betrachten, weil sie von ganz anderen Voraussetzungen ausgeht – im Gegensatz zur Allopathie, die mehr körperorientiert ist. Man kann hier beim „Mensch- und Krankheitsverständnis“ von Hölzchen (Klassische Homöopathie) auf Stöckchen (anthroposophisch o.a. orientierte Homöopathie...) kommen. Auch wenn man es als eine Art „Weltansicht“ oder besser „Mensch-Anschauung“ betrachten mag – Fakt ist, dass es sich um eine mittlerweile anerkannte Therapieform handelt, die mit religiösem o.ä. Hintergrund nichts zu tun hat, mit der sich immer mehr Menschen, auch im Hinblick auf Sinn oder Nichtsinn von „Unterdrückung“ von div. Krankheiten auseinandersetzen und deshalb auch „toleriert“ werden muss. Ganz natürlich, dass Allopathen oder „Nicht-Allopathen“ sich sehr schwer tun, einen gemeinsamen Konsens zu finden. Und dann eine Entscheidungshilfe zu finden, ist dementsprechend schwer. Dazu gehört eine gewisse Grundeinstellung und auch eine gute Portion Selbstverantwortung (auch angesichts möglicher Komplikationen), die kann man niemandem „einpflanzen“. Außerdem (um auf die ursprüngliche Frage dieser Diskussion einzugehen) ein gewisses Maß an Hintergrundwissen:
Die <Nachbarin> muss sich auch im Klaren darüber sein, dass sie das Risiko von Folgekomplikationen erhöht, wenn sie ihre Kinder die Erkrankung ohne AB nicht richtig auskuriert. Und „auskurieren“ bedeutet dann ein ziemlich langwieriges, geduldiges, beobachtendes und zeitaufwändiges Procedere. Das Kind, wenn es auch noch so fit erscheint, vorschnell im Hausflur herumlaufen zu lassen, ist es sicher nicht. Gleichzeitig muss derjenige aber dann auch diejenigen tolerieren, die sich mit einer Ansteckung erst gar nicht konfrontiert werden möchten und dessen Kinder versuchen, davor zu schützen. Ich denke, das ist oft der Knackpunkt der hitzigen Beiträge und ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass es MIR nicht darum geht, alternative Therapien zu beschönigen, sondern einfach andere Meinungen gelten zu lassen und sie ggf zu hinterfragen.
2. Niemand hat hier je behauptet, Homöopathie >schütze ernsthaft vor Folgen<. Wer das behauptet, >hängt keiner alternativen Weltansicht nach< sondern unterliegt ganz schlicht einem Irrtum! Ein seriöser „Alternativmediziner“ würde so etwas nie behaupten dürfen, und bisher ist mir auch noch keiner untergekommen...
3. Was mich noch interessiert, ist, wo im IfsG §34 steht, dass Heilpraktiker keinen Scharlach behandeln dürfen...?
VG Pépé