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Dr. Kreutzig-Langenfeld
Guest
RE: Urologern und Infekte 3. Teil
RE: Urologern und Infekte 3. Teil
Truman,
ich verstehe Ihre Wut durchaus. Mal zu den Fakten einer Prostatitis... und die haben Sie sehr sicher gehabt. Ich hätte mich mit einem Ultraschall begnügt, ferner eine Urinuntersuchung (2 Gläser-Probe). Den Verlauf hätte ich dann anhand des PSA- und CRP-Wertes beobachtet. Bestimmt ist Ihr PSA nicht bestimmt worden! Abstrich ist schmerzhaft (und eigentlich überflüssig). Das Abtasten der Prostata ist bei einer Prostatitis aus meiner Sicht geradezu verboten und ich tue es in solchen Fällen auch nicht. Die Gefahr durch den Druck Bakterien in die Blutbahn zu pressen ist nicht eben gering. Mal Abgesehen von den (völlig unnötigen) Beschwerden für den Patienten. Zum Antibiotikum... hmmm Sulfonamide bei Prostatitis.... da haben Sie Glück gehabt, daß es geholfen hat. Ich hätte einen ganz guten (und teuren) sog. Gyrase-Hemmer empfohlen. Damit tritt die Wirkung rasend schnell ein. In den ersten Tagen höher dosiert ist ok. Aber bitte nicht sowas wie die heroischen 6 Tabletten hier empfehlen.
Zum Leistenbruch: das können die Chirurgen meist aiuch besser... ist also ok, es dort machen zu lassen.... aber hauen Sie den armen Kollegen nicht!
Zur Abrechnung: die von Ihnen geäusserte Vermutung könnte dann zutreffen, wenn Sie privat versichert sind (kann bei manchen Kollegen ein echtes Risiko für überflüssige Untersuchungen sein!!!). Ich kritisiere das aus ärztlicher Sicht auch sehr scharf. Bei Kassenpatienten besteht aus Abrechnungssicht keine Motivation, da man eh nix besonderes dafür abrechnen kann.
Sie sehen, denke ich... wir sind doch gar nicht so weit auseinander... obwohl ich ein UROLOGE bin!
Einen schönen Gruß und einen schönen Abend!
Ihr
Dr. T. Kreutzig
RE: Urologern und Infekte 3. Teil
Truman,
ich verstehe Ihre Wut durchaus. Mal zu den Fakten einer Prostatitis... und die haben Sie sehr sicher gehabt. Ich hätte mich mit einem Ultraschall begnügt, ferner eine Urinuntersuchung (2 Gläser-Probe). Den Verlauf hätte ich dann anhand des PSA- und CRP-Wertes beobachtet. Bestimmt ist Ihr PSA nicht bestimmt worden! Abstrich ist schmerzhaft (und eigentlich überflüssig). Das Abtasten der Prostata ist bei einer Prostatitis aus meiner Sicht geradezu verboten und ich tue es in solchen Fällen auch nicht. Die Gefahr durch den Druck Bakterien in die Blutbahn zu pressen ist nicht eben gering. Mal Abgesehen von den (völlig unnötigen) Beschwerden für den Patienten. Zum Antibiotikum... hmmm Sulfonamide bei Prostatitis.... da haben Sie Glück gehabt, daß es geholfen hat. Ich hätte einen ganz guten (und teuren) sog. Gyrase-Hemmer empfohlen. Damit tritt die Wirkung rasend schnell ein. In den ersten Tagen höher dosiert ist ok. Aber bitte nicht sowas wie die heroischen 6 Tabletten hier empfehlen.
Zum Leistenbruch: das können die Chirurgen meist aiuch besser... ist also ok, es dort machen zu lassen.... aber hauen Sie den armen Kollegen nicht!
Zur Abrechnung: die von Ihnen geäusserte Vermutung könnte dann zutreffen, wenn Sie privat versichert sind (kann bei manchen Kollegen ein echtes Risiko für überflüssige Untersuchungen sein!!!). Ich kritisiere das aus ärztlicher Sicht auch sehr scharf. Bei Kassenpatienten besteht aus Abrechnungssicht keine Motivation, da man eh nix besonderes dafür abrechnen kann.
Sie sehen, denke ich... wir sind doch gar nicht so weit auseinander... obwohl ich ein UROLOGE bin!
Einen schönen Gruß und einen schönen Abend!
Ihr
Dr. T. Kreutzig